MEWA- meine erste Totalrestaurierung

Das sieht doch schon ganz gut aus soweit

Ja, schon sehr schön bis jetzt.

Die Mewas sind schon sehr dankbar, wenn man sich um sie kümmert.
Einmal rundum "erneuert" und mit neuem Farbkleid am Tank,
dann erkennt man sie kaum wieder.

Weiter so, Alex!
Freue mich schon aufs End-Resultat!

Also ... ich würde nichts pinseln, man sieht hernach jedes Pinselhaar.

Auch denke ich, daß es keine Grundierung braucht, die Laterne wird sicher zu 99% im Trockenen stehen, da ist Rost bestimmt kein Thema und für Rostschutzfarbe oder Grundierung eh nur Geld verbrannt.
Nimm einfachen Buntlack aus der Spraydose, damit zwei Mal drüber und feddich.

Wenn Du Dir wg. dem Farbton nicht ganz sicher bist, schnappe Dir den Hut und marschiere damit in den Baumarkt Deines geringsten Mißtrauens. Zwei Baumarktriesen haben ja derzeit Schlussverkauf ... war gestern beim Namensvetter unserer "führenden" Drucklampen, dort gabs u.a. Spraylack um 30% günstiger. Vielleicht habt Ihr einen in Deiner Nähe?

Gelbgrün habe ich für meine genommen, die ich dieser Tage fertig stellen möchte.
Kommt dem Farbton von der Kappe an meiner Laterne am nächsten - und wenn ich mich nicht täusche, auch bei Deiner.
Hauptsache es paßt und wenns irgendwie "ähnlich" aussieht, ist es gerade recht.
Denn bei der Fabrikation der Mewa zu den sozialistischen Zeiten nahm man auch, was gerade da war - höhere Ansprüche wurden da scheinbar nicht gestellt?

Eigentlich wäre ja gerade für Benzinlampen 2-K.-Lack am sichersten, das wäre dann gegen Benzin resistent und wohl auch schlagzäher als der einfache Sprühlack, kommt aber teuer. - Denke mal, bisserl aufgepaßt beim Tanken und Transportieren, dann paßt es auch so.

Allenfalls könnten man auf die erste Farbschicht noch einen transparenten Lack drüber sprayen - aber das könnte auch schlecht ausgehen, weil sich die Farben nicht vertragen und dann Blasen werfen - da habe ich keinen genauen Plan von. Ich werde es bei meiner Mewa dabei belassen, ohne transparente Deckschicht - zwei Mal komplett drüber und gut ist ...

Zitat

Zum Thema "Einbrennen" ...
Einbrennen kann man solche normalen Sprüh- oder Pinselfarben nicht.
Was da mit den Backofen-Geschichten als Einbrennen postuliert wird, ist nichts anderes als beschleunigtes Austrocknen. Maximal 60-70°C für eine Stunde, dabei langsam in der ersten halben Stunde die Temp. steigern - und mit einer halben Stunde Vortrocknung an der Luft - schickt allemal. Anschließend langsam abkühlen lassen (offene Backofentür).
Ein paar Tage im trockenen Heizungskeller würden auch reichen.

Es sei denn, der Hersteller hat etwas anderes auf die Dose drucken lassen.
Bei meinem AluSpray oder hochhitzefesten Lacken wird eine Heißtrocknung empfohlen, warum weiß ich nicht. Wahrscheinlich vernetzen die Pigmente dann besser mit dem Untergrund (?).

Wissen tu ich aber, daß nur spezielle, dafür entwickelte Pulverfarben (Pulverbeschichtung) elektrostatisch aufgezogen werden und dann bei 180-200°C im Brennofen verschwinden.
"Normale" Farben und Lacke würden darunter verbrennen bzw. mindestens farblich umschlagen (aus blau wird braun o.ä.).
Von daher sollten Hobby-Einbrenner wirklich den Backofen nur auf maximal 70°C drehen (Temp.-Kontrolle mit Thermometer).
Habe selbst damit gute Erfahrungen gemacht.
Das mal dazu - schätze wir haben hier Experten, die das sicher bestätigen bzw. besser erläutern können.

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Die blanken Metallteile bitte nicht mit Farbe verunstalten!
Original waren die Tragegestelle und der Ring auf der Haube und der Innenmantel meines Wissens auch nicht farblich lackiert. Gegen neuen Rostbefall nach gründlicher Oxyd-Entfernung und Abwaschen mit Aceton oder Nitro - würde ich einen hochhitzefesten Transparent-Spraylack drüberziehen. Sowas gibt es im Kfz-Bereich.

Werde das bei meinen Laternen (1 x Hasag, 1 x Mewa) auch nicht machen, daß ich aufs blanke Metall Farbe gebe - eben weil das Metall nicht so sehr von Rost befallen ist. Lediglich meine zweite Mewa habe ich mit Alu-Spraylack behandelt, weil der Rost recht tiefe Narben hinterlasen hat.
Zumal ... ein wenig darf die Lampe schon zeigen, daß sie nicht gestern erst aus dem Werk kam - oder?

Das einzige was an der Laterne aus Messing ist, würde ich blank machen und gut ist. Versiegeln wird am Vergaser keinen Zweck haben, zu heiß ...

Die Vorwärmung brauchst Du auch nicht behandeln, die wird ebenfalls ewig heiß, sodaß Dir das meiste wegbrennen wird. Wie sich mein Aluspray da bewähren würde, werde ich demnächst sehen ...

So und zum Schluß noch die Frage nach Ersatzteilen ...
Manche Bauteile sind kompatibel zur Hasag 351 / 551 und wenn Du Glück hast, passen die auch in Deine Lampe.
Soviel ich weiß, gibt es hier in -D- und bei den Eidgenossen je noch eine einzige (!) Quelle für solche Teile (im Prinzip ist das eine), wohin Du Dich wenden könntest.
Werde Dir per PN einen Link schicken, da das ja ein Mitbewerber des hiesigen Betreibers ist ...

So und nun gehe ich schlafen ...
(Nachtschicht ist was für'n )

Aber erst noch eine

Hallo Rainer,

das Meiste von dem was du nach deiner verkorksten Nachtschicht aufgeschrieben hast hat
Hand und Fuß, vor allem in der zweiten Hälfte, aber im ersten Absatz reizt mich doch Einiges zu entschiedenem Widerspruch.

Ein blanker Stahltank sollte auf jeden Falle grundiert werden!!! Wer weiß ob die Lampe in den nächsten 50 Jahren Jahren bei mehreren Folgebesitzern immer im Trockenen steht, schon ein "klammer"Schuppen kann auf die Dauer tödlich sein und dann hat sie mit "zweimal Baumarkt drüber feddich" verdammt schlechte Karten - Stichwort "Unterrostung". Eine Mewa ist Kulturgut und die restauriert man entweder vernünftig oder lässt sie im Originalzustand und ölt sie nur ein, sag ich jetzt einfach mal so.

Zur Pinsellackierung: Bis in die 20er Jahre wurden ganze Autos Pinsellackiert, da sah man keinen Pinselstrich.
Es kommt hier auf pigmentstarken, gut verlaufenden und passend verdünnten Autolack (ganz bestimmt nicht aus dem Baumarkt), einen guten Pinsel und Übung und Geduld beim Handlackierer an.
Eine mit Grundierung und zwei Deckschichten pinsellackierter Mewatank ist von Außen bestimmt fit für die nächsten 50 Jahre.

alex, ich würde es durchaus mit einer Bob Pinselgrundierung probieren. Du kannst ja die Dose mit in das Farbengeschäft nehmen in dem du dir den Lack für die Deckschichten mischen lässt und fragen ob sie sich verträgt.

Nachdem du den Tank pinselgrundiert (oder auch sprühgrundiert...) hast und am Besten zwei Tage im Heizungskeller hast trocknen lassen kannst du so eben mit 800er Schleifpapier drübergehen um damit noch den einen oder anderen Fussel zu rasieren. Auch einen einzelnen Läufer kannst du dann noch bearbeiten.

Die Deckschicht kannst du auch pinsellackieren, ich will aber meinen Widerspruch nicht auf die Spitze treiben: einfacher ist Sprühlackiern mit gutem (Auto) Sprühlack.
Ich fange erst mal mit dem Boden an und lass den dann trocknen. Manche machen auch in einer Rutsche, dafür müsste man den Tank aber aufhängen.
Beim Sprühen in zwei Gängen vorgehen: Zuerst um alle Ecken und Kanten rum und insgesamt eine Schicht aufbringen die so gerade deckt aber noch nicht glänzen muss.
Dann Sprühdose aus der Hand legen (!) und eine Zigarette rauchen/Espresso trinken oder einmal um den Block laufen.
Danach die zweite Schicht bis zum Hochglanz aufbringen. Die Kunst ist es hier im richtigen Moment aufzuhören...

Ich habe die Erfahrung gemacht eine Lackoberfläche, auch wenn man beim Lackiervorgang meint sie sei
nicht perfekt geworden, erst mal einige Tage richtig durchtrocken zu lassen. Manchmal ist dann der Läuferansatz den man beim Lackieren noch erahnen konnte eingetrocknet und nicht mehr wiederzufinden.
Manches was einem beim Lackiervorgang noch gestört hat und einem sogar eine schlechte Nacht bereitet stört einem 8 Tage später nicht mehr...

...eine Mewa ist aber kein Autokotflügel, einen kleinen Läufer kann man u.U. tolerieren, manches trocknet im Betrieb bei warmen Tank weg.Notfalls kann man den durchgehärteten Lack dann nochmal anschleifen und mit einer weiteren Deckschicht versehen.

Mit Geduld und etwas Glück klappt es aber bestimmt auf Anhieb!

Zum Farbton: nach meiner Ansicht nach unbedingt Originalität anstreben (Stichwort Kulturgut)!!
Bei einer flotten Forensuche ist mir RAL 6010 (grasgrün) oder 6017 (maigrün) aufgefallen, Peer Kaiser oder Max Pedro wissen es aber bestimmt ganz genau!

Eine Ersatzteilquelle für die BAT/MEWA/HASAGs könnte ich dir bei Bedarf per PN schicken.

Grüße

Edit: irgendwie habe ich in diesem mal wieder reichlich langgewordenen Text einige Format und Zeilenumbruchprobleme, sorry. Ich lass das jetzt einfach so.

Hallo zusammen,
wenn ich die Bilder so sehe macht mir das Mut, da ich auch noch so einen Rostklumpen namens MEWA als Sassenberg-Ausbeute von diesem Jahr hier stehen hab.

Allerdings fehlt bei meiner das Glas.
Was genau gehört den da rein?
Hier im Shop gibt es eins mit 120x120 zum akzeptablen Preis, im "anderen Shop" ist der Preis mehr als doppelt so hoch, hat aber die Maße 122x122mm. Beide werden als Ersatz für Mewa und Hasag angeboten.
Kann mir da jemand weiterhelfen?

Gruß Jo

Also gut, ich gebe mich meinen Vorrednern geschlagen, was die Rostbehandlung bzw. -Vorsorge betrifft.
So kann man es natürlich auch betreiben, wenn man sich die Arbeit machen (oder machen lassen) möchte, inklusive der nötigen Investitionen. Da diese Lampis nun mal leider aus Stahl gefertigt wurden, liegt so eine gründliche Vorsorge auf der Hand.

Da ich aber bei allen drei Exemplaren, die hier stehen, unter der alten Farbe an den Tanks absolut noch "gute" Substanz vorfand, sah ich keine Veranlassung, da mehr zu tun, als ich oben beschrieb.

So Gott will, lebe ich ja noch ein paar Tage und solange meine Exemplare sich dann noch um mich scharen, werde ich mit der Zeit ja sehen, was aus ihnen wird und ob ich meine Kulturgüter einer neuerlichen Behandlung unterziehen muss.

@ Jo:
In der Bucht bietet jemand aus Stützerbach / Thüringen ebenfalls solche Gläser an.
Hin und wieder hat er sogar welche mit dem Anzündloch im Angebot.
Über die jeweilige Qualität weiß ich (noch) nichts, nä. Woche mehr ...

Du musst mal zu Lampentreffen fahren. Dann lernst du auch den Kollegen aus Stützerbach kennen.

Zitat von Udo Austermann

Zum Farbton: nach meiner Ansicht nach unbedingt Originalität anstreben (Stichwort Kulturgut)!!
Bei einer flotten Forensuche ist mir RAL 6010 (grasgrün) oder 6017 (maigrün) aufgefallen, Peer Kaiser oder Max Pedro wissen es aber bestimmt ganz genau!

Bei meinem alten Tank ergab der vergleich mit einer RAL-Karte die größte Übereinstimmung mit RAL 6010 grasgrün. Da die Tankfarben aber variieren und je nach Exemplar unterschiedliche Töne aufweisen können, würde ich das nicht als allgemeingültig ansehen aber als Anhaltspunkt, was man nehmen kann. Beachte auch, dass die MEWA-Tanks nicht hochglänzend lackiert waren, sondern eher seidenglänzend (nicht seidenmatt, das wäre noch eine Stufe matter). Empfehlensert sind wegen des Benzins als Betriebsstoff, Lacke auf 2K-Basis. Leider haben die den Nachteil, dass man sie innerhalb etwa einer Stunde verarbeiten muss, also jeweils 2 Sprühdurchgänge an Boden und oberer Wölbung schafft. Das kann bei Lampe und Füllkännchen schon etwas eng werden.

Ich habe für meine MEWA eine Lackierhilfe gebaut, für einfaches Handling. Sie besteht aus einem Rundstab, auf den an einem Ende das Gewinde eines Druckschalters mit 7 mm Feingewinde geklebt wurde (passt haargenau in die Vergaserverschraubung der MEWA) und am oberen Ende ein Feilenheft oder ein Stück Besenstiel zum Anfassen. Loch durch, Drahtschlinge durch, zum Aufhängen nach dem Lackieren, Bohrloch mit etwas Leim versiegeln, damit es nicht auf die frische Farbe krümelt. (könnte man auch aus Metallteilen drehen oder zusammenschweißen, aber wozu der große Aufwand?)
So kann man einerseits den Boden der Lampe nach oben halten und beim lackieren drehen(!), andererseits kann der Tank zum Lackieren der Oberseite bequem hängen.

Grüße
Max