Ich habe eine Lampe, bei der der Tank so hoch ist, dass bei niedrigem Füllstand die Kapillarwirkung des Dochtes nicht ausreichend ist, um eine einigermaßen hohe Flamme aufrechtzuerhalten. Klare Fehlkonstruktion. Ich wollte mir nun eine Saughilfe basteln und habe u.a. hier im Forum gelesen, dass Filz ein geeignetes Material dafür ist. Ich habe also Wollfilz-Streifen in einem Bastelladen bestellt, musste aber feststellen, dass dieses Material so gut wie keine Kapillarwirkung hat. Der Teil, der in der Flüssigkeit hängt, saugt sich voll, der Rest bleibt trocken - als Saughilfe also ungeeignet. Was habe ich falsch gemacht? Gibt es verschiedene Arten von Filz und ich habe den falschen erwischt?
Saughilfen
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Längsrichtung = Saug- und Kapillarrichtung beachtet?
Filz läßt sich wohl in Querrichtung leichter "auseinanderreißen" bzw. dehnen, in Längsrichtung ist er fest.
Grüße - Steven
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Längsrichtung = Saug- und Kapillarrichtung beachtet?
Nö, wusste gar nicht, dass das einen Unterschied macht. Probiere ich gleich mal aus.
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Moin, reden wir von nem Runddochtbrenner?
Da wird alleine der kleine Kontakt zwischen Filz und Docht nicht viel bringen. Du könntest einzelne, saugfähige Fäden wie zB ungefärbte Baumwolle zum Stricken direkt in den Docht fädeln - oder einfach immer früh auffüllen
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Quer oder längs macht bei meinem Filzstreifen keinen Unterschied - nass ist nur der Teil, der in der Flüssigkeit hängt. Komisch, da scheine ich dann eine besondere Art von Filz erwischt zu haben.
Moin, reden wir von nem Runddochtbrenner?
Da wird alleine der kleine Kontakt zwischen Filz und Docht nicht viel bringen. Du könntest einzelne, saugfähige Fäden wie zB ungefärbte Baumwolle zum Stricken direkt in den Docht fädeln - oder einfach immer früh auffüllen
Ja, ein 14''' Kosmos-Brenner. Mein erster Versuch war ein zweiter Docht, den ich unterhalb des Brenners an den eigentlichen Docht angenäht habe, so nach der Art der Hilfsdochte bei englischen Duplex-Brennern. Das hat aber gar nichts gebracht. Dann bin ich auf die Saughilfen bei manchen Laternen gestoßen. Wenn der Filzstreifen nicht genug bringt, dann vielleicht die Rohre. Ist da Baumwoll-Watte drin? Baumwollfäden in den Docht zu weben ist auch eine Idee. Klar könnte ich immer früh nachfüllen, aber das führt den großen Tank dann völlig ad absurdum. Dann lieber den Tank zur Hälfte mit Kunstharz oder flüssigem Metall ausgießen und so verkleinern.
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... dann lieber den Tank zur Hälfte mit Kunstharz oder flüssigem Metall ausgießen und so verkleinern
Wie wäre es denn mit Glasmurmeln
Beständig gegen alle Arten von Brennstoffen, verkleben nicht den Tank und sind rückstandsfrei zu entfernen.
... und wenn's ein durchsichtiger Tank ist, sieht es sogar noch stylisch aus.
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Wie wäre es denn mit Glasmurmeln
Beständig gegen alle Arten von Brennstoffen, verkleben nicht den Tank und sind rückstandsfrei zu entfernen.
Das ist eine Super-Idee - ich glaube das mache ich. Einfach, billig und jederzeit revidierbar.
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> Komisch, da scheine ich dann eine besondere Art von Filz erwischt zu haben.
Tja, aber aus irgendeinem Grund hat Feuerhand in ihren Baustellenlaternen ja erfolgreich Filzstreifen eingesetzt.
Ich habe mir auch vor ein paar Jahren schon eine recht feste Filzplatte 200x200 mm mit 5 mm Dicke besorgt und schneide daraus die Streifen von 20x200 mm Länge - also wie beim Original. ...und wie beim Original funktioniert das bei meinen bisher nachgerüsteten 70-Stunden-Sturmkappen einwandfrei.
Es gab auch schon den Hinweis aus dem Forum, den Docht in einen passenden Flachdocht gefaltet wie in einen Schlauch einzunähen. Das erfordert allerdings Fertigkeiten mit Nadel und Faden, und man muß sehen, wie man das Ganze in den Tank bekommt.
Micha.
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Findest du die Feuerhand-Lösung wirklich gut? Ich hab die immer als billige Krücke bewertet, mit der es so einigermaßen geht - bei dem Minibrenner.
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und falls was anderes, dickflüssigeres mit höherer Viskosität als das gute Petroleum (Heizpetrol, Grillanzünder usw.) verwendet wird, z.B. Alkan, spielt das auch noch mit.
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> Findest du die Feuerhand-Lösung wirklich gut?
"Gut" wäre ein flacher Tank wie bei den Dietz-Großlaternen.
Aber der Filz funktioniert schon und sehen brauche ich ihn ja auch nicht...
Micha.
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Ich hab eine Feuerhand 120 h mit Watte als Saughilfe. Das funktioniert bei mir mehr schlecht als recht.
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Ja, die 120er ist bekannt dafür. Dashalb habe ich ja auch die 70er...
M.
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Klare Fehlkonstruktion.
Das käme drauf an ...
Ich habe eine Lampe,
Ist die Lampe eine Geheimlampe?
Ein wäre schon mal nicht schlecht.
Wieviel cm hat der Brennstoff denn zu klettern?
Bleibt noch die Frage nach dem Dochtmaterial und dem Brennstoff ansich.
Schade, daß Du Dich dahingehend so bedeckt hältst.
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Guten Morgen,
vielleicht hilft das auch weiter:
Saughilfe für Feuerhand fix selbstgebaut - Dochtlampen - Pelam.de Forum (pelam-forum.de)
LG
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Hallo zusammen,
das ganze Thema Saugfähigkeit hängt stark von der verwendeten Baumwollqualität und deren Faserigkeit ab. Das kannst du als Laie aber keinem gekauften Docht ansehen.
Lange Fasern transportieren weiter hoch als kurze Fasern. Damit erklärt es sich von selbst, dass das ganze 'Drannähflickwerk' vielleicht noch bei Dochten die wenig Petroleummenge transportieren müssen, halbwegs funktioniert. Bei saugstarken Brennern wird das aber nicht mehr vernünftigen Erfolg bringen.Sollte mal jemand das Glück haben gute originale Vorkriegsdochte aus amerikanischer Baumwolle zu bekommen, die auch noch flauschig gewebt sind, wird er sich wundern welche Mengen die hochsaugen können.
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Hallo zusammen,
das ganze Thema Saugfähigkeit hängt stark von der verwendeten Baumwollqualität und deren Faserigkeit ab. Das kannst du als Laie aber keinem gekauften Docht ansehen.
Lange Fasern transportieren weiter hoch als kurze Fasern. Damit erklärt es sich von selbst, dass das ganze 'Drannähflickwerk' vielleicht noch bei Dochten die wenig Petroleummenge transportieren müssen, halbwegs funktioniert. Bei saugstarken Brennern wird das aber nicht mehr vernünftigen Erfolg bringen.Sollte mal jemand das Glück haben gute originale Vorkriegsdochte aus amerikanischer Baumwolle zu bekommen, die auch noch flauschig gewebt sind, wird er sich wundern welche Mengen die hochsaugen können.
Vermutlich gilt das auch für Filzmaterial.
Je kürzer die Fasern, umso schlechter die Kapillarität, nehme ich an.
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Vermutlich gilt das auch für Filzmaterial.
Je kürzer die Fasern, umso schlechter die Kapillarität, nehme ich an.
Ja, sicher. Das Zeug aus dem Bastelladen ist aus kurzen Fasern gepresst und wohl auch mit einem Klebstoff versetzt. Das müsste 'echter' Filz her, der aus greinigter Schurwolle mittels Kochen und Walken hergestellt wird. Sowas macht man selber oder kauft es bei jemandem, der das selber macht, so auf einem Handwerksmarkt.
Möglicherweise gibt es auch brauchbaren Filz von spezialisierten Betrieben, suche im Internet z.B. "echter Filz"
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Wollfasern tragen Flüssigkeiten oder "Aerosole" an sich schon besser als andere Fasern, v.a. Synthetik. Je länger die Fasern ist natürlich trotzdem desto besser.
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Ja, sicher. Das Zeug aus dem Bastelladen ist aus kurzen Fasern gepresst und wohl auch mit einem Klebstoff versetzt. Das müsste 'echter' Filz her, der aus greinigter Schurwolle mittels Kochen und Walken hergestellt wird.
Das wäre eine Erklärung, warum mein Filz nicht die gewünschte Saugwirkung entfaltet. Bevor ich jetzt aber noch weiteren Aufwand betreibe, um den richtigen Filz zu finden und eine Saughilfe zu basteln, die dann am Ende wahrscheinlich doch nicht richtig funktioniert, fülle ich den Tank lieber zur Hälfte mit Murmeln auf.
Ist die Lampe eine Geheimlampe?
Ein wäre schon mal nicht schlecht.
Wieviel cm hat der Brennstoff denn zu klettern?
Bleibt noch die Frage nach dem Dochtmaterial und dem Brennstoff ansich.
Schade, daß Du Dich dahingehend so bedeckt hältst.
Ich zeige hier gerne Bilder von meinen Lampen, aber in diesem Fall ging es mir nicht um eine Analyse der Lampenkonstruktion, sondern nur um eine Aufklärung über das Material für Saughilfen. Da nützt ein Bild der Lampe wenig.
Es liegt auch bestimmt nicht am Docht und schon gar nicht am Petroleum, das ich seit Jahren für alle meine Dochtlampen verwende. Sondern an dem Abstand von 14,5 cm zwischen Boden des Tanks und unterem Ende des Brenners.