Fehlersuche HK500 - Flammendes Inferno nach ca. 1 Minute

  • Hallo Zusammen.


    Zuerst einmal: "Ja" - ich habe die Suche bemüht und "Ja" - ich habe jede Menge hilfreicher Hinweise und Themen gefunden. Nur leider hat mir bei meinem Problem auch nach 3 Wochen all das noch nicht geholfen. Vielleicht suche ich falsch?


    Ich versuche mal mein Problem (bzw. das meiner HK500) so genau wie möglich zu beschreiben: Meine HK500 ist neu und lief am ersten Tag auch wunderbar. Danach habe ich sie mal ein wenig auseinander gebaut, um die Technik zu verstehen und seitdem habe ich eigentlich ein Problem nach dem anderen. Die meisten habe ich gefixt mit der Hilfe aus dem Forum, aber jetzt komme ich nicht weiter:


    Ich starte die Lampe (egal ob Rapid oder Sanft) und für ca. 1 Minute läuft alles reibungslos. Danach tritt Rauch aus. Nach weiteren 30 Sekunden entzündet sich dieser Rauch bzw. dieses Gemisch und ich habe das feinste flammende Inferno. Die Lampe ist allerdings dicht.


    Ich habe alle Dichtungen überprüft und alle Verbindungen zusätzlich mit Teflon-Band gesichert. Ich habe die Vergaser-Drüse und die Nadel erneuert. Ich habe den Abstand von Mischrohr zur Düse auf die vorgeschriebenen 14mm eingestellt. Ich habe den Ton-Brenner gereinigt (und alles davor natürlich auch). Der Glühstrumpf sitzt auch korrekt. Druck liegt bei ca. 2,5 Bar. Was kann es denn noch sein? Ich überlege schon, die komplette Vergaser-Baugruppe auszutauschen, aber das sind eben auch ein paar Euro und dann ohne zu wissen, woran es eigentlich liegt, passt mir überhaupt nicht. Hat schon mal jemand etwas ähnliches erlebt und eine Idee, was man noch probieren könnte?

    Georg (41J., Dipl.-Kfm.)


    Seit Januar 2015 neu dabei und völlig begeistert von der alten, aber genialen Technik.


  • Auch das. Aber wie schon gesagt - die Lampe brennt prima und nach ca. 1 Minute dann das flammende Inferno.

    Georg (41J., Dipl.-Kfm.)


    Seit Januar 2015 neu dabei und völlig begeistert von der alten, aber genialen Technik.

  • "Flammendes Inferno" deutet auf flüssig aus der Düse austretenden Brennstoff hin. und das ist eigentlich nur bei ungenügend heißem Vergaser möglich. Also entweder nicht richtig vorgewärmt oder starke Abkühlung während der besagten ersten Minute, warum auch immer.


    Gruß
    Marc

    :zwille:

  • Moin, was passiert denn wenn der Druck nach dem Sanftstart langsam erhöht wird und nicht unbedingt nach dem Schatzeisen bis hoch gepumpt wird?
    Eigentlich klingt das Verhalten nach zu viel Druck und zu schnellen Durchfluß durch den Vergaser, ist es denn auch ein Wendelvergaser ? Ist die Düse auch mit 500 gekennzeichnet und nicht "ausgenudelt " ?

    Immer eine handbreit Petroleum im Tank.


    Holger

  • Moin, was passiert denn wenn der Druck nach dem Sanftstart langsam erhöht wird und nicht unbedingt nach dem Schatzeisen bis hoch gepumpt wird?
    Eigentlich klingt das Verhalten nach zu viel Druck und zu schnellen Durchfluß durch den Vergaser, ist es denn auch ein Wendelvergaser ? Ist die Düse auch mit 500 gekennzeichnet und nicht "ausgenudelt " ?



    Mann - da geht ja ratzfatz hier mit den Antworten. Vielen vielen Dank schon mal dafür!!!


    Nachdem ich jetzt mehrfach die Vermutung gelesen habe, dass die Vorwärmphase zu kurz war, würde ich gerne wirklich noch mal einen Test mit dem Rapid machen und wirklich 90 bis 120 Sekunden abwarten. Bisher habe ich nur den Sanftstart gefahren (2 Mal Schälchen abbrennen lassen). Vielleicht ist es das ja wirklich.


    Der Vergaser ist der originale Wendelvergaser. Ich feuere mit Alkan. Den Druck langsam zu erhöhen habe ich noch nicht probiert. Werde ich aber jetzt zusammen mit dem längeren Vorheizen gleich mal machen und dann berichten.

    Georg (41J., Dipl.-Kfm.)


    Seit Januar 2015 neu dabei und völlig begeistert von der alten, aber genialen Technik.

  • moin,
    nimm beim starten mal die haube ab. nach dem starten kann dann beobachtet
    werden, ob flüssiger (unvergaster) brennstoff aus der düse austritt. dazu mit
    einer taschenlampe den düsenaustritt beobachten.


    zudem kann die haube nicht so schnell anlaufen. bei einem 120 sek. rapidlauf
    kann es passieren, dass sich die haube vorn stark in richtung blau verfärbt ;-))
    das sieht dann richtig schei...e aus!


    gruß
    thomas



  • Hallo Thomas.


    Beim Abnehmer der Haube - ich komme gerade aus dem Keller und habe die anderen beiden Tipps ausprobiert - hat es mir leider beide Daumen verbrannt, aber die brauche ich zum Schreiben nicht ;-)


    Ich glaube, dass Ihr mich auf den richtigen Weg gebracht habt. Das längere Vorglühen hat zwar nix gebracht, aber durch das Probieren ist mir aufgefallen, dass selbst bei geschlossenem Handrad Flammen neben der Vergaserdüse austreten. Wie gesagt - daneben - die Vergaserdüse selbst scheint bei geschlossenem Handrad auch wirklich dicht zu sein. Jetzt ist meine Vermutung, dass gerade meine "Verbesserung", nämlich das Abdichten der Vergaserdüse mit Teflonband der Schuldige ist und eventuell die Vergaserdüse somit nicht richtig dicht im Vergaser sitzt. Ich habe auch ein Video mit dem Handy gemacht. Mal sehen, ob ich es hier hochladen kann...

    Georg (41J., Dipl.-Kfm.)


    Seit Januar 2015 neu dabei und völlig begeistert von der alten, aber genialen Technik.

  • So. Problem gefunden. Lösung auch. Es hat sehr geholfen, die Vergaserdüse einfach mal wieder fest zu ziehen.
    Ich hoffe, dass mir diese Schmach in 10 oder 15 Jahren nicht mehr täglich vorgehalten wird ;-)

    Georg (41J., Dipl.-Kfm.)


    Seit Januar 2015 neu dabei und völlig begeistert von der alten, aber genialen Technik.

  • Hi Georg, "learning by doing“ das sitzt dann wenigstens sicher :D Aber Teflonband gehört keinesfalls an die Düse. Da ist es heisser als Teflon auf Dauer aushält. Und auch sonst braucht es das Zeug an einer Starklichtlampe eher nicht. Dichtung ist entweder Blei, Graphit oder bei Messing dicht durch Anpressdruck plane auf plane Flächen. Also Riefen planschleifen und nicht mit Teflonband „pfuschen“ Teflonband ist auch keine dauerhafte Dichtung bei Verschraubungen weil es unter Druck „fliesst“.
    CU Bernd

  • Hi Georg, "learning by doing“ das sitzt dann wenigstens sicher :D Aber Teflonband gehört keinesfalls an die Düse. Da ist es heisser als Teflon auf Dauer aushält. Und auch sonst braucht es das Zeug an einer Starklichtlampe eher nicht. Dichtung ist entweder Blei, Graphit oder bei Messing dicht durch Anpressdruck plane auf plane Flächen. Also Riefen planschleifen und nicht mit Teflonband „pfuschen“ Teflonband ist auch keine dauerhafte Dichtung bei Verschraubungen weil es unter Druck „fliesst“.
    CU Bernd



    Hallo Bernd.


    Vielen Dank für den Hinweis. Das mit dem Teflonband habe ich jetzt auch ein für alle Mal gelernt. Leider habe ich mir den Tipp hier als Neuling aufgeschnappt und es ungeprüft übernommen. Passiert mir auch nicht wieder so schnell. Bin jetzt aber umso begeisterter von meiner Lampe. Die kleinen Erfolge eben ;-)


    Viele Grüße,


    Georg

    Georg (41J., Dipl.-Kfm.)


    Seit Januar 2015 neu dabei und völlig begeistert von der alten, aber genialen Technik.

  • Da bin ich wohl zu spät dran. Aber auf undichte Düse hätte ich auch getippt.
    Gruß willi



    Hallo Willi.


    Trotzdem danke für Deine Antwort. Das hilft bestimmt dann dem Nächsten.


    Viele Grüße,


    Georg


    P.S.: Mir gefällt Deine Signatur. "Demut" wird heute nur noch sehr selten als Wert angesehen, sondern eher als "Opfer" verlacht.

    Georg (41J., Dipl.-Kfm.)


    Seit Januar 2015 neu dabei und völlig begeistert von der alten, aber genialen Technik.

  • Hallo Zusammen und vielen Dank noch einmal in die Runde an die üppige Hilfe und die vielen Tipps.
    Ich würde hier gerne noch mal zusammenfassend zwei oder drei Punkte als Feedback geben, die vielleicht einem Neuling in einer ähnlichen Situation wie mir helfen können. Interessanterweise waren alle Hinweise und Vermutungen, die Ihr geäußert habt, völlig richtig ;-)


    1.) Das Vorheizen: Egal ob per Rapid oder Sanftstart: Der Vergaser muss entsprechend AUSREICHEND vorgeheizt werden, um das Petroleum "vergasen" zu können. Andernfalls wird flüssiger Brennstoff rausgesuppt, der dann im dümmsten Fall - wie bei mir - das flammende Inferno auslöst. Im "Glücksfall" erhitzt das flammende Inferno den Vergaser dann so sehr, dass einige Sekunden später die Lampe sauber läuft, aber dann ist meistens schon der Strumpf hin. Ist ja auch nicht unbedingt so gedacht ;-)


    2.) Handrad auf (Spitze nach unten) beim Sanftstart. Beim Sanftstart sollte möglichst kein Druck im Tank vorhanden und der Vergaser offen sein (Handradstellung auf 6 Uhr). Man kann den Vergaser natürlich auch vorwärmen, wenn das Handrad zugeschraubt und jede Menge Druck auf dem Kessel ist, aber davon rate ich nach eigener Erfahrung aus folgendem Grund ab: Befindet sich bei geschlossenem Vergaser noch Brennstoff im selbigen, so wirkt dieser Brennstoff kühlend auf den Vergaser. Somit kann kein nachströmendes Petroleum auf dem Weg durch den Vergaser gasförmig werden, sondern es wird zuerst wieder Flüssigkeit ausgestossen. Diese Begründung habe ich hier irgendwo im Forum gelesen und sie erscheint mir schlüssig. Also lieber nach zwei oder drei Schälchen Spiritus-Abbrand langsam Druck hinzu geben.


    3.) Auch bei fabrikneuen Lampen erst mal nen Drucktest machen.
    Obwohl meine Lampe wirklich neu aus dem Karton kam, war sie werksseitig noch nicht dicht. Das war nicht weiter schlimm, weil man mit dem mitgelieferten Schlüssel und wenig Kraft alle Undichtigkeiten beseitigen konnte. Blöd nur, wenn der ungestüme Anfänger direkt tankt, Druck drauf haut und ein Feuerzeug dran hält :-) Wertlos seine neue Lampe nicht direkt komplett neu polieren möchte, sollte erst einmal als Trockenübung Druck auf den Tank geben und sein Ohr an die Lampe halten. Ein Wasserbad geht natürlich auch, aber meistens kann man die undichte Stelle schon "erhören". In diesem Zusammenhang: Wie kriegt man eigentlich am Besten die Blaufärbung bei verchromten Lampen wieder weg?


    4.) Nicht verzagen.
    Auch wenn die neue Lampe auch nach mehreren Wochenenden Bastelarbeit immer noch nicht tut, was sie soll - ruhig bleiben! Wer ein perfektes "Out of the Box"-Erlebnis zwingend erwartet, kann ggf. enttäuscht werden. In aller Regel sitzt der Fehler vor der Werkbank :D
    Befriedigender als der Gang zum Anwalt ist hier sicherlich das eigene Erfolgserlebnis, wenn dann alles läuft. Eine Ausnahme wäre es, wenn sich der Anwalt selbst privat diesen Lampen verschrieben hat :-)

    Georg (41J., Dipl.-Kfm.)


    Seit Januar 2015 neu dabei und völlig begeistert von der alten, aber genialen Technik.

  • Wie ich gerne beim Sanftstart vorgehe:
    Wenn voraussehbar ist, daß ein Schälchen zum Vorwärmen ausreicht, um sicher zu starten,
    lasse ich den Vergaser von Anfang an offen.
    Sollte ich schon wissen, daß ein zweites Schälchen Spiritus zum Vorwärmen abgebrannt werden muß, öffne ich den Vergaser erst beim zweiten Schälchen.


    Mit zunehmender Erwärmung setzt ja die Vergasung im V.-Oberteil (egal ob Wendel- oder gerades Vergaseroberteil) ein und das Gas strömt in den Glühstrumpf ein und entzündet sich dort mit einem ganz leisen Plopp.
    Ist Benzin mit im Spiel (pur oder als Beimischung, dito bei Alkohol im Tank wie z.B. Spiritus oder E85) startet die Lampe ohnehin williger, was man sich auch zunutze machen kann, gerade wenn es kalt ist.


    Einmal gezündet, gebe ich zuerst nur ein paar wenige Schläge Druck auf den Tank, damit das Licht anbleibt.
    Erst nach einer gewissen Warmlaufzeit pumpe ich den Tank dann richtig, auf den gewünschten Druck, auf.
    Bei Petromaxen im Petroleumbetrieb braucht es da etwas mehr Druck, als z.B. bei Benzinlampen (wie Coleman oder Hasag/Mewa) bzw. bei den Engländerinnen.


    Zitat

    Wie kriegt man eigentlich am Besten die Blaufärbung bei verchromten Lampen wieder weg?

    Diese Anlauffarben durch starke Erhitzung der Chrom- (Nickel-)schicht bzw. des Metalls bleibt Dir auf ewig erhalten, es ist nicht mehr reversibel. Quasi als Erkennungszeichen, daß es sich definitiv NICHT um eine Vitrinen-Laterne handelt.
    ;)

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo Georg,

    Diese Anlauffarben durch starke Erhitzung der Chrom- (Nickel-)schicht bzw. des Metalls bleibt Dir auf ewig erhalten, es ist nicht mehr reversibel. Quasi als Erkennungszeichen, daß es sich definitiv NICHT um eine Vitrinen-Laterne handelt.
    ;)

    meistens ist die thermische Verfärbung nur oberflächlich. Ceran / Edelstahlreiniger auf einen Scotch-Brite Schwamm geben mit Wasser anfeuchten und mit etwas Geduld kräftig putzen. Hinterher mit Chrompolitur polieren und mit klarem Wasser abspülen. :thumbup:
    Sitzt die Verfärbung tiefer in der Chromschicht, bekommst Du die nicht mehr ganz weg. Dann war der Chrom meistens schon so heiß das er Blasen, oder Microrisse gebildet hat bzw. schon öfter über einen längeren Zeitraum zu heiß geworden ist. :(


    Gruß


    Frank


    P.s.:
    Lässt sich nicht beliebig oft wiederholen, kostet immer ein wenig Chromschicht!

  • Also ich habe das bei einer Haube mit dem Polieren versucht,
    das war aber nicht von durchschlagendem Erfolg gekrönt.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo,


    habe gerade eine blau/violette Haube für Demo-Fotos bearbeitet, s.o..
    Das Geheimnis ist das Wasser und natürlich die mechanische Wirkung. Der Reiniger beschleunigt die Sache etwas. :D
    Nur mit Politur habe ich auch schon versucht, hat nicht wirklich geholfen. :traurig:
    Die Verfärbungen glänzen wohl danach viel schöner! :thumbup:
    (kleiner Spaß am Rande)


    Gruß


    Frank

    ----------------------------------------------------------------
    Sünden und böse Geister scheuen das Licht.
    (Friedrich Schiller)
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    Einmal editiert, zuletzt von primaxel ()


  • Hallo Frank.


    Vielen Dank für den Tipp. Ich werde es garantiert mal probieren. Vielleicht lasse ich mir damit aber noch soviel Zeit, bis die Zahl meiner selbstausgelösten Feuersbrünste niedriger geworden ist. Ich bin aber auf einem guten Weg dank Eurer Hilfe ;-)

    Georg (41J., Dipl.-Kfm.)


    Seit Januar 2015 neu dabei und völlig begeistert von der alten, aber genialen Technik.