Vorsicht beim "Lampenkochen"

  • Hallo zusammen,
    ich hab am Samstag nach langer "Durststecke" endlich mal wieder eine 60er BW-Benzin-Maxe gezogen.
    Da Petroleum drin, aber ein Benzinvergaser montiert war kam wohl der Vorbesitzer nicht ganz zurecht damit.
    Die Haube war total verrußt.
    Also flux ein Zitronenbad am heimischen Herd angesetzt (Sonntags kocht der Mann selber :D )


    Die Haube wurde prima sauber, der Rest händisch geputzt.
    Dann neue Dichtungen und ein Petrol-Vergaser eingebaut, Socken abgeflammt und gefreut wie ein Schnitzel.


    Bis ....... beim Vorwärmen nach ca 40 Sekunden der obere Teil der Haube mit einem Riesenknall abhob und 2m von der Lampe entfernt wieder landete. Ein Ariane-Start kann nicht schöner sein :wallbash:


    Was war passiert?
    Beim Einkochen muß sich wohl ein wenig Zitronensäure-Brühe zwischen dem Hut und der Haube gemogelt haben, trotz Fön-Trocknung und 3 Stunden Ruhezeit. Die Brühe verdampfte beim anheizen und PENG war der Hut ab.


    Also Vorsicht, alle Teile lange trocknen lassen und Rübe von der Lampe weg bei der Inbetriebnahme.


    Gruß Jo

  • das habe ich mich letztens auch gefragt
    meine haube ist jetzt auch 2 teilig X(

  • Wie kann sich denn da soviel Druck aufbauen?! das ist doch nicht gasdicht

    nun die Flüssigkeit zieht sich erste beim Abkühlen in den Zwischenspalt, dabei hat Sie ja genug Zeit, beim Verdampfen hat der Dampf keine Zeit zum entweichen...


    <:besserwisser: ein>
    Zwischen den Haubenelementen hatten sich das bischen Luft durch das Kochen ausgedehnt und ist durch den Spalt abgeleitet worden. Beim Abkühlen entstand dort ein Unterdruck welcher die Flüssigkeit aus den Blechspalten einsaugte. Beim Vorheizen ist die Flüssigkeit dann wieder Verdampft, jedoch in relativ kurzer Zeit. Da reichte der Spalt nich mehr aus, um für eine Druckausgleich zu sorgen. Irgendwo will der Dampf ja hinn, also erhöt sich der Druck und sprengt die Haube ab. Die zu Verfügung stehende Druckbeaufschlagungsfläche ist ja schließlich nicht gerade klein...
    <:besserwisser: aus>


    :knuddel:


    Könnte man die Haubenteile im Schraubstock (kein Sraubstöckchen :naughty: ) nicht wieder verpressen? mit entsprechnder Gegenlage sollte das möglich sein

    Gruß Rüdiger [iogear1]
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    Erst eine PX500 BW, jetzt Ʃ14805HK + Ʃ39,7kW + Ʃ173''.... mol seehn wat noch kimmt :whistling:

  • Einfach mit 2 Blindnieten (Stahl, kein Alu) annieten, das hab ich bei meinen auch teilweise zur Reparatur, teilweise prophylaktisch gemacht. Man neigt ja auch dazu, sie an der Haube aus der Kiste zu nehmen...

    Suche: Benzindüse für Phoebus 625 oder Optimus 111, notfalls auch für Petroleum.

  • Hallo,
    ich hab die Teile wieder solala zusammengepresst auf meiner 5t -Zahnstangenpresse, allerdings hält sie nicht ganz so fest wie orginal, man kann den Hut mit etwas Kraftaufwand hin und her drehen. Wenn man es richtig machen will muß man schon exakt passende Aufnahme drehen, aber das lohnt sich wohl vom Aufwand her nicht.
    Das Ganze sind 3 Teile, Hut, Haube und innen ist noch ne Blechscheibe eingepresst.


    Auf jeden Fall war etwas Flüssigkeit drin, am Glas sieht man ein paar Spritzer davon.


    Gruß Jo

  • nun die Flüssigkeit zieht sich erste beim Abkühlen in den Zwischenspalt,
    dabei hat Sie ja genug Zeit, beim Verdampfen hat der Dampf keine Zeit
    zum entweichen...




    <:besserwisser: ein>


    Zwischen den Haubenelementen hatten sich das bischen Luft durch das
    Kochen ausgedehnt und ist durch den Spalt abgeleitet worden. Beim
    Abkühlen entstand dort ein Unterdruck welcher die Flüssigkeit aus den
    Blechspalten einsaugte. Beim Vorheizen ist die Flüssigkeit dann wieder
    Verdampft, jedoch in relativ kurzer Zeit. Da reichte der Spalt nich mehr
    aus, um für eine Druckausgleich zu sorgen. Irgendwo will der Dampf ja
    hinn, also erhöt sich der Druck und sprengt die Haube ab. Die zu
    Verfügung stehende Druckbeaufschlagungsfläche ist ja schließlich nicht
    gerade klein...


    <:besserwisser: aus>
    Danke für die Erklärung, das erscheint mir plausibel :naughty: Aber ich finds sehr gut das mal anzusprechen, so lässt sich vielleicht so mancher ungewollter Raumflug vermeiden :D

  • Nabend Allerseits,
    ich habe ein ahnliches Problem.
    Meine Maxe mit Markung BUND hat auch ein loses Käppchen. Da wurde aber das Käppchen von Beginn an anscheinend nicht richtig aufgepresst. Meine hat mir zumindest nie Interkontinentalrakete gespielt.
    Da Stahlnieten in der Kappe ja kein wirkliches Schmuckstück sind, würde ich die jetzt mit Ofenkitt anbetonieren wollen.
    Hat das schon mal jemand gemacht oder ist davon allgemein abzuraten?
    Oder könnte man mit Hartlot mehr erfolg haben?
    Über Hinweise und Lösungsvorschläge wäre ich sehr dankbar. :merci:
    Mit freundlichen Grüßen
    Leonard

    Früher war alles früher!

  • Hmm, Ofenkitt dürfte da nicht lange halten und einfach vom glatten Metall abplatzen. Bei Brennern funktionierts nur, da der Kitt nur als Füllmaterial genutzt wird.
    Niete haben die Funktion und so schlimm find ich die optische Beeinträchtigung nicht. Hartlöten ginge sicherlich mittels einer Lochschweißung (Loch ins Unterteil, Deckel drauf und von innen das Loch mit Lot auffüllen). Oder in den Deckel eine Schraube Löten und im Unterteil verschrauben, das wär ja dann auch unsichtbar.

    Suche: Benzindüse für Phoebus 625 oder Optimus 111, notfalls auch für Petroleum.

  • ich schraube meine bei gelegenheit an
    mein sammlerkollege hat da was feines :D
    mal schauen ob mein samstag besuch früchte trägt :D

  • Ich enpfehle Plan "B" weil einfacher, kein Aufwand und dem original am nächsten:


    1. Haubendeckel mit der Oberseite nach unten auf einem Korkteller ablegen
    2. Haube umgedreht in den Deckel plazieren
    3. Mit Hammer und Schraubenzieher von innen den Haubenkamin durch leichte Schläge auf den Schraubenzieher mit dem Deckel verbinden, quasi in die originale Bördelung hinein nachweiten.


    Bereits mehrfach angewandt.
    Aufwand fast null %, Ergebnis je nach Geschick 100% :thumbup:
    Und das hält erstmal wieder eine Weile.


    Beste Grüße und viel Erfolg, Björn

    God created men.
    Sam Colt made them equal!

  • n'Abend Björn,
    das klingt ja vielversprechend. Da sollte die matte Verchromung auch keinen Schaden nehmen, wenn man nicht mit dem Vorschlaghammer arbeitet.
    Hätte ich auch selber drauf kommen können aber naja... :hail:
    Mit bestem Dank und freundlichen Grüßen
    Leonard

    Früher war alles früher!

  • Sagen wir mal so: Ich stand seiner Zeit auch erst einmal wie der Ochs vorm Berge...
    Mir hilft es aber ganz häufig, wenn ich vor meiner Werkbank stehe und den Blick über die vorhandenen Werkzeuge schweifen lasse.


    Wenn die zündende Idee da ist, ist meistens alles ganz einfach. :thumbup:
    Und ich hab den Vorteil, dass die Werkbank im Lampenzimmer steht... :D


    Beste Grüße, Björn

    God created men.
    Sam Colt made them equal!