Natronlauge und Verzinnung?

  • Tach zusammen!


    Ich habe hier als Gebrauchs-Laterne eine Feuerhand 276 (Mein User-Bild) , die lack-technisch schon ziemlich "abgerockt" ist, aber keine dicken Beulen oder so hat. :done:


    Ich würde sie gern mit Natronlauge entlacken und dann neu lackieren.
    Bleibt die Tauchverzinnung dabei heil bzw. blank?
    Dann würde ich sie vielleicht so lassen oder mit Klarlack versiegen.


    Oder muss ich sie auf andere Weise Entrosten (Säure, Elektrolyse, Schmirgelpapier :wallbash: )?


    Zur Not bleibt immer noch mattschwarzer Ofenlack, aber ich will mir nicht die Klarlack-Option evtl vorzeitig mit falscher Chemie versauen :wallbash:

  • Zitat

    Original von Max Pedro
    Zinn wird in Natronlauge dunkel und läuft an.


    Das ist grundsätzlich richtig, aber einmal kurz mit eine feinen Kunststoffbürste drüberpoliert und sie glänzt wieder.


    Gruß


    Hans-Werner

  • Zum entlacken eignet sich Natronlaube sehr gut, sie lässt sich kostengünstig aus Abflussreiniger herstellen. Das Zinn wird, wie bereits von meinen Vorrednern erwähnt, leicht dunkel, lässt sich aber leicht wieder in den ursprünglichen Zustand zurückversetzen. Ich bevorzuge hier sehr feine Stahlwolle, aber Vorsicht, das Zeug staubt, der Staub muss vor dem Lackieren runter.
    Zum entrosten eignet sich Zitronensäure, vorzugsweise erwärmte, bei ca. 40 - 50°C erziele ich gute Ergebnisse, da die Säure das Zinn auch leicht anlaufen lässt, spare dir lieber das Polieren nach der Lauge und poliere erst vor dem lackieren.
    Und wie immer: Vorsicht im Umgang mich Chemikalien, entsprechende Schutzaustattung ist notwendig.
    Wenn du hitzefesten Klarlack verwendest, dann muss dieser eingebrannt werden, das geht sehr gut im Backofen.


    Stefan

  • Hallo Stefan,
    in welcher Konzentration (genaue Mengenangaben) verwendest Du die Zitronensäure? Man liest oft im Forum, welche Mittel am besten funktionieren aber es wird nie die Konzentration angegeben, was meiner Meinung aber wichtig ist.
    MfG,
    Gerhard

    :hail: PHOEBUS (und grüner August) forever!

  • Momentan hab ich ein 18-20l-Gefäß mit 400g Pulver versehen und erwärme mittels Tauchsieder 300W und mit einer kleinen Campingtauchpumpe als Umwälzpumpe, die statt 12V nur 6V bekommt, da 10l Durchsatz pro Minute etwas viel waren. Die Bewegung in der Flüssigkeit beschleunigt den Prozess ebenfalls, da lose Beläge einfach weggespült werden und nicht liegen bleiben.
    Um eine Lampe von Oberflächenrost zu befreien, benötigt man mit dieser Methode nur einige Stunden. Bleibt die konzentration gleich, die Säure aber auf Zimmertemperatur, dann dauert es schon ein bis zwei Tage.

    Stefan

  • Zur Natronlauge,


    Da kannst du Foto Positiv Entwickler für Platinen verwenden - der besteht zu 100 % aus Natronlauge & ist günstig im Handel erhältlich.


    Zitronnensäure bekommt man ja im Supermarkt - Vitamin C.


    Gruß aus Aurich

    Lampen sind zum Leuchten da, valerie & valera


    Und ganz besondere können sogar lecker :happa:

    Einmal editiert, zuletzt von Dirk aus Aurich ()

  • Hallo Dirk,
    wenn Du die Natronlauge zum Abbeizen von Lack verwendest, dann wirst Du wohl nicht die 100%ige hernehmen. Welche Verdünnung ist empfehlenswert? Gerade Personen die im Chemieunterricht geschlafen haben sind da schon einer gewissen Gefahr ausgesetzt (oder zumindest ihre Restaurationsobjekte)! Womöglich schütten sie dann noch destilliertes Wasser in die hochprozentige Lauge um sie zu verdünnen (und nicht umgekehrt). Kann gefährlich werden, es gibt einige Bäcker die beim Hantieren mit Natronlauge ein Augenlicht verloren haben.
    Das Wertvolle an diesen Forum sind die langjährig gesammelten Erfahrungswerte von "pyromanen" Enthusiasten (die bestimmt auch durch etliche Fehlschläge gelernt haben) und diese gerne an Gleichgesinnte weitergeben. :done:
    Vielen Dank,
    Gerhard

    :hail: PHOEBUS (und grüner August) forever!

  • Nah ich gehe davon aus das man Lesen kann was auf den Dosen steht :juggle:


    Beim Entwickler steht daruf 1 Dosierlöfel ca. 8 gr. auf 1 ltr. Wasser maximal 25°C


    Gegen fahrlässigkeit Hilft das aber auch nicht, die die wild Basteln und es übertreiben :aua: wirs es immer geben.


    Gruß aus Aurich

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    Und ganz besondere können sogar lecker :happa:

    Einmal editiert, zuletzt von Dirk aus Aurich ()

  • Hi Dirk,
    klar kann man lesen was auf den Dosen steht, nur kann ich mir kaum vorstellen, dass auf einem Fotoentwickler steht: Zum Lackabbeizen 1 Dosierlöfel ca. 8 gr. auf 1 ltr. Wasser maximal 25°C geben. Ich hab zwar mit Natronlauge keine Erfahrungswerte, weiß aber dass man mit einer nur 10%igen Lösung Aluminiumfolie in ein paar Minuten komplett auflösen kann. Mich hat halt einfach interessiert, wie stark die Lauge sein soll um Lack abzubeizen und dabei möglichst materialschonend zu arbeiten. Ich glaube ich versuch's mal mit "Rohrfrei" (kriegst in jeden Drogeriemarkt) in einer starken Verdünnung, wie's Stefan schreibt. Wenn's zu schwach ist, kann ich immer noch mehr dazugeben. Mal 'schaun, wie das Messing darunter reagiert. :)
    Habedieehre,
    Gerhard

    :hail: PHOEBUS (und grüner August) forever!

  • Also da die angegebene Dosierung dazu gedacht ist Fotolack nach der Belichtung zu entfehrnen - dencke ich das es auch als Abbeize taugt.


    Wenn es nicht so recht will kann man ja immer noch zu Grünpack greifen (Standart Abbeize) - da hat man aber die sauerrei deses Gel wieder ordentlich ab zu waschen.


    Habe aber auch keine Lampe mit Lackproblem zurhand - sonst hätte ich das schon lange durch Probiert & ein Rezept geschrieben.


    Gruß aus Aurich

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  • Schon klar, dass das auf der Dose steht, aber diese Angabe ist ja auch für die eigentliche Verwendung und nicht zum Entlacken.
    Man muss nur bedenken, dass sich beim Auflösen der NaOH in Wasser gefährliche Gase woe Wasserstoff oder je nach Hilfsstoff Ammoniak oder anderes bildet und es sich um eine sehr stark exotherme Reaktion handelt.
    Die geeignete Schutzkleidung ist natürlich unabdinglich.


    Stefan

  • Hallo Stefan,


    Zitat

    Original von StefanH.


    Platinenentwickler hatte ich noch nicht.


    Stefan


    Entwickler ist aber NaOH wenn ich mich nicht ganz doll täusche.


    Tschüss Peter

    Lieber was haben das man nicht braucht als was brauchen das man nicht hat…

  • Ich weiß es nicht, ich hatte noch keinen und kenne die Inhaltsstoffe nicht.
    Ich nehme eben immer Abflussreiniger, als Inhaltsstoffe steht drauf: Natriumhydroxid, Hilfsstoffe. Das wars. Die Hilfsstoffe sind soweit ich weiß dafür da, dass sich kein Wasserstoffgas bildet und einem der Gulli um die Ohren fliegt.


    Stefan

  • Hallo Gerhard


    Wie messing sich in natronlauge sich erhalt kann ich dir sagen. Es wird leicht kupferrot weil sich etwas zink auflöscht. Das rot kann man einfach weg polieren oder mit stahlwolle entfernen.
    Ich habe auch wohl Primus kocher mit natronlauge gesaubert, danach lasst das messing sich einfach polieren.


    grüße Henk