Petromax Herstellung?

  • Wäre schön wenn die Teile Produktion auch wieder nach DE kämme.


    Bin davon Überzeugt das es "nur" an den Anschaffungskosten für die Maschinen mangelt.


    Für die Aufsicht bedarf es nur 1 Fachkraft, alles andere können angelernte machen.
    ...

    Es wäre durchaus möglich, die gesamte Produktion wieder nach Deutschland zu verlagern, zumindest aber nach Europa.
    Das stets gebrauchte Kostenargument ist nicht stichhaltig, weil dieser Faktor inzwischen total überbewertet wird. Zum einen ist der Aufwand für die Herstellung der entsprechenden Werkzeuge längst nicht mehr so kostspielig wie einst und zum anderen sind die grundlegenden Fertigungstechniken in unzähligen Unternehmen bereits vorhanden.


    Man könnte also die Teileproduktion auf einen oder mehrere Zulieferer verteilen, hierdurch entsteht automatisch auch mehr Einfluss auf die Qualität, die Autoindustrie und viele andere Sparten machen es vor.


    China ist nicht der Nabel von der Welt und wenn ich mir die seltsamen Zustände rund um den Santraxproduzenten in letzter Zeit betrachte, ist dort wohl eh bald "Götterdämmerung"... :nacht:


    Es wäre zum Beispiel denkbar, dass man saisonale Aufträge an entsprechend ausgestattete Betriebe vergibt, mit Blick auf den bekannten Absatz relativ flexibel auf Halde produziert und dann wie gewohnt hier endfertigt. Eine Kostenexplosion wird das nicht hervorrufen, ganz im Gegenteil und man verbessert das Produktimage auf entscheidende Weise, was für den wichtigen Exportmarkt von geradezu unschätzbaren Wert sein dürfte. Ein weiterer Vorteil ist, dass dann so gut wie kein Ausschuss mehr ewig und drei Tage "abverkauft" werden muss, weil der Krempel doch so viel gekostet hat... ;)


    Geht nicht, gibt's nicht. Es ist immer nur eine Frage des Wollens und der mitunter bequemen Gewohnheiten.


    Gruß
    Marc

    :zwille:

  • Bin davon Überzeugt das es "nur" an den Anschaffungskosten für die Maschinen mangelt.


    Für die Aufsicht bedarf es nur 1 Fachkraft, alles andere können angelernte machen.


    Das ist ne Milchmädchenrechnung. Du darfst nicht nur die Produktion selbst sehen sondern das ganze drumherum.


    Mag sein, dass im Verhältnis 1/3 zu 2/3 gelernte / angelernte produzieren können. Du benötigst aber auch noch Schlosser für die Wartungen / Instandhaltungen. Elektriker sowie Werkzeugmacher ebenso.


    Standort / Werkshallen, Maschinenpark, komplett ausgerüsteter Werkzeugbau / Elektrowerkstatt für die Instandhaltungen. Energiekosten hier in D.


    Selbst wenn man den Start stemmen kann...ich glaube nicht, dass die Starklichtlampenproduktion so profitabel ist. Sonst hätte man wohl kaum schon vor Jahrzehnten hier damit "aufgehört" und verlagert. Selbst in Portugal ging es ja scheinbar nicht profitabel.


    Das genannte Modell mit den Zulieferern klingt da schon besser. Aber bestimmt nicht billiger als Fernost. Und letztenendes wird das der Punkt sein.

  • hallo,
    im bericht geht es bedeutend günstiger!
    da wird die endmontage im partyzelt vorgenommen.
    beleuchtungstechnisch wird dann in der zeltmitte sowie
    an der wand die neonbeleuchtung ohne röhrenschutz
    angebracht.
    mich würde in diesem zusammenhang interessieren wie
    gut die flammimprägnierung dieses zeltaufbaus ist.


    das sind arbeitsbedingungen wie man es sich wünscht!



    gruß
    thomas

  • Leute, Leute, Leute.


    Da macht einer was, schafft 18 Arbeitsplätze und respektiert die Erfahrung älterer Mitarbeiter. Und hat mit Technologie aus dem Dampfzeitalter Erfolg, nicht nur bei den Steampunks
    Und ihr kommt, wißt es besser, fragt nach Gewerkschaft und Betriebsrat und Feuerlöscher ?(
    Erstere muß sich der Chef mit seiner Belegschaft ausmachen, letzteres sagt im das Arbeitsinspektorat (oder wie das bei euch drüben heißt).
    40000 Lampen im Jahr, Respekt!


    Wer's besser machen kann soll damit einfach anfangen


    Prost
    :prost:

  • Bei 18 Mitarbeitern ist es ja fast noch ein Familienbetrieb, klar könnte man solche Sachen machen, aber der Vergleich mit FH hinkt ein wenig. Ich bin selber im BR und in der Gewerkschaft, wir sind aber auch 170 MA. Bei 18 Leuten reicht eine Vertrauensperson die mit dem Chef die Sachen klärt. Meine Hackordnung nach oben geht bis Paris, ich habe zumindest in den letzten 3 Jahren schon mal den Chef für Deutschland gesehen.


    Laßt mal die Interna, da wo sie hingehört, nicht ins Forum!!

    Immer eine handbreit Petroleum im Tank.


    Holger

  • Das geht Euch alle einen feuchten an wie der Jonas seine Firma führt. :po:


    Nach- oder Bessermachen heißt die Devise!!!

    Jepp. Volle Zustimmung.


    Respekt vor denen, welche hier in D eine Firma am Leben erhalten und auch relativ saubere Löhne od. Gehälter zahlen.
    PS: Ich weis selber wie schwer das ist.
    Fragt mal den Chef, was dieser an Arbeitgeberanteil abdrücken muss :respekt: .
    Wie ein Gehalt oder Lohn berechnet wird, weis ich auch.

  • Hat jetzt nix mit Pelam und Petromax zu tun, aber ich hab mit Gewerkschaften mehr schlechte als gute Erfahrungen gemacht ...


    Anno '84 hab' ich mit ein paar hundert anderen Leuten versucht in Hainburg (für alle nicht-Einheimischen: Hainburg an der Donau östlich von Wien) ein Kraftwerk zu verhindern, weil dort ziemlich unberührte Aulandschaft dem Beton geopfert werden sollte. Der Oberste Gewerkschaftsboß hat damals vorgeschlagen das Problem zu lösen, in dem er Gewerkschaftsmitglieder hinkarrt um "das Problem zu lösen". Heute ist dort übrigens ein Nationalpark :)


    Ein Jahr später habe ich eine Schulung bei S******s mitgemacht, und mich mit zwei anderen Teilnehmern geweigert der Gewerkschaft beizutreten. Wir drei Teilnehmer sind mit fadenscheinigen Begründungen vorzeitig 'rausgeschmissen worden.


    Viele Jahre später hab' ich zusehen müssen wie von der Gewerkschaft eine Betriebsratswahl erzwungen wurde. Das lief ungefähr so: "Welcher Kollege jetzt gegen eine Betriebsratswahl ist wackelt bitte deutlich sichtbar mit dem linken großen Zeh... Ah, danke, wir wählen jetzt einen Betriebsrat... Die Firma war ein Jahr später Insolvenz (nicht wegen dem Betriebsrat, aber den MA hats auch nicht geholfen).


    Und ich hab' so mitbekommen was bei großen Firmen mit starkem Betriebsrat passiert (Österreichische Bundesbahn, Krankenanstalten), nämlich ein völlig ineffizienter Betrieb.


    Ich würd' mir starke (und saubere) Gewerkschaften in Bangladesch und Inden wünschen, weil sich Arbeitnehmer dort tatsächlich nicht zur Wehr setzen können. Hier gibt's ein starkes Arbeitsrecht, das i.d.R durchsetzbar ist.


    lg
    Alexander
    (sorry wenn das jetzt politisch wurde)

    2 Mal editiert, zuletzt von atopo ()

  • Will da jetzt nirgends reinhacken und auch niemandem auf den Schlips treten.
    Aber es ist schon so, daß man nicht immer nur nach dem Haar in der Suppe suchen muß.
    Sicher kann es in einem Betrieb von Vorteil sein, einen funktionierenden BR oder PR zu haben.
    Aber wie schon atapo anführt, muß das gar nichts heißen.


    Freilich säße ich als Lampenmonteur lieber in einer High-Tech-Bude mit Klimaanlage und auf einem luftgepolsterten Ledersessel.
    Wenn aber mein ordentliches Gehalt jeden Monat pünktlich auf dem Konto ist, nehme ich es auch mal in Kauf, innerhalb einer Halle in einer improvisierten Montagehalle zu stehen, anstatt wegen der Investitionen in und der Erfüllung überspitzter Forderungen an meine Arbeitsstätte damit rechnen zu müssen, daß die Produkte, die ich fertige, für Kunden beinahe unerschwinglich werden und meine Firma demnächst pleite geht oder ihren Sitz irgendwohin verlagert, wo der Chef mit weniger Nebenkosten belastet wird ... oder?


    Nicht daß der Hinweis auf den Hohenlockstedter Skandal als nichtig abgetan werden soll, aber dort wurde nach anderen Regeln gespielt, glaube ich und ein direkter Vergleich ist kaum möglich.
    Bei Feuerhand war die Gwerkschaft involviert und hat auch nichts verhindern können, soviel mir bekannt ist.


    Also ich respektiere die Leistung des Jonas Taureck und gönne ihm seinen Erfolg und seinen Mitarbeitern die Arbeitsplätze.
    Vor solchen Unternehmern habe ich mehr Achtung, als vor solchen Leuten wie Milchmüller oder was!?


    PS @ atapo:
    Hainburg - Kraftwerk = Staudinger?
    Wohnst Du also hier um die Ecke von AB/HU?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Die Argumentation geht bei einigen, wie so oft, wieder mal am Kern vorbei, gerade so, als seien sie bezahlte Claqueure. Allein ändert diese einseitige Sichtweise auf die Gemengelage nichts an folgenden Tatsachen:


    Es ist schlicht unternehmenspolitischer Selbstmord, wenn man einem "Zulieferer" in einem gänzlich anderem Rechts-System "gestattet", mit und aus der laufenden Produktion ein absolut identisches Konkurrenzprodukt herzustellen, um damit den Weltmarkt zu überschwemmen.
    Diesen tödlichen Fehler begingen schon die vorherigen Markenrechtsinhaber. Große Unternehmen, die den Weltmarkt mit weitaus gängigeren und zeitgemäßeren Produkten bedienen, begingen und begehen die gleichen Fehler und sind daran teilweise bereits zugrunde gegangen, während die ehemaligen "Zulieferer" und "Lizenznehmer" aus Fernost inzwischen fester und unverrückbarer Bestandteil des gesamten Marktes sind.


    Andere Unternehmen haben die Zeichen gerade noch so erkannt und verlagern mit viel Aufwand die Produktion zurück, auch nach Deutschland. Die unaufhörliche Schwemme fernöstlicher, qualitativ ebenbürtiger Konkurrenzprodukte stoppt das indes natürlich nicht mehr.


    Eine Bewertung der mutmaßlichen Intentionen bei den jeweiligen Verantwortlichen dieser Desaster erspare ich mir an dieser Stelle.


    Gruß
    Marc

    :zwille:

  • Eigentlich wollte ich in diesem Thema ein paar schöne Bilder oder Videos sehen, wenngleich
    diese Diskussion natürlich sehr interessant ist.
    Aber dafür könnte man ja auch ein neues Thema starten.


    Hier bitte nur Interessantes aus der Petromax-Herstellung zeigen :done::merci:


    Gruß, Thomas :prost:

    Hüte Dich vor Sturm und Wind...und Lampen die aus China sind :D

  • Witzig,


    fast so ähnlich ist das Thema vor ein paar Jahren schon mal gelaufen.
    Aber so ist`s halt immer: der eine schimpft auf die Gewerkschaften, der andere auf die Arbeitgeber...
    ...und jeder weiß wie`s besser ginge.


    Ich schließe mich derweil Peer an und sag


    Glück auf Jonas!