Petrol- und Öllampen für Anfänger: Meine kleinen bescheidenen Schätze

  • Seid gegrüßt


    Hier mal etwas ganz besonderes. Aber ich weiß nicht, ob das hier überhaupt rein "darf", denn es handelt sich um eine "Elektrifizierte". Ich konnte die Lampe einem Nachbarn kurz vor seinem Hausverkauf abschwatzen.


    Eine Lampe mit Kettenzug und Gegengewicht, um das Teil mit quasi dem kleinen Finger hoch- und runterzulassen. Konstruiert, um in sehr hohen Räumen, z.B. in großbürgerlichen Villen, in Rathäusern oder gar in einem Schloss zu hängen. Der ursprüngliche Zustand und die Funktion VOR der Elektrifizierung ist nicht mehr genau erkennbar. Ich vermute eine Zentralkerze und neun Randkerzen. Ich weiß aber, dass es solche Lampen genau dieser Machart und wahrscheinlich auch vom gleichen Hersteller auch "in Petrol" gab.


    Der Kettenmechanismus mit Gegengewicht ist voll funktionstionsfähig, die Ketten wurden allerdings eingekürzt, damit die Lampe auch bei den bei uns "normalen" Raumhöhen aufgehängt werden kann. Und so hängt sie dann jetzt eben im meiner Wohnstube. Darf ich da ein bisschen stolz sein?


    DonQ

  • Sehr schönes Teil.

    Meine Vergleichbaren für den täglichen Gebrauch sind ebenfalls elektrifiziert, können aber ohne Probleme zurückgebaut werden.

    Bei solchen Lampen, die tatsächlich jeden Abend ausreichend Licht spenden sollen ist ein einfaches Ein - und Ausschalten über den Lichtschalter angesagt.

    Nebenbei leuchten dann für´s Ambiente oft die "echten" Petroleumlampen.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • [ ...] können aber ohne Probleme zurückgebaut werden.

    Das ist natürlich der absolute Idealfall. Oft wird bei der Elektrifzierung allerdings nicht darauf geachtet, und dann ist die Originalfunktion "gestorben".


    Apropos Ambiente: In der Lampe habe ich eine "LED-Zauberbirne" reingeschraubt. Kennt Ihr womöglich. Lichtschalter einmal betätigen -> volle Leuchtkraft. Lichtschalter zweimal betätigen -> halbe Leuchtkraft. Lichtschalter dreimal betätigen viertel Leuchtkraft. Das erspart einem das ganze Zinnober mit dem Dimmen von LEDs.


    DonQ

  • Und noch ein Foto der Lampe

    Schönes Gerät wenn man den Stil mag.


    Muss dann halt gefallen und passen.


    Schön, aber wäre nicht meins 🙂


    Gruß Silvio


    P.S.


    Kabel kommen nicht in die Nähe einer meiner Lampen 😉

    Der Mensch ist auf der Welt um sich lernend zu wandeln.....(Traudl Junge)

  • Seid gegrüßt


    Nochmal zur Erinnerung: Wie es der Titel des Threads schon sagt, bin ich ein "Lampen-Anfänger" und kann Euch alten Hasen natürlich nicht das Wasser, respektive das Petroleum reichen. Meine Leidenschaft für diese Art von Lampen entbrannte erst vor ca. einem Jahr. Und da macht man halt auch Fehler und einen Fehlkauf. Einen solchen möchte ich Euch hier vorstellen, siehe Bild.


    Das Ding war in der Annonce hübsch anzusehen, und ich suchte auch ganz bewusst nach einer Lampe, die ich nicht nur hinstellen, sondern auch aufhägen kann. Die Lampe wurde mit folgenden Worten angepriesen: "Petrollampe Messing, mit Glaskolben, Docht vorhanden, noch nie gebraucht."


    Gekostet hatte die Lampe etwa so viel wie eine kleine Pizza um die Ecke. Von der Machart her, als ich das Schätzchen dann in den Händen hielt, würde ich auf eine asiatische Produktion tippen, vielleicht Indien oder Sri Lanka oder so, so wie die halt dort für westliche Touristen feilgeboten werden.


    Egal: Petroleum reingefüllt, 10-minütige Funktionskontrolle auf dem Küchentresen gemacht, und das Ding machte tatsächlich genau das, was es soll, nämlich Licht. Also raus damit und vors Fenster gehängt. Doch das endete beinahe in einer Katastrophe! Ihr könnt ja jetzt mal drauflos raten, was da passierte. Aber das ist so unvorstellbar, dass da wahrscheinlich keiner drauf kommt.


    Für die Auflösung müsst Ihr aber noch ein paar Tage warten, ich bin "On Tour" und erst in ein paar Tagen wieder zu Hause, um Fotos der "Ruine" hier einzustellen. So viel sei aber schon mal verraten: Mein Haus steht noch!


    DonQ

  • Durch die Abwärme wurden die Verbindungen Streben-Hut aufgelötet und das Unterteil fiel ab?

    Nicht schlecht geraten, respektive eingeschätzt! Aber war es das wirklich? Mal sehen, ob noch andere Katastrophen-Ideen kommen ...

  • Voller Tank zu sehr erwärmt und durch ausdehnen Petroleum übergelaufen, nettes feuerchen?


    Gruß Silvio

    Der Mensch ist auf der Welt um sich lernend zu wandeln.....(Traudl Junge)

  • Durch die Stauhitze brannte die Lampe so hoch, dass du ne russende Fackel in der Lampe hattest. Dadurch sind die Scheiben geplatzt....

    Sicher denkbar, aber ganz so war es vielleicht nicht gewesen. Die Scheiben sind jedenfalls noch intakt.


    Um ehrlich zu sein: Ich weiß auch nicht GANZ GENAU, was und warum das passiert ist, und ich muss mir das auch noch mal SEHR genau aus der Nähe anschauen, wenn ich wieder zu Hause bin. Und darum bin ich ja auch so dankbar für Eure Ideen und Mutmaßungen. Ich weiß nur eins: So ein Sch*** darf nicht wieder passieren!


    Aber macht nur weiter. Wir kommen der Sache immer näher. "Stauhitze" ist sicher kein schlechtes Stichwort. Oder gab es eine ganze Kette von Ereignissen? Und welches Bauteil hatte am Ende versagt und hätte fast zum GAU geführt?


    Fortsetzung folgt ...


    DonQ

  • Der Aufhängepunkt an der Decke (z.B. Kunststoffdübel, in dem der Haken eingeschraubt ist, ist hitzebedingt weich geworden) ?

    Ja, klar, an sowas denkt man natürlich als erstes. Aber so wars nicht. Der HORROR ist viel subtiler!


    DonQ


    P.S. Mit Deiner ersten Mutmaßung lagst du IMHO richtiger ...

  • Dann gebe ich mal meinen Senf dazu :saint:


    :/

    Durch den Hitzestau haben sich Lötstellen am Tank gelöst und der Brennstoff ist auf das Sisal-Deckchen darunter getropft.

    Weil das Lämpchen aber noch immer genug Wärme abgab hat sich die Halteöse abgelötet und alles ist so weich auf dem durchtränkten Dekomaterial gelandet, daß alle Scheiben ganz geblieben sind. Der noch brennende Docht entzündete jetzt die Auflagefläche und es gab eine Stichflamme, die den nicht hitzefeste Dübel zum schmelzen brachte, wodurch er letztendlich die Reste der Halterung auch nach unten krachen ließ. Dieses scheppernde Geräusch hast du dann gehört und konntest alles mit einem 10kg-Pulverlöscher bereinigt, so daß keinerlei Spuren von diesem Chaos mehr sichtbar sind.

    Viele Grüße aus

    Sachsen-Anhalt

    Andreas

  • Zur Öllampe aus Messingguss im ersten Beitrag:

    Diese Repliken wurden offenbar in grossen Stückzahlen produziert und meist als Träger für Elektro-Tischlampen verwendet, wo dann E14-Fassungen in Kerzendekor auf dem Schnabel sitzen und das ganze mit einem Stoffschirm bdeckt ist. Es gibt sie auch in zwei-oder dreiflammig. Man findet die nicht selten beim Trödel.

    Es sind meist an Kettchen befestigte Werkezuge zur Lampenpflege in schlechter Qualität dabei, eine Dochtschere und eine Nadel. Es musste ja bei der Ölversion dauernd der Docht geschnitten und neu gerichtet und die Ölkohle entfernt werden.

    Die Lampe ist allerdings nicht zum Aufhängen gedacht, die Ringschraube am oberen Ende der Stativstange erleichtert das Tragen.


    Man kann diese Elektroversionen recht einfach auf Öl zurückbauen, dazu muss man nur das Kabelloch unten am Zentralbehälter verschliessen und Dochte einziehen. Manchmal muss man noch ein Stück Kupfer-oder Messingrohr im Tank auf das mittige Loch für die Stativstange löten, sonst fasst er kaum Öl.


    Mit Sonnenblumenöl habe ich keine guten Erfahrungen gemacht, das verharzt recht bald und gibt dann eine zähe, klebrige Masse. Manche Pflanzenöle greifen zudem mit der Zeit das Messing an und werden dann grün.

  • Und noch ein Foto der Lampe

    Hallo DonQ

    ich habe auch noch die eine oder andere Zuglampe. Allerdings noch im Originalzustand mit Petrolleumbrenner. Hänge mal das eine oder andere Foto an
    viele Grüsse René

    viele Grüße aus der Schweiz
    René