Wie kann man den Tank dieser Wunderlampe von Otto Müller retten?

  • Hallo zusammen,


    so, nachdem das Retten des Tanks besser geklappt hat als ich zunächst annahm, fehlt noch die Neuanfertigung der fehlenden Sperrklinke, so wie sie im Beitrag #13 in den Bildern von Rolf zu sehen ist.

    Ich habe 2 mm dickes Eisen benutzt, das passt gut in den Schlitz im Messing-Zierring, gleichzeitig hat das ganze noch ein wenig Spiel.

    Die von Hand gefeilte Sperrklinke sieht so aus.



    Und im eingebauten Zustand:


    Die Sperrklinke musste ich zigmal ein- und wieder ausbauen um die Nasenspitze an den Rastmechanismus im Zentralluftzugrohr anzupassen. Ist die Nase zu lang, kann man den Hebel nicht umlegen, ist zuviel weggefeilt ist der Nachbau Alteisen, weil dann der Mechanismus durchrutscht.
    Man erkennt jetzt auch wie angegriffen der Messing-Zierring ist. Oberhalb der Sperrklinke ist auch ein feiner Riss im Material.

    Und jetzt von oben mit dem Haltedraht:



    Der Haltedraht ist original und wohl aus Hartmessing gefertigt, jedenfalls prima lötbar. Deutlich sichtbar war er an beiden Seiten verlötet, somit habe ich dass auch jetzt wieder getan. Möglicherweise waren aber nicht alle Wunderlampen so gefertigt.

    Der Tank ist noch in Behandlung mit der Phosphorsäure, deshalb muss der Zusammenbau noch eine Weile warten.
    Aber dann gibt es auch noch Bilder davon.

    Gruß Lutz

  • Hallo zusammen,

    so, jetzt gibt es Bilder von der komplett zusammengebauten Lampe.

    Hier sieht man, wie der Ziering glatt an der Blechronde des Tanks anliegt.




    Originaler OMAG-Brenner und Tankdeckel waren bei der Lampe vorhanden, deshalb lag mir ja so sehr an der Wiederherstellung.
    Einen optischen Schönheitspreis wird sie nicht gewinnen. Aber funktioniert nach über 100 Jahren wieder tadellos, und das war ja mein Ziel.



    Lampe hochgestellt:

    Achtet bitte auf die Prägung unterhalb des Tankdeckels, da steht 'PRIMA STAHL'. Das hat die Lampe die Rolf zeigt, nicht.
    Wer auch noch Wunderlampen von Otto Müller besitzt, möge bitte mal nachsehen, wie es bei seinem Exemplar ist und vielleicht hier posten?



    Lampe tiefgestellt:


    Für den Funktionstest ist leihweise eine baugleiche CAMERCO-geprägte Brandscheibe drin.


    Der Vollständigkeit halber erwähne ich noch, dass das Gusseisen-Fußteil die Gießereikennung von Otto Müller hat.
    Dieses Fußdesign hat die Nr. 4 als Kennnummer. Die Nummer ist eingegossen, nicht geschlagen, wie es bei anderen Fußteilen zu sehen ist.

    Es freut mich, dass viele Leser sich für den Beitrag interessierten.

    Gruß Lutz



  • ...
    Achtet bitte auf die Prägung unterhalb des Tankdeckels, da steht 'PRIMA STAHL'. Das hat die Lampe die Rolf zeigt, nicht.

    ...

    Stimmt, meine Lampe besteht bis auf den Eisengußfuß komplett aus vernickelten Messing.


    Die Restaurierung ist dir gut gelungen.

    Die Oberfläche vermittelt einen schönen, antiken Eindruck.:thumbup:


    Ich habe meine Lampe auch nochmal vorhin abgelichtet.



    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • ...

    Der Vollständigkeit halber erwähne ich noch, dass das Gusseisen-Fußteil die Gießereikennung von Otto Müller hat.
    Dieses Fußdesign hat die Nr. 4 als Kennnummer. Die Nummer ist eingegossen, nicht geschlagen, wie es bei anderen Fußteilen zu sehen ist.

    Bei meiner Lampe ist es die Nummer 175.



    30430983ab.jpg

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Hallo Rolf,


    danke, dass du das von deiner Lampe noch ergänzt hast.

    Zwischenzeitlich hatte ich auch überlegt, die ganze Lampe, bis auf das Fußteil, mit einem Eisenglimmerlack zu lackieren, z. B. DB 703, um die Lötstellen zu überdecken. Aber Probelackierungen überzeugten mich nicht wirklich.
    So habe ich mich denn doch für die Darstellung einer 'ehrlichen' Lampe entschlossen, die ihre Schwachstellen und Macken nicht verbirgt. Z. B. habe ich mich deshalb auch entschlossen das 2 mm große Rostloch (rechts neben der Rastung im unteren Luftzugrohr zu sehen) nicht zuzulöten.

    Gruß Lutz

  • Hallo Lutz,


    ich würde sie so lassen.

    Lackierungen wirken oft kitschig nach Nippes, und die Otto Müller hat das nicht verdient.

    Deine Aufarbeitung vermittelt etwas von der Geschichte der Lampe und ist insgesamt stimmig.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Zitat

    Einen optischen Schönheitspreis wird sie nicht gewinnen. Aber funktioniert nach über 100 Jahren wieder tadellos, und das war ja mein Ziel.


    Warum nicht?


    Die Lampe ist über 100 Jahre alt, ich finde das da gewisse Spuren dran gehören.


    In neu vernickelt/ verchromt / lackiert würde sie ihren Charme verlieren.


    Dann wäre sie "überrestauriert".


    So, wie sie ist, ist sie super, Glückwunsch!


    :thumbup::thumbup:

  • Hallo zusammen,

    zur Komplettierung hier noch die Anmeldung im Musterregister für die Fußsockel der Wunderlampen.
    Die hier im Beitrag erwähnten Nummern sind leider nicht dabei. Zur zeitlichen Einschätzung aber ganz hilfreich.
    Weitere Eintragungen konnte ich bisher nicht finden.

    Gruß Lutz