Hallo. Ich habe diese Lampe vom Bruder bekommen, und bin über sowas für mich außergewöhnliches Stück überrascht. Kann vielleicht jemand etwas zum Bauzeitraum sagen? Vielen Dank vorweg.
Datierung Hasag 351L
-
-
Hier noch ein paar Bilder..
-
Der liebe Mod Benz-ihn, er Björn, kann da evtl. was schlüssiges zu sagen, als Hasag-Experte.
Für mein Dafürhalten fällt der Produktionszeitraum in die Zeit bis Kriegsende,
danach war Hasag traurige Geschichte.
-
Als Hasag Lampe müsste es von 1933 bis 2 Quartal 1943 sein.. So stehts im Gockel jedenfalls..
Sehr schöner Zustand, keine einzige Delle, Haube noch voll in der Farbe und quasi ohne Schäden, bin begeistert.
-
Hat Gockel auch erwähnt, daß die sogen. MeWa 351 (Tätära-Ära) Teile aus den ehem. Hasag-Lager-Beständen verbaut bekamen?
Das war dann nach 45 ...
Aber wie gesagt, der Björn bzw. der Tom aus der Schweiz wissen darüber sicherlich detaillierter Bescheid.
-
Hm, das was du da behauptest für die Nachkriegszeit mit der MEWA LW 351 ist ein heißes Pflaster, das sind eher ehemalige Spekulationen als Fakten soweit ich das sehe. Anders sieht es mit der Verwendung von Petromax Resten aus, aber das ist ein anderes Thema. Aber für HASAG haben wir ja Spezis hier.....
Was ich da sehe....
Das vorliegende Modell entstammt der Bauzeit bis 43, auf Grund der geprägten Nummer und der Logoausführung ist eine Fabrikation ab Ende der 30er etwas wahrscheinlicher.
-
Ich vermute allerdings das es sich da um eine Lampe aus der "Resteverwertungs-Ära nach 45 handelt.Da ist nämlich ein Glas mit Anzundloch drin.Und die kamen ja meines Wissens nach erst später.
-
Moinsen, ich mal quer gelesen und erfahren, dass eine Haube mit Logo prägung auf vor 1943 hindeutet.. Bin gespannt, was am Ende stimmt..
-
Ein Glas mit Loch ist mit Sicherheit erst später in die Laterne geraten, denn das wurde wesentlich später eingeführt. Es ist wohl illusorisch zu glauben das von 1943 nach Bombenangriffen und dem weitgehenden Werksabriss hunderttausende Teile übrig geblieben sind die erst nach 2 Jahrzehnten verbaut wurden. Eine HASAG 351 die an Haube UND Traggestell HASAG Prägung aufweist IST vor 43, denn das wurde nach dem Krieg nicht mehr verwendet. Diese Teile waren in der Herstellung unisimo für den Sozialistischen Wirtschaftsraum wie auch für die Exportversionen die auf Wunsch HASAG gelabelt wurden. Deren Labelung erfolgte dann überwiegend am Tank. Auch wurde dieser Aufkleber so nicht mehr verwendet nach dem Krieg.
Das ist aber alles schon diverse Male durchgekaut worden und weiterführende Erläuterungen von J. schlummern auch hier im Forum.
-
Hast wahrscheinlich Recht Poe.
Aber eigentlich ist das Baujahr fast egal.Wichtig ist das Lucky da ein wunderschönes Lämpchen ergattert hat die unbedingt leuchten muss.
Egal welches BJ und welche spez. Ausführung,die 351 ist meiner Meinung nach eine der besten Lampen.Bauform und Größe sind wunderschön und was Zuverlässig und Geräuschpegel betrifft da gibt's kaum was besseres.
-
Hallo Arnulf,
die Hasag 351 + Hasag 551 wurden von der Hasag gebaut. Bisher bekannt sind nur Bedienungsanleitungen aus dem Jahr 1943.
In den Jahren davor taucht sie in offiziellen Unterlagen nicht auf und auch in sonst keinen Unterlagen.
Es gibt die Arbeitshypothese, dass die Hasag 351 in Zusammenarbeit zwischen Eugen Schatz und der Hasag entwickelt wurde.
Schatz kaufte die Hasag 351 in großen Mengen von der Hasag, modifizierte sie und verkaufte sie dann an die Schweizer Armee weiter.
Ganz vorsichtig formuliert könnte sie schon ab 1941 hergestellt worden sein. Mir liegt ein Scan einer Beleuchtungskiste der Schweizer
Armee aus dem Jahr 1941 vor. Unter anderem sind für diese Holzkiste zwei Drucklampen vorgesehen. Da könnten genau zwei Hasag 351 L
reinpassen. In der Liste steht leider nicht um was für Lampen es sich handelt.
Am 12.03. 1943 wurden den Starklicht Herstellern die Kontingente für Blech und andere Metalle von der Wirtschaftsgruppe Metall gestrichen.
Damit kam die Drucklampenfertigung innerhalb kürzester Zeit zum Erliegen.
Was das Petro Wiki angeht:
Die VEB Leipziger Werke, als Teil der MEWA, fertigten unter anderem Starklichtlampen, die umgangssprachlich als MEWA Starklichtlampen bezeichnet werden. Die Produktion erfolge teilweise unter Nutzung von Gebäuden, Einrichtungen und Werkzeugen des Leipziger HASAG Standortes.
Na ja, da stimmt so einiges nicht. Rote Hervorhebung durch mich.
Als was für ein Teil einer Mewa sollen die Leipziger Werke den fungiert haben? Sie waren ein Metallwaren verarbeitender Betrieb. Wurden mehrere
dieser VEB Betriebe zusammen geschlossen, dann bildeten sie ein Kombinat. Die Mewa Leipzig VEB gehörte jedoch nie einem Kombinat an
Der Nachfolgebetrieb der VEB Leuchtenbau dagegen schon.
In der DDR bezeichnete niemand diese Laternen als Mewa Lampen. Offiziell wurde sie genannt Starklichtlaterne 351 L 350 H.K., ab 1956
Starklichtlaterne 351 Ln. 300 HK
Die Gebäude der Hasag Werke wurde von Juli bis Dezember 1945 noch genutzt. Auf den noch vorhandenen Maschinen wurden für die Sowjets
Reparationsleistungen erbracht. Insgesamt liefen 5 Demontagewellen der Russen durch die Hasag Werke. Ab Dezember 1945 wurden sämtliche
Gebäude mit Ausnahme des Hauptgebäudes gesprengt. Noch vorhandenes Material wurde im Jahr 1947 in die ehemaligen Atlas Werke ( VEB Textima)
verbracht. Selbige residierten in der Günzstr 11, Leipzig O 27. Hier fiel praktisch die gesamte gerettete Einrichtung im Februar 1948 einem Großbrand zum Opfer.
Im Juni 1948 wurde dem VEB Halbzeug- und Metallwarenherstellung, Industrieverwaltung Metallwaren, Land Sachen, die ehemalige Firma Mansfeld in der Risaer Str. 64 zugewiesen. Hier entstand am 01.10. der MEWA Leipziger Werke VEB:
Das Gebäude exitiert heute noch.
Grüße
Jörg
-
Ein Kombinatsanschluss entfällt dadurch, da im produzierenden Gewerbe Kombinate erst ab Mitte /Ende der 1960er überhaupt gebildet wurden.
Die in Sammlerkreisen verwendete Bezeichnung MEWA ist wohl abgeleitet aus genau dem oben präsentierten Foto, was erst im Nachhinein einem etwas späteren Zeitraum zugeordnet wurde. Es wäre mal gut das grafisch auf einer Zeitschiene zu visualisieren um es leichter zu verstehen. -
Hoffe das passt hier dazu. Würde mich gern mal anhängen und auch diese hasag zeitlich einordnen lassen. Sie ist an der Haube mit hasag Made in germany gemarkt, am traggestell steht hasag 51 l und der Tank trägt nur nen Aufkleber. Mfg Thomas
-
Auch hier gelten die Angaben zur Markung aus #9
-
Also schonmal vor 43. Gibt es eine genauere Eingrenzung? Habe schon nach der 51l gesucht aber da kommt vorallen die von eugen Schatz und ich hab weder manometer noch Markung am Tank. Und Haube mit Markung ganz in Chrom habe ich auch so nicht gesehen
-
Ist das so eine... 1949450944..?
-
Nein ganz anders
-
Moin, die meisten und wichtigsten Infos zur
HASAG hat Jörg schon gepostet,
deine Lampe ist eine Hasag 51,
welche Hasag schon sehr früh (garantiert schon mitte der 1920iger Jahre) gebaut hat.
Diese gab es in mehreren Ausführungen.
Die Nummer ohne Zusatz meint die Standard-Lampe an sich, mit:
A = Vorheizschale
L = Leichtbenzin-Vorwärmbrenner
(deine Ausführung, geht auch mit Spiritus)
P = Presto-Vorwärmbrenner
Wobei noch weitere Varianten und auch ungewöhnliche Konfigurationen aufgetaucht sind, gerade bei den Hasag-Lampen
Hasag verwendete die Raute ab 1928, zumindest wurde sie ab dort als Bildmarke eingetragen.
Deine Lampe ist recht spät in ihren Komponenten,
ich würde sagen zwischen 1936 und 1939 gebaut - aber aus dem Bauchgefühl geraus.
Eine schöne Lampe, beste Grüße, Björn
P.S.
in der DDR wurden teilweise parallel und noch vor den Mewa-Lampen weiter HASAG-Lampen für den Export gefertigt, auch in 200hk und 500hk-Größe, diese erkennt man an kleinen Abweichungen zur Vorkriegsfertigung.
-
danke für deine Hilfe. Ich habe sie so hier in der Umgebung abgeholt und nur das Leder und Düse neu gemacht und sie läuft super. Wegen des Aufkleber werde ich auf weiteres aufarbeiten verzichten. Die Ersatzteile hatte ich mal bei starklichttechnik hier aus dem forum gekauft und die passen gut.
-
Ein Kombinatsanschluss entfällt dadurch, da im produzierenden Gewerbe Kombinate erst ab Mitte /Ende der 1960er überhaupt gebildet wurden.
Jup. Allerdings gab es die Vorläufer, die VVB (Vereinigung Volkseigener Betriebe). Und zu denen gehörte auch das Leipziger Werk