Primus 71 Sicherungsventil nachlöten?

  • Hallo,


    mein kleiner Primus baut kein Druck auf und ich habe bemerkt, dass das Sicherungsventil eine kalte Lötstelle hat. Mit der Lupe ist zu erkennen, dass der kleine Stab im Lot ganz leicht Spiel hat.

    Gibt es Tipps zum Verlöten? Ich habe das Benzin abgelassen und lasse ihn erstmal ein paar Stunden auslüften. Ist es vernünftig, einfach mit einen kleinen Brenner die Lotstelle zu erwärmen so dass das Lot neu verschmilzt? Ist es so einfach? Mach ich den Tankdeckel während dessen lieber drauf, so dass nicht doch noch eine Zündung im Tank gibt oder lass ich den Tank lieber offen, so dass es notfalls nur eine Verpuffung gibt?


    Grüsse,
    Micha

  • Bei Benzin ist große Vorsicht geboten, auch nach Wochenlangen Lüften können noch entzündbare Gase im Tank sein.

    Wenn Löten dann den Tank randvoll mit Wasser machen und alle Öffnungen am Tank offen lassen.

    Aber alle Angaben ohne Gewähr, lieber einen neuen Tank kaufen als sein Leben zu Riskieren.


    Grüße Ulrich

    Grüße Ulrich

  • Man kann durch das Ausblasen mit einem Strohalm (besser ist ein kleiner Kompressor) die letzten Gase aus dem Tank bringen.

    Vor dem Löten ein wenig Lötwasser an die Lötstelle bringen.

    Dabei darauf achten das es nicht nach außen auf den Tank fliest, weil sich dann das Zinn ausbreitet.

    Vorsichtig mit einem kleinen Brenner in kreisenden Bewegungen erhitzen bis das Zinn fließt.

    Den Tank dabei offen lassen.


    Vergessen:

    Nicht die Flamme direkt auf das Lötzinn halten, sonst bilden sich Zinnperlen die weglaufen.

    Nur rund um die Lötstelle den Tank erhitzen, und zwischendurch auch mal auf den Sicherungsstab halten.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Ist auch leichter und führt kaum zum Überhitzen des Zinns, wie das mit einer Flamme von rund 1300°C schnell passieren kann, ohne Übung.

    Für solche Arbeiten hat unsereiner einen mittleren Kolben mit 150 Watt da liegen.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Danke für die vielen Tipps. :)

    Den Kocher habe ich nun dicht bekommen. Da in dem Riss des Lotes Reste von eingetrockneten Treibstoffresten war, wollte es trotz Flussmittel nicht so recht verlaufen. Ich habe mit einem kleinen Brenner alles ringsherum erwärmt und mit einem kleinen Lötkolben mechanische das Zinn verrieben, so dass es ganz gut sich wieder verbunden hat.

    Ein Test in kochendem Wasser hat auch gezeigt, dass alles dicht zu sein scheint. Dennoch läuft der Kocher nicht, er startet nach starkem Vorheizen mit Gebrumm und lauft dann recht schnell auf immer kleinere Flamme. Sollte er noch undicht sein? Ich habe das Feuerzeug an Tankdeckel und Sicherheitsventil gehalten, doch da kamen keine brennbaren Gase heraus. (Düse hatte ich mit der dazugehörigen Nadel vor dem Start gereinigt.)

    Ich weiß nicht, ob es eine gute Idee war, aber ich habe den Kocher, als er auf mittlerer Flamme lief ausgedreht und mal etwas herum geschwenkt und schließlich um 180° gedreht - da kommt kein Benzin raus, obwohl sicher noch etwas Druck drauf war.

    Anderer Test - ich habe den Kocher vorgeheizt, die Spirtusflamme ausgehen lassen und etwas Öl auf das Sicherheitsventil und das Gewinde des Deckels gemacht - kein Gebläsel. Ich würde sagen, dort kommt nichts raus.

    Kann es ein Problem mit dem Docht geben? (Ich habe noch nie einen Kocher soweit geöffnet, dass ich den Docht gesehen habe.)

    Vorgeschichte: der Kocher stand lange ungenutzt herum und ich wollte ihn jetzt mal fit für den Sommer machen. Da er nicht richtig lief, hatte ich die schlecht aussehende Deckeldichtung mit einem rundem Stück Schlauchgummi (Moppedschlauch) erneuert. Dann hatte ich die Undichtheit am Ventil entdeckt. Beides scheint nun ok zu sein. Ich hatte zunächst mit Aspen Benzin 3/4 aufgefüllt, habe es aber nun gegen normales 95er E5 ausgetauscht. Der Tank ist etwa halb voll.

  • Bei Benzin ist große Vorsicht geboten, auch nach Wochenlangen Lüften können noch entzündbare Gase im Tank sein.

    Wenn Löten dann den Tank randvoll mit Wasser machen und alle Öffnungen am Tank offen lassen.

    Aber alle Angaben ohne Gewähr, lieber einen neuen Tank kaufen als sein Leben zu Riskieren.


    Grüße Ulrich

    Danke für den Tipp. Mit Warten und Ausblasen war der Tank innen trocken. Da er so winzig ist, konnte da nicht mehr viel Verpuffungsenergie drin stecken. Es gab nur kurz eine ganz leichte, kleine Flamme an der Tanköffnung. Wasser wollte ich nicht einfüllen, weil es schon recht schwierig ist, die Temperatur für's Löten zu bekommen. Danke für Deine Sicherheitstipps, bei einem größeren Tank würde ich auf alle Fälle noch vorsichtiger sein.
    Aber Du hast schon recht, auch ein 50ccm Mopedmotor erzeugt bei jedem Hub schon recht viel Kraft mit der richtigen Menge Benzin.

  • Moin zusammen,

    wenn der Kocher minimalst betankt, vorgewärmt und im Betrieb ist, einfach abdrehen und den Tank bis zum Regulierventil

    in einen Wassereimer mit etwas Spüliwasser eintauchen.

    Wenn etwas undicht ist bei Betriebsdruck, müssten Luftblasen an der undichten Stelle austreten.


    Wenn da Motorenbenzin verwendet wird, sollte die Tankdichtung unbedingt Kraftstoff beständig sein!

    "Moppedschlauch" ist an der Stelle völlig ungeeignet!


    Wenn diese Kocher mit Saugdocht vollständig leer gebrannt werden, kann der Docht an der Brennerseite verkohlen.

    In der Folge wird der Brennstoff nicht mehr richtig transportiert. In diesem Fall hilft nur öffnen und den Saugdocht

    passend kürzen oder einen neuen Docht einziehen.

    Danach in Zukunft nie den Kocher vollständig leerbrennen lassen. Es sollte immer ein Brennstoffrest im Tank

    verbleiben, damit der Docht nicht wieder verkohlt.


    Gruß Thomas

  • Interessant, ich hatte ihn zwar nicht leer brennen lassen, aber da ich sowieso neugierig bin, wie das mit dem Docht gelöst ist, werde ich da morgen mal reinschauen.

    Was ist ein guter Weg zu einer neuen Deckeldichtung? Gibt es noch passende irgendwo?

  • Die Dichtung ist nun perfekt mit Viton und der Drucktest im Wasserbad hat keine Undichtheit gezeigt. Es wird wohl der Docht sein, der zu wenig fördert. Nächste Hürde: ich habe versucht, den Brenner vom Tank mit einem Schraubenschlüssel zu lösen, aber die Verbindung ist fest. Gibt es da einen Trick?
    Schon das Festhalten des runden Tankes ist nicht so einfach, aber ich will ja auch nicht zu viel Kraft einbringen, nicht dass was kaputt geht.

  • Micha, mach erst mal folgendes.

    Sprit in den Tank,Handrad uff :tongue:,und den Brenner auf den Kopf stellen.

    Damit auch wirklich alles an doch mit Sprit benetzt ist.

    Das hat bei mir geholfen.

    So ein Brenner geht schwer raus.

    Entweder du verbeulst den Tank,oder drückst den Brenner schepp .

    gruß Thomas

  • bei einer evtl. Demontage solcher Konstruktionen ist es oft sinnvoll, nicht den Tank sondern das Gewindeteil zu spannen und am Tank händisch drehen.

    Vorher die Verbindungsstelle mit Heißluftfön erwärmen hat auch schon geholfen.

    Aber alles mit viel Gefühl, für Grobmotoriker kann das schnell zu Verformungen führen, wie Thomas schon schreibt.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Das mit dem Brenner auf den Kopfstellen hat leider nicht geholfen. Was wir beim Anzünden danach wieder auffiel, was ich vorher schon beobachtet hatte, war, dass die Flamme recht vernünftig startet und dann aber zügig abnimmt. So, als ob der Docht vollgesaugt war und dann im Betrieb nicht schnell genug nachlieferte.

    Der Tipp mit dem Schlüssel einspannen und am Tank anpacken und drehen hat geholfen. 👍😁

    Das Herausziehen des Dochtes aus dem Tank ging schon recht straff. Ich wundere mich, wie man den da hineinbekommen hat. Kann es sein, dass das Aspen Benzin, welches ich anfangs probiert hatte, den Docht unnormal zum Quellen gebracht hat? Nicht dass dieser in der Rohrführung sich selbst abquetscht.

    Wie wäre das weitere Vorgehen? Der Docht sitzt recht straff im Brennerrohr. Kann man den eigentlich einfach herausziehen und wieder hineinstopfen? Ich würde versuchen in herauszuziehen und um ein paar Fäden zu verkleinern. Wäre das ok?

  • Ich war zu neugierig und habe mal mit viel Kraft den Docht herausgezogen. Schaut nicht gut aus. Ich werden ihn mal auswaschen und schauen, was dann noch da ist und wenn er noch gut ausschaut, mit etwas weniger Fäden wieder einsetzen.


  • der Docht schaut am Brennerende schon recht verkokelt aus, wenn die Faser verbrannt sind fördert der nur noch wenig.Dal nützt ein Entfernem eizelner Fäden nicht viel wenn alle so verkokelt sein sollten.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • So wie es Andy schon geschrieben hat, hilft es sicher nur, wenn du dir einen neuen Docht "bastelst".


    Der neue Docht muß auch wieder ziemlich straff im Rohr sitzen, damit keine Flüssigkeit frei zum Brenner fließen kann.

    Viele Grüße aus

    Sachsen-Anhalt

    Andreas

  • Der Docht kommt bis ganz in den Brenner hinein, oben darf kein Spiel sein. Ich nutz für Dochte immer Natur Häkelgarn aus reiner Baumwolle, das Packet dann erst zu dicht machen und nacheinander genug Fäden dann herausziehen, dass es stramm hinein geht.

    Überprüf aber, ob da noch Reste vom Docht im Brenner stecken und ob das Rohr glatt ist. Dabei kann man dann auch gerne den Brenner einmal ganz zerlegen, sprich Düse heraus und nach dem reinigen einmal durchspülen.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa