Riesenriss im Tankboden

  • Hallo da draussen!!!
    Ich habe vor einiger Zeit eine wunderschöne Petromax 828/300Hk auf dem Trödelmarkt gekauft. Wenn ich das richtig sehe, dürfte die Lampe ca. Bj. 1936/37 sein. Es ist noch der Rapid mit Absperrventil dran.Weiß jemand genaueres über diese Rapidform und das Baujahr?
    Die Leuchte ist auf elektrisches Licht umgebaut gewesen, der Elektriker ist glücklicherweise ohne zusätzliche Bohrungen an der Leuchte zum Umbauerfolg gekommen. Es fehlte nur das Mischrohr (alte Ausführung gibt's zum Glück hier im Shop).
    Soviel zur Geschichte.
    Mein Problem:
    Ich habe nach der Reinigung der Leuchte einen ca. 14 cm langen Materielriss am Tankboden festgestellt. Mir sieht es sehr nach einem Alterrungsriss des Messingmaterials aus. Ist ja in dem betagten Alter auch erlaubt!
    Ich habe ein bisschen Erfahrung mit Hart- und Weichlöten, aber dieser Riss ist mir eine Nummer zu groß.
    Ich würde auf jeden Fall Weichlöten.
    Die Frage ist ob ich den Riss einfach zulöten sollte,
    oder ein Messingblech über den Riss verlöte,
    oder ein Stück aus dem Tankboden rausschneiden sollte und dieses erneuere,
    oder den Tankboden komplett erneuere???!!!??? ?( ?( ?(


    Wer kennt sich mit der Art Reparaturen aus und kann mir ein paar Tipps geben. :hail: :hail: :hail:


    Bei meinem zweiten alten Schmuckstück, vermutlich eine 828/500HK wartet genau das selbe Problem.


    Ist das eine Schwachstelle bei diesen Baujahren, oder Materialmüdigkeit bei diesem Alter?


    Ich freue mich auf Eure Tipps


    Es grüßt Euch Andreas



  • moin lampenlos,


    du kannst den riss weichlöten. reinige die stell gut und dann ran an den feind ;).
    ordentliches flussmittel und lot verwenden dann sollte das klappen.
    die frage ist wenn es sich um einen altersbedingten riss handelt ob sich nicht an einer anderen stelle ein neuer riss bildet wenn du wieder druck auf dem tank hast, aber das würde ich erstmal ausprobieren.



    gruss bommel

  • Hallo Bommel,


    Du bist ja wieder hyperschnell.
    Das mit dem altersbedingten Riss befürchte ich auch. Aus diesem Grund stellt sich die Frage ob ich den Tankboden nicht komplett erneuere? ?(
    Aber dann habe ich das Problem mit dem Lötpfalz am Rand des Tankes, der eventuell auch undicht werden kann und neu verlötet werden muss.


    Ich werde es erstemal mit zulöten versuchen!


    Also, ran an den Speck!


    Gruß Andreas

                       :hail:ZUR BEACHTUNG!!!:hail:
    "Ich löse im Moment meine umfangreiche Lampensammlung auf"

    Bei ernsthaften Interesse bitte bei mir melden!!!:hail:


    :rauch:"Die wahre Avantgarde ist der mutige Rückschritt zur Vernunft", Zitat aus "Roula Rouge" von Mathias Nolte :rauch:

  • moin andreas,


    wie du schon sagst, erstmal mit 'flicken' ausprobieren. denn den ganzen tankboden auswechseln gestaltet sich schwierig da man ja den falz nicht aufbekommt. wenn alles nicht hilft kannst du ja immer noch ein grosses kreisrundes stück aufbringen. aber bis dahin würde ich erstmal die 'flick-version' ausprobieren.


    gruss bommel

  • Hallo zusammen,


    Ich möchte euch heute mal meine ersten Ergebnisse vorstellen und allen einen interessanten Einblick in das Innenleben eines Petromax-Tankes gewähren. 8o


    Nachdem mein Versuch den Riss Weichzulöten nicht zum Dichtheitserfolg geführt hat, habe ich mich entschlossen den Tankboden zu erneuern. Dies war auch die richtige Entscheidung, denn es war eindeutig ein Materialalterungsriss.


    Den ersten Teil meiner Arbeit könnt ihr auf den Foto's sehen. Tankboden angebohrt und anschließend mit der Stichsäge herausgetrennt.


    Fortsetzung folgt in Kürze!


    Gruß Andreas

  • Hallo Achim und Ernst,


    die Tankstrebe ist bei dieser Petromax aus Messing, alle Verbindungen sind weich eingelötet. In der Mitte die Befestigung für das Tragegestell ist durchgehend von der Tankstrebe bis zum eigentlichen, von außen sichtbaren, Teil mit Innengewinde.
    Der hier gezeigte Tank ist von einer Petromax 828/300HK mit Drehrapid, also ca. Bj. 1936-1938 (Foto der Lampe im vorderen Teil des thread).


    Ihr werdet recht haben damit das früher nicht so mit Material gespart wurde, wenn die heutigen Verstrebungen aus Stahl sind. Stahl hat wiederum den Vorteil einer höheren Versteifungsfestigkeit im Vergleich zu Messing. Aber die Strebe ist ein U-Profil von daher dürfte bei Messing auch nicht so viel passieren.


    Gruß Andreas

                       :hail:ZUR BEACHTUNG!!!:hail:
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  • Siehste und wieder was gelernt 8o Ich hab bisher auch immer angenommen das die Strebe aus Stahl war und ist... Anscheinend war sie mal aus Messing, ist aber jetzt in meinen Maxen definitiv aus Stahl :wallbash: Soviel zum sparen. Habe mich auch deshalb immer gescheut meine Maxen auf Spiritus umzubauen. Aber bei einer so alten Maxe ist es ja vielleicht doch förderlich (um das Tankmaterial zu schonen) die Lampe im Niederdruckbetrieb zu betreiben.
    Habe mich da immer gescheut weil ich dachte mir rostet dann die Strebe im Tank weg. Also den Satan mit dem Belzebub austreiben :aua:


    Aber was lernen wir daraus? Tankboden aufschneiden und nachschauen wenn man nicht sicher ist :D :P
    Wobei ich für meinen Teil mir mal so ein medizinisches Guckinstrument (Endoskop oder Orthoskop) besorgen werde ist schonender

    :bang: Burn`em :bang:
    www.burnem.de
    Wenn das letzte Killerspiel verboten, die letzte Waffe entsorgt und der letzte Fernseher verschrottet ist, werdet ihr merken, daß ihr eure Kinder trotzdem erziehen müßt.

  • Hallo Lampenlos


    saubere Arbeit bis hierher! Ich frag mich nur gerade, woraus man einen neuen Tankboden schnitzt... oder gibts den zuletzt auch noch im Shop?

    Gruß vom Largo aus dem südlichen Süden


    **** et lux perpetua luceat eis ****

  • Messingblech in der vorher ausgemessenenen Stärke im Baumarkt besorgen zuschneiden, einlöten, fertig :D

    :bang: Burn`em :bang:
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  • Du sagst es burnem, nichts leichter als so'n bissel Messingblech zu besorgen!! :D :D :D


    Die Arbeit danach ist viel spannender! :P


    Gruß Andreas

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    Einmal editiert, zuletzt von Lampenlos ()

  • Hätte man sich das Raustrennen nicht sparen können? Wenn Du doch eh den ganzen Boden erneuerst, hättest Du doch den alten ruhig drinlassen können. Aber auf diese Art habe ich das Innenleben auch mal ganz sehen können, und nicht wie sonst nur durch die Tanköffnug.


    Gruß
    bazooka

    Dort wo das Licht schwindet, obsiegt das Böse

  • Zitat

    Original von Lampenlos
    Hallo Achim und Ernst,


    die Tankstrebe ist bei dieser Petromax aus Messing, alle Verbindungen sind weich eingelötet. In der Mitte die Befestigung für das Tragegestell ist durchgehend von der Tankstrebe bis zum eigentlichen, von außen sichtbaren, Teil mit Innengewinde.
    Der hier gezeigte Tank ist von einer Petromax 828/300HK mit Drehrapid, also ca. Bj. 1936-1938 (Foto der Lampe im vorderen Teil des thread).
    ....
    Gruß Andreas


    Hallo Andreas,


    dann habe ich mich bei meiner 826 aus derselben Zeit, ja nicht geirrt. Da habe auch nix magnetisches im Tank gefunden(ohne Aufschneiden...)


    Gruß Achim

  • Hallo Lichtgemeinde,


    ich möchte euch heute das Ergebnis meiner Arbeit präsentieren. Die Petromax 828/300HK leuchtet wieder!:wiegeil:


    Nachdem der Tankboden wieder eingelötet war, die Druckprobe erfolgreich durchgeführt wurde, alle Dichtungen erneuert und die Lampe auf Spiritusbetrieb umgebaut war, erstrahlt sie jetzt wieder in altem Glanz! Die Nickelschicht war leider nicht mehr zu retten, aber ich meine alte Lampen dürfen ja zeigen was sie schon erlebt haben!
    Interessant ist an der Lampe das keine größere Öffnung im Tragegestell vorhanden ist um die Lampe mit Spiritus vorzuwärmen. Es ist wohl einer der ersten Rapidausführungen die nur Rapidstart ermöglichten.


    Naja, es war schon ein ganz schönes Stück Arbeit, hat sich aber gelohnt!


    Also lasst die Bilder auf euch wirken!


    Gruß Andreas

  • Astrein :respekt:


    An eine ähnliche Arbeit werde ich mich in naher Zukunft auch mal wagen.
    Ich habe da einen alten Hasag-Tank und der ist völlig mit Altersrissen durchzogen.
    Daher habe ich was ausgeklügelt :naughty:
    Leider muss ich mir aber ebenfalls Zugang über den Tankboden schaffen.


    Das, was Du da gemacht hast, ist wirklich Bemerkenswert. :done:
    Hoffentlich ist es auch eine Lösung für die Zukunft. :)

    Gruß Erwin :user:




    "Die Tranfunzel; nicht sehr helle, aber dennoch eine Leuchte" ;)

  • Also äährlich..


    Hut ab vor so einer sauberen arbeit .!!
    Perfekt


    sieht sauber aus , funktioniert, Lampenherz was willst du mehr ??


    fröhliches Leuchten !!!

    Grüße
    *********
    Wenn 's nicht geht, wende Gewalt an. Es war sowieso kaputt.... :rofl:

  • Zitat:
    Hoffentlich ist es auch eine Lösung für die Zukunft. :)[/quote]


    Hallo Tranfunzel,


    beziehst du das auf die Alterserscheinungen des Messings?


    Die Altersrisse an meiner Lampe waren echt nur im Tankboden. Interessanterweise habe ich noch so eine alte Dame mit genau demselben Problem, nur der Tankboden hat einen Riss.
    Hatte die Undichtigkeit auch schon an einer 829 aus den 80'ern, da war der Tank aber nicht mehr zu retten, ein Riss am anderen. Materialproblem!


    Ich wünsche Dir viel Erfolg bei Deiner Reparatur, hoffe auf Fotos ! :bounce:


    Gruß Andreas

                       :hail:ZUR BEACHTUNG!!!:hail:
    "Ich löse im Moment meine umfangreiche Lampensammlung auf"

    Bei ernsthaften Interesse bitte bei mir melden!!!:hail:


    :rauch:"Die wahre Avantgarde ist der mutige Rückschritt zur Vernunft", Zitat aus "Roula Rouge" von Mathias Nolte :rauch: