Frowo660 mit Hasag-Tank. Oder umgekehrt?

  • Moin in die Runde,

    auf dem Teilemarkt beim Bulldogtreffen in Leipzig ist mir heute ein Lämpchen zugelaufen, das bei mir ein paar Fragen aufwirft.

    Auf den ersten Blick eine Frowo 660, der Tank geprägt mit Hasag 781, seitlich RT142.

    Sieht alles original und sehr gut aus. Habe sie nur leicht eingeölt.

    Hat jemand sowas schonmal gesehen?

    Bilder im Anhang.

    Grüße

    Sandra

    Das Leben ist viel zu kurz um normal zu sein!

  • Ja, sind sie :rofl:

    War nicht die einzige...

    Beim Brenner hab ich auch so meine Zweifel

    Das Leben ist viel zu kurz um normal zu sein!

  • Hallo Sirko,

    da schau mal einer an...

    Dann darf ich ja Nummer 4 vorstellen! :prost:

    Aber einen anderen Brenner bekommt sie noch.

    Viele Grüße

    Sandra

    Das Leben ist viel zu kurz um normal zu sein!

  • Bei Frowo gab es anscheinend nichts, was es nicht gab

    und "übrige" Teile sind anscheinend keinesfalls im Schrott gelandet ...


    Sandra

    Meinen Glückwunsch zum Fund der Lampe(n)!

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ein paar mehr Exemplare als die vier hier genannten Stücke haben sicherlich überlebt.

    Diese hier hatte zwar auch schon keinen Brenner mehr, ist aber im Gegensatz zu den anderen Exemplaren sandfarben lackiert gewesen.

    Offenbar ist aber allen Lampen gemeinsam, dass auch Tankdeckel und Draktkorb mit lackiert worden waren.



    Gruß Lutz

  • Hallo!


    Ich kann auch noch zwei von diesen Laternen beisteuern.


    Die HASAG hatte offensichtlich einen gewissen Vorrat an Tanks, die nicht mehr verbaut wurden.


    Zur Lackierung kann ich nichts sagen, da beide Laternen offensichtlich nicht mehr in der originalen Farbe bei mir ankamen.


    Grüße


    Hans-Werner

  • Hallo Cooké,


    nein, Frowo wurde nicht aufgekauft. Es gab aber noch genauer zu klärende Beziehungen zwischen Frowo und HASAG.


    HASAG hat sich schon früh zu einem 100%igen Rüstungsbetrieb gewandelt und die Laternensparte aufgegeben. Die nicht mehr benötigten Teile sind dann offensichtlich zu Frowo gelangt und wurden dort in der Nachkriegszeit verwendet.


    Frowo ist noch ein weites Feld für zukünftige Erkenntnisse :]


    Grüße


    Hans-Werner

  • Die nicht mehr benötigten Teile sind dann offensichtlich zu Frowo gelangt und wurden dort in der Nachkriegszeit verwendet.

    Ein beliebter Streit- nein ...Diskussionspunkt :-) Auch andere Konstellationen sind möglich.

    Überraschend ist so eine Materialübereignung übrigens nicht. Frowo kooperierte bereits vorher mit anderen Lampenherstellern und übernahm Produktionsaufträge bestimmter Modelle.

  • Hmm ... verstehe ich jetzt richtig? Frowo wurde nie aufgekauft. Gut ok.

    Trotz Allem ist eine Laterne (660) mit Hasag geprägt. Hat Frowo das Modell "abgegeben"? Und dann soll oder hat Frowo diese wieder weiter produziert, da die Hasag es wieder zurückgegeben hat? Hmm ... verwirrt mich ein wenig der Gedankengang. :/

    Grüße Cooké ([ˈkʊki])

  • Hasag war mit Kriegsende weg vom Fenster, soweit ich weiß.

    Frowo noch lange nicht. Alte Lagerbestände wurden aufgearbeitet.

    Frowo (und andere) haben bis dahin (Kriegsende) vorher vielleicht für Hasag im Auftrag produziert.

    Sirko hat das alles doch verständlich beschrieben.

    Von daher, verwirrt mich erst einmal nichts ...

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Frowo (und andere) haben bis dahin (Kriegsende) vorher vielleicht für Hasag im Auftrag produziert.

    Hallo zusammen,


    ich persönlich glaube nicht, dass eine Lampenproduktion bei den genannten Unternehmen bis Kriegsende möglich war.

    Dagegen spricht, dass sich die HASAG der Rüstungsproduktion zuwandte und FROWO aufgrund der 'Anordnung 58 der Reichsstelle für Eisen und Stahl' vom 13. Juni 1942 sowie dem in der 'Anordnung 16 vom 4. September 1942' genannten Herstellungsverbot ab dem 31. Oktober 1942 für 'Lampen für flüssige und gasförmige Brennstoffe' nicht mehr Lampen produzieren durfte. Dieses Verbot betraf natürlich alle Firmen die diese Art Blechwaren herstellten, nicht nur FROWO.


    Gruß Lutz

  • Hallo nochmals!


    Ich gebe Lutz recht. Spätestens zu den genannten Zeitpunkten war eine „normale“ Produktion für zivile Endabnehmer nicht mehr möglich.


    Sicher gab es Wehrmachtsaufträge. Diese sind jedoch nur für Feuerhand belegt.


    Wenn jetzt die Wehrmacht (hypothetisch) bei Frowo bestellt hätte, dann mit Sicherheit nicht solche „Frankenstein“-Laternen wie die Frowo 660. Die Wehrmacht hätte aus dem bestehenden Programm bestellt.


    Es ist belegt, dass nach dem Krieg Frowo zuerst vorhandene eigene Teile auf- und umgearbeitet hat, dann Feuerhandteile angekauft und danach genommen hat, was noch zu finden war. So sind wahrscheinlich auch die HASAG-Teile in die 660 gekommen.


    Eine Produktion nach den von Lutz genannten Zeiten ist äußerst unwahrscheinlich und passt nicht in die belegte Geschichte. Außerdem war Frowo auch mit der Produktion von kriegswichtigen Teilen beschäftigt und damit wahrscheinlich ausgelastet.


    @Sirko: Die von dir angesprochene Zusammenarbeit betraf „richtige“Laternen und keine zusammengeklaubte Reste:baby:


    Grüße Hans-Werner

  • @Sirko: Die von dir angesprochene Zusammenarbeit betraf „richtige“Laternen und keine zusammengeklaubte Reste :baby:

    Ja das stimmt. Ich wollte damit nur verdeutlichen das es zwischen den Firmen durchaus Kooperationen gab und man sich nicht, wie Nier gerne, mit der Konkurrenz bis aufs Messer bekriegt.


    Bei der Hasag lief es ja so... die Produktion in Meuselwitz lief erst gut 2 Jahre, und man baute kontinuierlich das Sortiment um. Dann kam recht schlagartig das Aus und die Umstellung auf Kriegsproduktion.

    Alle noch lagernden Teile waren überflüssig. Parallel gab es womöglich noch abzuarbeitende Aufträge. Der Lagerplatz wurde andersweitig benötigt, später brauchte man noch Platz für Zwangsarbeiter usw. Gegen Ende des Krieges gab es zwei Luftangriffe die auch das Werk trafen und weite Bereiche in Schutt und Asche legte.

    Zum Kriegsende war man seit 5,5 Jahren aus der Produktion raus.

    Und dann geht jemand 1945/46 ins unberührte Lager und verfrachtet eine Wagonladung Tanks ins ferne Erzgebirge ? Hm.... naja.

    Für wahrscheinlicher halte ich es, das einige Zeit nach Kriegsbegin die HASAG die Lager räumte und sich im Rahmen der zuspitzenden Materialknappheit und des fehlenden Bezugrechts für Neumaterial sich Frowo die Halbzeuge sicherte. Man hatte ja schließlich schon miteinander zu tun gehabt....

    Oder das FROWO um 1939 bereits damals für die HASAG diese Modelle fertigte da man sich in Meuselwitz im Verlauf von 1939 produktionstechnisch bereits "umorientierte". Als mit Kriegsbegin einige Absatzziele wegbrachen hatte man prötzlich Teile übrig.


    Aber das sind alles nur Theorien. Plausibel, aber nicht belegt. Es gibt kein HASAG Dokument welches das belegt, und von Frowo sowieso nicht.

    Es ist eine mögliche Version von vielen, mehr nicht.


    Ein schöner Kompromis wäre es die Laterne einfach mit Baujahr 194x zu deklarieren, da bleiben alle Optionen offen :-)))