Vorstellung und Frage

  • Servus zusammen!

    Möchte mich kurz vorstellen und hab gleich eine Frage.

    Ich bin Kanupaddler, oft mit dem Zelt, im Winter mit Schneeschuhen unterwegs. 55 Jahre alt und jung geblieben.

    Habe vor ein paar Jahren mein Interesse an Starklichtlampen entdeckt und bin seitdem am suchen, sammeln und basteln. Derzeit besitze ich eine Geniol 829 b, umgebaut auf Spiritus, System Gebauer.

    2 Geniol Automatic 250CP, Chrom und Messing. Chrom mit orangenen Handrad und Pumpenknopf. Hab ich vorher nie gesehen. Eine "Schweizerin", eine Petromax 830 (China), derzeit im Spiritusbetrieb. Lief aber auch schon auf Benzin und Petroleum.Und dann noch eine Coleman 226.

    Nun meine Frage: wie kann ich eine 250er auf Spiritus umrüsten? Da ich seit ca. 35 Jahren einen Trangiakocher nutze, möchte ich auf Tour die Anzahl der Brennstoffe natürlich gering halten. Ich hab schon die Suche genutzt, finde aber nicht wirklich hilfreiches.

    Würde mich freuen, wenn ihr mir helfen könnt!

    Gruß

    Frank

  • Hallo Frank,

    ich nehme an, Du hast Deine 830 mit einer selbstgebauten Luftdrossel aus einem Stück Kupferrohr versehen? Das machst Du auch bei der 250er.In diesem Thread werden folgende Setups empfohlen:


    350er Düse 5mm Bohrung

    500er ". 6mm. "


    Gruß

    Thomas

  • Die Geniols mit orangen Knöpfen sind zwar selten, aber es gibt sie. Dato ist eine Datierung anhand der Tankbodennummern (noch) nicht möglich, es deutet aber einiges darauf hin, daß die orangen Armaturen in den 70ern verbaut wurden, zumindest wurden wohl einige bekannte dieser Ausführung in dieser Zeit angeschafft. Ich habe auch schon eine matte Militärlampe mit diesen Knöppen gesehen, ob das so original war und für welche Streitkräfte die bestimmt war, weiss ich nicht (jedenfalls nicht Bundeswehr).


    Vielleicht weiss jemand hier im Forum, ob man den Spiritusadapter hier aus dem Shop an die 250er anpassen könnte?

  • Du willst also die Vielfalt der Brennstoffe begrenzen. Würde ich auch so machen. Allerdings würde ich den schwachbrüstigen Trangia Kocher entsorgen und mir einen leistungsfähigen Petroleumkocher (z.B. Optimus 111) besorgen, die Lampe auf Petroleum lassen und bei ordentlichem Licht mit ordentlicher Power mein Outdoormenü bereiten. Mit dem Lärm hältste Dir gleich die wilden Tiere fern.

  • Hallo liebe Gemeinde,


    ich bin ja auch Kanute und denke das der Frank vielleicht sein Vorzelt ganz nebenbei etwas temperieren möchte.


    Die Alkoholabgase sind da weniger störend.



    Lieben Gruß, Peter.

    PX-pleibs xund

  • Das ist jetzt rein hypothetisch, aber ich könnte mir vorstellen, daß man auf Teile zurückgegriffen hat, die eigentlich für Lampen mit Hipolito-Label bestimmt waren, um Lieferengpässe zu überbrücken, das würde auch die relative Seltenheit dieser Geniols erklären...

  • Danke für eure Antworten!

    Die 830 hat eine Vergaserstopfung aus Messinggaze, eine Düse mit etwa 0,35mm Bohrung und das Mischrohr ganz unten. Keine Luftdrossel verbaut. Das Mischrohr reicht ziemlich knapp an die Düse.

    Meinen Trangia werde ich nie entsorgen.:) Der war schon in Lappland, Irland und sonst halb Europa dabei. Der brennt bei jedem Wetter und hat, als größten Vorteil, keine beweglichen Teile oder Düsen, Vergaser und Pumpen. Ich habe vom Hobokocher über Gas und Multifuelkocher alles hier liegen, aber meistens nehm ich den Trangia. Fürs Zelt hab ich nen Ofen, die Lampe ist nur für Licht gedacht.

    Jetzt schau ich mir mal den Thread mit den Umbauten an. Vielleicht find ich da was machbares.

    Fröhliches Leuchten allerseits!

  • P.S.: Die "Schweizerin" bleibt so wie sie ist.

    Ich möchte eine der beiden anderen umrüsten. Werde versuchen aus einem Kupferfitting eine Drossel zu fertigen. Als Stopfung Messinggaze, eine Düse mit 0,2mm hab ich hier liegen.

  • Welche Lampen Du meinst, war schon klar, die unterscheiden sich ja, abgesehen von der Wendel, nicht von den Schweizern.

    Aber Dein 150er Umbau würde mich mal näher interessieren. Wie hast Du die Düse präpariert? Gebohrt?

    Und Mischrohr "ganz unten" ist bei den Dingern relativ. Wieviel mm sind das bei Dir?

    Wieviel Druck fährst Du da? Und die wird nicht zu heiss? Das hört sich so erstmal nach sehr viel Luft an...


    Gruß

    Thomas

  • Servus Frank und :welcome:!


    umgebaut auf Spiritus, System Gebauer.

    Das System Gebauer funktioniert bei allen Lampengrößen.



    Dato ist eine Datierung anhand der Tankbodennummern (noch) nicht möglich,

    Aus meiner Sicht wird das auch so bleiben.

    Diese Thematik wurde hier im Forum vor einiger Zeit schon sehr lebhaft diskutiert, heraus kam nüscht.

    Der ehem. Inhaber der Marke Geniol ist dahingehend nicht erreichbar und von seinen damaligen Auftragnehmern existieren nur noch vage Staubspuren - soviel ich dazu sagen kann.

    Aber vielleicht gibt es ja schon neue, belegbare Erkenntnisse dazu?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • tom b. die Düse hab ich mit einem Edelstahldraht und Minibohrmaschine "aufgenudelt." Der Draht stammt aus einer Drahtbürste.

    Der Abstand Mischrohrunterkante bis Düsenoberfläche beträgt 2,8 mm. Die Lampe wird heiß, aber kein Mischrohrglühen. Der Druck ist laut Schätzeisen recht flexibel, von ca. 0,5 bar bis 1,5 bar. Die Lampe lässt sich dadurch vom leichten pulsen bis sauhell regeln.


    ABurger: Hast du vielleicht genauere Angaben zum System Gebauer bei verschiedenen Lampengrößen? Düsendurchmesser, Drosselung, Stopfung, Änderung der Brenner usw?

  • Das hat der Ludwig (Gebauer) meines Wissens nie in Tabellen hinterlegt,

    sondern immer durch Tüfteln und Ausdauer beim Probieren hinbekommen.

    Aber nicht, daß er das nicht für sich notiert hätte, allerdings im Internet veröffentlicht er das eher selten.

    Du erreichst ihn aber bei Bedarf über das Hytta-Forum - dort ist er immer mal zu lesen.


    Wer sich mal zu Ludwig hinsetzt, wenn man ihn auf einem Lampentreffen anrtrifft,

    erfährt das und kann es anhand seiner selbst gebauten Lampen bzw. Umbauten

    auch gleich live in Augenschein nehmen.


    Denke, da gilt eh "Probieren geht über Studieren".

    Wenn man sich dabei analog/proportional an die Größenunterschiede bei Petroleumbetrieb hält,

    hat man ja schon eine relative Richtschnur.


    Falls Du die Seite von Lampenmaxe noch nicht kennen solltest,

    hier findest Du ein paar grobe Anhaltspunkte zur Thematik (auf eine 500er PX bezogen):

    --> Klick an: http://www.lampenmaxe.de/spiritus.php

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Die nächsten Tage hab ich frei. Das basteln geht wieder los.

    Werde mich mal an eine 150er Geniol machen, soll ich für einen Freund auf Spiritus umrüsten. Werde in dem Ansatz in meine 830 auch mal eine Luftdrossel einbauen.

    Wegen der 250er werde ich mich auch noch mal im Baumarkt rumtreiben:). Ich weiß nur noch nicht welche 250er dran glauben muß. Vermutlich die in Messing.

    Wenn die Ergebnisse passen werde ich mal Bilder einstellen.

    Vorher muss ich aber noch Socken für die 150/830 bestellen, die werden grad knapp bei mir.

  • Hallo Frank


    Falls von Interesse, habe ich gerade mal die Luftdrossel aus meiner 250er Spiritus-Geniol herausgenommen. Diese Lampe läuft bei mir sehr viel, daher sind die Teile jetzt nicht extra geputzt. ;) Aber vielleicht liefert das ja eine Idee als Ausgangspunkt.


    Meine Luftdrossel besteht aus zwei Teilen: (1) einer Kupfer-Lötmuffe 15mm (außen) auf 12mm (innen) mit einem Loch (bei mir knapp 6mm Durchmesser) und (2) einem kurzen Stück 12mm-Kupferrohr, das etwa zur Hälfte oben im Mischrohr steckt und mit der anderen Hälfte in die Muffe greift, sobald man das Mischrohr in den Innenmantel steckt. Je nach Mischrohr muß man evtl. am Kupferrohr minimal nacharbeiten, bis es paßt. Das Mischrohr selbst bleibt bei dieser Aktion original erhalten (Ersatzteile sind kaum noch zu bekommen).


     


    Bei dieser Lampe ist in das 12mm-Rohr-Stück noch ein weiteres Stück 10mm-Rohr eingepreßt (so dass der Innen-Durchmesser nur ca. 8mm beträgt), aber das ist vermutlich nachrangig gegenüber der Luftloch-Größe.


    Im Betrieb sitzt das Luftloch bei mir nach innen gedreht, weil ich mir einbilde, dass die Lampe damit noch etwas leiser ist als ohnehin schon (gemessen hab' ich's nicht...).



    Der Vergaser ist mit viel Messing-Gaze und wenig Glasfaser-Docht gestopft (mit Gaze allein neigt's meinem Eindruck nach eher zum Pulsieren). Das obere Gestänge samt Nadel ist ausgebaut, auch die Mischrohr-Klemmung ist nicht mehr nötig. Die Düse ist mit einem 0.35mm-Draht aufgeweitet, dürfte also minimal über .35mm Durchmesser haben (kleiner als die fertig erhältliche Spiritusdüse).


    Die Lampe startet so beim Vorheizen ohne Pumpen, anschließend tun's bei vollem Tank ca. 10 Pumpenhübe für merklich Licht (Anzeige am Manometer = 0), mehr als ca. 0.5 bar verträgt sie auch nicht.


    Mir war der Betrieb mit Spiritus bei niedrigem Druck, Geräuschpegel und Verbrauch wichtiger als maximale Helligkeit. Regelbar ist sie von ungefähr Sturmlaternen-Helligkeit bis etwa 60-75W-Glühbirne, dafür genügt sie mir trotz relativ kleinem Tank für einen ganzen Abend.


    Statt des gebohrten Luft-Lochs habe ich bei späteren Luftdrossel-Basteleien ca. 3mm breite Schlitze vom unteren Rand der Muffe her eingefeilt. Das geht mit behelfsmäßiger Ausrüstung einfacher und erleichtert es, den Schlitz durch Ausprobieren so lange zu vergrößern, bis das Mischungsverhältnis stimmt.


    A propos: Bei meinen beiden 150ern auf Spiritus fand ich Luftdrosseln aus Muffen o.ä. etwas umständlich zu montieren und verwende nun (Messing-)Blechstreifen, die um den Innenmantel herum liegen (ggf. mit Luftloch, bei meiner ältesten 150er genügt aber sogar die Luft, die sie am Blechstreifen vorbei zieht 8)).


    Grüße ins Forum und frohe Festtage,


    Christina

  • Vielen Dank für die Bilder!

    Ich werde am Montag mal durch den Baumarkt ziehen und schauen, was sich so ergibt. Ansonsten muß ich wohl nächstes Jahr mal an die Drehbank.

    Wichtig ist mir ein reversibler Umbau, ohne die Originalteile zu zerstören. Aus bekannten Gründen.

    Hast du deinen Umbau auch schonmal mit oberen Gestänge und Düsennadel getestet? Ich verzichte ungern auf die Düsennadel.

    Grüße und schöne Feiertage euch allen!


    Frank

  • Nadel und Stange habe ich weggelassen, weil ich mehrfach gelesen hatte, daß sie bei Alkohol nicht nötig wären (auch meine Erfahrung, bis auf einen Fall, wo sich Ofenkitt in die Düsenöffnung verirrt hatte ;-) ).


    Aus heutiger Sicht würde den nächsten Umbau aber auch mit Gestänge versuchen. Grund ist, dass beim Wickeln einer Gaze-Rolle gerne ein kleiner Kanal in der Mitte bleibt, bei dem ich den Eindruck habe, daß er zum Pulsieren beiträgt. Dort steckt bei mir jetzt Glasfaser-Docht - aber dann hätte ich genausogut die Nadelstange drin lassen können. Probiert habe ich es also noch nicht, würde aber vermuten, daß das gut läuft, solange man um die Stange herum genug Gaze ins Vergaser-Oberteil bekommt, ohne die Mechanik zu veklemmen.


    Grüße,


    Christina

  • Ich verzichte ungern auf die Düsennadel.

    Bei der Vewendung von Ethanol als Brennstoff brauchst du diese i.d.R. nicht, da Ethanol realtiv sauber vergast - generell wird die Düsennadel bei Verwendung der empfohlenen Brennstoffe imho überbewertet...der Umbau geht aber auch mit verbautem Vergasergestänge problemlos. Gegen das Pulsieren könnte man versuchen, den Teil im Vergaser direkt unterhalb der Düse mit einem weiteren Stück Gaze zu stopfen, so wie bei den Schweizerinen üblich....

    Die Autoschlange ist die einzige Schlange, die das A****loch vorne hat!

  • So, ich war im Baumarkt. Zwischen lauter Gutscheineinlösern und Geschenkumtauschern.

    Die 250er steht am Balkon und verleuchtet Spiritus. Die Nadelstange und Nadel hab ich vorerst draussen gelassen. Das Vergaseroberteil mit etwas Messinggaze und Ofendichtschnur gestopft, eine alte Düse einer 829 rein und eine Luftdrossel aus einem Lötnippel 15/12 gebastelt. Bohrung 5mm.

    Die Lampe läuft mit weniger als 0,5 Bar (laut Schätzeisen), ohne pulsieren und schön regelbar. Zum Vorheizen reicht ein Schälchen Spiritus.

    Vielen Dank für eure Tips und Beiträge!