Brünieren statt lackieren !

  • Moin,

    Ich hab jetzt mal nen Selbstversuch gestartet!

    Das Manometer einer 2827 die ich mir grade fertig mache, war sehr verrostet, aber technisch noch fit.

    Ich hab es elektrolytisch entrostet und anstatt es zu lackieren, hab ich es im Anschluss brüniert.

    Ich wollte verhindern, das die feine Prägung im Deckel unter einer Farbschicht untergeht, wie es mir bei der teil Restaurierung meiner ersten 2827 fast passiert ist.

    Von einem bekannten Waffenölhersteller gibt es eine Schnellbrünierung die ich dabei ausprobiert habe.

    Ich muss sagen, das Ergebnis ist besser als erwartet!

    Nach mehrmaligem einstreichen, abwischen und abschließendem neutralisieren, wird sie Oberfläche leicht geölt und fertig.

    Ich finde, das Experiment ist geglückt!

    Das Manometer hab ich mit der originalen Skala und einer neu zugeschnittenen Glimmerscheibe wieder komplettiert.

    Fast schon schade, das es nur mit Stahlbauteilen funktioniert.


    Zwischen den Bildern liegen 20 Sekunden....

    MfG Torsten

  • Grüss Dich,


    ich kenne die Brünierung die du meinst zu genüge aus Waffen Restaurierungen,

    Für Kleinteile ist sie durchaus brauchbar, bei grösseren Flächen wird es schnell fleckig.


    Das einreiben und nach 10min neutralisieren ist einen Methode.

    Besser macht sich in Zewa einwickeln und das Papier tränken oder wenn du das öfter machen willst Tauchbad mit einrichten, dafür ist das Zeug aber nicht gerade günstig.


    Nachteil an der Schnellbrünierung ist das gerne schnell wieder rostet wenn du nicht öfter mal einölen tust.

    Das abreiben mit einem Öl Lappen lässt sie aber sehr schnell wieder hell werden bis zum komplett verschwinden.

    Es ist für eine Oberflächliche Reperatur gedacht, nicht sehr Abriebfest und da Säure ist Korrosionsfördernd wenn nicht 200% neutralisiert.


    Bin zum Schluss dazu übergegengen beim reinigen die Teile mit der Brünierung statt mit nem Öl Lappen abzureiben und denn gleich Spühöl hinterher.


    Am besten abreiben und gleich mit der Sprühvariante des altbekannten Öls aus dem gleichen Hause einsprühen, abtupfen ,fertig.


    Die Schnellbrünierung ist leider nicht mit einer echten Heissbrünierung vergleichbar, aber für Hobby Zwecke und Kleinteile reicht das durchaus.


    Auf grossen Flächen sieht ds schnell aus als hättest du nen Edelstahl Topf mit Wasser auf dem Herd vergessen und der ist trocken gekocht....


    Gruss Silvio

    Der Mensch ist auf der Welt um sich lernend zu wandeln.....(Traudl Junge)

  • Das funktioniert auch gut, leider reagiert die Schnellbrünierung sehr empfindlich auf Schweiss, Körperfett ect.


    Also am besten nur ölen und nicht an tatschen:prost:


    Gruss Silvio

    Der Mensch ist auf der Welt um sich lernend zu wandeln.....(Traudl Junge)

  • Bei Waffen kommt eigentlich nur die Heißbrünierung in Frage.

    Kostete mal für Luftgewehre mit dem vorher notwendigen Schleifen, polieren und entfetten um die 80 €.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • So eine schwarze Lampe hätte was. Wenn ich das noch richtig im Kopf habe, ist eine Brünierung sowas wie "Edelrost" und funktioniert richtig gut nur auf Eisenmetallen, weniger gut auf Messing. Ich glaube mich zu erinnern, dass das in Salzlösungen bei so 150°C abläuft in mehreren Bädern hintereinander. Wäre also eher kein Problem für die Lötverbindungen. Allerdings funktioniert es meines Wissens nach nicht auf Nickel und Chrom, der müsste restlos vorher runter oder man nimmt eine messingfarbene. Sollte man das vorhaben, würde ich das in einem Fachbetrieb machen lassen.

    Gruß, Markus.

  • Gibts eigentlich einen Grund warum wir das Kind hier nicht beim Namen nennen dürfen?


    Hab noch 2 Flaschen hier von dem Zeug.

    Für Flächen eher ungeeignet.

    Es ist dafür gedacht bei Waffen Kratzer vom zerlegen oder Gebrauch zeitweilig zu kaschieren und gewissen minimalen Schutz zu bieten.


    Mit einer echten Heissbrünierung nicht vergleichbar, eher mit verbesserten Rostwandler, da färbt und inaktiviert die Phosporsäure den Rost.

    Hier wird die blanke Oberfläche gefärbt und minimale Schutzschicht erzeugt.

    Vergleicht man das aber mit einer Heissbrünierung ist das wie ein Mückenbein gegen Elefantenhuf.......


    Gruss Silvio

    Der Mensch ist auf der Welt um sich lernend zu wandeln.....(Traudl Junge)

  • Moin,

    ich hab grade keine Idee, wo eure Ausführungen hinführen sollen, aber ich habe das nun auf einem kompletten Traggestell einer HASAG angewendet.

    Die Praxis zeigt ganz klar:

    Keine Flecken, es ist abriebfest und lässt sich nach dem "versiegeln" mit Waffenöl problemlos handhaben, ohne abzufärben oder Rostansatz zu zeigen.

    Bei dem Ergebnis bin ich damit durchweg zufrieden.

    Der Hersteller wirbt übrigens damit, auch große Flächen damit dauerhaft und ohne Makel bearbeiten zu können.

    Kann sein, das es bessere und aufwendigere Möglichkeiten zur Brünierung gibt, aber für den Zweck finde ich, passt das.

    MfG Torsten

  • Moin Torsten,


    sieht richtig gut aus. :applaudit:

    Und wie es mit der Haltbarkeit steht wird sich zeigen. Der Originalzustand bei Neuauslieferung war ja anscheinend auch nicht für die Ewigkeit bestimmt.


    Gruß, Gerald

    Die wahren Lebenskünstler sind bereits glücklich, wenn sie nicht unglücklich sind. (Jean Anouilh)

  • Das Ergebnis sieht ja auch recht gut aus, auch das die Prägungen nicht mit Farbe volllaufen ist durchaus positiv! Für ein reines Vitrinenstück ist das Produkt bestimmt gut geeignet, für den artgerechten Einsatz der Lampe draußen warscheinlich nicht, da bei Feuchtigkeit der Rost recht schnell durchkommt. Und damit meine ich jetzt nicht über Wochen bei Wind und Wetter draußen stehen lassen!

    Gruß, Markus.

  • Moin,

    Danke für euren Zuspruch!

    Die Lampen die ich bisher so aufgearbeitet habe, müssen nicht mehr "artgerecht" draussen leuchten.:saint:

    Der Aufwand immer Schützengräben und Bunker aufzubauen damit das Umfeld stimmig ist, ist mir zuviel Arbeit. :fechten:

    Da muss Oldtimerbetrieb bei passenden Gelegenheiten reichen.:trink:

    Wenn es um Wetterfeste Nutzung geht, müssen die späteren Behördenlampen die Aufgabe übernehmen.

    Die Oldilampen werden bei mir mehr gepflegt und gewartet als genutzt, da ist das Handling mit den brünierten Teilen bislang völlig unproblematisch.:prost:

    MfG Torsten

  • Es gibt auch noch (gerade im Waffenbau) eine andere Art der Brünierung bzw. Bräunierung.

    Habe damit schon einige Läufe richtig gut hinbekommen, dauert allerdings Tage, man braucht da viel Geduld....

    Ich nehme z.B. das: Homer Dangler barrel brown (ich hoffe, man darf das Produkt nennen....ich verdiene nix dabei.)

    Aufnahmen mit und ohne Blitz.

    Gruß: Peter