Stablaterne Rhewum St2

  • pelam-forum.de/core/attachment/129491/pelam-forum.de/core/attachment/129485/pelam-forum.de/core/attachment/129486/Hallo Zusammen

    Ich möchte euch diese besondere Rhewum St2 vorstellen.

    Es ist eine sogenannte Stablaterne, mit einer Halterung am Tankboden zum Aufstecken auf einen Stab.

    Die Halterung ist sehr professionell und massiv ausgeführt, das Rohr ist dickwandig, innen mit einer Nute und Fase versehen.

    Außerdem ist sie Eigentümer gemarkt.

    Alle Teile, die sich bewegen müssen, sind gängig.

    Lothar

  • Gude zusammen,

    Hier mal meine Stablaternen als weitere Sondermodelle. Nutze die Gelegenheit für eine Vorstellung und Fragen, da ich hierzu nu gar nix näheres in Erfahrung bringen konnte..

    In meinem Lampenfundus befinden sich zwei Fledermäuse mit Symbol auf Tank und breitem Drehrad, sonst ohne weitere Markung, tendenziell leicht unterschiedliche Alter (teils Messingschraube, Windblech, Brenner mit Aufsetzring.), beide gleichermaßen mit Stab/Rohr, verbunden über Trichterblech, unten mit Zwinge zum Festschrauben, Glas in Sondergrösse in grünlichem Blau, Lampen sind insgesamt noch etwas kleiner als ne 2849, ein Glaswechsel und ein Hochziehen ist aufgrund der strammen Spiralfeder ein denkbar heikles Unterfangen. Es sieht mir alles noch Fabrikware aus. Kennt das Modell oder solche Varianten jemand, Einsatzgebiete usw. ?? Dürfte m.E. wohl eher keine Baustellenlampe sein, evtl. Nautik??

    Für jegliche Information dankbar, Grüße Horst

  • Grünes Licht aus Petroleumlampen wurde als Markierung in der Armee und in der Seefahrt verwendet.

    Da Deine Lampen zum Aufstecken sind, tippe ich eher auf Armee, da auf Schiffen die Lampen doch eher aufgehängt werden.


    In der Schweiz markierte eine grüne Laterne die Anwesenheit eines Arztes im Feldlazaret oder Bunker. Ob das in Deutschland auch üblich war weiss ich nicht.


    In beiden Ländern wurden aber sicher improvisierte Landepisten mit roten und grünen Laternen markiert.

  • "Seefahrt" schließe ich wegen der Windanfälligkeit dieser Laternenform doch eher aus.

    "Markierungszwecke" kommt m.E. eher hin, für reine Beleuchtung wäre die Glasfarbe ungeeignet.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Danke euch für die Einschätzung!

    Das Glas vorhin nochmals abgelichtet, bei dem Wetterchen.. Es is doch eher nen Blau, wenn auch ein ungewöhnliches, im Schatten wirkt es leicht grünlich.

    Interessant finde ich die spezielle Größe, ist kleiner als die beiden bekannten Fledermäuse.

    Also käme ne Landebahn wohl in Betracht, glaube selbst schon mal blaue Leuchten am Rollfeld gesehen zu haben!?

  • Hallo Horst,


    Deine Laternen der Firma Stübgen wurden so zwischen 1900 und 1910 als Schifferlaternen verkauft. Leider gibt es dazu keine Katalogabbildung

    der Firma Stübgen. Seitens der Firma Kästner & Töbelmann liegt mir jedoch solch eine Abbildung vor:

    Die Abbildung stammt aus dem Katlog No. 2 von K&T

    Bei einem Kollegen konnte ich mal eine Stübgen Bootslaterne photographieren. Bei der fehlt jedoch die starke Feder über dem Blaker:

    Achim Stübgen und ich nehmen an, dass die starke Feder jedwede Bewegung des Glases unterbinden sollte. Meiner Meinung nach wurde hier

    ein wenig 'overkill' betrieben.

    Solche Laternen wurde nur in der Binnenschiffahrt verwendet und nicht auf hoher See.


    Nach dem WKII kamen solche Laternen in den skandinavischen Länder bei der Binnenfischerei zum Einsatz. Hier sind mir die Marken

    Chalwyn, Jupiter und Feuerhand bekannt. Sie wurden als Bojenlaternen verwendet und markierten die Stellung der Fischernetze beim

    Nachtfischen. Angenehmer Nebeneffekt, das Licht lockte auch die Fische an.

    Mir liegt zwar aus einem schwedischen Fischermusem das Bild einer Chalwyn vor wie sie als Bojenlaterne verwendet wurde.

    Da ich keine Rechte an dem Bild habe, kann ich es hier leider nicht zeigen.


    Ob die Rhewum Laterne von Lothar auch solch einen Zweck hatte wage ich mal zu bezweifeln.Sie wurde evtl. bei längeren

    Bauarbeiten oder zu einem unbekannten Einsatzzweck verwendet.


    In der Schweiz wurden übrigens grüne Laternengläser auch bei Baustellen verwendet. Auszug aus dem Katalog der Firma Bico

    ca. Mitte der 1950er Jahre:


    Grüße

    Jörg

  • Das Jupiter- Modell welches Jörg erwähnte...

    Es ist allerdings ungeklärt ob alle diese Laternenvarianten - vor allem Nachkrieg - schon ab Werk so verkauft wurden oder im Fischereiwesen in einer Werkstatt umgerüstet wurden.


    Mangels Boje habe ich sie andersweitig passend montiert.

  • Ich habe irgendwo schon Fotos mit dieser Art Laternen einschl.der Befestigung an Ruderbooten auf einem See gesehen.

    Durchaus möglich das dies häufiger auf Seen gemacht wurde zu jener Zeit. Für die "richtige" See aber eher nicht so geeignet.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Vielen Dank, und wieder super Hinweise von dir, Jörg!! Was es alles gibt, ganz neue Aspekte..

    Kann man solche frühen "Boots- bzw. Schifferlaternen" also eher auf fahrende/parkende Schiffe, Boote z.B. auf Flüssen oder Seen beziehen, im Sinne einer Nachtlampe oder Positionslaterne (rot und grün sind ja lange bekannt, aber blau..) und nicht unbedingt auf Bojenlaternen?? Die gezeigten Bojengläser sind zudem weiss, die meinigen dagegen -bewusst- blau.

    Ist bekannt, ob die Laternen eigene Modellnummern haben, und gab es diese auch als "normale" Laternen?


    Ich überlege auch noch, wie ich die beiden unterbringe, in der Ecke stehen sie zwar sicher, irgendwie aber längerfristig auch blöd.

    Grüße Horst

  • Hallo Horst,


    in den 1970er und 1980er gab es einen Rheinschiffer der seine Boote mit Feuerhand Sturmlaternen ausgerüstet hat, jedoch nur die mit der Sturmkappe.

    Bei den heutigen Vorschriften müssen Positionslichter ein genau definiertes Aussehen haben, ebenso einen genau definierten Abstrahlwinkel.

    Vor 40 Jahren war man da wohl nicht ganz so pingelig.

    Mir liegt ein Katalog der Firma Wilhelmine Petzold, Berlin aus dm Jahr 1933 vor. Hier werden neben offiziellen Positionslichtern die elektrisch oder

    mit Petroleum betrieben wurden auch Sturmlaternen mit grünen Gläsern als Ankerlicht angeboten. Der Katalog trägt die Überschrift 'Wassersport'.


    Der Einsatzort dieser Laternen lag eindeutig in der Binnenschiffahrt, sprich auf Flüssen und Seen und nicht auf hoher See.


    Deine Bat Bootslaternen waren sichrlich keine Bojenlaternen sondern dienten der Markierung des Bootes. Die Bojenlaternen kamen wie oben schon

    erwähnt erst in den 1950er Jahren auf.

    Außer dem Hinweis in drei K&T Katalogen, den letzten aus dem Jahre 1922 habe ich keine weiteren schriftlchen Belege zu diesen Laternen in meinem Archiv.

    In dem K&T Katalog No. LIV werden sie wie folgt angeboten:

    Schifferlaterne, Mariner's lantern, Lanterne de Navigaton, Farol para navegatores


    Meine Feuerhand Bojenlaternen habe ich auf Besenstiele gesteckt. Im Sommer kann ich sie so gut als Gartenlaterne verwenden.


    Grüße

    Jörg