Düsenabstand Westfalia Petromax

  • Hallo zusammen,



    nachdem ich hier nun schon eine ganze Weile mit- und nachgelesen habe und nur dank diesem Forum meine HK500 ans laufen gebracht habe, ist es nun an der Zeit einmal schriftlich aktiv zu werden.


    Ich besitze wie gesagt eine HK500, ursprünglich Garagenfund, die mittlerweile problemlos läuft, insbesondere dank diesem Forum. Ich bin zwar kein eingefleischter Vollprofi, habe aber grundlegende Kenntnisse über Starklichtlampen, insbesondere Petromax da bereits mein Vater und mein Opa diese Lampen gesammelt haben, und ich daher seit Kindheitstagen eine Faszination für diese Lampen teile.


    Leider ist mein Opa vor einiger Zeit verstorben und hat mir seine letzte existierende Starklichtlampe vermacht, ein HK500 Klon von Westfalia.


    Da es die letzte verbliebene Lampe aus seiner Sammlung ist, habe ich es mir zur Aufgabe gemacht sie wiederzubeleben was mir im Großen und Ganzen auch gut gelungen ist.


    - Px Pumpenleder bestellt

    - Px Feder bestellt

    -Düse getauscht weil fächerstrahl im kalten Zustand

    - Mischkammer getauscht

    - Tonbrenner getauscht und mit Auspuffpaste eingesetzt


    Dann Spiritus ins Schälchen und ab auf die Reise.

    Glühstrumpf vollständig abgebrannt, Lampe mit 2 Schälchen vorgeheizt, unterwegs das Handrad nach unten und kurz vor Ende der zweiten Schale langsam (und elendig da dass Px Leder noch nicht gekommen ist) Druck aufgebaut.


    Kommen wir nun also endlich mal zum Problem:



    Die Lampe hat problemlos begonnen zu leuchten und nach ungefähr 15 Minuten pumpen mit ca 3cm Pumpweg und nicht existierendem Druckaufbau am Leder auch eine konstant leuchtende Helligkeit erreicht, allerdings deutlich weniger als erwartet (Strumpf kann Problemlos angeschaut werden), teilweise mit unruhigen flackern.


    Da mir nach einer halben Stunde weiterpumpen der Arm abgefallen ist, gehe ich mal davon aus, dass es nicht am Druck liegen sollte. Das Manometer funktioniert in diesem Fall auch nicht als Schätzeisen, sondern garnicht.:saint:


    Ich vermute, da die Mischrohr-Arretierung locker war als ich die Lampe bekommen habe, dass das Problem am Abstand zwischen Düse und Mischrohr liegt. Vor dem oben genannten Startvorgang habe ich den Abstand mit Petromax Schlüssel auf den selben Abstand wie bei meiner HK500 eingestellt.


    Anschließend habe ich das ganze mit dem Abstand für die HK250 versucht, dadurch leuchtete sie noch dunkler und flackerte nochmal deutlich unruhiger, was mich in meiner Theorie bestätigt.


    Leider finde ich nirgendwo etwas zum Abstand bei diesen Lampen, manuals und Co. existieren ebenfalls nicht.

    Auch hier im Forum bin ich in sämtlichen "Westphalia HK500" threads nicht fündig geworden.


    (Muss nicht heißen dass ich nichts übersehen hab:baby:)


    Hat vielleicht jemand von euch Erfahrung mit dieser Lampe oder sogar eine funktionierende zur Hand und könnte mal nachmessen?



    Danke schonmal im Voraus und liebe Grüße aus Aachen


    Philipp

  • Das Manometer funktioniert in diesem Fall auch nicht als Schätzeisen, sondern garnicht. :saint:

    Bei den Mannesmann + Westfalia Lampen handelt es sich um Petromax Nachbauten aus China aus Stahl.

    Die Pumpen sind in meinen Augen ein Schwachpunkt. Da muss man etwas nachhelfen mit Fett und evtl. Manschettenspreizer.

    Oder man baut auf Adapter (hohle Pumpenstange) um.


    Vielleicht weiß jemand mehr als ich, aber der Düsenabstand sollte mit einer Petroax 829 (500 HK) identisch sein.


    Die Anleitungen, ich habe eine für eine Mannesmann, sind beiweitem nicht so detailliert wie diejenigen der Petromax.

    Bei der Mannesmann soll der Abstand - angeblich - 17 mm betragen.

  • Servus Philipp!


    Die Lampe hat problemlos begonnen zu leuchten und nach ungefähr 15 Minuten pumpen mit ca 3cm Pumpweg und nicht existierendem Druckaufbau am Leder

    Also hier würde ich mal die grundsätzlichen Kenntnisse tatkräftig erweitern und dafür sorgen,

    daß bei einigermaßen gefülltem Tank das Pumpen dermaßen reduziert wird,

    daß da gefühlte 30 Schläge reichen, wofür ich z.B. max 2 min benötige.


    Da mir nach einer halben Stunde weiterpumpen der Arm abgefallen ist, gehe ich mal davon aus, dass es nicht am Druck liegen sollte.

    Jetzt wirds problematisch ... mit nur einem Arm ... hmm ...


    Wer solange pumpen "muss", pumpt doch ins Leere oder pumpt leer.

    Siehe oben - beheben!



    Ich vermute, da die Mischrohr-Arretierung locker war als ich die Lampe bekommen habe, dass das Problem am Abstand zwischen Düse und Mischrohr liegt. Vor dem oben genannten Startvorgang habe ich den Abstand mit Petromax Schlüssel auf den selben Abstand wie bei meiner HK500 eingestellt.

    Eine Anchor, Westfalia oder sonst. Klone kann auch HK500 haben oder eben 350HK.

    HK ist keine Bezeichnung, sondern ein Parameter für die Lichtstärke.

    Petromaxen haben eine Modellnummer, wie z.B. "829" oder "821" usw.,

    Westaflia HK500 ist keine offiz. Bezeichnun genauso wenig wie "Bruder Mannesmann"

    oder "Conrad Elektronik", sondern das sind Handelsfirmen, die aus China diese Klone geordert

    und verhökert haben, je nach Bedüsung mit 350CP oder CP500, bezeichnet.

    Allgemein angenommen wird, daß das Lampen vom "Hersteller" (?) Anchor/VRC sind.


    Benutze doch bitte die richtigen Bezeichnungen, damit man nicht raten muss ... okay?


    Und ja, der Abstand sollte zw. Düse und Mischrohreingang um die 14 mm liegen,

    wie bei der Petromax, dem großen Vorbild dieser Nachbauten.

    Auf den mm genau kommt es nicht an, vor allem muss "der Rest" auch passen.


    Wenn es dann eh immer noch irgendwo hangelt, einfach mal die Grundsätze durchgehen,

    die man sich anhand der Abarbeitung von Bommels Anleitung zur Überholung einer Petromax aneignen kann.


    Mehr "Manual" braucht es eigentlich nicht.


    Obwohl ... Bedienungsanleitungen für Druckvergaserlampen gibt es schon genügend.

    Die eine habe schon genannt, also das Manual von Bommel,

    desweiteren gibt es im Downloadbereich des Pelam-Shops (Linke auf der Shop-Seite unten rechts) etwas

    und z.B. bei Martin Scherer (starklichttechnik) etliche Anleitungen, bei den Mitbewerbern "Hytta/Witten"

    sowie auf der Seite von den Anchorlampen ebenfalls ...

    Wer also selbst und ständig mal mit meinen Suchwort-Vorschlägen kugelt, wird fündig.

    Direktlinks nach außerhalb von Pelam sind selbstredend hier nicht gestatte.


    Zum einen scheint das Problem zwar nicht am Druck selbst zu liegen, der Beschreibung nach,

    wohl aber eher an seinem Verlust oder wird schon gleich gar keiner aufgebaut.

    Wenn Du ewige Zeiten lang pumpen musst und es trotzdem nur funzelt und flackert,

    wäre das mein erster Ansatzpunkt.

    Ein Manometer braucht man nicht, denn bei gefülltem Tank kommt man irgendwann an den Punkt,

    wo das Weiterpumpen nicht mehr gelingen mag, weil man voll gegen Druck pumpen muß.


    Wie schon geschrieben: Bommels Anleitung zur Grundüberholung lesen und abarbeiten,

    dadurch haste dann eigentlich schon die dreiviertels Miete, daß die Lampe läuft.

    Da steht eigentlich alles wissenswerte drinne und ist analog zu jedem PX-Klon anwendbar.

    Bommels Anleitung ist IMHO der erste Schritt auf dem Weg, seine grundsätzlichen Kenntnisse

    über diese Art Starklicht-Druckvergaser-Lampen zu vertiefen.


    Viel Erfolg und viel Glück!

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Moin zusammen,

    die Anchor Lampen von Westfalia und Conrad Elektronik sind in der Qualität in der Regel recht ordentlich.

    Beim Abstand des Mischrohrs habe ich mich immer an den jeweiligen Werten der originalen Px Lampen

    orientiert. Damit hat auch alles gut funktioniert.


    Die Anchor Lampen lassen sich am meist roten Pumpenknopf und dem Tank aus Stahlblech (Magnettest) leicht

    identifizieren.


    Leider sind die Pumpen und speziell die Pumpenleder der Anchor Lampen nicht sehr funktional.

    Zumindest nicht, solange man nicht nachbessert.


    Dazu hatte ich hier etwas geschrieben:

    Neues Pumpenleder funktioniert nicht


    Wenn man als Lampenbesitzer die erforderliche handwerkliche Kompetenz besitzt, sollte man diese Lampen am besten komplett

    zerlegen und in Revision nehmen. Danach laufen die Lampen meist sehr zuverlässig.


    Gruß Thomas

  • In einer ~22 Jahre alten Mannesmann-Anleitung werden bei mir ähnlich wie bei Ramses auch 17mm vorgeschlagen. Klingt für mich durchaus sinnvoll, da die Dinger für dem heimischen Markt mit mögöicherweise schlechterem Brennstoffen und feuchtschwüler Luft ausgelegt sein dürften. Außerdem erschient mir die PX-Mischkammer etwas mehr Innenvolumen zu haben als die Anchor. Der Anchor-Brenner hat auch eine leicht andere Form. Dein Umtausch könnte da also Anpassungsbefarf bei den Einstellungen erzeugt haben.

    Wenn die Original-Teile noch gut sind, würde ich sie erstmal weiterverwenden und Px-Teile nur bei Bedarf und unbeschaffbarkeit von Anchor-Teilen verwenden.


    Die oben schon angesprochene Spreizfeder funktioniert auch bei Anchors prima, allerdings wird es mit neuem Px-Leder im Schacht schnell eng, ich verwende daher dort gerne gebrauchtes Px-Leder mit einiger Abnutzung als Anschlußverwendung. Alternativ kannst Du auch ein altes, dickwandigeres Px-Leder ohne Spreizfeder verwenden, falls Du aus den alten Sammlungen noch welche mitgeerbt hast.


    Pumpenventildichtung und Dichtungsring könnten auch ein Problem sein, da findest Du in der schon angesprochenen Bommel-Anleitung oder alternativen Veröffentlichungen im Netz alles nötige. Eventuell reicht es fürs erst mal nur das Pumpenventil im Gewindesitz etwas(!) nachzuziehen, da bei Anchors nach meiner Erfahrung die Ventildichtungen sehr lange halten tun.


    Möglicherweise verlierst Du auch Druck über die Radwelle. Bei Anchors wird i.d,R. in die Stopfbuchse ein kleiner Elastomerring montiert, der nicht so toll dichten tut und mit der Zeit oder unter Last gerne einreist oder bröselt. Nachziehen der Mutter geht da auch kaum und bringt wenig. Du kannst den oder dessen Reste aber einfach entfernen und gegen eine halbierte(!) Px-Graphitpackung ersetzen. Die hält zumindest bei seltenem Gebrauch länger, du kannst die Mutter bei Bedarf schnell nachziehen und obendrein läuft die Mechanik beim Drehen viel smoother und leiser.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Wenn man aus der Überwurfmutter der Handradwelle an der Anchor Lampe mit einer Nadel die Fieberscheibe

    herausfriemelt, kann man eine originale Px Stopfpackung ohne kürzen montieren ;-)

  • Also bei denen an denen ich bisher dran war, konnte ich schon die halbe Packung nur reinkriegen, wenn ich das zuvor gemacht hatte bzw. bei einer hatte die eh gefehlt. Hebe eben nochmal bei der nachgesehen die ich hier grad zur Hand habe (Anchor 950) und da finde ich auch nichts, was ich noch rauskratzen könnte um mehr Graphit reinzukriegen, da is einfach mehr Messing in der Mutter drin. Aber vielleicht gibt es da ja auch andere, da wurde/wird ja öfters mal was verändert.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Einfach in die Überwurfmutter mit einer Lampe hineinsehen.

    Wenn da etwas anderes abweichend von der Messingfarbe ist, sollte man es herausholen.


    Bisher habe ich immer eine ganze Stopfpackung in den Muttern unterbringen können.

    Aber ja, es könnte unterschiedliche Versionen der Überwurfmutter geben.

  • Hallo zusammen,



    ersteinmal danke für die vielen Tipps!


    Tatsächlich hat es einzig und allein gereicht, den Düsenabstand auf 17mm einzustellen. Die Lampe leuchtet jetzt hell und konstant, der Druck wird problemlos gehalten. Einziges Manko ist ein sehr ineffizientes Pumpenleder, welches in den kommenden Tagen ersetzt wird und das Pumpen aktuell zu einer Quälerei macht.


    Über den Rapid strömt aktuell nur Luft, was vermutlich an einer verstopften Düse liegt, auch das werde ich mir noch einmal ansehen, hat aber aktuell geringere Priorität, da der Softstart funktioniert.



    Danke und liebe Grüße

    Philipp

  • hat aber aktuell geringere Priorität, da der Softstart funktioniert.

    Auch ein funktionierender Rapid macht eigentlich erst seit der Erfindung der Spreizfeder wirklich Spaß und es macht da wenig Sinn, noch vor der geplanten Pumpenoptimierung weiter rumzuprobieren, wenn Dir der Softstart reicht.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Hallo Philipp,


    ich glaube nicht, dass es nicht an der Düse liegt. Es kommt ja Luft raus. Das Problem liegt "darunter". Ich würde mal das Steigrohr aus dem Anschlusskörper rausdrehen, Sieb abschrauben und einen dünnen Draht durch das Steigrohr "durchstoßen". Und den Anschlusskörper ohne Steigrohr gegen das Licht halten und sehen, ob alle drei Löcher offen sind. Eventuell mit der Reinigungsnadel nacharbeiten. Wie schon beschrieben, braucht der Rapid einen höheren Füllstand im Tank.


    Schöne Grüße

    Udo

  • Tach,


    ... bei mehreren meiner China- Clone habe ich festgestellt, daß die Pumpenknöpfe am Rand sehr scharfkantig sind. Daher habe ich die alle mit Schmirgelleinen etwas abgezogen.

    Die Haut am Finger, der unterm Pumpenknopf liegt wird deutlich weniger belastet...


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus