Ich habe diese Woche in Scuol (Engadin / Schweiz) das Museum besucht. Dazu gab es eine Broschüre, aus der ich gerne zitiere. Es geht um die Bauernstube, deren eine Wand der Ofen einnimmt, daneben ein Buffet. In der Mitte ein Tisch, darüber hängt eine einfache Petrollampe. Die anderen drei Wände sind durch Wandbänke belegt.
Zitat:
Die warme Stube war nämlich der Ort, wo sich die Nachbarn an langen Winterabenden im Halbdunkel eines Kienspan- oder Talglichts zusammenfanden. Für unsere Grosseltern war dies noch die "gute alte Zeit" welche zu Ende ging, als das Petroleum aufkam. Dann musste nämlich weniger an Lichtmaterial gespart werden, und jeder blieb in der eigenen Stube.
Druckdatum der Broschüre ist 1997, sie wurde von einem älteren Herrn geschrieben. Offenbar kam also das Petrol ins damals bitterarme Unterengadin erst in den frühen 1900-Jahren. Damals war die Rhätische Bahn allerdings bereits vollständig elektrifiziert!
Autos gab es übrigens damals noch nicht, die wurden im Kanton Graubünden erst 1925 erlaubt. Wer mit dem Auto anreiste, musste an der Kantonsgrenze den Motor abstellen und ein Pferd vorspannen!