Wie kann man den Tank dieser Wunderlampe von Otto Müller retten?

  • Hallo zusammen,
    ich möchte eine Wunderlampe von Otto Müller retten.
    Der Gesamtzustand ist 4-5 (nach Schulnoten)
    Das Standrohr und das hochschiebbare Luftrohr waren zusammen mit dem Messing-Zierring komplett verlötet. Das hat wohl früher mal jemand gemacht der sonst Dachrinnen lötet.
    Somit war das ganze nicht mehr verschiebbar und auch der Hebel für die Rastfunktion im Standrohr fehlt.


    Hauptproblem ist aber der Tank. Der Messing-Zierring war zentimeterdick mit Lötzinn und dem Tank verlötet, weil alles durchgerostet ist.
    So, jetzt die Frage an die Spezialisten für solche Tanks:
    Habt ihr eine Idee woraus ich ein Ersatzblech anfertigen und einsetzen kann? Das ganze muss ja auch noch eine zentrale Bohrung von 20 mm haben, damit das Luftrohr durchgeschoben und verlötet werden kann. Des weiteren sollte die Bohrung ja auch noch gebördelt sein, um mehr Lötfläche und damit Stabilität am Luftrohr zu haben.


    Hier jetzt Bilder vom Tank.





    Wie würdet ihr den Tank später behandeln? Fragmental ist ja noch Verzinnung bzw. Vernickelung vorhanden.

    GRuß Lutz

  • Lampenentroster

    Hat den Titel des Themas von „Wie kann man den Tank die Wunderlampe von Otto Müller retten?“ zu „Wie kann man den Tank dieser Wunderlampe von Otto Müller retten?“ geändert.
  • Hallo Lutz.

    Ich würde die Unterseite/standrohr? an 3 Seiten leicht heften.

    Dann von außen abkleben,und mit Bootslack ausschneiden,und zwar den ganzen Tank.

    Das blech wird so dünn und rostig sein,daß es sehr schwer wird komplett zu löten.

    Oder du müstest das Loch so gut es geht rund weiter aufschreiben,dann eine ronde/ Scheibe zuschneiden,und lochen(20mm) wie du sagst.

    Und diese dann einlöten.

    1,5er Blech würde ich nehmen.

    Das verbiegt sich nicht so schnell beim löten,und ist einfacher für Laien.

    Ich kann dir eine Scheibe anfertigen mit Loch.

    Du must mir nur sagen, welchen Durchmesser.

    Wenn alles gut ist, zitronenwasser,bis das Ergebnis dir gefällt, von innen auf jeden Fall mal mit Lack ausshwenken.

    Dann entweder ölen,owatrollieren:tongue:,oder in deiner Lieblingsfarbe lackieren.

    So würde ich es machen.

    Gruß Thomas

  • Hallo,

    solche durchrosteten Bleche kann man auch mit JB-Weld-2K-Paste wieder dicht und stabil modelieren.

    Die löchrige Scheibe unten schön verspachteln, ca. 2mm dick unten zusätzlich auftragen und glatt streichen.

    Wichtig ist, dass das JB-Weld die löchrige Scheibe gut stabilisiert und auch die Scheibe am Tank selber fixiert,

    schön verstreichen und anschliessend glatt schleifen.

    Das Rohr für den Zentral-Luftzug muss wahrscheinlich vor diesen Schritten neu hart angelötet werden, falls es nicht mehr dran ist.

    Wird aber bei diesem Ausmass an Rost recht schwierig...

    Dann den Tank von innen mit auf 30% herabdosierter Phosphorsäure ausschwenken,

    insgesamt 20 Minuten wirken lassen und zwischendurch immer mal wieder etwas schwenken.

    Nach 20 Minuten den Rest aus dem Tank kippen. Die Phosphorsäure passiviert den Rost durch eine Phosphatschicht.

    2 Tage stehen lassen, danach mit Aceton nachspülen und zum Schluss eine Tankinnenversiegelung auftragen.

    So würde ich es machen...


    Hier habe ich mal mit JB-Weld bei einem verrosteten Tank gearbeitet:

    Mein erster Petroleum-Ofen und gleich ein paar Fragen...



    MfG

    Magnus

    Meine Galerie

    Grünspan, schwarze Finger, heisses Lötzinn :hail:

    (Früher Pyromane, heute brennt und glüht alles mit Verstand...)

  • Hallo zusammen,


    danke erstmal für die bisherigen, sehr konstruktiven Vorschläge.

    Das, was aussieht wie eine Scheibe, ist real eine Sickung von ca. 2 mm Höhe im Tankboden gewesen. Diese Sickung wird von dem Messing-Zierring umschlossen, so dass alles glatt anliegt und schön aussieht. Leider ist das alles weggerostet. Ich habe dieses Blechfragment nur aufgelegt, damit man sieht, wie es im original sein muss.
    Da ich noch nicht mit JB-Weld oder ähnlichem gearbeitet habe, meine Frage: wie steht es denn mit der Belastbarkeit? Wenn ich dass alles verspachtele hält dann die eingespachtelte Masse das ganze? Letztendlich ist ja auch das Gewicht des Petroleum im Tank, was Druck auf die Unterseite ausübt.
    Mein Ziel ist auch wieder Funktionalität herzustellen.

    Das Luftrohr für den zentralen Luftzug sieht im übrigen genau so schlimm aus, ist aber nach vorsichtigem Sandstrahlen und Einsatz von Verzinnungspaste lötbar. Da muss ich beim Zulöten aber aufpassen, dass sich nach innen kein Lötzinntropfen bildet, sonst lässt sich das Rohr ja nicht mehr rauf- und runterschieben.

    Gruß Lutz

  • Hallo,

    ich habe mal zum Thema Festigkeit recherchiert, um sicher zu gehen und ein Video bei Youtube gefunden:


    Test hält J-B Weld Kleber. Hält die reparierte Stelle


    Vom Bauchgefühl hätte ich aber auch definitiv schon gesagt es hält.


    Funktionalität herstellen ist doch selbstverständlich, für mich zumindest ;-)



    MfG

    Magnus

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  • Hallo Thomas,


    mit welchem Bootslack hast du bei so etwas gute Erfahrungen gemacht ??


    Gruß


    Martin

  • Thomas, das Rohr ist am Tank nicht verlötet, kann aber nicht einfach von unten eingesteckt werden, weil es am oberen Rand eine Nase hat.

    Es wurde offensichtlich zuerst in das Tankunterteil mit den Luftöffnungen gesteckt, welches dann mit dem Tank verlötet wurde, nachdem vorher das Luftzugrohr in den Tank gelötet wurde. Dieses Luftzugrohr ragt in das Unterteil hinein, und dieses "Schieberohr" ragt in das Luftzugrohr innen hinein, wenn die Lampe nach unten geschoben wird.

    Also, in den Tank wurde zuerst das Luftzugrohr eingelötet.

    Dann das Tankunterteil mit der Sperrklinke aufgelötet.

    Zum Schluß wurde das Schieberohr von oben in das Luftzugrohr geschoben, und zum Schluß mit dem Fuß verlötet.

    Ziemlich aufwändige Kiste, zumal beim gesamten Verlöten darauf geachtet werden muß das alles in Flucht ist.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • ... kann aber nicht einfach von unten eingesteckt werden, weil es am oberen Rand eine Nase hat.

    Ich hatte damals übrigens gesehen das die "Nase" aus einer Omega förmigen Feder besteht die in das Rohr eingesetzt war.

    Vermutlich wurde dieses mit "Zahnstange" geprägte Rohr doch zuerst mit dem Fuß verlötet, dann von unten eingeschoben und zuletzt die Feder eingesetzt, die ein unbeabsichtigtes Abziehen des Bassins vom Rohr verhindert.

    Noch ein Bild dieses "Zahnstangenrohrs" mit dem Arretierhebel.




    30437635ms.jpg

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Hallo Rolf,

    Ich hatte damals übrigens gesehen das die "Nase" aus einer Omega förmigen Feder besteht die in das Rohr eingesetzt war.

    Vermutlich wurde dieses mit "Zahnstange" geprägte Rohr doch zuerst mit dem Fuß verlötet, dann von unten eingeschoben und zuletzt die Feder eingesetzt, die ein unbeabsichtigtes Abziehen des Bassins vom Rohr verhindert.

    Noch ein Bild dieses "Zahnstangenrohrs" mit dem Arretierhebel.

    Die Feder ist oben am Zahnstangenrohr festgelötet, damit sie nicht rausspringt. Die ist vorher drin. Die Federenden liegen in zwei Öffnungen und ragen ein wenig hinaus.



    Das Herausziehen des Bassins wird dadurch verhindet, dass die Federenden auf diesen Ring im Messing-Zierring stoßen. (Roter Pfeil) In diesem Ring liegt ja auch der Draht für den Arretierungshebel. Normalerweise ist diese Sicht gar nicht zugänglich, da die Unterkante des Luftrohres welches durch den Tank geht hier oberhalb, da wo das Lötzinn sichtbar ist, festgelötet wird. (Da, wo der blaue Pfeil endet.)
    Der Zierring wird also nicht am Tank festgelötet! (Das schrieb Rolf ja schon)
    Echt trickreich, was die da gemacht haben.




    Gruß Lutz

  • Hallo zusammen,

    das Wochenende hat mich auf eine Recyclingidee gebracht.
    Ihr kennt ja sicher alle die 5-Liter Bierfässchen. Die alten haben ja keine zusätzliche Kohlensäurefüllung und sind schnell schaumlos.
    Die anderen sind ja mit etwas Druck.
    Aber egal, dass interessante ist der Fässchendeckel. Die haben ja zentral eine Öffnung eingestanzt.
    Und, wie toll, die eine Sorte Fässchen hat exakt 25 mm Durchmesser, die andere 20 mm und sogar mit Bördelrand für mehr Stabilität. Genau das, was ich brauche.

    Somit habe ich mich nun entschlossen, die Wiederherstellung zuerst mal mittels Blech versuchen.



    Gruß Lutz

  • Hallo Rolf,

    Die Feder ist oben am Zahnstangenrohr festgelötet, damit sie nicht rausspringt. Die ist vorher drin. Die Federenden liegen in zwei Öffnungen und ragen ein wenig hinaus.

    ...

    Hallo Lutz,


    bei mir ist diese Feder nicht verlötet.

    Ich erinnerte mich vorhin sie damals mit einer langen Spitzzange gezogen zu haben, wonach ich das Zahnstangenrohr ganz herausziehen konnte.

    Danach konnte man auch die durch einen Stift gehaltene Klinke herausnehmen.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Hallo Rolf,

    möglich ist, dass ist unterschiedlichen Baujahren unterschiedlich gewerkelt wurde.
    Könntest du mir bitte noch sagen, ob der Tankverschlussdeckel in einer optischen Flucht mit der Zähnung liegt?
    Wenn ich den Messing-Zierring an der Unterkante des oberen Luftrohrs festlöte, bestimmt ja die Position der Sperrklinke, ob es zum Tankdeckel fluchtet oder nicht.
    Bei meiner Lampe ist ja eine Positionsbestimmung nicht mehr möglich wegen der Lötexzesse des Vorbesitzers.
    Danke.


    Gruß Lutz

  • Hallo zusammen,

    es geht voran, hier jetzt Bilder von der Reparatur:
    Das obere Rohr des Zentralluftzugs ist auch drin und zentriert. Die überstehende Länge habe ich dadurch ermittelt, dass der originale Brenner eingeschraubt war.





    Es tauchten während der Reparatur leider etliche weitere kleine Durchrostungen auf, die nur mit der Lichtstrahlprüfung zu finden waren. Auf der Tankoberseite zeigte sich sogar ein mehrere mm großes Loch.
    Dadurch ergaben sich etliche weitere Lötstellen, die die Optik leider nicht gerade fördern.
    Jetzt hat der Tank einen 24-Stunden-Dichtigkeitstest hinter sich und ist nun leckagefrei.

    Gruß Lutz

  • Tach Lutz,


    ... :respekt::respekt:, sieht sehr gut aus. Und wenn das Blech aus der Ein- Mann- Dose stammt, gabs das Belohn- Bier diesmal als Vorschuss...


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus