Enders Pumpenleder Problem

    Hallo!
    Ich brauche für meinen Enders Kocher (Benzin-Baby 9063) ein neues Pumpenleder. Das alte ist am Zerbröseln und hat einen Riss, da hilft auch kein fetten mehr. Pumpenleder kann man ja selber machen, das dürfte kein Problem sein, aber bei meinem Kocher ist das Pumpenleder mit so einer Metallfassung verklebt/vernietet (kann man nicht richtig erkennen). Diese Fassung hat ein Loch durch das die Pumpenstange geht. Wenn ich mir jetzt ein neues Leder mache, wie kann ich das an dieser Platte befestigen?
    Habs mir grad nochmal angeguckt, scheint ne art Niete zu sein....
    Wie ist das denn bei anderen Kochern gemacht???



    Hier erstmal Bilder:


    http://www.file-upload.net/view-1218269/IMG_0315.jpg.html


    http://www.file-upload.net/view-1218270/IMG_0317.jpg.html


    http://www.file-upload.net/view-1218272/IMG_0318.jpg.html


    Hoffe jemand kann mir helfen!!!


    Jonas

    Moin also das Leder sieht meiner Meinung nach noch recht gut aus. Lege es mal über Nacht (besser länger) in Petroleum, Lampenöl oder am besten in sehr dünnflüssiges (Nächmaschinen) Öl ein. Danach mit gutem (weißem) Fett oder technischer Vaseline durchkneten, Eventell bekommst du es ja soch wieder hin ;)



    BTW: Du hast eine E-Mail ;)


    Mein größtes Spielzeug:
    MAN KAT1 5t mil glw - 12,7 Liter V8 DIESEL

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    Hallo!
    Mhm... ich vertrau dem Ding irgentwie nicht mehr so, aber ich kanns ja mal versuchen...
    Ich war vorher in der Sattlerei und hab mir zwei schöne Stücke Leder besorgt, und könnte eigentlich sofort loslegen mit dem Pumpenleder pressen:D . Aber das mit dieser ollen Niete....


    Wie ist das Pumpenleder denn bei anderen Kochern auf der Pumpenstange befestigt?


    Jonas: Du auch!;)


    Ade,
    Jonas

    Einmal editiert, zuletzt von Kocherfritze ()

    das pumpenleder sieht dich aus wie neu....


    einfach mal ordentlich mit öl (es tut auch einfaches maschinenöl) benetzen und vorsichtig kneten.
    wenn es spröde ist unbedingt vorher gut mit öl weichen lassen.

    Irgendwie haben es mir die Österreichischen Hersteller angetan:
    Brünner, Ditmar, Halbaerth, Phoebus, immer her damit...


    Beste Grüße


    Sven

    Moin Jonas
    (noch einer, wie soll ich mir das nur wieder merken.... :naughty:)


    Normalerweise sind die Pumpenleder bei den anderen Enders-Kochern geschraubt, entweder mit einer kleinen Kreuzzschraube in die Pumpenstange, oder aber meistend mit einer sechskant- Überwurfmutter auf der Stange.


    Und Pumpenleder selber herstellen ist nicht sooo einfach... habe ich feststellen müssen... und dabei arbeite ich seit jahren mit Leder... :traurig:


    Der Trick ist, das nasse Leder in eine heiße Form mit Innen- und Aussendurchmesser des Leders zu pressen..... Quasi Positiv- und Negativabdruck... und das Problem geht meistens schon mit der Form los...



    Besete Grüße und wilkommen hier bei uns, Björn

    God created men.
    Sam Colt made them equal!

    Hallo!!!!


    Also: Ich habe das alte Leder über nacht in einer Mischung aus Vaseline und Nähmaschienenöl gehabt, das ganze ein bisschen warm gestellt, so dass die Vaseline flüssig wurde. Das Leder hat sich ziemlich vollgesogen und ist weich hat aber extrem angefangen zu bröseln und der Riss hat sich ziemlich vergrösert, ich glaube das ist hin... Aber ich habe mir jetzt ein neues gemacht!!!
    War ganz einfach:


    Mit Leder von der Sattlerei (1 Stück weiches Leder 2,5mm stark und 1
    Stück sehr robustes, hartes Leder mit ca. 1,5mm). Als Pressformen dienten mir ein Stück Plastikrohr(15mm) aus dem Sanitärbereich und eine 7ner Nuss und eine alte Schraubzwinge, mit der ich das Leder langsam in die Formen gepresst habe. Ich habe Kreise aus dem Leder geschnitten, diese mit sehr warmem Wasser aufgegossen und ca. eine halbe Stunde ziehen lassen. Dann habe ich die Lerderstücke ein paar Minuten "massiert" sprich etwas durchgeknetet.
    Dann ging es ans Pressen(ich habe darauf geachtet, dass das Leder beim Pressen voll durchnässt ist und habe es auch während dem Pressen mit Wasser benetzt. Ich habe die Schraubzwinge sehr langsam zugedreht und am ende immer hin und her also kurz angespannt, dann wieder locker, dann etwas mehr angespannt, lockern usw... ):
    Das dünnere und härtere Leder ließ sich sehr schlecht verarbeiten, beide Lerderkreise rissen beim Pressen, das Leder war einfach zu steif.
    Das dickere und weichere Leder war da wesentlich besser, es war durch das Wasser sehr flexibel und dehnbar. Einer der zwei Lederkreise riss, was aber meine Schuld war. Der andere ergab einen perfekten Kelch. Ich habe das Leder, noch in den beiden Pressformen, wieder in das warme Wasser gelegt, damit es sich ein bisschen entspannen konnte. Nach ca. 10 min. habe ich es wieder aus dem Wasser genommen und auf meine Aquariumabdeckung(immer noch in der Pressform, damit das Leder die Form dauerhaft annimmt) zum schonenden trocknen gelegt (dort ist die Luft etwas feuchter und wärmer). Heute früh war das Leder dann weitgehend getrocknet und ich habe die beiden Pressformen entfernt. Nacher geh ich mir noch ein Skalpell kaufen um das Leder dann zurechtzuschneiden. Ich habe mich für die Aasseite (rauhe Seite) des Leders als Lauffläche entschieden, da ich denke, dass diese Seite besser fette aufnimmt und, da sie weicher ist, besser abdichtet.


    Bilder:


    http://www.file-upload.net/view-1220110/IMG_0319.jpg.html
    Die Pressformen, ein stück 15mm Plastikrohr und einer 7ner Nuss.


    http://www.file-upload.net/view-1220112/IMG_0320.jpg.html


    http://www.file-upload.net/view-1220113/IMG_0321.jpg.html
    Das Leder in den Pressformen.


    http://www.file-upload.net/view-1220117/IMG_0322.jpg.html


    http://www.file-upload.net/view-1220118/IMG_0323.jpg.html
    Der fertige Kelch.


    Ich werde mir heute noch irgentein Lederöl besorgen und den Kelch erstmal ein paar Stunden da reinlegen. Vor dem Einbau wird er dann noch kräftig mit Vaseline gefettet.


    Benz-ihn: Also wie gesagt ich fand das ziemlich einfach, zum pressen eignen sich Nüsse ganz gut, gibt da viele verschiedene größen. Bei meinem Plastikrohr hab ich vorher die Kanten noch ein bisschen abgerundet, damit sich das Leder dort nicht verletzt. Das die Form heiß sein muss ist wahrscheinlich damit das Leder die Kelch-Form besser annimmt. Ich denke wenn man das Leder in der Form trocknen lässt ist das genau so gut. Es hängt wahrscheinlich viel von der Wahl des richtigen Leders ab. Ich würde dickes, weiches Leder einem härteren, dünnen Leder vorziehen.


    Bei meinem Enders ist das Leder auch mit einer 6Kant festgeschraubt, aber da ist halt diese Olle Metallniete am Leder(Bilder ganz oben)... Bei meinem neuen Pumpenleder werde ich sie nicht benutzen können, ich werde einfach eine kleine Unterlegscheibe vor und eine hinter das Pumpenleder setzen und das ganze so festschrauben.



    Vielleicht kann ja irgentwer meine "Anleitung" gebrauchen, also ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.


    Bis bald,
    Jonas

    4 Mal editiert, zuletzt von Kocherfritze ()

    Moin Jonas -


    das mit den Werkzeugnüssen ist mir bisher überhaupt nicht in den Sinn gekommen..... ich war immer dran, meinem Cousin (CNC-Fräser) mal ne Presse in Auftrag zu geben....


    Goile Idee...


    Das probier ich gleich mal aus, nu....



    Beste Grüße, Björn

    God created men.
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    Zu den Nieten...ich weiß nicht ob die passen und den richtigen Durchmesser haben, aber es gibt doch diese Messingnieten z.B. für Dokumente wie sie auch von Notaren usw. benutzt werden um größer Papiermengen zu bündeln.
    Die bekommt man relativ günstig, leider nur in größeren Mengen 100-500 Stück.
    Oder mal im Campingshop oder Textilladen vorbeigehen. Eine Firma hier aus der Nähe, Prym hat doch diverse Nieten für Zelt- oder Planenreparaturen (direkt mit Stempel zur Verarbeitung) im Angebot...bekommt man hier auch im Bieber Baumarkt.


    Ansonsten ist deine Idee mit Unterlegscheibe und Schraube auch ganz brauchbar...dann schneid Dir doch aus dünnem Kupfeblech direkt so einen schönen Lederspreizer wie er bei den Scheizer Petromaxen verbaut ist, der hält das Leder immer schön auf Spannung am Pumpenrohr. Einfach und genial!


    Ach so, und die Anleitung zum Lederpressen mit den Nüssen aus einem Schlüsselkasten ist genial! Vielen Dank dafür!

    :bang: Burn`em :bang:
    www.burnem.de
    Wenn das letzte Killerspiel verboten, die letzte Waffe entsorgt und der letzte Fernseher verschrottet ist, werdet ihr merken, daß ihr eure Kinder trotzdem erziehen müßt.

    Einmal editiert, zuletzt von Burnem ()

    Hallo Jonas


    Das mit dem Leder selber machen habe ich auch schon versucht, dafür habe ich ein Stück Rohr genommen ........, aber ansonsten gleicher Versuchsaufbau.


    Das Leder blieb in seiner Form und hat eigentlich auch geklappt.


    Aber nach dem einlegen in Oel hat es sich wieder in die Originalform zurück gebildet ..........., Lederscheibe.


    Bin gespannt wie Deines reagiert.


    Viele Grüsse, Ernst

    Was wir brauchen, sind ein paar verrückte Leute; seht euch an, wohin uns die normalen gebracht haben.

    Hi Jonas,


    wenns nicht klappt, gib doch mal den Innendurchmesser des Pumpenzylinders bekannt. Gut möglich dass ein Leder von einem anderen Kocher (Optimus, Phoebus) passen würde.


    Ich hab einen Kontakt in die Türkei, wo einer professionell sowas herstellt auch in Kleinserie. Hat auch öfter was auf Ebay (sefa bzw. sefaudi heisst er). Ist im classic campstoves unterwegs:


    http://www.spiritburner.com/fu…ather/fromsearch/1/#65911


    Gryße!
    Andreas, der motorang

    Hallo!
    Mein Pumpenrohr hat einen Innendurchmesser von 15mm!
    Mhm.. mal sehen wie sich das Leder beim ölen verhält...
    Vill. sollte ich das Leder+Pressformen noch ein paar mal wässern und wieder trocknen lassen, kann mir vorstellen, dass es sich dadurch in der Form festigt...
    Ich denke mal es hängt davon ab wie fest es gepresst wird, bei mir hat sich der Lederkelch aus einem ziemlich kleinen Bereich der Lerderscheibe "rausgedehnt", nur ein kleiner Teil des Leders der Scheibe ist also jetzt im Kelch...
    Wegen diesem Lederspreitzer, hat da jemand ein gutes Bild von?
    man könnte auch eine Art Trichter aus Federstahl machen, die spannung kann man dan mit der Befestigungsmutter regulieren....


    Noch ne Frage: Was für Öl würdet ihr nehmen um das Leder darin einzuweichen???


    Freut mich dass dir das mit den Nüssen weiterhilft, Björn!



    MfG Jonas

    Moin


    Gute Umsetzeng der Lederpresse! Bin auch gespannt wie sich das Lede nach dem Ölen verhält...



    Mein Öl Tipp, siehe Bild!
    Es ist sehr dünnflüssig, somit kann sich das Leder gut vollsaugen. Bei mir funktioniert das hervorragend damit.