Moin Hauke
Ein schönes Stück hast Du da gefunden!
Andreas' Empfehlung zum Einweichen mit etwas Spüli (und Dochtrest dann vorsichtig[!] herausoperieren) würde ich mich anschliessen.
Die Laterne hinterher unbedingt gut trocknen, vor allem auch schauen, dass im Tank und im Brennerraum (wo sich alles sammelt, was langsam innen in den Luftrohren herunterläuft) kein Wasser stehenbleibt. Vermutlich ist Deine Laterne verkupfertes Stahlblech (halt' ggf. mal einen Magneten dran). So etwas gab es ab Werk vor dem Krieg in sehr geringen Zahlen für besondere Kunden/Händler, manchmal sieht man auch zu späterer Zeit privat verkupferte Exemplare. Bei deiner Laterne scheint die Oberfläche sehr glatt ohne irgendwelche Rostnarben zu sein (oder?), was zu verkupfert ab Werk passen könnte.
Sobald Du die Dochtreste vorsichtig aus dem Brenner herausoperiert hast (in nassem Zustand, auch Kriechöl kann helfen), kannst Du gegen das Licht/mit einer hellen Lampe schauen, ob sich beim Drehen des Dochtstellrads innen im Brenner-Schlitz kleine Zahnräder mitdrehen. Wenn Du Glück hast, ist das der Fall und Du brauchst nur einen neuen Docht. Wenn Du Pech hast, hat mal jemand Gewalt angewendet, so dass das Zahnrad/die Zahnräder auf der Welle lose sind (diffizile Lötarbeit, dürfte sich für den verkupferten Brenner aber auch dann lohnen).
Als Docht benötigst Du vmtl. einen sog. 7-linigen Flachdocht (7''' bzw. 15mm - ungefähr die Breite des oberen Dochtschlitzes am Brenner: kannst Du mal nachmessen, Lineal-Genauigkeit genügt). Das gibt es u.a. hier beim Foren-Betreiber als Meterware zu kaufen (pelam.de -> Dochte -> sonstige Dochte). Evtl. kann Dir auch jemand mit einem kurzen Stück aushelfen (ich könnte, bloss nicht vor Wochenende).
Der Tankdeckel dürfte schwierig werden. Falls Du Zugang zum Fundort hast, würde ich raten, dort alles akribisch abzusuchen, ob er vielleicht doch dort in der Nähe noch liegt/weggerollt/irgendwo dahintergefallen ist. Aktuelle Feuerhand-Tankdeckel sind zu gross, bis zum Krieg wurde ein anderes Gewinde verwendet. Wenn sich das Original definitiv nicht mehr findet, könntest Du erstmal einen passenden Korken verwenden und dich auf die Suche nach einem Ersatzteilspender machen.
Wenn mich nicht alles täuscht, wäre das Gewinde das gleiche wie bei kleinen Feuerhand-Frischluftlaternen aus der Vorkriegszeit (kann das jemand bestätigen? Unter meinen Vorkriegs-FH ist keine 201...). Die tauchen etwas häufiger in ruiniertem Zustand auf, aber gelegentlich auch 201er. Eine Idee wäre, einen noch möglichst gut erhaltenen Tankdeckel passend galvanisieren zu lassen. Ein Behelf dafür könnten passende Deckel anderer Hersteller sein (von Frowo gibt es z.B. ungemarkte, im Gewinde passende Deckel aus der Nachkriegszeit- nicht original, aber vielleicht einfacher zu verkupfern als ein rostnarbiger Vorkriegs-FH-Deckel). Oder eben einen "gewöhnlichen" (verzinnten oder lackierten) Vorkriegs-FH-Deckel nehmen und mit dem Kontrast leben (meine verkupferte Vorkriegs-FH 175 hatte lange "nur" einen silbernen Deckel...).
Viel Erfolg!
Grüsse,
Christina