Petromax Rapid 827B / 200HK

  • Hallo, ich bin neu hier und brauch bitte Hilfe.
    Am Wochenende habe ich eine alte Petromax Rapid 827B / 200 HK von meinem Vater bekommen.
    Bis vor einigen Jahren haben wir sie sporadisch benutzt, mit Petroleum als Brennstoff.


    Sie hat einen grünen Tank (Messing lackiert) und einen grünen Kamin.
    Am Boden ist 742 eingraviert, am Tank noch ein paar runde Siegel mit Löwen oder sowas Ähliches.


    Sie hat laut Auskunft eines Freundes einen alten "Löffelrapid".


    Frage 1: ist die Lampe für Petroleum oder für Benzin gedacht?


    Ich möchte sie herrichten, im Forum und bei Pelam habe ich schon einiges rausgefunden.


    Defekte Teile:
    - Pumpenventil
    - Manometerdichtung
    - Manometerschraube
    - vermutlich alle anderen Dichtungen
    - Glas


    Scheinbar passen einige Teile der Petromax 250:
    - Glas
    - Pumpenleder (aber welches)
    - Manometerdichtung
    - Manometerschraube (die bringe ich nicht raus, mit Gewalt will ich es nicht versuchen, sie blockiert nach einigen Umdrehungen)
    - Dichtung am Löffelrapid


    Würde auch ein neues Manometer passen?


    Das Ventil gibt es scheinbar 10-no 1-2, dazu brauche ich den Stegventilschlüssel No. 57, richtig?
    Es ist definitiv ein Stegventil.


    Kann ich mich an der Anleitung über die Restauration der Petromax 500 hier im Forum orientieren?


    Schonmal vielen Dank für Eure Hilfe.

  • Noch ein paar Ergänzungen:


    Irgendwer hat vor einiger Zeit Duftöl oder sowas eingefüllt, das Resultat ist klar.
    Vermutlich müssen alle Dichtungen erneuert werden, die Manometerdichtung war komplett brüchig.


    Das Pumpenrohr ist fest im Tank, nicht herausnehmbar.


    Am Besten wäre ein kompletter Dichtungssatz für die Lampe.


    Passt der Glüstrumpf der 250 auch?

  • Hallo und willkommen hier.
    Alles was du noch für 250 HK bekommst, passt auch bei deiner Lampe.
    Sie ist für Petroleum vorgesehen.


    Letztlich kommst Du nicht drum rum, sie komplett zu zerlegen, alles zu reinigen und dann wieder zusammenzubauen, ggf. mit neuen Ersatzteilen.


    Das Pumpenrohr muss auch nicht raus, es ist eingelötet, es reicht, das Pumpenventil unten drin mit einem breiten Schraubendreher auszudrehen.


    Einen kompletten Dichtungssatz bekommst du z.B. bei mir.


    Aber erst würde ich mal zerlegen, reinigen und dann weitersehen, was du konkret alles benötigst.


    Achja, Bommles Anleitung wird dir sicher helfen:
    Anleitung zur Grundüberholung einer Petromax 500

  • Servuz!
    und ebenfalls: :welcome:


    Was ist denn an der Manometerschraube defekt?
    Ganz herausdrehen sollte von Haus aus eh nicht gehen,
    es reicht ja, wenn man sie soweit öffnen kann,
    um dadurch den Druck abzulassen (zum Löschen der Latäng).


    Dichtungen sollten auf jeden Fall ersetzt werden.
    Am besten gleich benzinfeste nehmen, man weiß ja nie.
    Pumpenleder sind alle gleich, bestell Dir sinnigerweise den Federspreizer mit.
    Was Du sonst noch an Dichtungen benötigst, bzw. hinlegen solltest,
    kannst Du ja aus der Anleitung über die Restauration der Petromax heraus lesen.


    Benötigte Teile gibt es beim User Leuchtkraft oder beim User Oliver zu bestellen.


    Viel Spaß beim Herrichten
    und denke dran :foto: nicht zu vergessen,
    außerdem helfen die manchmal, bestimmte Fragen zu illustrieren ...


    :done:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Moin Lordrayden (hier könnte Dein richtiger Name stehen),


    im Prinzip ist schon alles gesagt, der Hinweis auf Bommels Anleitung, den Dir Martin gegeben hat, sei nochmals mit der Bemerkung unterstrichen, dass das Funktionsprinzip bei allen Lampengrößen gleich ist. Ergo auch das Vorgehen bei einer kompletten Grundwartung...


    In einem möchte ich jedoch meinem geschätzten Vorredner ABurger widersprechen: :besserwisser:


    So lange das Pumpenleder sich noch nicht in seine Bestandteile zerlegt hat und in seiner Substanz zwar ausgehärtet, aber noch vollständig ist, loht das Aufarbeiten! Einfach das Leder wieder weich kneten...
    Hierzu wird es entsprechend eingelegt. Geeignet hierzu hat sich Lederöl erwiesen. Hier kann Dir vielleicht ein befreundeter Reiter weiter helfen, die haben das Zeug zur Pflege von Sattel und Zaumzeug gerne in Gebrauch. Ein guter Schluck davon in ein kleines Schraubdeckelglas abgefüllt, reicht für ein halbes Lampensammlerleben...
    Alternativ hat sich Ballistolöl bewährt.


    Nach dem Einweichen (gerne über Nacht) gut weich kneten und ggfs. mit Vaseline nochmals Fett ins Leder einarbeiten.


    Die Spreizfeder erhöht anschließend den Wirkungsgrad der Pumpe dramatisch...


    Falls noch nicht vorhanden lohnt sich die Montage von Vorwärmschale und Prallteller auf jeder Fall, wenn man das Lämpi schon mal auf der Werkbank hat!


    In diesem Sinne viel Spass mit dem guten Stück und lass leuchten! :done:


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht...
    ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Hallo,


    erstmal Danke für die vielen Tips. Ich hätte sie sowieso gereinigt und vernünftig überholt, deshalb auch die vielen Fragen.


    Das Pumpenventil ist ein Stegventil. da geht mit Schraubenzieher nix, soviel weiß ich schon.
    Werkzeug zum Rausdrehen kostet 6€ irgendwas, das ist OK.


    Preislich ist das alles ja wirklich human, dann tausche ich doch gleich alles, was Dichtung ist.


    Manometer: Das Ding ist minimal undicht, die Schraube gibt es als Ersatzteil, deswegen habe ich mich gewundert wie man sie rausbringt. Oder hilft das nix und ich muss das ganze Manometer tauschen?

  • @ Christian ....
    Mein Vorschlag sollte kein kategorischer sein.
    Deswegen stimme ich Dir voll & ganz zu:
    Sollte es (das Leder) noch nicht völlig fragmentiert sein, lohnt sich allemal eine Aufbereitung.


    (Allerdings möchte ich nochmals wegen dem Waffenöl der Marke Ballistol nachfragen ... steht das nicht in Verdacht, bei Messing die Oxydation zu beschleunigen? Wobei das möglicherweise zu vernachlässigen ist, sofern nur das Leder selbst damit behandelt wird u. nicht als Schmiermittel im Pumpenschacht selbst zum Einsatz kommt. Kann man das so stehen lassen?)


    @ Lordrayden
    Wenn die Verschlußschraube nicht mehr ganz dicht hält, hilft manchmal das merhmalige und kräftige Zudrehen. Zuvor mal mit WD40 oder ähnlichem in das kleine Löchlein sprühen. Möglicherweise hat sich dort nur etwas Schmodder abgesetzt, welches man durch Eindrehen der Verschluß-Schraube "aufpiekt" - die Schraube ist nämlich vorne dornartig zugespitzt und dichtet dadurch ab, daß sie in eine konische Bohrung ragt, wenn man sie zuschraubt (hoffe, habe das jetzt techn. korrekt ausgedrückt?).

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
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  • @ Christian ....


    (Allerdings möchte ich nochmals wegen dem Waffenöl der Marke Ballistol nachfragen ... steht das nicht in Verdacht, bei Messing die Oxydation zu beschleunigen? Wobei das möglicherweise zu vernachlässigen ist, sofern nur das Leder selbst damit behandelt wird u. nicht als Schmiermittel im Pumpenschacht selbst zum Einsatz kommt. Kann man das so stehen lassen?)


    .


    Moin Rüdiger II,


    deswegen der Hinweis auf das "Einbalsamieren" mit Vaseline. Die dient dann als Schmierstoff und zur Abdichtung gleichzeitig... :rauch:
    Aber vielleicht habe ich mich da auch unklar ausgedrückt! :whistling:


    In der Hoffnung alle Klarheiten restlos beseitigt zu haben


    Christian

    Hier wird das Licht von Hand gemacht...
    ... und der Motor gehört nach hinten!

  • Hi also das mit dem Ballistol ist wohl auch so eine Legende die sich durch immer wieder voneinander abschreiben am Leben hält. Aus eigener Erfahrung kann ich das nicht bestätigen. Ich habe jahrelang meine Waffen und vor allem Vorderlader damit gepflegt und konserviert. Gerade da wird ja viel Messing verarbeitet. Das es die Korrosion fördert ist nicht wahr, was mir auffiel, nach langer Standzeit gab es in den Ecken und an den Rändern mal einen dünnen grünlichen Niederschlag / Belag. Liess sich problemlos abwischen und darunter war nix angegriffen. Das ist wohl irgendeine Reaktion. Grün lässt an Kupfer also Bestandteil des Messings denken. Muss aber nicht sein. Kann ja auch mit was anderem, gerade bei Waffen, Pulverrückständen usw. reagieren. Ich jedenfalls nutze von Anfang an Ballistol um meine Pumpenleder zu regenerieren und habe keine zerfressenen Pumpenschächte. Vor einiger Zeit lass ich zufällig im Internet eine grössere Anzeige von Klever Chemie bezügl. Ballistol. Da war auch eine Rubrik mit den immer mal wieder gestellten Fragen zum Produkt. U.a auch der nach der Unverträglichkeit zu Messing. Wurde da als nicht wahr beantwortet. Nun muss man ja nicht alles glauben was Hersteller zu ihren Produkten sagen, aber ich habe die Erfahrung jedenfalls nicht gemacht.
    CU Bernd

  • [...] Frage 1: ist die Lampe für Petroleum oder für Benzin gedacht? [...]


    [...] Sie ist für Petroleum vorgesehen. [...]


    Alllso,


    grundsätzlich ist die 827B / 200 HK ja schon für Benzin gedacht. Wegen des Benzinbetriebs haben diese Lampen auch den gelben Warnhinweis "Verwendung in Wohn- und feuergefährdeten Räumen verboten!" auf dem Tank kleben.
    Original ist da der Benzinvergaser ohne Wendel verbaut.


    Alle Details Deines Modells entsprechen dem Modell, das auch in den Lampenkisten, von denen Wim eine auf seiner Seite vorstellt, eingesetzt wurde.
    Ich gehe davon aus, dass die von Dir erwähnte Nummer "742" auf dem Tankboden das Herstelldatum Juli 1942 wiedergibt.


    Ich würde den Brennstoff bei dieser Lampe vom eingesetzten Vergaser abhängig machen. Die Chancen stehen aber gut, dass die Lampe aber auch mit dem Benzinvergaser gut mit Petroleum betrieben werden kann.


    Welchen Vergaser hat denn Deine Lampe? Hat der eine Wendel oder nicht?


    Grüße
    Stefan


    P.S.: Wenn Du die Lampe mit Benzin betreiben willst, mach' Dich bitte vorher mit dem Umgang von Benzin in Starklichtlampen vertraut!

    3 Mal editiert, zuletzt von StefanEs ()

  • Hallo,


    also, soweit ich glaube daß ich Eure Frage beantworten kann:


    aus dem tank geht ein gerades Rohr hoch (keine zusätzliche Helix wie auf den Petromax 250 Ersatzteilbildern), von da in das dicke gebogene Rohr, das zum Glühstrumpf führt (einfache 180° Kurve hoch und wieder runter).
    Kein zusätzliches spiralförmiges Rohr um das Steigrohr rum.


    VG


    Ralf

  • Damit wäre das auch geklärt.
    Es handelt sich um einen für Benzin gedachten Vergaser.


    Wie ich letztens gelernt habe, bedeutet das B hinter der 827 "Benzin".

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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  • Jetzt hätte ich noch eine abschließende Frage:


    gibt es hier einen, der alles aus einer Hand hätte?
    Also, Dichtungssatz komplett, Glas, Glühstrümpfe, Stegventil und Stegventilschlüssel?


    Wie immer schonmal merci


    Ralf

  • Hallo Ralf,
    in aller Kürze;:
    Die benötigten Teile gibt es beim User Leuchtkraft oder beim User Oliver zu bestellen.
    (siehe Posting #4)


    Das Stegventil kannst Du sicher gegen ein "neures" tauschen,
    erspart Dir den spez. Stegschlüssel.


    Daß die Lampe auch mit Petroelum läuft, ist klar.
    Startet u.U. etwas unwilliger und könnte "Durchlauf-Probleme" bekommen,
    besonders wenn es kalt ist.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
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