Betr. Radioaktivität in „alten Petromaxglühstrümpfen“
Moderne Glühstrümpfe enthalten etwa 0,35g natürliches Thorium. Thorium ist ein Alpha- und Gammastrahler. Zerfallsprodukte sind u.a. auch Betastrahler, so dass ein Glühstrumpf alle drei Strahlungsarten abgibt.
0,31g natürliches Thorium haben eine Aktivität von 2500 Bq, ohne Berücksichtigung der Folgeprodukte.
Wie meine Messungen ergaben scheinen alte Glühstrümpfe deutlich mehr Thorium zu enthalten, deshalb Vorsicht mit selbigen,
Hier einige Messwerte:
Gammadosisleistung alte Petromaxstrümpfe
10 St. 5 microSv/h
3 St. 1,3 microSv/h
1 St. 0,7 microSv/h
Gammadosisleistung neue Petromax/Ancorstrümpfe
3 St. 0,8 microSv/h
1 St. 0,3 microSv/h
Bei der hier gemessenen Strahlung handelt es sich ausschließlich um Gammastrahlung (Wellenstrahlung) mit einem Energiespektrum 0,25 – 0,5 MeV
Selbst bei der Lagerung von 10 Glühstrümpfen in einer Blechtabakdose habe ich noch eine Dosisleistung von 2,2 microSv/h an der Dosenoberfläche gemessen. Das ist zwar nicht viel, kann sich aber, durch ständigen Aufenthalt in der Nähe des Zeugs addieren.
Beispiel:
10 Stck. alte Petromaxstrümpfe, nicht abgeschirmt, ständig am Körper getragen ergeben eine Jahresdosisleistung von
5 microSv/h * 8760 h = 43800 microSv/a = 44 milliSv/a
Laut Strahlenschutzverordnung ist eine Dosisleistung von 20 milliSv/a
zulässig. Bei dieser Rechnung fehlt noch die normale Hintergrundstrahlung.
Nur nicht erschrecken, denn wer schleppt schon dauernd Glühstrümpfe mit sich herum. Am besten in einer Blechdose, im Keller lagern und das Problem der Gammastrahlung hat sich erledigt.
Es gilt hier auch das Abstandsquadratgesetz für elektromagnetische Wellen, nachdem bei Verdopplung des Abstands zur Strahlequelle, die Dosisleistung auf ¼ zurückgeht.
Die gefährlichere Geschichte ist das gleichzeitige Auftreten von Alpha- und Betastrahlen. Im Unterschied zur Gammastrahlung (Elektromagnetische Wellen) handelt es sich bei Alpha- und Betastrahlen um Teilchenstrahlung, bei der Teilchen, wie Elektronen und Heliumkerne, durch die Luft fliegen.
Achtung:
Solange die Glühstrümpfe verpackt sind, geht keine Gefahr von den Alpha- und Betastrahlen aus. Beide Strahlenarten werden von der Verpackung zu 100% absorbiert. Selbst wenn die Strümpfe ausgepackt sind besteht noch keine Gefahr, da die Teilchenstrahlung die menschliche Haut nicht durchdringen kann und in Luft eine Reichweite von nur wenigen cm hat.
Gefährlich wird die Sache, wenn ein abgebrannter Glühstrumpf kaputt geht und er gewechselt werden muß. Hier ist äußerste Vorsicht angesagt, da hier feinste Stäube entstehen, die über Nahrungsmittel, bzw. über die Atemwege von uns aufgenommen (inkorporiert) werden können. Radioaktive Partikel können, z. B. in der Lunge eingelagert werden und strahlen dort lange Zeit vor sich hin. Jetzt kommt die sehr gefährliche Alphastrahlung zur Wirkung.
Bei der Alphastrahlung handelt es sich um eine Teilchentrahlung, Es werden sehr schwere Teilchen, bestehend aus 2 Protonen und 2 Neutronen aus den Kernen geschossen. Diese Strahlung, die, wenn sie von außen kommt, mit einem Blatt Papier abgewehrt werden kann, richtet im inneren des Körpers, auf zellularer Ebene, fürchterliche Verwüstungen an, es kann Krebs entstehen.
Die Betastrahlung kann hier vernachlässigt werden, da es sich um, eine reine Elektronenstrahlung handelt, die von ihrer Masse und biologischen Wirksamkeit, mit der Alphastrahlung nicht vergleichbar ist.
Laut Strahlenschutzverordnung ist die Alphastrahlung 20 mal gefährlicher als die Gammastrahlung. (Gewichtungsfaktor)
Konsequenzen für das wechseln von Glühstrümpfen:
- grundsätzlich nur im Freien wechseln
- auf die Windrichtung achten
- keine Zigaretten und Lebensmittel in der Nähe aufbewahren
- Nach dem Wechsel Hände mit Seife Waschen.
- Glühstrumpfreste in verschlossenen Plastikbeutel im Hausmüll entsorgen.