Notfallplan - oder wie lösche ich einen nicht regelbaren Rundbrenner?

  • Einen Unterschied in einem möglichen Brandfall macht auch die Bauweise in Richtung neuerer Bauten oder z.B. Fachwerk, wo sich das Feuer rasend schnell über das betroffene Zimmer auf´s ganze Haus ausbreiten kann.

    Deutlich wichter als die Bauweise des Hauses ist die Inneneinrichtung!

    Bei einer Schrankwand Modell "Eiche massiv" brennt die Bude langsamer ab, als bei einem Zimmer voller Ikea-Presspappe-Möbel...


    ...aber bis sich die Flammen durch einen Fachwerkbalken in einen anderen Raum durchgefressen haben, dauert es eine Weile!

    Die Autoschlange ist die einzige Schlange, die das A****loch vorne hat!

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    ...aber bis sich die Flammen durch einen Fachwerkbalken in einen anderen Raum durchgefressen haben, dauert es eine Weile!

    Die Balken sind nicht das Problem, die nach einem Brand auch teilweise wieder zum Neubau genutzt wurden.

    Wir haben sie beim Restaurieren an mehreren Stellen noch schwarz vom Brand 1873 gefunden.

    Wenn ich das richtig verstanden habe sind es die Gefache über die sich der Brand ausbreitet.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Zu den Löschern habe ich mal gelernt, dass sich das Pulver in alten Pulverlöschern festsetzen kann und dann bei Bedarf nicht mehr herauskommt. Der Löscher löscht dann nicht. Die Dinger haben also sowas wie ein Verfallsdatum. Auch wurde mir von einen Feuerwehrmann erklärt, dass nach Pulverlöschereinsatz im Haus eine Komplettsanierung ansteht, das Pulver findet man noch in den anderen Etagen wieder, und das kann da nicht bleiben. Ich hab zwei Schaumlöscher gekauft, und ja, die Dinger sind echt schwer. Der Mann hat mir versichert, dass auch damit der Teppich hin ist, das Laminat oder Parkett u.U. versaut, aber um Welten besser, als bei einem Pulverlöscher. Die Handhabung ist einfach.

    Allerdings hat die Löschkraft eines Löschers nicht ausgereicht, um einen Baumbrand draußen vor dem Haus an Silvester vor etlichen Jahren zu verhindern. Ein Feuerwerkskörper hatte einen von außen nassen Lebensbaum entzündet, innen war der knochentrocken und die ätherischen Öle des Baumes haben ihn in 30s wie eine Fackel hochgehen lassen. Die Hitze war unbeschreiblich. Ich habe einen Löscher entlehrt, damit konnte ich nur die unteren Äste vor der Verkohlung retten, der Baum war trotzdem kaputt. Grund: Ich musste den Löscher von drinnen holen, als ich zurück war, stand der Baum schon auf der Vorderseite im Vollbrand wie eine Fackel. Ich habe dann von unten her die Eindämmung versucht und die Ausbreitung auch auf eine benachbarte Pflanze. Das hat auch funktioniert. Nach wenigen Minuten kam die Feuerwehr, die hat den Brand dann gelöscht und erstickt/gekühlt.
    Immer wenn Weihnachten kommt, muss ich daran denken. Man kann nicht vorsichtig genug sein. Ein Weihnachtsbaum geht auch in 30s durch. Keine Chance, noch was zu retten, wenn er einmal so in Flammen steht. Bei einem kleinen kann man eine große Decke drüberwerfen. Es kommt alles auf das Timing an. Ein Löscher gehört in das Schlafzimmer, falls man überrascht wird, einer im Küchennähe.

    Die Schaumlöscher (und auch andere) haben ihre Berechtigung, man muss nur schnell genug und beherzt eingreifen. Und er muss griffbereit sein, es ist eine Frage von Sekunden. Die Schaumlöscher sollten auch zyklisch geprüft/getauscht werden.

    Einen CO2 Löscher werde ich mir auch noch hinstellen, dann muss ich nicht erst losrennen, wenn was passiert.

  • Zu den Löschern habe ich mal gelernt, dass sich das Pulver in alten Pulverlöschern festsetzen kann und dann bei Bedarf nicht mehr herauskommt. Der Löscher löscht dann nicht.

    Das betrifft i.d.R. die Pulver-Dauerdrucklöscher, wie z.B. diese 1 oder 2 kg-Löscher fürs Auto

    oder die 6 kg-Löscher für ~ 20,--€ aus dem Baumarkt oder beim Diskounter.

    Besser als nichts, aber diese Dinger sollten so wenig wie möglich umhergetragen werden,

    weil sich dann beim Absetzen das Pulver am Boden durchs Aufstauchen noch mehr verfestigt/verbackt.

    Solche Löscher gehören unbedingt regelmäßig gewartet.


    Aufladelöscher (Pulver) zeigen diese problematische Eigenart weniger bis gar nicht.

    Erst beim "Abziehen" wird der Druck durch eine innen- oder außenliegende CO²³-Patrone in den Behälter gebracht,

    dabei wird der Inhalt über ein Rohr von unten in das Löschpulver "geblasen" und lockert so das Pulver auf.


    Kaufmännisch gesehen, amortisieren sich so die Mehrkosten für einen Aufladelöscher

    nach spätestens der dritten Wartung ... also auch eine Rechenaufgabe.

    Die kleinen 1/2-kg-Löscher im Auto würde ich eh etwa alle zwei Jahre tauschen,

    da hier die Kosten für eine Wartung höher liegen, als ein Neukauf (für zehn Piepen).


    Was wird bei ner Wartung gemacht?

    Druck ablassen, Pulver sieben und dabei auflockern, neu einwiegen.

    Bei Dauerdrucklöschern wird dann wieder CO² eingefüllt,

    bei Aufladelöschern wird die CO²-Patrone überprüft und ggf. nachgefüllt.


    BTW

    Das angebrachte Manometer zeigt lediglich an, ob noch Druck auf dem Kessel ist,

    was noch keine Garantie ist, das im Bedarfsfall das Löschpulver mit raus kommt.



    Auch wurde mir von einen Feuerwehrmann erklärt, dass nach Pulverlöschereinsatz im Haus eine Komplettsanierung ansteht, das Pulver findet man noch in den anderen Etagen wieder, und das kann da nicht bleiben.

    Keine Frage - die Kollateralschäden sind immens.

    Obendrein enthält das Löschpulver Salze, die hoch korossiv sind.

    Der Garaus z.B. für Elektrogeräte aller Art.

    (Die Salze sollen durch die Hitzeeinwirkung verschmelzen, wenn sie auf das Brandgut auftreffen,

    sie bilden also eine Sinterschicht und lassen den Sauerstoff nicht mehr ans Feuer.

    Daneben wirkt bei dem Löschpulver der sogenannte antikatalytische Effekt das Verlöschen von Flammen.)



    man muss nur schnell genug und beherzt eingreifen. Und er muss griffbereit sein, es ist eine Frage von Sekunden.

    So ist es.

    In Sekunden muss man entscheiden, was zu tun ist und ob man mit den vorhandenen Löschmitteln

    überhaupt einen Löscherfolg erzielen kann.

    Irgend ein Altvorderer des Feuerlöschwesens (Der Herr Magirus???) hatte einmal gesagt (sinngemäß):

    In den ersten Sekunden reicht ein Becher Wasser, ein Feuer auszumachen,
    in der ersten Minute braucht man schon einen Eimer voll Wasser,

    aber danach erfordert es schon eine ganze Badewanne voll ...


    Von daher, ist es immer ratsam, die Ruhe zu bewahren und realistisch abschätzen

    und dann besonnen reagieren.

    Leben retten geht vor Brandbekämpfung (eiserner Grundsatz!),

    also Mitbewohner, Nachbarn warnen und ggf. evakuieren, Kinder und Alte zuerst, Tiere gleich mit!

    Sich unbedingt um evtl. Verletzte kümmern.


    Sowie am besten gleich am Anfang die 112 wählen - damit nicht wertvolle Zeit vergeudet wird.

    Dann erst, wenn es gefahrlos möglich ist und wenn Löschmittel zur Verfügung stehen,

    mit eigenen Löschversuchen beginnen.

    Auch wenn man das Feuer selbst nicht auf Anhieb aus bekommt, so kann wenigstens eindämmen,

    bis die Junx von der Feuerwehr eintreffen und übernehmen.


    Am besten immer mal gedanklich durchspielen, was zu tun wäre, wenn ...

    Dann sowieso vorbeugenden Brandschutz betreiben, d.h. Rauchmelder installieren,

    zu den Brandklassen passende Feuerlöscher besorgen,

    ggf. sich beraten lassen.


    Und last, but mot least, Haus und Hof inspizieren, wo was brandschutztechnisch verbessert werden kann,

    dazu gehört auch das systematische Aufräumen / Entrümpeln / Entsorgen ...

    Damit potentielle Brandlasten sinnvoll verringert werden können.

    "Früher" (vor der EU, als es noch die Feuer-Pflichtversicherung gab) wurden periodische Brandschauen

    durchgeführt, wo Vertreter von der Feuerversicherung und der örtl. Feuerwehr von Haus zu Haus pilgerten.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Als mir 1995 mal die Wohnung zum Teil ausbrannte (u.a. 16ooo Dias wurden eingeäschert) rannte ich in den Garten zum Gastank und wuchtete den Löscher rauf in die erste Etage ... mein Bruder ( Feuerwehrmann ) sagte mir mal das man einen Pulverlöscher immer (!) geprüft oder abgelaufen, immer erst kräftig „aufstackt“ damit sich das Pulver löst! So tat ich es dann auch in der Nasszelle, in der die Dunstlüftung sich der Thermooxydation hingab... das brachte es dann auch. Nun denn ... nicht der einzige Grund sich für einen Co2 Löscher!

    "Wem das Wasser bis zum Halse steht, der sollte den Kopf nicht hängen lassen!"

  • Die 1kg Löscher sind eigentlich jedes Jahr Beikauf und werden erneuert.

    Die Behälter geben stabile Tanks für alles mögliche ab.:prost:


    Das Pulver aggressiv ist bestreite ich gar nicht.


    Was 112 angeht,nun ja, wenn die Jungs rufe und erst 5 Etagen 9 Wohnungen klingle bevor zum Löscher greife brauche ich Löscher nicht mehr.

    Deswegen die ersten 30 Sekunden entscheiden.

    Ein 1kg ist innerhalb ausbrechen bis leer wenn greifbar ist keine 15sek vergangen.

    Entweder ist dann Feuer aus oder heißt alle Türen zu, damit möglichst wenig Sauerstoff zugeführt wird und Nachbarn kümmern.


    Wenn man schon mal durchgespielt hat und weiß was zu tun ist...

    Wer nicht drauf vorbereitet ist braucht die Zeit alleine realisieren was los ist und zu tun ist.


    Deswegen gut das Thema mal anzusprechen.

    Der Mensch ist auf der Welt um sich lernend zu wandeln.....(Traudl Junge)

  • Feuerlöscher kaufen alleine nur die halbe Miete.


    Man sollte sich seine Gegebenheiten mal anschauen und im Kopf regelmäßig durchgehen wie man reagieren muss wenn es warum auch immer die Lampe vom Tisch wedelt oder nach 5 Jahren doch mal der Dübel der Hängelampe aufgibt.


    Hin und wieder mal durchgespielt im Gedanken schenkt einen dann die wertvollen ersten Sekunden im Fall der Fälle.


    Es erspart/reduziert den Schreck und gibt einen Zeit zum reagieren.

    Der Mensch ist auf der Welt um sich lernend zu wandeln.....(Traudl Junge)