Anfängerfragen zur Vulcano 532

  • Hallo Forum,


    seit gestern besitze ich meine erste Benzinlötlampe, eine Vulcano 532! :)


    Die Bucht hat sie zu mir gespült und ich war so von dem Zustand begeistert, dass ich nach kurzer Dichtungs- und Dichtheitsheitsprüfung die Lampe gleich mal gestartet habe. Zuerst klappte es nicht: Ich habe immer wieder vorgewärmt aber irgendwie wollte sich vorne keine stabile Flamme bilden, obwohl ich versucht habe, die alte Originalanleitung zu befolgen. Nach langer Zeit habe ich dann die Ventilspindel viele Umdrehungen geöffnet und dann ging es! Da muss man als Petromaxbenutzer erst mal drauf kommen! Zumal in der Anleitung steht:"...ganz wenig öffnen..."
    Auf jeden Fall faucht, leuchtet und wärmt das Schätzchen! :applaudit:
    Jetzt meine Fragen:
    1. Bei Vollgas sind viele orangefarbene Spuren in der blauen Flamme. Wenn die Flamme auf etwa 7 cm gedrosselt ist, dann ist die Flamme gleichmäßig blau. Ist das normal?
    2. Kann man irgendwie die Luft regulieren?
    3. Die Flamme ist nicht kleiner als ca. 7 cm stabil einzuregeln. o.k.?
    4. Wieviel Druck sollte man draufgeben? Ich habe so den Eindruck, dass das kaum eine Rolle auf das Brennverhalten spielt. Wieviele Pumpenhübe sind bei 3/4 vollem Tank empfehlenswert?
    5. Darf man pumpen, bis das Sicherheitsventil abpfeift? Oder besteht die Gefahr, dass da Spritluftgemisch rauskommt und sich entzündet?
    6. Manchmal wird hier von einem "Sicherheitscheck" vor Inbetriebnahme gebrauchter Lampen gesprochen. Was wird dabei gemacht?
    7. Auf der Lampe steht "Nur Reinbenzin verwenden" und ich habe Tankstellensprit (Super) benutzt. Welche Nachteile sind dadurch möglich?
    8. Wann sind diese Lötlampen hergestellt worden und wie kann ich das Baujahr meiner Lampe näher eingrenzen?
    9. Leider ist kein Werkzeug im Griff. Welche Werkzeuge gehören da rein?
    10. Wenn ich damit Heizungsrohre löte... muss ich die Lampe immer exakt senkrecht halten oder ist jede Haltung recht, solange noch Sprit aus dem Tank gesaugt wird?
    11. Hat man eine Chance zum Hartlöten von Kupferrohren oder reicht die Temperatur nicht?


    Viele Fragen - das tut mir leid. Ich bin auch dankbar, wenn Ihr mir ein paar davon beantwortet!


    Gruß, Stefan

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  • Moin Stefan,


    schön das Deine Löla gleich 'arbeitet'.
    Zu Deinem Fragenkatalog.
    Zu 1: Ich bin der Meinung eine 7cm lange blaue Flamme ist für eine 532er ok. Hatte meine aber schon länger nicht mehr in Betrieb.


    Zu 2: Nein, man kann die Luftmenge nicht regulieren, wie bei einer Petromax z.B. . Unter dem Windschutz ist es ja komplett offen. Und der Brenner an sich ist starr.


    Zu 3: Hmm, sollte eigentlich möglich sein, dann aber über den Druck.


    Zu 4/5: Die Anzahl der Pumpenhübe hängt vom Zustand des Pumpenleders ab, wenn es ordentlich 'greift' sind es weniger als wenn man Leerhübe hat. Ich persönlich pumpe immer so lange, bis es schwer wird mehr Druck in den Tank zu bekommen.
    Der Zustand des Überdruclventils spielt dabei aber eine Rolle, wenn es frühzeitig öffnet sollte man sicher etwas Vorsicht walten lassen.
    Wenn es viel zu früh öffnet, mit etwas Fingerspitzengefühl die Feder länger machen. Aber nicht zuviel, dann ist es eigentlich so, als würde man es stilllegen.


    Zu 6: Das hast Du oben ja schon beschrieben, Dichtungs und Dichheitsprüfung. Frische, weiche Gummis sind da wichtig, um im Betrieb keine Überraschungen zu erleben.


    Zu 7: Ich nutze Tankensprit, vielleicht ist Waschbenzin besser, da habe ich aber keine günstige Quelle hier. Also Tanke und gut.


    Zu 8: Ja..... In den 1960ern wurde die Firma Vulcano von Enders übernommen, danach hießen sie dann Enders - Vulcano, oder umgekehrt...


    Zu 9: Eventuell ein paar Dichtungen, ob da nun eine Reinigungsnadel hineingehört... Die 532 hat ja auf der Spindel bereits die Reinigungsnadel 'drauf'. Die 531er hingegen nicht, da muss man mit einer entsprechenden Reinigungsnadel nachhelfen.


    Zu 10: Ausprobieren, solange der Docht Brennstoff liefert, wird sie nicht ausgehen.


    Zu 11: Warum nicht, wenn das Material nicht zu stark ist und man es ausreichend erhitzen kann. Ausprobieren!



    Gruss Bommel

  • Hallo Bommel, hallo Forum,


    vielen Dank für die schnellen Antworten. Jetzt sehe ich klarer!


    Eine weitere Frage habe ich allerdings noch. Einige Vulcano 532 haben ein Windabweiserblech an dem man einen Kupferlötkolben befestigen kann. Ich kenne das allerdings nur von Bildern hier im Forum. Meine Frage wäre, wie man den Lötkolben dann zum Blechlöten benutzt: Wird dann der Kolben aus der Halterung herausgenommen und allein (ohne Lötlampe) zum Löten verwendet oder ist der Kolben starr mit der Lampe verbunden und die Lampe bleibt beim Löten mit dem Kolben fest verbunden?


    Gruß, Stefan

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  • Genau wie Martin sagt, in die Halterungen auf den stehenden Lötlampen wurden die Lötkolben nur eingehängt und zum löten nach ausreichender Aufheizzeit wieder herausgenommen. Wenn du einen dauerhaft beheizten Kupferkolben haben möchtest, musst du dich nach einem Benzinlötkolben umschauen, die haben ein Rohr als Tank, welches auch gleichzeitig der Griff ist. Vorne auf diesem Rohr sitzt der Brenner, die Flamme verläuft meist parallel zur Richtung des Rohres. Diese Geräte wurden zum Beispiel zum Löten von Dachverkleidungen aus Kupfer oder beim Verlöten von Dachrinnen verwendet. Da war es nicht so schlimm, wenn man mit der Flamme mal an das Material kam. Der Kolben von der Lötlampe ist natürlich ungefährlicher, weil man die Heizflamme dort positionieren kann, wo am wenigsten Gefahr von ihr ausgeht.
    Wenn ich wieder zu Hause bin, zeige ich mal ein paar Bilder von diesen Benzinlötkolben.


    Stefan

  • Hallo Martin, Stefan und Meister Glanz,


    jetzt sehe ich noch klarer! :) Viele Dank dafür!
    So eine schöne 311 mit Kupferlötkolben hätte ich ja wirklich auch gerne! Vielleicht kaufe ich mir mal so etwas Ähnliches von der Firma BAT. Die sind sogar ungebraucht noch erhältlich.
    An den Docht hatte ich gar nicht gedacht: Dann müsste man sogar die Lampe im Betrieb mit dem Tank nach oben halten können 8o
    Nicht, dass ich das unbedingt wollte... aber ich würde mir weniger Sorgen bei der Handhabung machen wenn ich wüßte, dass selbst das nicht schadet.


    Gruß, Stefan

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  • Hi,
    joa, eigentlich müsste das machbar sein.. Einzige Ausnahme ist wohl, wenn der Tank sogut wie leer ist.. Da könnte es dann zur Unterbrechung der Spridtzufuhr kommen, weil am Brenner noch nen kleines Stück Rohr ist (ca 3cm), wo der Docht rein gestopft ist.. Das Rohr würde dann bei ganz wenig Tankinhalt eben aus dem Spridt ragen und es wird Luft angesaugt.. Müssteste auch sehen können, wenn du in den Tankstutzen guckst ;)
    MfG
    Leuchte

  • Hallo Forum,


    noch eine Frage, die die Gebrauchsanweisung nicht beantwortet:


    Ist es sinnvoll, nach Gebrauch den Druck abzulassen? Einerseits denke ich, dass man so sicher davor ist, dass bei leicht undichtem Spindelventil der Strit zur Hautdüse herauskleckert. Andererseits könnte man sich natürlich etwas Pumparbeit sparen. Wie haltet Ihr das?


    Gruß, Stefan

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    Einmal editiert, zuletzt von froschkoenig ()

  • Alles klar Forum,


    dann werde ich auch zukünftig den Druck ablassen.
    Einige von Euch haben in anderen Threads in ihren Prosting von schlechten Erfahrungen berichtet ohne so genau zu beschreiben, was passiert ist. Ich vermute, dass wohl irgendwo Sprit herausgespritzt ist und sich entzündet hat.
    Gibt es da Schwachstellen, die man besonders gut pflegen sollte?
    Ich renoviere ja gerade und werde bald mal ausprobieren wie gut ich mit der Vulcano 22er Heizungsrohre weichlöten kann. Meine kleine Gaskartuschenlötlampe war mir dabei immer zu langsam. Jedenfalls trage ich sowieso beim Löten Lederhandschuhe. Ich denke mal, wenn die Lötlampe wirklich mal Probleme machen sollte - dann kann ich sie wahrscheinlich noch ins Freie tragen.


    Gruß, Stefan

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  • Eigentlich nur die Dichtungen, besonders in den Ventilen am Pumpenboden und das Überdruckventil im Tankdeckel, bei lezterem auch gut auf die Feder achten, ruhig mal einige Male mit der Hand etwas zusammendrücken und wieder ausdehnen lassen, besser sie bricht dabei, also im Betrieb, ich spreche an dieser Stelle aus relativ schmerzhafter Erfahrung (Stichflamme und Arm drin gehabt... ).


    Stefan