Dunkelkammer-Lampe

Hallo liebe Kollegen,

heute will ich euch auch mal einen Flohmarktfund vorstellen, der mir schon vor einiger Zeit ins Netz gegangen ist. Es ist ein 10'''er Kosmosbrenner von H.S. mit der vollständigen und originalen Ausrüstung für die Dunkelkammer. Der Rubinglas-Zylinder ist "spectrographisch geprüft".
Ich frage mich nur, wieso der Brenner noch genug Luft bekommt und wieso der Zylinder noch zieht und nicht müffelt!!!
Eine Besonderheit zeigt er im Betrieb: Man muss den Docht ständig (ca. eine halbe Stunde lang) zurückdrehen, damit die Flamme nicht zu hoch wird. Wahrscheinlich entsteht doch ein erheblicher Wärmestau bei dieser Verkleidung. Außerdem kommt es mir so vor, als ob der Brenner durch den Zylinder unheimlich viel Wärme abstrahlt. Jedenfalls habe ich ihn vom Fensterbrett wieder weg genommen, weil ich Angst um die Scheiben hatte. Das rote Bild wurde bei völliger Dunkelheit aufgenommen. Die Flamme sieht aber in Wirklichkeit auch tiefrot (und nicht weiß) aus.

Viele Grüße

Harald

Aber sicher doch, würde nur jetzt erst mal 'ne Mütze Schlaf nehmen und morgen die Bilder machen.

Harald

... und hier die versprochenen Bilder:

Hallo Conny,

na, das ist doch noch eine Klasse vornehmer und komfortabler! Echt schick, das Lämpchen.

Nun muss ich Dich als Schwede aber gleich mal was fragen. Ich habe in einem älteren Thread dieses Lämpchen, das mir Bekannte von einem schwedischen Trödelmarkt mitgebracht haben, vorgestellt. Bis jetzt hat mir niemand etwas zu Herkunft, Alter und Verwendungszweck sagen können. Hast Du den Tread gelesen? Kennst Du solche Lampen?

Viele leuchtende Grüße in den dunklen(?) Norden

Harald

Meines Wissens wandelt rotes Glas normales Licht nicht in infrarotes um. Es lässt vom gesamten Spektrum eben nur den roten und offensichtlich infraroten Teil besonders gut durch.
Was ich denke ist, dass durch die Haube oben auf dem Zylinder der Zug nicht so groß ist wie sonst, wodurch ein Wärmestau erfolgt. Das führt zum Einen dazu, dass sich der Brenner langsam ziemlich stark erwärmt und man den Docht mehrmals zurückdrehen muss. Das führt zum Anderen auch zur starken Erwärmung des Zylinders, die man als Wärmestrahlung empfindet. Vielleicht ist auch normales Zylinderglas für infrarote Strahlung nur nicht besonders gut durchlässig, und man empfindet den Unterschied so deutlich.

Harald

Hallo Oli,

das ist ja interessant, jetzt weiß ich auch, was ich für einen "Wert" besitze!!! Der rote Zylinder kostet immerhin 25 Pfennige!

Nein, im Ernst, ich finde diese alten Kataloge schon sehr interessant und aufschlussreich. Vielleicht könnte man mal alles, was man so über Lampen (Prospekte, Kataloge, Bedienungsanleitungen, ...) einscannen und hier veröffentlichen. Viel ist ja schon getan, aber sicher schlummern hier und da noch einige interessante Dokumente, die es Wert sind, für Sammler veröffentlicht zu werden.

Wie denkt Ihr darüber?

Viele Grüße

Harald

Man bedenke aber, dass bei der Verbrennung - egal von welchem Brennstoff - nur ein Bruchteil der Verbrennungsenergie in sichtbare Strahlung umgesetzt wird! Die Energie, die der rote Zylinder wegen seines Absorptionsspektrums schluckt ist mir Sicherheit so klein, dass sie bei unserer Betrachtung nicht ins Gewicht fällt.
Ein Beispiel: Eine PX 500 heizt mit etwa 1,7 KW. Wenn wir mal optimistisch annehmen, dass sie Licht wie eine 400 W Glühlampe macht und bedenken, dass eine 400 W-Lampe weniger als 2 % der Elektroenergie in sichtbares Licht (=Strahlung) umwandelt, so beträgt die Strahlungsenergie (im sichtbaren Bereich)unsere PX weniger als 8:1700=W=4,7 mW. Die Absorption von sichtbarem Licht sollte also beim roten Zylinder unserer Dunkelkammerleuchte energetisch keine Rolle spielen.
Entschuldigung für den
Bin aber für Diskussion weiter offen, vielleicht mache ich ja auch nur einen Denkfehler.

Grüße

Harald