Beiträge von DonQu

    Majolika , im Historismus des ausgehenden 19. Jahrhundert?

    https://de.m.wikipedia.org/wiki/Majolika

    Hallo Silvio


    Ja, das könnte tatsächlich sein, herzlichen Dank für die Recherche! Vom "Klang" her erinnere ich mich an an den Begriff (Majolika), doch restlos überzeugt bin ich noch nicht. Aber wie komme ich überhaupt darauf? Am 4. Juni hatte ich in diesem Thread eine Deckenlampe vorgestellt, und deren "Porzellan" ähnelt SEHR stark der Machart der Tischlampe, über die wir hier reden. Damals konnte ich dieses "Porzellan" genau identifizieren. Aber Ihr wisst ja, wie das ist: Manchmal leidet die Suchmaschine von Google an einer Art Alzheimer-Syndrom, und dann findet sie gar nichts mehr. Zur Erinnerung hier nochmal ein Bild meines damaligen Beitrages.


    Ich "spüre", dass diese Tischlampe etwas ganz besonderes ist. Aber sie ist noch "nackt", es fehlt der Schirm. Und deshalb nochmals die Frage: Wo finde ich diese lampentypischen dreiarmigen Schirmträger?


    Fragt sich DonQ

    Hi Silvio


    Erst mal vielen herzlichen Dank für die Links! Da habe ich als Lampen-Anfänger schon mal ganz viel "Futter"!


    Die Angabe "Matator" hilft mir da aber nicht viel weiter. Ich suche im Grunde nicht nach Spezifikationen des Brenners, sondern nach der Eigenschaft des "Porzellans", aus dem der Lampenkörper besteht. Ich weiß, dass es dafür einen richtigen Fachbegriff gibt, und dass es eine Zeit gab, in der dieses Material total "in Mode" war. Ich würde gerne herausfinden, wann und wie.


    Egal: Ich muss jetzt nur noch den passenden Schirmträger und den Schirm finden und dann die Welt retten und sie mit der Lampe erhellen und dann wird alles gut!


    DonQ

    Seid gegrüßt


    Dieses edle Lampe könnte irgenwann mal sowas wie ein Prunkstück meiner Sammlung werden. Mit Betonung auf "irgendwann" Aber erst mal der Reihe nach.


    Irgendwie ein Glücksfall, denn gekostete hatte sie nicht wirklich viel. Sagen wir mal ein schlichtes Abendessen für zwei Personen beim Italiener um die Ecke, ohne Getränke, ohne Vorspeise und ohne Dessert.


    Der Brenner funktioniert sehr gut. Es ist bis jetzt überhaupt der einzige Brenner in meiner Sammlung, mit so einem komischen "Deckel" drauf. Entschuldigt bitte meine "Baby-Fachsprache", ich bin halt Lampen-Anfänger, und deshalb darf ich das.


    Der "Body" besteht aus einer Art Porzellan oder so. Und diese Art hat Porzellan hat auch einen ganz bestimmten Namen und eine Epoche, ich stieß bei einer anderen Angelegenheit darauf, und jetzt finde ich aber grad nichts dazu. Ich halte die Lampe für "authentisch", d.h. angefertigt noch vor der "Allgemeinen Elektrifzierung" Mitte oder Ende des vorletzten Jahrhunderts.


    Was mich allerdings stört, ist die derzeitige NACKTHEIT der Lampe. Gehört denn da kein Lampenschirm dazu? Gewiss doch, oder? Wo ich Lampenschirme aus Glas herbekomme, weiß ich inzwischen. Aber ich bräuchte dann ja noch diesen typischen 3-armigen "Schirmträger", oder wie immer man das Ding nennt. Kann mir da jemand einen Tipp geben. "Kommerzielle Links" sind in diesem Forum ja nicht erlaubt, warum auch immer. Dann umschreibt es halt ein bisschen verklausuliert, damit ich und auch andere Leser die Quelle mit einer Suchmaschine finden können. Danke für Eure Mühe!


    Vom DonQ

    Seid gegrüßt


    Hier ein weiterer Dachbodenfund. Und zwar gefunden auf meinem EIGENEN Dachboden in irgend einer Grabbelkiste, die eigentlich schon zur Entsorgung vorgesehen war.


    Zwei herzallerliebste Dochtlämpchen, die auch tadellos funktionieren. Damit Ihr Euch eine Vorstellung ihrer Winzigkeit machen könnt, habe ich beim Foto noch meine Hausschlüssel dazugelegt.


    Zwei Lämpchen, die man z.B. auch Kindern ab ca. 10 Jahren in die Hand geben könnte, um sie an Themenkreise wie Brennstoff, Docht, Feuerflamme, Verbrennung, Abgase, Rauch und Ruß heranzuführen. Irgenwann müssen sie es ja eh lernen, und solche Lämpchen bieten dann schon noch mehr Möglichkeiten, als nur Streichholz und Wachskerze.


    DonQ

    Im Haushalt der reichen Römer gab es einen Sklaven der sich nebenbei um die Lampen zu kümmern hatte, sie auffüllte, und mit einer sogenannten Dochtnadel die Flammenhöhe justierte.

    Hallo Rolf


    Danke für diese Infos! So ungefähr hatte ich mir das auch gedacht. Tja, die "alten Römer" hatten's eben gut, einen Sklaven nur für die Lampen. Ok, Sklaverei ist jetzt nicht mehr so angesagt, aber ein Lampen-Butler wäre ja auch nicht schlecht. Und es stimmt, die Flammenhöhe lässt sich am besten mit einer dicken Nadel oder einem dünnen Draht einstellen.


    DonQ

    Seid gegrüßt


    Hier wieder mal wieder ein Lämpchen aus dem Nachlass meiner Eltern. Ich weiß gar nicht, wie man dem genau sagt. Vielleicht "Öl-Lampe"? Meine Frau, die noch viel weniger Ahnung hat als ich, ja, das geht, mag die Lampe auch und nennt sie ganz einfach "Aladin-Lampe". Gestreichelt hatte sie sie Lampe auch schon mehrmals, aber nachdem da nie ein dienstfertiger Geist hervorgekrochen kam, verlor meine Frau wieder das Interesse.


    Nicht jedoch ich! Erst mal musste ein Docht rein, denn das Lämpchen war völlig ohne. Ich bestellte einen Glasfaserdocht 8 mm. Einführen des Dochtes in die Lampe und Regulierung der Flamme ist damit etwas kniffelig. Aber nun gut, man hat solche Lampen ja schließlich nicht, um sich das Leben einfacher zu machen. Trotzdem die Frage: Wäre ein anderer Docht, z.B aus Baumwolle, dem Modell vielleicht angemesser gewesen? Ich darf das fragen, weil ich ein wirlich total unerfahrener Lampenbesitzer bin.


    Zum Modell als aolchem: Eine seit Jahrtausenden bewährte Bauart, die mit jeglicher Art von Ölen funktioniert. Petroleum, Sonnenblumen- oder Rapsöl vom Großverteiler, selbst verbrauchtes Frittieröl aus der Küche würde die Lampe wohl verdauen. Vorsicht allerdings beim teuren Olivenöl aus dem Küchenschrank, da sollte man vielleicht erst den Chef oder die Chefin de Cuisine befragen!


    Die Bauart ist so extrem robust, dass die Lampe auch noch in tausenden von Jahren funktionstioniert, falls es dann noch geeignetes Material für Dochte und geeignete Öle gibt. Ansonsten aber "untötbar". Mein Modell halte ich für nicht authentisch, sondern für eine gut gemeinte und gar nicht so schlecht gemachte Replik aus den 1920ern bis 1970ern. Wunderschönes Messing und unbefüllt schon mal 650 Gramm schwer. Da hat man echt was in der Hand! Was die Konstrukteure der Retro-Lampe aber vielleicht nicht bedachten, ist, dass sie nach spätestens zwei Stunden Brenndauer trockenläuft, und man dann halt wieder Brennstoff nachfüllen muss.


    DonQ

    Seid gegrüßt


    Hier ein Dachbodenfund bei einer Schweizer Studentenverbindung. Ich bin ja Schweizer, falls ich das noch nirgends erwähnt haben sollte. Außer mächtig Entstauben und die Scharniere etwas ölen musste ich eigentlich nichts daran machen, gestern Abend brannte die Lampe jedenfalls viele Stunden, ohne Ärger zu machen.


    Sie macht einen sehr robusten Eindruck und stammt sicher "aus der Zeit". Wo das rote Glas herkommt, konnte mir leider keiner sagen. Vielleicht nur Showeffekt? Nur hat diese Studentenverbindung das Rot gar nicht in ihren Farben. Egal. Der Brenner ist schlicht, mit einem flachen Docht von ca. 6-8 mm, wie das bei solchen Lampen halt üblich ist. Die rote Lichtenwicklung ist SEHR charmant und GANZ DEUTLICH heller, als bei der blauen "Kriegslaterne" meines letzten Beitrages. Und meine Frau mag die Laterne und ihr Licht auch, und darum wird die jetzt eben öfters angezündet. Dafür spricht auch das respektable Fassungsvermögen des Tanks von ca. 1,2 Liter, in den noch gut schweizerisch "HELVETIA" eingestanzt ist.


    DonQ

    Seid gegrüßt


    Ich bin jetzt heute Nacht mal mit der blau leuchtenden Lampe in den dunkelsten Teilen meiner Wohnung herumgegeistert. Die Lichtleistung der Lampe mit dem blauen Glas tendiert tatsächlich gegen nahezu Null. Vielleicht gerade noch gut genug, um ganz knapp eine 20-Pfennig- von einer 50-Pfennig-Münze in der Brieftasche unterscheiden zu können. Mehr war ja damals womöglich bei Verdunkelungsgebot auch gar nicht gefragt.


    DonQ

    Viel Licheistung darf man von der Lampe zwar nicht erwarten. Der schlichte Brenner funktioniert, der Flachdocht, Breite ca. 6-8 mm, lässt sich tadellos hoch und runterfahren. Allgemeinzustand gut bis sehr gut, Material "schwarzes Blech", praktisch ohne Rost.


    Petroleum habe ich schon mal reingekippt, heute Abend mache ich dann die erste Verdunkelungsübung mit dem Teil.


    Und hier noch das in den Tank gestanzte oder gar aufgelötete Typenschild:


    Uhu

    D.R. Patent

    DRGM


    DonQ

    Seid gegrüßt


    Hier mein neustes Schätzchen. Macht einen sehr robusten Eindruck. Eine "China-Lampe" isses eher nicht. Nach Angaben der Oma des Vorbesitzers wurde das blaue Glas im Krieg verwendet, wenn mal wieder verdunkelt werden musste. Da jetzt aber grad kein Krieg ist, wäre mir ein weißes Glas fast lieber. Die Lampe soll ja ein bisschen Licht machen. Trotzdem schön, ein solches Original zu haben.


    DonQ

    Seid gegrüßt

    Im Zweifelsfall sollte man aber Lampe erst ausführlich testen wie sie sich verhält.

    Ja, das nehme ich für mich als "Lampen-Anfänger" mal so mit. Eine simple 15-minütige "Funktionskontrolle" reicht da nicht aus. Man muss mit der Lampe leben lernen, sie verstehen lernen. Es gibt Lampen, denen man fast blind vertrauen kann. Wenn man genügend Erfahrung mit ihnen hat. Und es gibt Lampen, die können sich plötzlich wie Arschlöcher verhalten. Alles nicht ganz einfach, aber das macht es ja auch interessant. Glühbirne anknipsen kann schließlich jeder ...


    DonQ

    Seid gegrüßt


    Bevor das "System Lampe" kollabierte, muss es eine unerwartete Hitze- und Rauchentwicklung gegeben haben. Ich denke, das ist allen klar. Warum es diese unerwartete Hitze- und Rauchentwicklung gab, bleibe dahingestellt. Da könnt Ihr "Lampenprofis" sicher mehr dazu sagen. Mich interessiert vielmehr das STRUKTURELLE Versagen der Konstruktion.


    Wie einige schon vermuteten, hatten sich durch unerwartete Hitze Lötpunke gelöst. Vielleicht könnt Ihr das auf dem Foto erkennen. Diese drei Lötpunkte sind aber so dünn aufgetragen, dass ich da als Indischer oder Chinesischer Facharbeiter vielleicht besser einen hitzebeständigen Sekundenkleber hergenommen hätte. Egal: Die Konstruktion hat monumental versagt, das schleckt keine Geiß weg.


    Und es ist halt auch MEIN Fehler, mich mit einer 10-minütigen "Funktionskontrolle" begnügt und dann die Lampe über Stunden sich selbst überlassen zu haben. Anfängerfehler, kennt Ihr bestimmt.


    An der bebilderten rußverschwärzten und inzwischen gereinigteen Stelle hängt jetzt aber etwas ganz was nämlich eine originale, voll funktionstionsfähige Eisenbahnlaterne. Ziemlich selten und ein Prunkstück meiner Sammlung. Betrieben wird die Lampe mit Petroleum, zur Not kann man aber auch Oliven- oder Sonnenblumen- oder Rapsöl reinkippen. Die Lampe wurde gebaut und genutzt, bevor die Schweizer Eisenbahn elektrifziert wurde, d.h. ca. Mitte des vorletzten Jahrhunderts. Das Teil ist so robust gebaut, dass es wahrscheinlich auch in 5'000 Jahren noch funktionieren wird. Wenn dann noch irgend eine Art von Öl da ist, natürlich, und wenn dann auch noch jemand da ist, der sich erinnert, wie man Zündhölzer oder Feuersteine bedienen muss.

    Aber dann hätte Decke nicht an gekockelt 🙂

    Das ist ja auch nicht das Problem. Rußspuren an Decken oder Wänden lassen sich leicht wegwischen oder notfalls überstreichen. Schwerwiegender sind allerdings hängende Lampen, die sich quasi ohne jede Ansage strukturell in ihre Einzelteile zerlegen und dann auf den Boden krachen.


    Gebt mir noch ein bisschen mehr Zeit. Und dann gibts vom Kollegen Watson und von mir auch noch mehr Fotots und Analysen der Lampen-Leiche. Doch wenn Ihr selbst solche habt, dann immer her damit. Es lebe die Lampenkriminologie!


    DonQ

    Hallo Micha.


    In fast allem, was Du schreibst, hast Du ABSOLUT recht! Einen Satz möchte ich aber noch herausgreifen:

    Desshalb hänge ich meine Laternen zumindest an eine halbmeterlange Kette mit mindestens anderthalb bis zwei Metern Platz bis zur Decke.

    Das war bei mir nicht das Problem. Die Lampe ist "in sich selbst kollabiert". Und das wäre auch passiert, selbst wenn sie an einer zehn Meter langen Kette gehangen hätte.


    DonQ