Hammerschlag lackieren

  • Guten Abend, ich habe mal wieder ein Projekt vor mir. Ich möchte einen alten Turm 36 Spirituskocher in sehr schlechten Zustand restaurieren.

    Das Gestell würde ich wie immer sandstrahlen. Leider fehlt mir aber die nötige Erfahrung mit dem Hammerschlag Lack. Diese gibt es ja beispielsweise auf Ebay noch zu kaufen. Ich finde aber keine die hitzefest sind. Und sind diese dann auch einzubrennen oder nicht?

    Schönen 1. Dezember noch

    Grüße Simon

  • Tach,


    Ich finde aber keine die hitzefest sind.


    ...ich vermute, daß das eben auch das Problem des Herstellers war: Es gibt (zumindest meines Wissens) keinen hitzefesten Hammerschlag- Lack. Deswegen sehen diese Kocher alle so aus, wenn sie oft benutzt wurden.


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus

  • Hallo Simon,


    einbrennen oder nicht ist je nach Hersteller unterschiedlich. Normalen Hammerschlaglack den ich an diversen Gehäusen eingesetzt habe, wurde bei mir nicht eingebrannt und hält.

    Den grünen Turmfarbton bekommt man w.W. nicht in wirklich hitzebeständiger Ausführung. Das Original war es ja auch nicht.

    Im Betrieb geht der Lack halt an den typischen Stellen dann im Betrieb ab, im Regal ungebrannt nicht.

    Das mußt Du für Dich entscheiden, ob Du ein Dekostück in schöner, dem Original nahekommender Optik haben möchtest oder mit leichtem Abbrand leben.


    Da ich auch einige lackierungsbedürftige Spirituskocher (u.a. den 2-flammigen Turm) besitze, werde ich in nächster Zeit mal bei einem einflammigen 38er einen Versuch mit Pulverbeschichtung in schwarz machen (läuft dann mit regulärer Ware in einer Profianlage mit) .

    Dann werde ich den gepulverten mal in Betrieb nehmen und sehen wie sich das verhält.

    Wenn das gut läuft, bekommen die anderen auch Pulver , auch wenn es dann abweichend von der Originallackierung sein sollte. Das stört mich nicht weiter.



    .

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • beispielsweise auf Ebay noch zu kaufen

    Anstatt auf "Ebay" lieber mal ins Farbengeschäft oder in den Baumarkt tigern.

    In solchen Läden trifft man mit a Weng Glück auch Fachberater, die was wissen ...

    Oder den Malermeister in der Nachbarschaft bzw. hier den René aus dem Vogtland befragen.


    In gut sortierten Läden gibt es die relativ guten Hammerschlag-Effekt-Farben von "Hammerite".

    In der Farbenabteilung - da, wo es auch den Abbeizer gibt.


    Hammerite-Hammerschlag-Farbe ist relativ hitzestabil und kann im Backofen z.B. recht gut getrocknet resp. ausgehärtet werden. Hoch-Hitzefest ist eigentlich nur spezielle Auspufffarbe oder Zink/Aluspray.

    Hammerschlag-Effekt-Farben / Lacke enthalten Aluplättchen, zur Erzeugung des Effektes.


    einzubrennen

    Kann kein Laie ohne spezielle Ausrüstung bzw. die Bude dafür.

    "Einbrennen" kann man nur Pulverbeschichtungen, niemals Buntlacke auf Acryl- oder KH-Basis.


    Sowas steht natürlich nicht auf Ebay oder Amazon ...

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Tach,


    ...wenn pulverbeschichten auch o.k. ist, würde ich den Olli mal antickern. Er hat Lasmpen mit einem speziellen Keramikpulver beschichten lassen, welches auch die Temperatur an der Regenhaube aushält. Sah sehr edel aus...


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus

  • In solchen Läden trifft man mit a Weng Glück auch Fachberater, die was wissen

    (...)

    In gut sortierten Läden gibt es die relativ guten Hammerschlag-Effekt-Farben von "Hammerite".


    Da hod der Frangge rechd... ^^ Hammerite wäre jetzt auch meine Wahl gewesen, gibt es als Hammerschlagfarbe sogar in Grün.


    Alternativ: Ich habe neulich eines dieser Resto-Videos gesehen, wo einer anstelle eines Lacks Öl draufgepinselt und anschliessend im Ofen eingebacken hat (so wie mit Gusstöpfen). Nach drei Runden war die Oberfläche schwarz. Fand ich interessant.

  • Da hod der Frangge rechd.

    § 1: Ein Franke hat immer Recht!

    § 2: Sollte er einmal nicht Recht haben, tritt automatisch § 1 in Kraft!

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

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  • ...und dem Falle nimmt man das gute, alte Leinöl. Damit machte man früher auch die geschmiedeten Hausnummern und alle möglichen Schmiedeeisenteile haltbarer.

    Wenn man bissel Rostansatz sehen kann und den weiteren Verfall ausbremsen möcht, kann man das auch mit einem Lappen oder mit nem Pinsel auf die von losen Rost und losem Lack befreiten Stellen auftragen. LeinölFirnis gibt's im Baumarkt bei den Farben meisten, ist ja auch ein wunderbares Holzschutzmittel.

    Das Öl braucht bissel Zeit zum Trocknen bzw. Verharzen, kriecht in frischer Form in die Rostporen und härtet dann gemütlich aus. Der Rostvorgang bleibt quasi stehen bzw. wird deutlich ausgebremst, zumindest solange diese Schicht nicht mechanisch verletzt wird. .an Oldtimerfahrzeugen wird das auch gerne für Achsteile, Schraubenköpfe etc genommen, um ein authentisches Altaussehen und trotzdem halbwegs vernünftigen Rostschutz zu haben. .