Etwas unbekanntes

  • Guten Abend zusammen,

    mir ist etwas komplett unbekanntes zugeflogen: Ein Silber(?)becher mit einem Bienenwachs"wurm".

    Was ich bisher in Erfahrung bringen konnte: Es gehört wohl Wasser in den Becher.... Mehr ist nicht von Kindheitserinnerung übrig....

    Würde Sinn machen, wenn das Wasser für Auftrieb sorgen soll, so dass der Docht immer (?) rausguckt...

    Wobei der Bienenwachsdocht irgendwie "verloren" wirkt... Gehört vielleicht doch eine dickere Kerze rein? Ähnlich der UCO Kerzenlaterne...?

    Erkennt jemand das Bild?

    Ich bin für jeden Tipp dankbar....

    Früher war alles besser...

    2 Mal editiert, zuletzt von d5506fahrer () aus folgendem Grund: Fehlerhafte Bildeinstellung beseitigt.

  • Man muss aber Wachs-Stock schreiben, also 2 x S


    Ob das Wasser aber so segensreich wäre, da sich bestimmt der Docht mit Wasser vollsaugt.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Diese Wachsstock - Kerzenhalter und vor allem diese Wachsdocht - Büchsen entstammen einer langen Tradition, und wurden vorwiegend von Reisenden des 18. und 19. Jahrhunderts genutzt.

    Man stellte solche Büchsen in den Herbergen neben den Betten auf Schemel, zusammen mit den "Feuerzeugen" dieser Zeit, um im Notfall sofort Licht zur Verfügung zu haben, wenn ansonsten keine Kerzen oder Laternen greifbar waren.

    Die aus den Büchsen herausstehenden, kurzen Wachsdochtstränge brannten nur bis zu der Klemme und verlöschten dann von alleine. Also gleichzeitig eine Verringerung der Brandgefahr, wie sie damals durch weiter brennende Kerzen gefürchtet war.

    Diese kleinen Dosen nahmen auf Reisen wenig Platz ein, und schützten zusätzlich diese Wachsstränge.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • > was ist denn der Sinn im Vergleich zu kleinen Kerzen


    (Bienen-) Wachskerzen waren füher sehr teuer, deshalb diese Materialersparnis.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Wachsstock


    In der Punze erkenne ich neben einer Krone oben die Zahl 13 und darunter die Initialien J und C, dazwischen ein stilisiertes Band (kfm. Und) o.ä. ( J&C ? )

    (13-lötiges Silber? Hm - für so einen profanen Gegenstand wie diese Wachsdochtdose? Oder doch eher Zinn?)


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • Ich habe auch versucht etwas zu ergoogeln. Die dünnen Wachsstöcke wurden auch "zusammengerollt" ( wie ein kleines Wollknäul). Wenn Kerzenlicht nötig war, konnte man den durch Handwärme leicht formbaren Wachsstock abstehen lassen, und hatte somit eine kleine Lichquelle dabei. Die Büchse war wohl schon die "bessere" Variante. Vieles wird wohl auch in der kath. Kirche eingesetzt...

    Früher war alles besser...

  • Der Begriff "Wachsstock" im sakralen Bereich hat eigentlich wenig mit diesen Büchsen als Lichtspender zu tun.


    Vor allem im 18. Jahrhundert bestanden diese Teile oft aus Silber und waren durch Gravuren reich verziert.

    Die heutigen Preise dafür sind dementsprechend...

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Ich würde zunächst ein passendes Behältnis suchen worin sich das Teil ganz mit Wasser bedecken läßt.

    Dieses dann mit Silberfolie ausschlagen und je zwei Eßlöffel Salz und Natron einstreuen.

    Heißes Wasser eingießen und dann das Teil da hinein legen, und einige Minuten da belassen.

    Danach unter heißem Wasser abspülen. Und dann siehst in wieweit du noch polieren mußt, ohne aber dabei das geprägte oder gestochene Bild rund zu polieren.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Hier kurz die Wirkung des oben beschriebenen Bades.

    Die Reinigung erfolgt in Sekunden.

    Danach kann mit einem handelsüblichen Silberputztuch schonend endpoliert werden.



    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • @ Rolf:

    Ich bin etwas verwirrt: Du schreibst "Silberfolie". Meinst Du damit "echte" Silberfolie (also aus Silber), oder die handelsübliche Alufolie für die Küche? Eine kurze Aufklärung wäre super nett.

    Das ist ja eine tolle und schnelle Lösung (im wahrsten Sinne des Wortes, hihi).

    LG

    Kai

    Früher war alles besser...

  • Das Teil stammt von der Berliner Metallwarenfabrik H.A. Jürst & Co AG aus Berlin - Adlershof, die von 1900 bis 1928 bestand.

    Da keine Silberpunze zu finden ist wird es sich um versilbertes Messing handeln.



    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Hier kurz die Wirkung des oben beschriebenen Bades.

    Die Reinigung erfolgt in Sekunden.

    ...

    Das ist ein ganz altes Hausmittel. Neu war für mich die Zugabe von Natron, ich kannte es nur mit Salz. Das werde ich mal probieren...

    Ich verwende es seit Jahren, um das Familiensilber zu reinigen. Die Stücke sind vor 75 Jahren im Rucksack von Oppeln und Breslau über Umwege bis ins Rheinland gekommen und haben deshalb für mich besonderen Wert. Da ist schonende Behandlung obligatorisch ...

    Hier wird das Licht von Hand gemacht...
    ... und der Motor gehört nach hinten!