Neuling mit "Anfängerfragen"

  • Hallo Zusammen,


    nach einigem "Heimlichlesen" hier im Forum, hab ich es nun endlich geschafft mich an zu melden und direkt mal ein paar Fragen. Nach einigen Feuerhand`s habe ich mir nun einen alten 10"' Kosmosbrenner besorgt, zerlegt, gereinigt und gangbar gemacht (hoffentlich). Neuen Kosmoszylinder und Docht habe ich gerade hier über Pelam geordert.


    Nun zu den Fragen:


    1. Sollte man den neuen Docht (hier von Pelam) vor Inbetriebnahme "waschen" wie öfters beschrieben?

    2. Wie genau geht das "Anleuchten"? Gibt es da eine Anleitung o.ä. zu? Habe bisher hier nicht´s gefunden

    3. Der neue Kosmoszylinder ist 200 mm lang, wie sind damit eure Erfahrungen, besser einen längeren besorgen? (Pelam hat scheinbar nix längeres)


    Das soll`s vorerst von mir gewesen sein, vielen Dank schon mal im Vorraus...

  • Moin Zillan ( oder wie es denn Dein Name mögen solte )


    -> waschen - is immer gut

    Pelam strickt die Teile auch nich selber ( @ mods --- foltert mich, wenn ich daneben liege )


    --> Anleuchten:

    -Docht einziehen ( sollte es imho hier Tips geben / "Blumenbindedraht ... etc. )

    - Docht ein klein wenig drüber rausschauen lassen

    - kurz in Spiritus tunken

    - abkfackeln

    ---nun brennt der Sprit runter

    .. und der Baumwolldocht glimmt anschließend sauber bis zur Oberkannte

    vom Messing runter -- Du hast hast 'ne gerade "Kannte"


    --> längere Zylinder

    Hmmmm,,,

    kommt drauf wo Du die Lampe nutzen willst

    -- wenn zu lang - > dann flackern

    -- wenn zu kurz --> dann stinken / rußen


    ---> auf Meereshöhe

    dürfen die Zylinder kürzer sein

    ---> auf 'ner Hütte in den Alpen

    sollten die länger sein.


    Luftdruck spielt halt da mit rein



    gruß

    matthias

    2 Mal editiert, zuletzt von Sockentot () aus folgendem Grund: Allohol induzierte Tipfähler --- bestimmt noch welche über

  • Moin Namenloser!


    Willkommen im Forum! Nenn uns deinen Vornamen, dann schreibt es sich leichter!


    Matthias' Methode ist zwar brauchbar, aber m.E. unnötig kompliziert.

    Das Dochtwaschen tut nicht nötig. Bei mir brennen die Lampen mit neuem Docht auch ohne diese Maßnahme.

    Einen Docht bekommt man auch ohne Hilfmittel sauber in einen 10-linnigen Kosmosbrenner. Man zieht den Docht eben ein paar Mal bis zur Hälfte ein und korrigiert die Passung beim Hin- und Herdrehen. Dann wird der Docht auf ein, zwei Millimeter zurückgefahren und bei Bedarf etwas mit einer scharfen Schere korrigiert. Das kann man auch noch machen, wenn die Flamme zu ungleichmäßig sein sollte. (Flamme löschen beim Dochtschneiden!)


    Zylinderlängen - davon gibt es für 10'" Kosmos mindestens vier: 130, 170, 200 und 255 mm (hytta.de).

    Mein aktueller 10'"-Kosmosbrenner kommt bestens mit 170 mm klar, ich hatte aber auch schon eine Ausführung mit der 255 mm Variante. Davon, daß man die Länge nach Höhenlage aussuchen soll, habe ich noch nie etwas gehört. Wesentlicher als der Luftdruck dürfte der Zug in dem Brenner und Glas sein. Man muß nun wirklich nicht die Flamme so hoch drehen, daß sie oben aus dem Rohr schlägt. Auch wenn sie rußt, ist sie zu hoch eingestellt.


    Gruß,

    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Moinsen


    Meine Aussagen kommen nich nur aus meiner Phantasie..


    f.x. ( Zitat aus der Hüttte )

    Je länger der Glaszylinder ist, desto besser die Verbrennung, d.h. umso weniger Geruch und Ruß!

    Die kurzen Glaszylinder sollten nur dann verwendet werden, wenn es aufgrund der Bauweise der Lampe nicht anders geht.


    Alles andere habe ich ebenfals bei intensiver Suche im Netz gefunden ( aus ähnlich kompetenten Quellen )


    btw.

    der Zug im Brenner hat durchaus was mit dem Luftdruck zu tun

    ... ein wenig Physik hilft da



    gruß

  • Na, das läßt dir wohl keine Ruhe, was?!


    Erstens: im Vakuum brennt keine Petroleumlampe. Da fehlt nämlich neben dem Luftdruck auch der Sauerstoff. (Da kommt zur Physik auch die Chemie!)


    Zweitens: Daß der Luftdruck etwas mit der Sache zu tun hat, vermutest du nur, die genannte "Quelle" oben sagt darüber gar nichts. Falsche Schlußfolgerung also.

    Wenn eine Flamme brennt (und zwar unter Erdschwere), dann steigen die heißen Abgase nach oben. Kanalisiert man diese aufsteigenden Gase mittels Glasrohr (wie beim Kosmosbrenner), entsteht ein Kamineffekt, auch "Zug" genannt, der heiße Luft schnell nach oben strömen läßt und von unten kalte Luft nachsaugt. https://de.wikipedia.org/wiki/Kamineffekt
    Daß heiße Luft eine andere Dichte als kalte besitzt, ist auch klar. Aber das hat mit dem allgemeinen Luftdruck der Umgebung bzw. der Höhenlage nichts zu tun, ob so ein Kamineffekt funktioniert oder nicht. Besserer Zug (längeres Glas) = bessere Verbrennung (logisch)


    Trotzdem lasse ich das so stehen: "Mein aktueller 10'"-Kosmosbrenner kommt bestens mit 170 mm klar,"

    Mein 8-linniger Kosmoshat übrigens dieselbe Glaslänge :strange: und funktioniert auch.

    Ein längeres Glas paßt hier auch nicht zu den Proportionen der Leuchten.


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Daß der Luftdruck etwas mit der Sache zu tun hat, vermutest du nur, die genannte "Quelle" oben sagt darüber gar nichts.

    Naja, vielleicht bezieht man sich dabei z.B. auf die Aladdin, wo es einen Verlängerungsaufsatz gibt,

    den man oben auf den Zylinder setzen kann. Das soll durch den längeren Zug wohl bewirken,

    daß mehr Sauerstoff zugeführt wird - aber ... schätzungsweise hilft das der Aladdin zu ordentlichem leuchten,

    die bekanntlich ordentlich süffelt - und ist bei einem herkömmlichen Kosmos normaler Größe sicherlich total vernachlässigbar ... ?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Der Auftrieb ist die Gewichtsdifferenz der warmen Luftmenge im Zylinder zur gleichen Menge kalter Umgebungsluft, die sie verdrängt (Archimedisches Prinzip). Er kann also nicht grösser sein als das Gewicht der kalten Umgebungsluft, und das ist direkt proportional zur Luftdichte, also zum Luftdruck.


    Etwas ganz anderes ist aber noch wesentlich:


    Entscheidend für den Luftdurchsatz als Volumenstrom und Sauerstofflieferant ist nicht nur der Dichteunterschied zwischen warmer und kalter Luft als treibende Kraft, sondern auch der Strömungswiderstand des Brenners. Dieser hängt aber wiederum von der Strömungsgeschwindigkeit ab; doppelter Auftrieb bedeutet zwar doppelte Druckdifferenz zwischen unten und oben, nicht aber doppelte Luftmenge pro Zeit, wenn die Strömung in Teilen des Brenners turbulent ist.


    Beispiel zur Veranschaulichung: Wenn bei der rappelvollen Strassenbahn die Leute drängeln, ist zwar der Druck grösser, dennoch geht das Aus- und Einsteigen nicht schneller.

    An der Brennergeometrie und Luftführung zeigt sich aber das Können des Brennerfabrikanten.

    Des weiteren hat der Luftdurchsatz direkte Auswirkung auf die Flammengrösse: Bei geringerem Luftdruck kommen pro Zeiteinheit selbst bei gleichem Volumenstrom durch den Zylinder weniger Luftteilchen am Docht vorbei, weil die Luft "dünner" ist, also auch weniger Sauerstoff. Deshalb kann man die Flamme nicht so hoch drehen, bevor es russt. Um die gleiche Flamme zu haben, müsste sich der Volumenstrom aber vergrössern.


    Ob sich der Effekt bei üblichen Aufenthaltshöhen bereits deutlich bemerkbar macht, müsste durch Ausprobieren gezeigt werden. Ich merke gefühlt keinen Unterschied, wenn ich meine Lampen zu Hause auf knapp 1000m oder in der Alphütte auf 1700m Höhe benutze.

  • Moinsen


    "wenn ich meine Lampen zu Hause auf knapp 1000m oder in der Alphütte auf 1700m Höhe benutze."

    ...gluabe ich Dir aufs Wort


    aber wie sieht es aus bei " zu Hause "Westerland auf Sylt"

    und Bergtour mit Hütte bei 2500 ü.0.M.


    -------------------

    ==>> Vakuum


    O.K.

    Ich habe ja nichts davon geschrieben , daß ein Petro-Brenner bei 0 Bar brennt...

    -- bitte sachlich bleiben


    ---nun mal ein ( Vakuum inklusives ) Gedankenexperiment

    ------------------


    Wir denken uns mal eine beliebig große Vakuumkammer ( sehr groß - um "Randeffekte" auszuschließen )

    Nun plazieren wir einen Zylinder mit einer (elektrischen Heiz)Drahtspule da hinein.

    Die Temperatur dieser Spule halten wir per Messung/Regelung bei konstant

    sagen wir mal 1000° C.


    Nun messen wir die Menge des durch den Zylinder aufsteigendes Gases.


    -- wir beginnen bei den (theoretischen) 0Bar ( absolutes Vakuum - o.k. ich weiß - gibt es nicht )

    => naja ---wo nix is kann auch nix strömen -- klar!

    -- dann --wir erhöhen den Druck -- hmm..... auf 10-20Bar

    Hmmm - vlt. haben wir ja die Chance in der Restzeit, in der unser Universum existiert, mal was zu finden.

    --- o.K. größere Schritte sagen wir mal 1mBar Schritte.

    das is ~1/1000 des Drucks auf Meereshöhe

    --- wir machen Messungen 1mBar bis 1 Bar ( tausend Hochpräszisionsmessungen / is mind das Diplom wert )

    -> da wird wohl rauskommen - je höher dser Druck / desto höher der Durchfluß


    ab jetzt ( is ja nur ein Gedankenexperiment ) stellen wir uns mal vor,

    wie eine "Kurve" Durchffluß vs Druck aussehen könnte.


    also wir haben fix

    - null Durchfluß bei null Bar

    - Durchfluß bei ~1Bar ( üblicher Betrieb )

    - diverse (gedachte) Zwischenstufen


    ==> mit steigendem Druck steigt der Durchfluß

    und im Umkehrschluß

    - je höher( über dem Meerespiegel ) die Lampe benutzt wird,

    desto geringer der "Zug"

    ==>> Ausgleich durch längeren Zylinder

  • "aber wie sieht es aus bei " zu Hause "Westerland auf Sylt"

    und Bergtour mit Hütte bei 2500 ü.0.M."


    Antwort:



    330px-Pressure_air.svg.png


    Lineare Darstellung für geringe Höhen

    (Quelle Wikipedia)


    Die praktische Auswirkung: Bei einem Sturmtief temporär längeren Zylinder nehmen und im Sommerhoch kürzere wenn man ansonsten am selben Fleck verweilt :besserwisser:. Selber verzichte ich allerdings auf den Wechsel.

    Und spätestens bei einem Schornstein für den Herd wird das inpraktikabel.


    P.S. Der Verbrennungsmotor läßt jedenfalls einiges an Leistung nach wenn man z.B. auf die Franz-Josefs-Höhe (rund 2500m) rauffährt (zuletzt selbst getestet in 2018); dem geht halt einiges an Sauerstoff ab.


    Die ollen MIL Spec Lampen haben dafür den herausnehmbaren Stopfen in dem einen Luftrohr eingebaut.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

    Einmal editiert, zuletzt von Netzwerk ()

  • Bevor hier noch jemand mit Kosmosbrennern von Westerland in die Alpen wandert, ;-) hab' ich hier jetzt zwei 10'''-Zylinder von 18 und 24 cm Länge ausprobiert, mit identischen Galerien auf dem selben Dochtrohr, mehrfach in fliegendem Wechsel getauscht (mitsamt der Galerie...).


    Beides sind ältere Zylinder (ich kann also nichts speziell zu denen von Pelam sagen), in den übrigen Abmessungen sind sie vergleichbar (s. Punkt 3).


    (1) Mit dem längeren Zylinder kann ich eine im Maximum leicht höhere Flamme einstellen. Das ist aber nichts, was m Normalbetrieb für die Helligkeit eines 10'''-Brenners eine Rolle spielt, sondern der Bereich ab ca. 7cm knapp vor dem Russen. Das ist eh nur relevant, wenn der Docht den Brennstoff sehr gut transportiert (sonst brennt vorher schon der Docht ab), der Docht sehr gleichmässig hoch ist (sonst russen vorher schon Flammenspitzen) und man ständig auf die Lampe achtet (um beim ersten Russen gleich wieder herunterzudrehen).


    (2) Von der Nase her merke ich keinen Unterschied. Mit beiden Zylindern riecht es wie eine grössere Anzahl Kerzen.


    (3) Meine persönliche Erfahrung ist, dass bei einem Kosmoszylinder vor allem der Abstand zwischen Dochtrohr-Oberkante und Zylinder-Einschnürung wichtig ist sowie ein ausreichend enger Durchmesser der Einschnürung (die ist bei neueren Zylindern manchmal etwas weit im Vergleich zu älteren). Wenn die Einschnürung zu weit oben sitzt oder im Durchmesser zu weit bleibt, wirkt die Flamme eher rötlicher/weniger hell.


    (4) Ich hab' noch keinen Nachteil längerer Zylinder gesehen, daher haben meine Lampen im Normalfall möglichst lange, die aber auch optisch passen.


    Grüsse,


    Christina


    (A propos: Meine Erfahrung bezieht sich auf ca. 300 Meter über Meer. Your mileage may vary. :S )

  • -- dann --wir erhöhen den Druck -- hmm..... auf 10-20Bar

    Hmmm - vlt. haben wir ja die Chance in der Restzeit, in der unser Universum existiert, mal was zu finden.

    Wäre rein theortisch spannend zu messen, wie man solche Drücke misst - Druck ist ja eine Grösse der Statistischen Mechanik, setzt also viele Teilchen gleichzeitig voraus. Wenn man aber die Lampe in einer Umgebung betreibt, wo alle Stunde oder Woche mal ein einziges Gasteilchen sich in den Zylinder verirrt, kann man kaum mehr von Druck sprechen.

    Das ist aber zum Glück für die Praxis völlig irrelevant.

    Bei welcher Höhe gehen eigentlich Kerzen und Laternen überhaupt nicht mehr?

    Aufgrund der theoretischen Überlegungen von oben wissen wir, dass das irgendwo zwischen Westerland und der Aussengrenze der Atmosphäre sein muss:))