Petroleumlampe für Wohnzimmer

  • Das CO² - Meßgerät war jetzt ein Hilfe im Bemühen effektiv zu lüften.

    Der gemessene Wert im Raum ist nun gut, und die Petroleumlampen haben einen nur geringen Anteil an der Erhöhung des Wertes.



    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Ich gehe davon aus das der co2 - Ausstoß von Personen größer ist als der von gut eingestellten Petroleumlampen.

    Das kommt auf die Grösse der Lampen an, und auf die Anzahl der Personen. Zudem sinkt der CO2-Ausstoss einer Lampe wenn sie schlecht eingestellt ist, da du dann eine unvollständige Verbrennung hast. Die dabei entstehenden Produkte willst du aber noch viel weniger in deiner Raumluft haben als das CO2.


    Um das abzuschätzen: gemäss wiki (hier) ist der Grundumsatz eines Menschen in kJ pro Tag grob das hundertfache des Gewichtes in Kilo.

    Wären also für einen nicht verkümmerten Petroleumlampenfreak etwa 100 Watt (siehe Link, wo 80 watt genannt werden).

    Eine Petroleumlampe verbraucht pro Stunde typischerweise 1 dl Petroleum, was bei einem Heizwert des Petrols von 11.9 kWh pro kg = 9.5kW pro Liter also einer Leistung von 950 Watt entspricht, mithin grob dem zehnfachen eines wenig aktiven Menschen.

    Jetzt muss man noch berücksichtigen, dass der Hauptbrennstoff des menschlichen Körpers nicht Petroleum, sondern Zucker ist, mit einem Energiewert von 16.8 kJ/g oder 4.67 kWh/kg. Der Kohlenstoffanteil im Zucker ist bei der Summenformel C6H12O6 40%, bei Petroleum ist er wie oben diskutiert etwa 85%.

    Es ergibt sich, dass die Petrollampe 85*0.8 = 68 g C pro Stunde verbraucht, der Mensch etwa 22 g Z:ucker (um auf die 100 Watt zu kommen), was 22*0.4 = 9 Gramm Kohlenstoff entspricht.

    --> Die Petrollampe mit 0.1 Liter Verbrauch pro Stunde setzt etwa 7.5 mal mehr CO2 frei als der Mensch, der ihr beim Brennen zuschaut.

    Wenn du natürlich eine kleine Pigeon nimmst, die mit 0.9 dl 16 Stunden lang leuchtet, sieht es anders aus.

    Nun ist der Umsatz je nach Aktivität und Körperbau und Lufttemperatur verschieden, aber die Rechnung zeigt, dass eine Petrollampe die Luft etwa ähnlich oder stärker belastet wie die Skatrunde samt Kiebitzen, denen sie leuchtet.


    Was ebenfalls dabei rauskommt: Wenn man mit Zimmerpetrolöfen ohne extra Schornsteinanschluss heizt, dann wird Lüften durchaus ein Thema, wenn wir grob 1 dl Verbrauch pro Stunde = gleichviel CO2-Freisetzung wie 7 Menschen im Raum annehmen.

    Einmal editiert, zuletzt von jp10686 ()

  • Ich hatte jetzt bei den oben gezeigten kleineren Lampen nicht den Eindruck das sie den CO2 Wert erkennbar nach oben treiben, werde das aber mal mit einer Lampe mit 20er Brenner im abgetrennten Raum ausprobieren.

    Das Gerät zeigt jetzt nach vier Stunden rund 600 ppm an, bei zwei Personen im Raum plus der drei Lampen.

    Die Alarmgrenze habe ich auf 800 ppm eingestellt.

    Nach dem Erreichen dieses Wertes wird für 10 Minuten stoßgelüftet.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Meine Messergebnisse sind ganz anders. Nach 40 Minuten Betrieb einer 20-linigen Zentralzuglampe bei geschlossenem Fenster und geschlossenen Türen ohne Anwesenheit einer Person stieg die CO2-Konzentration von 800 auf über 3000 ppm. Das Messgerät stand in einer anderen Ecke des Raumes als die Lampe.


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    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten

  • Leider hab ich kein solches Messgerät...


    Hab eben die Petromax 3000 ins Wohnzimmer geholt, da die Therme vom Mehrfamilienhaus nicht mehr soo arg heizt, wenn die Schwiegermutter ihre Heizung voll aufdreht. ( Dazu erwähnt, die Fußbodenheizung ist auch im Sommer leicht an "weil sie sonst kalte Füße bekommt und sich den Tod holt!"

    Reicht bei gelegentlichem Gebrauch ein Fenster auf Kipp und ab und zu auf zum Lüften?

    Die Wohnung hat 120 m² auf 2 Etagen, Altbau mit hohen Decken.


  • Meine Messergebnisse sind ganz anders. Nach 40 Minuten Betrieb einer 20-linigen Zentralzuglampe bei geschlossenem Fenster und geschlossenen Türen ohne Anwesenheit einer Person stieg die CO2-Konzentration von 800 auf über 3000 ppm. Das Messgerät stand in einer anderen Ecke des Raumes als die Lampe.

    Verblüffend.

    Hast du dein Gerät mal kalibriert?

    Ich hatte vor zwei Stunden noch meine 14''' Müller Zentralzugluftlampe dazu gestellt.

    Vorhin, um 22:26 Uhr war das die Anzeige:



    Gruß Rolf


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  • Hast du dein Gerät mal kalibriert?

    Ja, ich habe es gleich nach Erhalt draußen auf 400 ppm kalibriert. Wenn ich das Zimmer eine Weile lüfte, zeigt es dann auch wieder Werte nahe bei 400 ppm an.

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    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten

  • Wie schon mehrfach erwähnt:

    In Bauten mit undichten Fenstern, Rollladenkästen, Türen etc. tauscht sich die Luft "automatisch" aus und es muss weniger "aktiv" gelüftet werden.


    Je nachdem sind dann mehr, oder weniger Lampen in Betrieb über längere Zeit, ohne Lüften, möglich :gaehn:

    Man merkt die hohe Kohlendioxid-Konzentration nicht sofort, wenn man es "merkt" ist man schon längere Zeit weit über 2000ppm.

    Grenzwert für "Lüftung Ein" (Fenster öffnen auf 1200-1500ppm, Regelung auf 600-800ppm (für Komfort-Lüftung), in Klassenräumen sind 2000-3000ppm "nichts", das geht vielleicht 20-30min bei voller Belegung...auch vor dem ganzen Corona-Gedöns hatten Lüftungsanlagen für Klassenräume schon ihre Berechtigung. Das erspart das Aufreißen der Fenster und bibbern in dicker Jacke...

    Mancher will von der Lampe den Rost abputzen, scheuert aber nur das Metall weg und der Rost bleibt sitzen.
    Zitat: Quelle unbekannt

  • Ja, ich habe es gleich nach Erhalt draußen auf 400 ppm kalibriert. Wenn ich das Zimmer eine Weile lüfte, zeigt es dann auch wieder Werte nahe bei 400 ppm an.

    Ich bin vorhin zur Sicherheit ob der Kalibrierung nochmal mit dem Gerät vor die Tür gegangen um zu sehen was passiert.

    Nach einigen Minuten ging der Wert zurück auf 400 ppm.

    Jetzt steht der Wert auf 811 ppm, der Alarm hat bei 800 ppm ausgelöst, und ich werde nun lüften und die vier Lampen löschen.

    Im Moment kann ich mir den enormen Unterschied zwischen unseren Geräten nicht erklären, werde aber auch mal eine 20''' Lampe im verschlossenen Raum messen.

    Gruß Rolf


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  • Bei mir hat der Raum 48 m³.


    Edit: Muß dazu bemerken, das wegen meiner Katzen alle Türen offen stehen und ein Luftaustausch in allen Räumen über 195 m³ stattfindet.

    Gruß Rolf


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    Einmal editiert, zuletzt von Rolf G. (✝) ()

  • Bei mir hat der Raum 48 m³.


    Edit: Muß dazu bemerken, das wegen meiner Katzen alle Türen offen stehen und ein Luftaustausch in allen Räumen über 195 m³ stattfindet.

    Dann ist es kein Wunder, dass wir zu unterschiedlichen Ergebnissen kommen. Mein Raum hat ein vergleichbares Volumen (ca. 50 m3), aber die Türen waren geschlossen. Und dann wäre noch die Frage, wie gut Dein Haus nach außen isoliert ist. Ich wohne in einem Neubau mit gemauerten Wänden, Betondecken und in diesem Raum auch einem neuen Fenster, so dass kein Luftaustausch stattfindet, wenn Fenster und Türen geschlossen sind.


    Natürlich kann es auch sein, dass mein Messgerät nicht in Ordnung ist. Leider habe ich kein zweites zur Hand, um eine Vergleichsmessung durchzuführen.

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    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten

  • Es wird sich auf die Schnelle nicht klären lassen ob unsere Geräte in Ordnung sind.

    Ich habe im Net nach einem Testverfahren gesucht um so ein Gerät auf dessen ordnungsgemäßen Zustand überprüfen zu können, aber ohne Erfolg.

    Der Einsatz hat bei mir erstmal zu der Erkenntnis geführt häufiger lüften zu müssen als bisher gewohnt.

    Gruß Rolf


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  • Phaidros


    Ich habe vorhin die Messung bei geschlossenem Raum (48 m³) durchgeführt.

    Zum Einsatz kam meine Uranglaslampe mit 20''' Matador Brenner.

    Meßzeit eine Stunde.

    Das Ergebnis ist vergleichbar mit deinem Wert.

    Kann man also davon ausgehen das unsere Geräte korrekt anzeigen.



    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Beim messen muß man auch bedenken, daß die Gase im Raum nicht sofort gleich verteilt werden. CO2 aus der Verbrennung und auch Atmungserwärmtes steigt ja erst wie Rauchgas generell in Richtung Decke und sinkt dann mit Abkühlung wieder runter und sammelt sich ob des höheren Gewichtes am Boden. Wie schnell das eweils geht und wieviel zwischendrin schon herumdiffundiert und wie viel aus Raumbodennähe durch Umwälzung und Thermikeinflüsse wieder im Raum verteilt wird hängst von allerlei Faktoren ab. Wie hoch ein einzelner Meßwert an einer bestimmten Stelle im Raum dabei ist, hängt vermutlich stark vom Zufall ab. Schon beim Meßakt schlägt dabei durch die eignene Körperbewegung die heisenbergsche Unschärferelation zu.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Beunruhigend ist das Ergebnis von 4783 ppm mit der 20''' Lampe nach zwei Stunden Leuchtdauer im geschlossenen Raum.

    Nach zwei Stunden wurde dann auch sofort ausgiebig gelüftet.



    Gruß Rolf


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  • Zumindest sinkt der CO2-Wert dann durchs Lüften auch wieder sehr schnell.


    Gestern Abend hatte ich eine Pariser Lampe mit 14-linigem Kosmos-Brenner und eine 20-linige Veritas Heizlampe einige Stunden in dem genannten Raum in Betrieb. Besonders die Veritas-Lampe produzierte so viel Wärme, dass bei ausgeschalteter Heizung und einem auf Kipp stehenden Fenster die Raumtemperatur immer noch konstant bei 20,5° lag. Der CO2-Wert pendelte um 1500 ppm, was ein akzeptabler Wert ist. Ich ziehe daraus den Schluss, dass ich lieber eine Lampe mehr bzw. größere Lampen brennen lasse, wenn ich dadurch ein Fenster geöffnet halten kann.

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    Grüße aus dem Ruhrgebiet

    Carsten