Coleman 200A, Regulierung, Überdruckventil

  • Hallo miteinander,


    nach Benzinkochern, Benzin-Lötlampen, diversen Sturmlaternen und Dochtlampen hat mich jetzt auch der Starklichtlampen-Virus befallen.


    Es begann vor ein paar Wochen, als ein Freund mir eine unvollständige grüne Coleman 201 schenkte. Alle fehlenden Teile gab es bei Michael Merz (oldcolemanparts.com). Nach Reinigung und Zusammenbau funktioniert die Lampe sofort genau wie sie soll. Coleman - find ich gut! (Früher habe ich über dieses amerikanische Blechzeugs die Nase gerümpft)


    Die Sucht ist in vollem Gange, und so brauchte die grüne 201 eine rote Benzin-Schwester. Letzte Woche lief mir eine gut erhaltene rote 200A zu, mit "Accessory Safe", "Automatic Lantern Lighter" und einigen Ersatzteilen. Nach Generalreinigung und Lederpflege funktioniert auch diese perfekt.


    Noch eine weitere 200A, so alt wie ich, habe ich in den USA ersteigert, die ist noch unterwegs.


    Wo ich heute abend vor meiner perfekt leuchtenden 200A saß, kamen zwei Fragen auf:


    1.
    Die Lampe wird laut Betriebsanleitung nur in Vollast betrieben, ist also nicht "adjustable", wie z.B. die 286. Ich habe an der 200A mit der Düsennadel gespielt und eine Stellung gefunden, mit der die Lampe stabil mit etwa 30% Leuchtkraft brennt. Perfekt als Tischbeleuchtung, wie meine Aladdin. Sind beim Dimmen einer 200A über die Düsennadel Schäden oder gar Gefahren zu befürchten?


    2.
    Alle meine bisherigen mit Druck betriebenen Geräte haben am Tank ein Überdruckventil. Bei den Coleman Lampem finde ich kein Überdruckventil. Ist schon jemand ein Coleman-Tank geplatzt?


    Grüße
    Norbert

  • Hallo Norbert und willkommen bei den Flüssigdinoverleuchtern!


    1. Dimmen mit der Nadel ist absolut tabu, denn es kann passieren das die Nadel mit der Düse "verschweist" zudem wird sie zu heiß und kann ausglühen das ist dann nicht wirklich gut!! Also nicht damit "dimmen" sondern wenn dann etwas mit dem Druck spielen das funktioniert auch in einem gewissen Rahmen.


    2. Also geplatzt ist mir noch kein Tank. Ich habe nur eine Tilley da hat sich der Boden nach außen gewölbt weil ein Vorbesitzer meinte viel hilft viel :wallbash:. Ich denke das ist nur mit Kompressor und Adapter möglich und dann rand voll mit Sprit, mit der Hand wird das nicht klappen denke viel mehr wie 3 bar sind mit der Handpumpe nicht drin.


    Also wenn die Lampe nur Vollgas kann dann ist das so wie gesagt mit dem Druck runter bringt auch schon was nur irgendwann wird sie zu kalt oder fängt an zu Pulsieren.


    Als dann frohes Leuchten!


    Gruß Martin

    Gruß Martin
    Immer Zwei Fingerbreit Petroleum im Tank!!

  • Hallo Norbert.
    Herzlich willkommen bei den ColeMännern. :welcome:
    Da hast du dir wirklich schöne Laternen ausgesucht. Pass' nur auf, dass das nicht auch noch mit Tischlampen und alten Schirmen anfängt, dann wirds endgültig zur Sucht. :rofl:


    Nach Reinigung und Zusammenbau funktioniert die Lampe sofort genau wie sie soll. Coleman - find ich gut!

    Ich auch! :prost:
    Die Colemans haben gegenüber anderen Laternen den Vorteil, dass sie ein sicher schließendes Ventil haben. Ich denke, das ist kein zu verachtender Sicherheitsaspekt. Es hat schon Laternen gegeben, die haben 40Jahre unter Druck im Schuppen gestanden und haben nach Zünden sofort geleuchtet.


    Wie Martin schon schrieb: Nicht mit der Nadel spielen, die ist nur zur Reinigung der Düse gedacht. Den Druck kann man in Grenzen variieren, aber du merkst schnell, wenn sie zu wenig hat und nicht mehr will.
    Und außerdem: Wer will schon Drucklampen dimmen? ?(
    Die 200er hat ja eh' nicht so viele CPs und wenn du sie aufhängst und nicht direkt in den Strumpf schaust brauchst du da auch nichts zu machen. :D


    Den Tank kriegst du mit der Handpumpe nicht kaputt. Da müsstest du schon kräftig mit dem Kompressor ran und völlg überziehen. Aber auch dann beult sich erst derTankboden aus. Platzen tut da so schnell nix.
    Viel Spaß mit deinen Laternen. :done:

    Gut goahn ut Westfoalen.
    Erwin, de' ColeMan :rauch:

  • Dem bereits Gesagten gibt eigentlich nichts hinzu zu fügen.
    Was man evtl. noch machen könnte, um das grelle Licht im Nahbereich zu "dimmen", wäre ein horizontal mattiertes Glas, wie es auch in die 350/500 Maxen paßt.


    Den Druck betreffend, werden die Tanks der Colemänner werkseitig Stück für Stück von Hand geprüft, bevor sie in die Montage gehen. Habe das mal irgendwo auf einem You-Tube-Clip gesehen.
    Schätze, da sind die Amis schon penibel drinnen - denn wie man weiß, hat im Land der unbegrenzten Möglichkeiten ja wohl fast jeder Heinz neben seinem persönlichen Psychiater auch gleich einen persönlichen Advokaten zur Hand ... deswegen läßt man in der Hinsicht garantiert nichts anbrennen.
    Es sei denn, Du betreibst da so einen Ex-Garagen-, Keller- oder Schuppenfund, dem der Rost schon ordentlich zugesetzt hat.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Hallo Martin, Erwin, Rüdiger und alle Mitleser,


    danke erstmal für die herzliche Aufnahme und Eure Tips!


    Die 200A lässt sich über den Druck wirklich recht gut beeinflussen. 3 statt 30 Pumpenhübe genügen schon, dass die Lampe mit gefühlter knapp halber Helligkeit stabil leuchtet. Sie bekommt übrigens niederländisches "Wasbenzine".


    Die 201 kann das nicht, da scheint dann die Wärmeentwicklung nicht mehr auszureichen, um das Petroleum ordentlich zu vergasen. Die Lampe beginnt dann zu flackern.


    Meine Sorge über den Druck im Tank bezog sich weniger darauf, daß man mit der Handpumpe den Tank zum Bersten bringen könnte. Vielmehr wäre es der Dampfdruck des Benzins, der bei Erwärmung zu dem gepumpten Druck noch hinzukommt. Bei n-Heptan wären das bei 175°C immerhin noch mal ca. 6 Bar (siehe File:Vapour pressure n-Heptane.svg - Wikimedia Commons ).


    Mir ist vor mehr als 30 Jahren mal ein Enders Baby außer Kontrolle geraten. Mangelhaft vorgewärmt, nicht beaufsichtigt (mit dem Campinplatznachbarn unterhalten), flüssiges brennendes Benzin sammelte sich im und um das Kochergehäuse, der Tank wurde sehr warm und über dem abblasenden Überdruckventil stand eine meterhohe Flamme, als ich die Bescherung bemerkte. Mit dem bereitstehenden Wasserkanister war die Sache schnell im Griff, ohne bleibende Schäden. Hätte der Kocher kein Überdruckventil gehabt, vielleicht hätte es kräftig geknallt, wer weiss ...


    Was mir an den Coleman-Lampen sicherheitstechnisch sehr gut gefällt, ist die Tatsache, daß durch ein defektes Pumpenbodenventil kein Brennstoff austreten kann, weil die Pumpe nicht in den Brennstoff bläst, sondern über ein Röhrchen an die höchste Stelle des Tanks. Dass man nach dem Pumpen das Bodenventil durch Rechtsdrehen des Pumpenknopfes verschließt, gibt zusätzliche Sicherheit.


    So, und nun noch ein aktuelles Bildchen von meinen Coleman's in Betrieb:


    Grüße
    Norbert

  • Was mir an den Coleman-Lampen sicherheitstechnisch sehr gut gefällt, ist die Tatsache, daß durch ein defektes Pumpenbodenventil kein Brennstoff austreten kann, weil die Pumpe nicht in den Brennstoff bläst, sondern über ein Röhrchen an die höchste Stelle des Tanks.


    Das gefällt mir auch an den Colemans.
    Wenn allerdings wie an einer meiner 282er das Luftröhrchen nach unten an den tiefsten Punkt des Tanks geht, dann läuft der Schacht bei dem Kugelventil immer voll mit Sprit :explode:
    Hab gerade einen neuen Tank verbaut, da bei dem fehlerhaften nix mehr zu machen war.
    Jetzt läuft sie schön neben mir aufm Schreibtisch.
    Aber auch die 282 kann man übers Handrad kaum regeln, da geht auch nur was übern Druck.


    Gruß Jo

  • So, und nun noch ein aktuelles Bildchen von meinen Coleman's in Betrieb:


    Wirklich schickes Pärchen! :done:
    Wenn du jetzt noch die Hauben tauschst, hast du (fast) eine Christmas- und eine inverse Christmas-Laterne. :rofl::rofl:
    Frohes Leuchten!

    Gut goahn ut Westfoalen.
    Erwin, de' ColeMan :rauch:

  • Ja die Finde ich echt Toll ob wohl ich ja überzeugender PXer bin aber so eine Fände ich auch noch Nett in Rot mal sehn ob ich mit so was zum Dez. Weihnachten Leisten kann.


    :wiegeil: Finde ich echt schön :respekt:

    Einmal Petromax immer Petromax

  • Hallo miteinander,


    inzwischen hat mich die Sucht im Griff, ja, es ward noch mehr rauschendes Licht :-)

    Die linke auf dem Bildern kam kürzlich aus USA und ist so alt wie ich. Sie funktionierte wie die anderen Coleman's ebenfalls auf Anhieb, nach dem kleinen Standardprogramm: Reinigen, Tank spülen, Leder ölen, auf Druck und Dichtigkeit prüfen, Socken drauf, Benzin rein, pumpen, zünden, leuchten. Stundenlang und zuverlässig.


    Die Coleman-Lampen gefallen mir schon immer besser. Sie sind zwar keine technischen Wunderwerke aus 229 Einzelteilen (stand mal in einer alten Petromax-Reklame), sondern kommen mit knappen 50 Teilen aus. Sie tun aber auch nach weit über 50 Jahren noch genau das, was sie sollen, nämlich leuchten. Unspektakulär, ohne Zicken, zuverlässig, schon fast langweilig ;-)


    Die 200A Benzinlampen lassen sich übrigens ganz hervorragend mit Schummerlichtstärke betreiben, wenn man nur 3-5 Pumpenhübe vorpumpt. Die Lampen sind dann nebenbei auch kaum noch zu hören. Das Zünden ist allerdings etwas schwieriger, da der Druck nicht zur Verneblung des kalten Benzins ausreicht. Da ich sowieso ein Anhänger des Sanftstartes mit Spiritusvorwärmung bin, werden ich den Benzinlampen Vorwärmschalen verpassen, damit wird das Problem wohl gelöst sein.


    Im Moment behelfe ich mich mit einer Spiritusgabe von ca. einem Kubikzentimeter in die Vertiefungen des Bodens des Lampenrahmens. Diese Vorwärmung genügt schon, um die 200A auch bei sehr geringem Druck im Tank nahezu rußfrei zu starten. Mit Coleman-Fuel (CF) ginge das wahrscheinlich noch besser, als mit dem "Wasbnzine" aus NL, das ich als Brennstoff verwende. Der Siedebeginn des CF liegt bei 40°C, der des Wasbenzine bei 98°C.


    Die 201er Petroleumausführung (grün) kommt mit Schummerlichtstärke übrigens nicht klar, der scheint dann die nötige Wärme zur Vergasung des Petroleums zu fehlen.


    Zum Thema "Regulieren mit dem Düsenreiniger" habe ich noch ein paar interessante Beiträge im Netz gefunden:


    Hier wird die Möglichkeit des Dimmens ausdrücklich aufgeführt.

    Zitat

    Considering you'll probably be using the lantern outside in the black of night, it may be too bright for you. Modern lanterns purport to be "Adjustable." But actually the older ones with tip cleaner stems are much better at it. You can rotate that stem towards the "up" position to reduce fuel delivery to the mantle, thus reducing light. A 200A can produce enough light to almost completely blind the catfish master should he or she look away from the water and back to the truck. You can reduce the amount of light so you get something a little softer.

    Hier befasst sich ein ganzer Thread mit diesem Thema, mit durchaus glaubhaften langjährigen Erfahrungsberichten, daß Dimmen mit dem Düsenreiniger keine Schäden verursacht.


    Ich habe mir mal eine "286 CL1 Adjustable" genauer angesehen. Die schiebt in der Stellung "Low" die Reinigungsnadel in die Düse.


    Ich werde das Dimmen mit der Reinigungsnadel einfach mal an einer meiner beiden 200A für längere Zeit ausprobieren.



    Grüße aus Köln
    Norbert
    bei gedimmtem Licht der '56er 200A