Kann man diesen Stoff in der PX veleuchten?

  • Hallo Leute,


    ich muss das Thema leider nochmal aufnehmen. Ich habe dem Ganzen zunächst keine Bedeutung zugemessen, da ich zuvor die Lampe immer erst nach der 3. Schale Spiritus gestartet hatte, seit kurzem aber schon bei der 2. Ich dachte zunächst, dass es vielleicht mit der kürzeren Vorheizzeit zusammenhängen könnte. Nun hat sich das Ganze aber völlig anders entwickelt und der Zusammenhang scheint ein anderer zu sein.


    Bei er ersten Benutzung habe ich zu etwa einem halben Liter meines bisherigen Kristall-Lampenöls, etwa einen Liter Grillanzüner hinzugegeben. Lampe zündete ganz normal, mit dem bekannten Plopp und war sofort sehr hell. Am nächsten Tag dann, ohne Nachfüllen, plötzlich eine orange Feueraura um den Glühstrumpf. Es zischte auch relativ lange, bis sich der Glühstrumpf entzündete, normalerweise geht das ja sofort nach dem Aufdrehen. Das waren etwa 3 Sekunden Zischen ohne Zündung, dann ohne "Plopp" die Flamenaura, etwa 30 Sekunden, während dieser Zeit wurden die Flammen immer kleiner und zogen sich in den Strumpf zurück. Der Strumpf färbte sich in der unteren Hälfte, recht stark und gezackt abgetrennt (!) sehr dunkel,sah verkokelt aus und oben leuchtete er so dunkel, dass man ohne Probleme hinschauen konnte. (15 HK etwa, gleichmäßig). Nach einer halben Stunde etwa war die Socke wieder frei gebrannt und die Helligkeit hatte auch ihr gewohntes Maß erreicht. Lampe brannte ganz normal. Gestern dann nachgefüllt (Grilli) und wieder der Feuerball, etwas größer und länger, dieses Mal etwa für eine Minute, bei 2 Schalen und kurzem Zuheizen mit dem Rapid. Dieses Mal schlugen auch einige Flammen aus der Haube und es rußte sichtbar. Habe das ausgesessen... :evil: Auch dieses Mal wieder oben leichtes Leuchten und unten, wieder gezackt abgesetzt, wie das Muster auf Charlie Browns T-Shirt, sehr dunkelbraune Färbung ohne Leuchten. Allmähliches Freibrennen binnen 40-50 Minuten und erreichen der normalen Helligkeit.


    Dann der Höhepunkt: Nochmal Grilli nachgefüllt (müsste nun fast pur sein), gestern Abend Lampe gezündet und siehe da, Flamen, nichts als Flammen, schön orangerot, mit viel Mief und Qualm, etwa 20-30 cm aus der Haube schlagend. Lampe gelöscht. Ales zerlegt, alles geprüft, Strahl schön senkrecht aus der Düse, Nadel ist da wo sie sein soll. Fußventil dicht. Mischrohr fest, Abstand korrekt (also wie immer), Mischkammer fest, Brenner fest, Socke hatte ein Loch, 3 mm Durchmesser auf der dem Vergaser abgewandten Seite. Schnell getauscht. Neue Socke abgeflammt, Lampe gezündet und im Feuerball brennen lassen. Nach etwa 2 Minuten zogen sich die Flammen langsam in die Socke zurück und diese begann zu leuchten. Jedoch recht dunkel Nach etwa 20 Minuten wurde der Strumpf auch bei hohem Druck nicht heller, aber es schlugen keine Flammen heraus. Nach weiteren 5 Minuten fing die Lampe plötzlich an in einem gewissen Takt zu lauter fauchen, ähnlich wie beim Leidenfrost-Effekt. Jedoch schlugen nun in eben diesem Takt helle Flammen aus dem Glühstrumpf. Habe die Lampe dann aufgrund Ratlosigkeit und des Verdachtes, dass der Grillanzünder, das Einzige war, was ich geändert hatte, gelöscht. Grilli bis auf etwa 300 ml entfernt und mit dem Lampenöl einen knappen Liter nachgefüllt. Lampe geschüttelt, zum besseren Mischen, Lampe gestartet: das gleiche, nichts als Feuer. In meiner grenzenlosen Blödheit (hab's wenigstens gemerkt!) :D hate ich vergessen den Vergaser leer laufen zu lassen, da ich zuvor die Lampe per Ventil gelöscht hatte, weil mir die Flammen zu groß waren, die da aus der Socke schlugen. Sicher war der Vergaser bis oben hin voll mit Grillanzünder. Habe nun die Lampe mit offenem Handrad und offener Entlüftungsschraube über Nacht stehen lassen und lasse mich mal überraschen.


    Ich hoffe inständig, dass der Grillanzünder mit seinem höheren Siede- und Flammpunkt die Ursache für das Lagerfeuer hinter Glas ist. Werde heute Mitag nochmal alles prüfen, Lampe gut schütteln und dann mal anwerfen. Ich hätte ja kein Problem damit, wenn ich den Grilli nur 1:2 gemischt verleuchten kann, aber das müsste man halt wissen. Habt ihr eventuell ähnliche Beobachtungen gemacht? Da ich mein Handy letzten Sonntag "über Bord" geworfen habe, :wallbash: gibt's zu der aktuellen Problematik leider keine Fotos.


    Viele Grüße,


    Michael

  • Hallo Michael, stell dich mal darauf ein das es nicht mit dem Grilli zuammen hängt. „Grilli" ist reines Petroleum mehr oder weniger in der Qualität von Kristall Petroleum. Was anderes würde man sich auch nicht auf die Grillkohle schütten wollen. Ich benutze nur das Marke „Favorit“
    und neuerdings auch das von Li*l. Brennt in allen Lampen, Starklicht und Docht sauber und geruchsfrei. Da hat sich bei deiner Lampe was anderes eingeschlichen.
    CU Bernd

  • Hallo Michael,


    was mich sehr wundert ist dass Du mehrere Schalen Spiritus brauchst, bei mir starten die Lampen schon nach einer Halben. Vielleicht ist die Wendel zugekokt, schon mal den Vergaser gereinigt?


    Tschüss Peter

    Lieber was haben das man nicht braucht als was brauchen das man nicht hat…

  • ??? Meine Meinung und Erfahrung ist etwas anderes. Ich musste feststellen das es sehr starke Schwankungen in der Qualität gibt und die Flaschen Grillanzünder mit Flammen Symbol sind meist nicht so Toll die Rußen und meist von schlechter Qualität die mit dem Lungen Symbol sind meist Besser und Funktionieren auch gut in Dochtlampen.


    Aber auch hierbei verwende ich nicht alles Fülle die Schwarzen Flaschen in einer Durchsichtigen um zu sehen wie das Zeug so ist. Lasse es 3 Stunden Ruhen und das was sich unten absetzt ist nicht so Toll das kommt dann in die Petromax das andere ist gut für Docht Lampen.


    Wie gesagt auch nicht bei allen Flaschen aber das kann man in einer Durchsichtigen Flasche gut erkennen nach 3 Stunden ist ab und zu so ca. 2 Daumen Breit eine andere Schicht etwas Milchig oder Gelblich zu sehen und das was Unten ist kommt NICHT in die DOCHT LAMPEN in einer PX kein Problem.


    Aber wie gesagt nur so meine Erfahrungen so mache ich es und bis her alles Super und auch keine Probleme mehr mit den Grilli in Dochtlampen bei der PX ist es fast egal die nehmen so ziemlich alles Jedenfalls bei mir. :done:

    Einmal Petromax immer Petromax

  • Das Vorheizen ist bei mir auch von Lampe zu Lampe Unterschiedlich manche wollen 3 Schalen bis sie dann von Alleine anfangen zu Leuchten manche nur eine.


    Und das ist auch ganz vom Wetter abhängig meine Lampen sind sehr Wetterfühlig.


    also ich Lasse das Handrad offen und bei der ersten schale auch den Tank (Lüftungsschraube) offen. Bei der zweiten mache ich den Tank zu und dann kommt die Lampe meistens von alleine und ich brauch nur noch einige Pumpen Hübe bis sie schön leuchten.
    Das ganze ist schön Entspannend in ruhe bei einer Flasche Bier macht das auch spass wenn man natürlich keine Zeit hat dann ist das schlecht.


    Dafür ist ja dann noch der Rapid wenns den Strumpf nicht zerreißt. :rofl:

    Einmal Petromax immer Petromax

  • Hallo Michael,



    ich würde versuchen, ohne Druck zu starten und auch etwas länger vorzuwärmen, ideal ist eine windstille Ecke.
    Düse nachziehen und gleich schauen, wie weit die Düsennadel aus der Düse schaut. Kann sich gelockert haben und verschließt die Düse von innen. Nadel muss gerade fühlbar herausschauen. Die Mischkammer und Tonbrenner auf festen Sitz prüfen, befestige ich beides mit Ofenkit.


    Grüße aus Dresden Andreas

  • Okay, also der Brenner war schon öfter locker (nach dem Brennen), was sich aber während des Betriebes nicht bemerkbar gemacht hatte. Dennoch kontolliere ich das Teil gelegentlich. Ist ja immer so eine Sache, vor allem wenn man diese Pelam-Socken benutzt, die recht dick werden... ein mal die Wendel berührt und futsch ist er. Wenn ich Ofenkit nehme (hab ne Dose da), kriege ich dann den Brenner je wieder abgeschraubt? Oder ist das nicht notwendig? Wenn er kaputt ist, kann man ihn ja klein kloppen. und die Brösel auskratzen.


    Aber zurück zum Thema: Wie gesagt, alles ist fest. Auch die Düse ist bombenfest. Der Vergaser hat, wenn ich das mal so überschlage, vielleicht 10 Liter Sprit verarbeitet, unter Idealbedingungen. Kann denn so früh schon etwas zu gegangen sein? Was bedeutet denn diese große, orange Flamme technisch? Gemisch nicht heiß genug, nicht trocken genug, schlecht verdampft, oder zu wenig Luft? Ich teste jetzt heute nochmal mit dem ursprünglichen Sprit, eben weil die Flamen mit zunehmender Grillanzünerkonzentration ja überhaupt erst aufgetreten / stärker geworden sind. Beim ersten Füllen mit Grilli, war das Vergaserfußventil ja noch in Lampenöl und somit der Vergaser sicher auch noch mit fast hundertprozentigem Lampenöl gefüllt. Deshalb vielleicht das erste Zünden ohne Flammen, mit Plopp.


    Den Sanftstart hatte ich gestern auch mal probiert, da hat die Lampe dann richtig gebrannt unter der Haube... vergass ich zu erwähnen. Ich probiere es jetzt gleich nochmal aus und berichte dann. Wenn sich nichts ändert, habe ich definitiv ein anderes Problem mit der Lampe. Aber Vergaser verkokt nach maximal 10 Liter Petroleum? Kann ich mir ehrlich gesagt nicht vorstellen. Aber ich werde jeder Spur nachgehen. Weil das hier nachgefragt wurde: die Nadel scheint es auch nicht zu sein. Die schaut max. 0,5 mm aus der Düse raus.


    @ Peter: Ich habe immer zwei Schalen verheizt, dann die dritte nur wenig gefüllt und währenddessen gestartet. Ist aber mehr so ein Kopf-Ding von mir, je mehr desto besser. Habe irgendwann bemerkt, dass es auch mit 1,5 Schalen funktioniert. Leider nicht mehr seit Grillanzünder drin ist.


    Gruß, Michael

  • Also wenn du alles Unkontrolliert hast der Mischrohabstand passt und du wirklich nur den Brennstoff gewechselt hast dann geh doch zurück zum Ursprünglichen Brennstoff wenn die Lampe auf Anhieb Leuchtet dann hast du doch die Bestätigung.


    Und du weißt woran es liegt.

    Einmal Petromax immer Petromax

  • Hallo Michael.


    Wenn wirklich alles, was Du beschreibst getestet und in Ordnung ist (Düse, Mischkammer, Brenner fest, Mischrohrabstand in Ordnung usw. usw.), bleibt für das Flammenbild eigentlich in meinen Augen nur noch zu geringer Druck. Da ich mal davon ausgehe, dass Du genügend Druck auf der Lampe hast, sitzt bestimmt irgendwo etwas zu. Hast Du mal kontrolliert, ob irgendwas im Brenner sitzt? Am Wahrscheinlichsten ist aber wohl der Tipp von Peter mit dem zugekokten Vergaser. Muss ja nicht viel sein. Hast Du den mal gereinigt?

    Georg (41J., Dipl.-Kfm.)


    Seit Januar 2015 neu dabei und völlig begeistert von der alten, aber genialen Technik.

  • Okay, Entwarnung.... ich hab's. Hatte ja gestern Abend wegen meines starken Verdachtes bezüglich des Grillanzünders einen halben Liter abgezapft und durch meinen favorisiertes Lampenöl ersetzt. Trotzdem Feuerball. Habe jetzt über Nacht alles offen gelassen, so dass der Vergaser auch sauber" werden kann. Vorhin dann die Lampe mal gründlich von Ruß befreit, mann hat die ausgesehen, alles in mattschwarz. :S Nochmal alles kontrolliert, alles fest, zusammengesetzt, bei der zweiten Schale Spiritus dann "Plopp" und die Sonne ging wieder an. Bin jetzt auf etwa 3/4 Lampenöl und 1/4 Grilli. Denke 50/50 müsste locker funktionieren, pur allerdings überhaupt nicht. Flammpunkt und Siedepunkt sind offenbar zu hoch. Werde künftig mal je einen halben Liter nachfüllen und testen. Wenn Feuerball beim Zünden dann halt nur 1/3 : 2/3. War übrigens "Fla..x" vom Discounter. Hab jetzt einen kleinen Vorrat davon. Bin froh, dass es nicht an der Lampe lag. Sie faucht mich wieder an wie eh und je! :done:


    Frage mich aber doch, warum andere offenbar keinerlei Probleme mit dem Zünden der Lampe mit purem Grilli haben. Meine ist wohl eine verwöhnte Diva... Habe heute mal noch Grilli bei anderen Märkten verglichen, ist fast überall das gleiche drin, riecht auch gleich. Alle Sorten die eine Deklaration tragen sind mit C11 - C14 ausgewiesen. Mein Lamenöl dagegen mit C10 - C12. Das scheint der springende Punkt zu sein. Schaut man in die einschlägigen Tabellen können da locker 20-30°C unterschied beim Siedepunkt sein. Daher wohl auch bei einer Beimischung von 70% schon ein leichter Feuerball und ein verzögertes Entzünden trotz stehender Flamme aus dem Rohr der Vorwärmschale!


    Mit der Petromax lernst du nie aus... Jetzt erst mal ein Bierchen auf den Schrecken... :hicks:


    In diesem Sinne, Prost und ein schönes Wochenende!


    Michael

  • Hallo Michael,


    das ist mir mit dem Grillanzünder noch nie passiert. Ob Petromax 150, 250 oder 500, meine Lampen laufen ohne Probleme. Ich benutze einige verschiedene Sorten, je nach Preislage.


    Grüße aus Dresden Andreas

  • Hallo Michael.


    Ich bin da komplett bei Andreas. Bei meinen PX 150, 250 und 500 hatte ich diese Probleme noch bei keiner wegen des Grillanzünders. Ich befürchte also, dass Du den wahren Grund noch nicht gefunden hast und die Probleme wieder auftauchen. Hast Du den Vergaser mal - wie von Peter vorgeschlagen - auf Verunreinigungen hin untersucht?


    Viele Grüße,


    Georg

    Georg (41J., Dipl.-Kfm.)


    Seit Januar 2015 neu dabei und völlig begeistert von der alten, aber genialen Technik.

  • Nein, den Vergaser habe ich noch nicht untersucht. Habe mal gelesen, dass zum Reinigen ein Bowdenzug sinnvoll sein soll. Werde ich mir Montag mal besorgen und das Teil dann mal auseinander nehmen und auch bei Bedarf gleich putzen. Kann es denn noch eine andere Ursache geben für den Feuerball in meiner Lampe, im Bezug auf den Grillanzünder? Fakt ist ja schließlich mit hohem Grilli-Anteil habe ich den Feuerball, mit hohem Petroleumanteil nicht. Wie gesagt, bei maximal 10 Litern verleuchtetem Sprit erscheint mir ein zugesetzter Vergaser alles andere als plausibel. Mir fehlt allerdings die Erfahrung. Es müsste sich meines Erachtens dann auch bei Lampenöl auswirken, damit läuft die Lampe nun aber wieder wie gewohnt! Ich weiß, das klingt alles seltsam. Vielleicht passt ja meine Mischpaddeleinstellung auf 12:30 Uhr nicht zu dem Grillanzünder? Ich habe keinen Plan. Mischkammer und Brenner sehen absolut in Ordnung aus, das Mischrohr oberhalb der Mischkammer bis zur Biegung ist hellgrau, keine Ahnung ob das gut oder schlecht ist. Ich beobachte...


    Gruß,


    Michael

  • Also mein lieber Michael,
    das mit dem Grilli hast Du noch nicht oft genug reproduziert,
    um es als definitive Ursache zu manifestieren.
    Die Erfolgreichen Grilliverheizer aber schon,
    um das Gegenteil Deiner Vermutung zu beweisen.
    Ohne daß ich mich dabei zu weit aus dem Fenster zu lehnen wähne,
    behaupte ich das Gleiche, wie meine Vorredner: Der Grilli ist nicht schuld!


    Daß da ein roter Feuerball, Qualm und Ruß entsteht,
    der sich mit der Zeit frei brennen läßt, zeugt davon,
    daß da anfänglich zu wenig vorgeheizt wird/wurde.


    Zwischenfrage: Wenn das Zicken auftrat, aht da Nedeln eine Besserung erbracht?
    Ansonsten wie schon gesagt wurde:
    Reinige mal das Vergaseroberteil, samt Gaze (falls verbaut) und nimm ne andere Düse.
    Dann sanfter Start. Erst beim dritten Schälchen Spiritus den Luftablaß schließen.
    Dann sollte die Laterne wieder funzen, wie zuvor - sogar mit 100% Grilli von Bo.mex ...


    Zum Thema Siedepunkt lies Dir doch bitte mal den Aufsatz von einem ehemailgen Forenmitglied durch, der leider viel zu früh von uns gegangen ist. Der Herr habe ihn selig, Wolfgang, den Lampenfreund!
    Er zeigt in seinem Aufsatz auch für chemische Laien in recht verständlichen Worten auf, was es mit dem Siedepunkt auf sich hat. Daß es nämlich bei organischen Stoffen (wie Benzin, Diesel, Petroleum & Co.) nicht DEN siedepunkt gibt, sondern immer von einem SiedeBEREICH auszugehen ist. Klingt für mich, als Nichtakademiker einleuchtend.
    Ergo kann Deine Schuldzuweisung also nicht ganz stimmen.
    Hier geht es zu dem Aufsatz >>> http://www.lampenfreund.de/siedepunkt.html
    Zumal ... der Temperaturbereich, den die Vorwärmeflamme des Spiritus, wie auch später die laufende Lampe über den Glühstrumpf auf den Vergaser abgibt, sollte locker den nötigen Siedepunkt überstreichen, selbst wenn Du Diesel verleuchten wollen würdest. Soll heißen, die paar Grad Unterschied den Siedebereich von Kristall-Öl oder Grilli betreffend, relativieren sich da.


    Aus meiner persönlichen Erfahrung:
    Wenn eine meiner Lampen ebensolche Zicken an den Tag legte, wie Du sie beschreibst, dann war immer alles andere die Ursache, aber niemals der getankte Stoff, aus dem Lampenträume sind. Egal, ob Benzinlatäng, Petroleumfunzel oder Alkoholikerin.


    In der Regel, wenn bei aufgepumpter und ausreichend getankter Lampe ein Rückgang der Leuchtkraft auftritt, versuche ich das per Nadeln zu beheben. Fruchtet das nicht wirklich, muß bei mir die Lampe aus, abkühlen und wird dann systematisch untersucht. Zuerst Düse auf Freigängigkeit, dann Funktion der Nadel, Elimination von Verunreinigungen, die möglicherweise im Vergaser, in der Gaze oder im Tank sitzen können. Manchmal hat auch schon ein Zusatz von Benzin zum Grilli geholfen und die Lampe besser leuchten lassen. aber das ist nur ein Notbehelf an einer Petromax (oder einer ihrer Derivate) - außer bei englischen Frolleins, da ist ein Benzin-Grilli-Mix beinahe schon obsolet.


    Kurzum: Du solltest mal die Düse wechseln. Wenn das und langes Vorheizen nicht hilft, den Vergaser samt Inhalt reinigen und vorsichtshalber mal den Tank völlig leeren, mit Benzin ausschwenken, wieder betanken und neu loslegen.
    Viel Spaß dabei und laß endlich wieder leuchten!
    :done:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo Rüdiger,


    morgen tanke ich nochmal mit Grilli nach. Werde dann aber zunächst nach dem Tanken die Lampe mal 10 Minuten laufen lassen, dann abkühlen lassen und erneut starten um auch wirklich Grilli im Rohr zu haben. Das war nämlich die Ursache dafür, dass es nach dem ersten Nachtanken mit Grill keinen Feuerball (ich nenne es mal so, weil es das was sich in meiner Lampe abspielt am besten trifft 8o ) gegeben hatte, erst am nächsten Abend beim erneuten Starten der Lampe war der Feuerball dann erstmals zu sehen und verschwand nach einer Minute, weil die Hitze in der Lampe es dann erst schaffte, den Brennstoff mit offenbar deutlich höherem Siedepunkt zu überhitzen. Es war auch tatsächlich so, dass man oben von der Düse ein sehr unregelmäßiges Strömungsgeräuch hörte, trotz Aufpumpen auf 2,5 bar. Erst nach einer MInute dann trat das gewohnte Rauschen ein. Der gut gebräunte Glühstrumpf musste danach erst mal frei gebrannt werden. Nach einer Minute Flammenaura sieht der wohl üblicherweise so aus, vermute ich.


    Das Gleiche ist mir ja gestern Abend dann wohl nach dem Nachtanken von Lampenöl passiert, Vergaser noch voll mit Grilli -> Feuerball im Einmachglas... heute ohne weiteres Zutun, nur Offen stehen lassen des Handrades über Nacht: kein Feuerball mehr, zünden mit dem gewohnten "Plopp", Helligkeit war sofort da! Lampe zündet einwandfrei mit 2/3 Lampenöl, 1/3 Grilli (Stand heute). Im Vergaser habe ich keine Stopfung, aber auch keine Probleme mit Pulsieren.


    Nadeln während der Feuerball da war, hat zu starkem Brennen unter der Haube geführt! Die Flammen schlugen offenbar ins Mischrohr zurück, irgendwie ist auch flüssiger Grillanzünder währen des Nadelns an der Düse ausgetreten. Das ist mir zwei Mal so passiert, als Grilli hochprozentig drin war.


    Werde nun, weil mich das auch von der technischen Seite sehr interessiert, beim nächsten Feuerball dann mal Vergaser reinigen und Düse tauschen. Das Thema Siedepunkt werde ich mir, im Gedenken an Wolfgang, zu Gemüte führen! Dennoch gebe ich zu bedenken, dass es hier durchaus damit zu tun haben könnte... zumindest weisen die Indizien darauf hin. Wenn der Brennstoff im unteren Bereich nicht vernünftig verdampft, wird der Dampf in der Wendel auch nicht richtig überhitzt. Der gleiche Effekt tritt ja auch auf, wenn man nach ungenügender Vorheizzeit die Lampe startet.


    Beim Sanftstart mit offenem Ventil fing die Lampe seltsamerweise gleich mal im oberen Bereich zu brennen an und dampfte im Bereich der Düse... das hat also garnicht funktioniert. (Funktioniert mit meinem Lampenöl problemlos!)


    Ich mach die Lampe jetzt gleich nochmal an um das Ergebnis von heute Mittag zu bestätigen. Möchte natürlich auch ausschließen einem sporadischen Fehler aufzusitzen...


    Hier noch ein Link zu einem Beitrag aus 2011. Dem Mitglied ging es exakt wie mir, gleich mit 2 Lampen! Mangels Zweitlampe (ich arbeite daran) kann ich diesen Test leider nicht machen. In Kaiserslautern bin ich wohl auch der einzige Lampenverrückte... :rolleyes:


    Viele Grüße,


    Michael

  • Beim Sanftstart mit offenem Ventil fing die Lampe seltsamerweise gleich mal im oberen Bereich zu brennen an und dampfte im Bereich der Düse... das hat also garnicht funktioniert.


    Die Entlüftungsschraube am Tankdeckel sollte dabei auch offen sein.


    Tschüss Peter

    Lieber was haben das man nicht braucht als was brauchen das man nicht hat…

  • Hab's bei der zweiten Schale Spiritus geschlossen, Peter. Es begann dann auch erst gegen Mitte der 2. Schale oben zu brennen... Aber es kann sein, dass da noch zu viel Brühe vom vorangehenden Test im Vergaser war. Normal mache ich das bei ganz kalter Lampe und wenn das Ventil lange offen stand, der Vergaser also ziemlich "trocken" ist. Ist alles etwas verwirrend, aber eben gerade habe ich nochmal einen normalen Start gemacht, also unter Druck und bewusst früh aufgedreht, also schon nach eineinhalb Schalen... Plopp und an... keinerlei Aura. Sobald ich den Tank halbwegs leer habe, mache ich den Gegentest mit dem Grilli.

  • moin zusammen,
    die testerei mit den brennstoffen ist in diesem fall sinnfrei.
    wenn die lampe im betriebswarmen zustand unterschiedliche stömungsgeräusche
    abgibt, liegt mit hoher wahrscheinlichkeit ein problem am vergaser vor.


    die kontrolle des vergaseroberteils u. gegebenfalls eine reinigung ist für eine
    systematische fehlersuche der nächste sinnvolle schritt. auch wenn die wendel
    freigängig ist, können verkokungen vor dem unteren wendeleingang den gastrom
    durch die wendel verhindern.
    das vergaseroberteil kann sehr gut mit einem stahlseil 4-5mm durchmesser das in
    eine bohrmaschine gespannt wird, gereinigt werden. für die wendel passt ein normaler
    fahrad (mtb)-bremszug.


    die düse kann man wechseln, ist aber ebenfalls sinnfrei, solange es schwankungen
    im gasstrom gibt.



    gruß
    thomas

  • Für mich sieht das ziemlich eindeutig nach verstopfter Vergaserwendel aus. Warum? Wenn du dir den Vergaser im Längsschnitt vorstellst, hast du einen Kanal, der senkrecht nach oben zur Düse geht, und dann noch die Wendel. Im Idealfall ist der direkte, senkrechte Weg durch eine engere Bohrung und die Nadelstange nahezu blockiert, der Sprit nimmt den Weg über die Vergaserwendel, wird dort ausreichend erhitzt und vergast und tritt an der Düse aus. Wenn die Wendel zu ist, nimmt der Sprit den geraden Weg, wird nur unvollständig vergast und es kommt zum Feuerball. Der Vergaser setzt sich stark zu, wenn man häufig startet, nach kurzer Zeit wieder löscht, den Sprit im Vergaser stehen lässt. Also mal ordentlich :bath: , dann läuft das Dingen wieder.
    Edit: der Wüstenfuchs war schneller. Ich stimme ihm in allen Punkten voll zu.

    Gruß, Markus.

  • Thomas und Markus, danke für die Tipps! Diese Informationen helfen sehr... ich werde der Sache auf jeden Fall auf den Grund gehen! Die Smileys bringen mich immer wieder zum Lachen... :rofl:


    Wenn ich richtig verstanden habe, tritt die Fehlfunktion nur mit Grillanzünder auf, aufgrund einer zugesetzten Wendel. Sobald das siedefreudigere Lampenöl drin ist, scheint die Wendel keine große Rolle spielen.


    Gruß, Michael

    Einmal editiert, zuletzt von Netjoker ()