Alternative Vergaserstopfung?

  • Ich schreibs mal hier rein, weils ja für die PX viell. auch interessant sein könnte.


    Ich hab mich grad mal mit nem Bekannten unterhalten, über die Messinggaze-Vergaserstopfung, und deren Reproduzierbarkeit. Da ist da die Befestigung in meinem Fall (Graetzin 915) nicht so einfach. Jedenfalls meinte er, das es ja eigentlich nur darum ginge, die Oberfläche extrem zu vergrößern, und das sich das auch mir einem Baumwolldocht realisieren ließe.


    Hat da ggf. jmd. mehr Hintergrundwissen als ich? Hat das mal jmd. näher verfolgt oder gar versucht?


    MFG Andy

    MFG Andy



  • Hab das grad nochmal durchdacht, und bin zu der Erkenntnis gekommen, das ggf. auch die Durchflussmenge durch sonen docht nicht ausreichend sein könnte...


    ABER!!!!


    Da is mir wieder was anderes eingefallen. Keine Ahnung, wie sich das Zeugs nennt. Ich nenn es mal "Bronzeschaum"...
    Vom Aufbau und aussehen her wie Bimsstein. Genauso löchrig/offenporig, allerdings ne stabile Metallverbindung. Gas und Flüssigkeitsführend wird das Zeugs als Filtermaterial genutzt. Sitzt auf Belüftungsöffnungen von Maschinen. Ne weitere Verwendung ist in Acetylen-Flaschengasdruckregler als Flammrückschlagsieb...


    Das sollte doch für diese Zwecke Ideal sein?!?! Hat jmd. ne Ahnung, wie das Zeugs heißt?


    MFG Andy

    MFG Andy



  • Durchfluss von Baumwolle ist ausreichend, aber die Temperatur ist zu hoch, das Zeug verkokt im Vergaser, dann ist schnell Feierabend mit leuchten und reinigen angesagt.


    Im Ethanolbetrieb habe ich Glasfaserdocht drin, selbst der verkokt etwas ( können aber auch alte Rückstände von früherem Betrieb aus der Wendel sein), obwohl die Lampe deutlich kühler läuft.

  • Baumwolle ist da glaube ich nicht so geeignet.


    So sei es.
    Nicht umsonst nahm man vor der Erfindung synthetischer Stoffe
    ganz einfach organische Textilien zum Isolieren,
    siehe die Kleidung beim Menschen.


    In den Spirituskochern nach dem Fallstromprinzip befindet sich auch Baumwolle ("früher" Asbestwolle).
    Da allerdings nicht als Wärmeleiter, sondern zum Ausbremsen bei der Förderung
    und zum anderen als Flammrückschlagsicherung.


    @ Andy ... wie der von Dir so genannte Bronzeschaum noch etwas durchlassen kann, dazu fehlt mir jetzt die Vorstellungskraft. Weil ich denke, wenn das Zeug sich selbst zusammenhalten soll, wo finden sich da dann die "Durchlässe"?
    Bei einem Vliesstoff (z.B. Filtermatten) ist ja eine Permeabilität vorhanden, aber bei solchem Schaum, wie soll das da gehen?


    Denke, Deiner Graetzin hilft entweder so eine "Gazewicklung einfach" oder "Granulat gefüllt nach Art von Lodjur" - etwas anderes wird nicht zielführend sein.


    Halte es da aber genasu wie der Norbert und lasse mich gerne belehren.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hi, die Sinterbronze/messing würde wohl funktionieren aber es wird sicher fast unmöglich sein die in passender Form zu bekommen. Ich habe bei meinen Versuchen mit dem Kupfergranulat (werfe das nun nochmal in den Ring) auch mit Filtereinsätzen aus gesinterten Messingkappen rum probiert. Leider passten die so gerade eben nicht in den PX Vergaser weil die alle konisch waren. Ich hatte mir dafür ne Handvoll Filterkartuschen geschossen um die aus zu bauen. Aber wie ich in dem anderen Thread schon schrieb, probier es doch mal mit Kupfergranulat. Da das ausser mir bislang wohl noch keiner gemacht, zumindest nicht darüber berichtet hat, dürfte das doch alternativ genug sein. :DUnd es funktioniert!
    Zur Not kannste dich ja hinsetzen und 1 m Kupferkabel selber mit dem Seitenschneider in 2 mm Schnipsel knipsen. Dann musst du nicht gleich ein Kilo von dem Zeug kaufen. Und einen besseren Wärmeleiter als Kupfer wirst du schwerlich finden.
    CU Bernd

  • Hi Rüdiger, das Zeug ist tatsächlich durchlässig weil es eigentlich winzige Kügelchen sind die ja immer nur mit einer kleinen Fläche an die nächste Kugel andocken. So bilden sich „unendliche“ Kanälchen durch die sich Luft (Schaldämpffunktion) oder eben Flüssigkeit(Filterfunktion) durchwuseln muss. Wenn man sich so einen Filter aus der Nähe anschaut kann man die Kügelchen auch erkennen..
    CU Bernd

  • Kupfer schreddern geht glaube im Mixer schneller und effektiver. Da kann man dann auch halbwegs die Körnung bestimmen.


    Mein Problem mit dem Granulat ist in erster Linie das ganze als "Paket" zu verpacken, das es sich nicht im Rest der Lampe verteilt. Im Moment stell ich mir das als nicht so einfach vor.


    Die Sinterfilter an sich wird Otto-Normalendverbraucher nicht in Heimarbeit herstellen können. Da bleibt wahrscheinlich nur die Anfrage beim Hersteller solcher Filter in Verbindung mit einen Defibrilator. Aber ich mach mir den Spaß mal. Ich werd das Thema mal weiter verfolgen, und versuchen mal n Preis rauszubekommen...

    MFG Andy



  • Okay ... ich habe mir das jetzt mal angesehen, mit diesem "Schaum" aus den Micro-Kügelchen.
    Leuchtet mit jetzt ein. Danke für die Aufklärung ... und wieder was gelernt.


    Was ich in meiner Not, die ja bekanntlich erfinderisch macht, mal ausprobiert habe, weil Lampi arg unter Leidenfrost litt und keine Gaze verfügbar war:
    Ein Stück Kupferlitze (aus so einem Lautsprecherkabel, das mit den vielen Einzel-Fäden) abisoliert und schlangenförmig um die Nadelstange im Versager-Oberteil gewickelt.
    Hat funktioniert, Leidenfrost war Geschichte.
    Sowas könnte der Andy ja in seiner Graetzin auch mal ausprobieren.
    Das Material lang genug lassen, damit man es durch die entfernte Öse durchzieht und dann zopfartig drum herum wickelt.
    Bei Bedarf noch eine wicklung nehmen. Ließe sich m.E. dann an der nahen Öse schön verdrillen und mit einem Lötpunkt fixieren.
    Machbar?
    :?:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • So, hier der alte Thread mit den Bildern.
    Vorstellung und erste Frage...


    Da die Abmessungen des Rohres auf dem Bild nicht so klar herauskommt und ich diesen Lampentyp noch nicht im Original gesehen habe weiss ich auch nicht ob das Rohr am hinteren Ende trennbar ist. Wenn nicht hätte Erich natürlich Recht und es könnte problematisch werden die Füllung zu entfernen (sofern die verbacken wäre).
    Rüdigers Idee könnte auch etwas anders funktionieren. Den Mittelstab mit einer Lage Kupferlitze, alle Fasern in Längsrichtung umhüllen und dann mit einer Spiralwicklung von einem Ende zum Andern fixieren. Da die Fasern alle in einer Richtung verlaufen sollte der Sprit problemlos durchkommen. Wenn man den Mittelstab wie Rüdiger mit der Litze direkt Spiralförmig umwickelt wird das auch funktionieren solange die Stopfung nicht spack im Rohr sitzt.
    Andernfalls könnte es, da die Fasern ja quer liegen etwas eng werden. Mutmassung!
    CU Bernd

  • Hi Norbert... Ne, leider waren meine Erfolge damit ernüchternd. ;(


    Das erste mal hab ich mich "glatt" angestellt und bin beim Hartlöten mit zuviel Hitze rangegangen. Da ist das Geflecht einfach weggelaufen und hat sich nicht mit dem Haltestab verbunden...


    Der zweite Versuch sah da besser aus, aber das hats beim einsetzen in die Lampe die Drähte/Gewebefasern von der Lötstelle abgerissen, und das ganze zusammen geräufelt. Zurückräufeln ging nicht mehr, da das Silberlot zu weit ins Gewebe eingedrungen ist.
    (Deshalb such ich derzeit auch nach ner Lösung, wo ich nicht mehr löten muss.)


    Vielleicht wäre es mit feinerer Gaze anders gewesen, man weiß es nicht... Hätte, könnte, wäre, wenn und aber. Hat nich sein sollen. ;(
    Mein Dank ist dir aber trotzdem gewiss...


    MFG Andy

    MFG Andy



  • Hallo Andy,


    Wenn Du mit Gaze nicht klar kommst, wickel Dir doch einfach ein bisschen Sand auf die Stange. Such mal in der Bucht nach Silikatschnur, die ist bis 1100°C beständig.


    Tschüss Peter

    Lieber was haben das man nicht braucht als was brauchen das man nicht hat…

  • Kann man bei der Graetzin (deren Aufbau ich nicht kenne)
    nicht einfach eine Wicklung aus Kupferdraht reinmachen
    zur Vergrößerung der Oberfläche und Wärmeleitung,
    so wie es in den Petrovergasern von Coleman gemacht wird
    ??


    gw

    Demut tät' uns allen gut.

  • Ich schreib jetzt auch mal was dazu, besorg dir eine Gewindestange aus Messing, oder einfach so eine Messingstange, 1,5 -2 mm,ein mittelgroßes gas oder Benzinlötgerät und Silberhartlot. Dann lötest du eine Mutter mit leicht größerem Durchmesser als die normale Stange auf, bzw. Schraubst eine Mutter auf die Gewindestange und fixierst diese mit Hartlot. Dann kommt da die Messinggaze drumherum, bis zum passenden Durchmesser und dann wieder eine Mutter.
    Das ganze geht auch völlig ohne löterei, nam nehme einen Messingdraht 1mm biege das eine Ende zu einem U und lege die Messinggaze hinein. Dan verquetscht man das und wickelt die Gaze drumherum. Auf der Rückseite biegt man den Draht so, dass man einerseits den Haken hat, anderseits die Gaze beim einschieben nach innen befördert wird.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa