Tilley, Vapalux, Bialaddin und andere englische Drucklampen

  • Nach längerer Abstinenz, einigem überlegen und in mich gehen habe ich beschlossen hier wieder zu schreiben und diesen Thread zu eröffnen.
    Zum einen weil hier relativ wenig und wenn dann sehr verstreut über englische Lampen geschrieben wird, zum anderen um die Informationen über eben diese Lampen mal in einen Thread zusammen zu fassen um die Suche zu vereinfachen. Das sollte gerade auch die Mods freuen. Vielleicht wir ja auch zu diesem Thema ein neuer Fachbereich eröffnet aber das ist Zukunft und Traum...
    In diesem Thread sollte über die Probleme und deren Beseitigung der englischen Lampen geschrieben, Tips und Kniffe verraten bzw. geteilt werden. Natürlich sollen auch neue Lampen bzw. Neuerwerbungen vorgestellt werden. Mein Hintergrund ist, das es über diese Lampen meist nur englischsprachige Internetseiten gibt und hier vielleicht auch jemand Informationen sammeln kann der eben halt dieser Sprache nicht so mächtig ist. Der Google Übersetzer liefert ja meist auch nur etwas unverständliche Übersetzungen.
    Also, mal ran an die Sache und locker schreiben was Ihr mit den englischen Lampen für Erfahrungen gemacht habt. Dazu soll dieser Thread dienen. Der Thread sollte aber wirklich nur Englische Lampen betreffen, wenn es also zu sehr OT wird werde ich die Mods bitten entsprechende Beiträge zu löschen. Genauso bitte ich die Mods, falls ich diesen Thread falsch platziert habe, diesen entsprechend zu verschieben, aber ich denke es sollte hier passen. In den nächsten Beiträgen werde ich erst mal einige englische Lampen vorstellen zu denen dann entsprechend Informationen und Tips getauscht werden können.
    Mehr folgt....

    Gr Hagen


    :prost:

    2 Mal editiert, zuletzt von Pilger ()

  • Hallo 'Hagen,


    gute Idee sage ich jetzt mal!

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Fangen wir mal einfach an, Bilder einer Vapalux Militär Lampe, recht gut erhalten und leuchtend.....
    Die Lampe machte nach einer Inspektion einen guten Eindruck und leuchtete sofort, eine recht einfache Übung mit gutem Ergebnis, optisch gefällt mir diese Lampe auch sehr gut.
    Tipp, ich betreibe sie 50/50, also 50% Grilli und 50% Tanken Sprit (Super) weil mir dadurch von andern Forenmitgliedern eine längere Lebensdauer des Vergasers prophezeit wurde....
    Ausgelegt ist die Lampe allerdings ursprünglich rein für Kerosin (Petroleum) und das steht auch drauf. Kann daher jeder machen wie er möchte....


    Eddit: 01.02.2015, Bilder vom Haube zugefügt.

  • Hallo Hagen,


    die von Dir gezeigte Lampe ist bekanntlich die M320, das letzte Modell, das von Vapalux in England gebaut wurde.


    Nach einigem Hin und Her betreibe ich diese Lampe mittlerweile nur noch mit Waschbenzin. Zumindest meine M320 möchte reines Petroleum irgendwie gar nicht. Nach diversen Versuchen mit verschiedenen Mischungsverhältnissen von Petroleum und Waschbenzin bin ich dann bei 100% Waschbenzin geblieben, weil dies bei mir die besten (Leucht-) Ergebnisse gebracht hat.


    Gleiches gilt bei mir für die Vorgänger-Lampen von Vapalux und Bialaddin, da diese den gleichen Vergaser benutzen.


    Aufpassen sollte man besonders auf die gerade geschnittenen Gläser, die kaum noch zu bekommen sind. Alternativ kann man allerdings das Becherglas (wie bei Deiner Lampe) verwenden, dann allerdings ohne den Alu-Teller.


    Grüße,
    Jürgen

  • Bitte daran denken!
    Wer die Lampen mit Waschbenzin betreibt,muß natürlich alle Dichtungen austauschen!


    Sind in England als Set erhältlich--Viton.


    Ich selber betreibe meine englischen Lampen auch alle mit Waschbenzin und kann Jürgen nur beipflichten ,auch ich erziehle hiermit die besten Leuchtergebnisse.


    Mirko


    Tilley R1 und SL 61

  • Da habe ich dann auch was, eine Bialaddin 320 Militärlampe. Die Lampe kam in schmuddeligem aber ansonsten unversehrten Zustand bei mir an. Ein bisschen putzen und sie funktionierte auf Anhieb. Ich habe dann, weil ich auch gelesen hatte das eine Mischung Petro.o.Grilli/Benzin dem Vergaser besser bekommt, sie nochmals zerlegt und alle Dichtungen aus Viton neu gemacht. Bei der Gelegenheit den Vergaser gleich ins U.Schallbad gelegt und die Nadelstange von Anhaftungen befreit. Alle Messingteile der Mischkammer gleich mit gereinigt und poliert.
    Ich betreibe die nun mit einer Mischung Grilli/Waschbenzin 80/20 mit der sie sehr gut leuchtet. Zündet nach kurzem Vorheizen problemlos ohne zu russen und brennt sehr lange ohne nachpumpen zu müssen. Die Lampe hat sich zu einer meiner Lieblinge entwickelt weil sie so einfach zu händeln ist und problemlos leuchtet.


    Weil die 320 mir so gut gefiel konnte ich dann zu einer zivilen 300X nicht nein sagen. Die kam in bestem Zustand daher war aber wie sich leider bald zeigte am unteren Rand von Spannungsrissen übersät. Die lagen unter dem Lack dem man die feinen Risse nur unter der Lupe ansah.
    Unter Druck trat langsam Petro aus. Um den sehr guten Lackzustand der Lampe nicht zu gefährden habe ich nur den unteren Rand innen und aussen entlackt. Dann die Risse mit der Stereolupe identifiziert und alle leicht V-förmig aufgefräst. Dann mit Lötpaste eingestrichen und mit Feinlot verlötet. Es waren erschreckend viele innen und aussen. Danach den Aussenrand fein geschliffen bis nur noch die Risse als silberne Adern sichtbar waren. Zuletzt den unteren Teil der Lampe bis Oberkannte Rand mehrfach in kurz vor dem gelieren stehendes Kunstharz getaucht bis eine etwa 1mm dicke Schicht aufgetragen war. Den Lampenboden zuletzt auch mit einer 3 mm Schicht vergossen. Nach dem aushärten dann den Rand der vorher auch rot war mit Messingpigmentlack lackiert. Da hier der Vergaser leider dicht war habe ich den Vergaser geköpft und ausgeräumt. Eine passende Buchse gedreht und angelötet und ein Gewinde M7x1 eingeschnitten. Dann eine PX 250 Düse eingesetzt. Die Nadelstange musste nun angepasst werden, ein M2 Aussengewinde ans obere Ende geschnitten und einer 250 Düsennadel den Gewindestutzen entfernt und an der Stelle ein M2 Innengewinde geschnitten. Nun kann die Nadel aufgeschraubt und natürlich auch getauscht werden. Der Umbau funktionierte auf Anhieb und die Lampe zündete sofort.Alle Messingteile poliert. Alle Dichtungen auf Viton umgebaut. Auch die brennt nun mit Grilli/Waschbenzin 80/20. Da die Lampe aber optisch in so gutem Zustand ist habe ich die nur zum Test einmal gezündet.
    Darf nun einfach nur da stehen und schön sein :D


    Und zuletzt auch ein Klassiker, eine Tilley 246B die ich aus einer Sammlungsauflösung ergattern konnte. Top Zustand, nur etwas putzen und die Dichtungen gegen Viton tauschen. Brennt wie die anderen problemlos mit Grilli/Waschbenzin 80/20.
    An die Engländerinnen könnte man sich gewöhnen, ich glaube eine Vapalux muss auch noch ins Haus :D
    CU Bernd

  • Huch....
    ich hatte nicht so viel Resümee erwartet aber vielleicht war ja auch ein englischer Lampenthread lange überfällig....


    @ Bernd, du hast dir ja damit echt ganz schön Arbeit gemacht, aber gut, eine Lampe muss leuchten, egal wie :fechten:


    Zur Spritversorgung kann ich noch einiges sagen, allerdings wollte ich dazu einen extra Beitrag schreiben. Nur so viel, die meisten (leider nicht alle) Engländerinnen leuchten tatsächlich mit Kero (Petro) wie es in der jeweiligen Anleitung steht. Dazu aber demnächst mehr.
    Und noch etwas spannendes, es betrifft die Vergaser, ich glaube nicht das die alle "schwanger" sterben, das die Lampen nicht richtig leuchten hat nach meiner Meinung einen anderen Grund welcher aber nicht unbedingt einfach zu beheben ist....
    Also Jungs, lasst die Englischen Damen leuchten ^^

    Gr Hagen


    :prost:

  • Ausnahmen gibt es immer.. Meine Vapalux hat bei mir schon etwa 200 Stunden auf dem Buckel. (ist ne 1943) wer weis, wie viel die vorher gelaufen ist.... Aber der Vergaser ist komplett leer, auch der obere Teil, bei meinem fehlt nämlich die Trennwand... Weswegen auch die Düsenreinigungsnadel nicht mehr funktioniert.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • Weswegen auch die Düsenreinigungsnadel nicht mehr funktioniert.


    Das geht aber sicher nicht lange gut......
    Die meisten dieser Lampen Sterben weil die Nadelspitze abbrennt und somit zu kurz ist um die Düse frei zu machen..... Ersatz gibt es leider nicht wirklich....

    Gr Hagen


    :prost:

  • Das geht aber sicher nicht lange gut......
    Die meisten dieser Lampen Sterben weil die Nadelspitze abbrennt und somit zu kurz ist um die Düse frei zu machen..... Ersatz gibt es leider nicht wirklich....


    Komisch, ich kann hier zitieren bis zum blöd werden aber nix neues schreiben ........


    HALLO MODS, was ist hier im Forum los ????


    Wenn repariert kann dieser Beitrag gelöscht werden !!!

    Gr Hagen


    :prost:

  • Moin Hagen,


    :done: ist eine sehr gute Idee von Dir gewesen, das die besten Lampen halt die Englischen sind... :strange: ..


    Ich selbst bin seit einem Jahr dabei, meinen Leuchtbestand auf Englisch umzustellen.
    Angefangen hat alles in Sassenberg.


    Mehr dazu mit Bilder und Texte folgen noch.



    Grüße Detlef

    Tilley lamps, the stylish art to light

  • Okay,


    dann stell ich jetzt mal einige Tilley Tischlampen vor, von links nach rechts :
    Eine TL 106, ca. 1950-1958; eine TL 136, ca. 1952-1956 und eine TL 10/11, ca. 1922-1946.
    Alle drei leuchten (leuchteten) mit Franzosenpipi schön hell, allerdings hat mir die TL106 letzte Woche den alten Vergaser aufgeblasen und wartet nun auf ihre Entbindung :baby: . Interessant war, sie leuchtete schön hell bis fast zum Schluss, dann allerdings machte sie nach ca. drei Stunden Betrieb "flammendes Inferno" und hat mir etwas die Loggia verrußt weil ich es nicht gleich bemerkt habe. Der Vergaser steckt nun ziemlich fest im Brenner und ich muss erst mal sehen wie ich den heraus bekomme. In England werden diese wohl in einem solchen Fall recht pragmatisch mit der Bohrmaschine ausgebohrt, allerdings führt das zu Schäden im Brenner bzw. an den Luftrohren und ich suche eine andere Lösung.
    Auf den letzten Bildern sind auch die Nippel zur Druckanzeige schön zu sehen, im Tank der Lampe ist ein kleiner Druckbehälter aus Kupfer oder Buntmetall, wird im Tank ein Druck aufgebaut drückt dieser Druckbehälter den Pin aus der Mush und zeigt eben das an, die Genauigkeit ist nach meiner Erfahrung genauso wie mit dem Schätzeisen an den PXen. Als Hausnummer oder Richtungsanzeige ist das aber gut, die Sturmlaternen haben solch einen Pin meistens nicht oder wenn, dann nur die älteren, meist VK-Lampen.


    Aber erst mal viel Spass mit den Lampenbildern, es darf hier natürlich gerne auch zu den vielen anderen englischen Lampen geschrieben werden.