Beiträge von winnie

    Moin Namensvetter!


    Willkommen im Forum - wenn auch mit einem sehr heiklen Thema...!

    Erst vor einigen Wochen hatten wir wieder mal darüber geschrieben, ich finde aber den Thread nicht mehr. Eins vorneweg aus der Wikipedia:

    "

    In Katalytöfen aus DDR-Produktion ist im Heizpolster und in der Dichtschnur des Heizgitters regelmäßig Weißasbest (Chrysotil); solche asbesthaltigen Geräte dürfen daher auch dann, wenn sie einst legal erworben wurden, in der Europäischen Union nicht mehr verwendet, verkauft oder zur Abgabe angeboten werden.[5] Durch Verwitterung werden aus asbesthaltigen Erzeugnissen fortwährend krebserregende Asbestfasern freigesetzt[6], die eingeatmet werden können und lange im Körper wirken."

    [5] Art. 3 Ziff. 1 und Art. 67 Abs. 1 i. V. m. Anhang XVII Nr. 6 der Verordnung (EG) Nr. 1907/2006 (REACH-VO); in Deutschland sind Verstöße gegen dieses Verbot des Inverkehrbringens eine Straftat gemäß § 5 Nr. 6 Chemikalien-Sanktionsverordnung, § 27 Chemikaliengesetz


    Zum anderen:

    Daß du unter dem Begriff "Katalytofen" in der SuFu des Forums nichts findest, kaufe ich dir nicht ab! ;)


    Wenn ich nicht wüßte, daß mein Kat-Ofen Asbest enthält, würde ich ihn vorsichtshalber doch in Plastik einpacken und bei der Schadstoffsammelstelle abgeben. Besser, als sich und andere ggf. einer Asbestose und daraus folgenden Lungenkrebs auszusetzen. So habe ich es mit meinem Eimer seinerzeit auch gemacht, als ich (noch unwissentlich!) so ein Teil für 8 EUR in der Großen Bucht geangelt hatte. Ebay nimmt heutzutage normalerweise solche Autionen raus. Auch dein Coleman scheint nicht gerade neu zu sein und ist u.U. natürlich auch von Asbest betroffen.


    Edit:

    Ich bin och ein bißchen fündig geworden. In den USA wurden bis in die 1980er hinein asbesthaltige Bauteile in Haushaltsgegenständen verwendet. Dein Heizermodell stammt aus den 1970er Jahren. Eine Anleitung zum Modell "Coleman 513K" habe ich gefunden. Darin ist deutlich von "asbestos" die Rede. Also sind diese Öfen dieser Baureihe mit höchster Wahrscheinlichkeit alle (!) asbesthaltig.


    https://manualzz.com/manual/Coleman/513K/

    (Kann als PDF heruntergeladen werden.)


    Gruß von der Ostsee an die Nordsee!

    Micha.

    Moin Sirko!


    > Ich wollte keinesfalls an DEINER Einstellung zum Thema Patina kratzen


    Du hattest dich auf das Stichwort bezogen, was ich weiter oben genannt hatte. Damit dann keine Unklarheiten entstehen, habe ich meine Definition des Begriffs mal kundgetan. Ob der Begriff nun "überstrapaziert" oder "überbewertet" wird, weiß ich nicht. Interessiert mich im Grunde auch nicht, denn ich habe meine eigenen Ansichten, und die werde ich nun nicht über Bord schmeißen, weiß andere Leute vielleicht eine andere Meinung zu dem Thema haben.

    Patina auf Kunstgegenständen - und alte Laternen zähle ich im weitesten Sinne dazu - ist ein klares Wertmerkmal. Ist sie auch nur beschädigt oder gar entfernt, stellt das einen deutlichen Wertverlust dar. (Das haben mir allein schon >25 Jahre "Kunst und Krempel"-Schauen klar gemacht. Ich rede jetzt nicht von Lichters Hökershow, obwohl dort z.T. in dieselbe Kerbe gehauen wird.)


    Micha.

    > kannst die Lampe auch komplett als Block in Acrylharz eingießen


    Hey - der Witz ist von mir!


    Moin Sirko!


    > Ich finde das Patina oft etwas überstrapaziert wird


    Na, zuerst einmal muß eine Laterne überhaupt sauber sein. Was vorher drauf war, ist dann meistens profaner Dreck. Rost gehört bei Eisenteilen für mich auch nicht zur Patina. Alle anderen Verfärbungen (Oxidation der Zinnbeschichtung oder Nachdunkeln der Eisenblechoberfläche) sind Patina.

    Ich hatte schon schöne alte Exemplare, die toll patiniert waren, und das ohne die Laterne vorher erst entrosten zu müssen.

    Richtig patinierte Exemplare sind m.E. selten zu finden, denn die müssen über Jahrzehnte trocken stehen ohne Rost anzusetzen.


    Micha.

    Moin Namenloser!


    Nur, um erstmal einen Ansatz zu haben, wie ich mich deiner Laterne oben nähern würde:

    1. Laterne erstmal zerlegen und alle Teile im Abwaschbecken mit Warmwasser, Spülmittel / Bref Power saubermachen

    - so kann man den Zustand am besten abschätzen und entscheiden, was für Maßnahmen sonst noch notwendig sind.

    2. Laterne und Abauteile bei Rostbefall mit Zitronensäure 10% im Säurebad reinigen. Fortschritt kontrollieren (kann je nach dem bis 2 Tage dauern). Danach in klarem Wasser ausgiebig spülen. Mechanisch kann man mit Messingbürsten oder feiner Stahlwolle reinigen.

    - Das hier gezeigte Lampenglas scheint mir inwandig mit einem einfachen Glaslack behandelt zu sein. Würde ich lieber entfernen. Die Gläser der Zeit sind mittlerweile selten und teuer, da nur noch gebraucht erhältlich. Ich würde mir so etwas nicht durch Farbauftrag verschandeln.

    3. Laterne konservieren - nach ausgiebiger Trocknung (Fön) sollte die Metalloberfläche gegen neue Anrostung behandelt werden. Einige schwören auf Owatrol (ein Rostschutzöl, das aber die Patina stark abdunkelt), ich nehme spezielle Polierwatte von Hytta.de oder Nevr-Dull, einige Laternen habe ich auch mit Phosphorsäure passiviert.


    Allgemeine Policy, wie ich sie vertrete:

    Eine solche Laterne sollte wieder aufgearbeitet durchaus den altersgemäßen Zustand (Patina) zeigen. Neulackierung und Hochglanzpolitur mag ich nicht, das ist auch keine Restaurierung im eigentlichem Sinn. Ich habe 2017 mit diesem Hobby angefangen, war zu Anfang auch ziemlich ahnungslos, habe mich hier im Forum durchgelesen und auch das eine oder andere nützliche YT-Video zum Thema gefunden. So eignet man sich nach und nach (das geht nicht knall auf Fall!) eigene Erfahrungen an. Danach: selber ausprobieren! In den nun knapp 4,5 Jahren an diesem Hobby habe ich ca. 200 Laternen in der Behandlung gehabt, dazu noch einige Indoor-Modelle, zwei Petroleumöfen, einen P-Campingbrenner und anderen Kleinkram.

    Meine Laternen müssen auch alle funktionieren, und sie werden auch abechselnd nach und nach benutzt. Meine Bude mit den Dingern nur vollzustellen und sie sinnlos (d.h. auf Menge) zu horten, habe ich mir abgewöhnt.


    Für Fortgeschrittene: Metallteile kann man auch gut galvanisch von Rost und Farbe befreien. Da braucht es keine scharfen Laugen oder Abbeizer.Themen wie Reparatur defekter Teile oder Beseitigungen von Durchrostungen oder Tankleckage sind noch ein spezielles Thema. das würde jetzt aber zu weit führen.


    Micha.

    "Seefahrt" schließe ich wegen der Windanfälligkeit dieser Laternenform doch eher aus.

    "Markierungszwecke" kommt m.E. eher hin, für reine Beleuchtung wäre die Glasfarbe ungeeignet.


    Micha.

    Das ist eine Außenlaterne für Seeschiffe, eine Positionslaterne, hier ein weißes Rundumlicht (Top- oder Ankerlicht).

    Nichts für Innenräume.


    Gebaut bei Fa. Carl Petersen, (HH-) Altona, so wie das auf dem Foto zu erkennen ist. Aufgrund des Alters und Zustands kann man vermuten, daß dieses Exemplar nie auf einem Seeschiff eingesetzt war. Anfang der 1960er stieg man bestimmt schon auf die elektrische Variante um, so daß dieses Stück möglicherweise im Lager liegen blieb. Darauf deutet auch das fehlende Prüfzeichen ("Ritzung") hin.


    Micha.

    Also wenn ich diesen verkrümpelten Brenner so sehe, dann würde ich doch lieber 'nen Fünfer investieren, und einen neuen besorgen.

    Anfrage in der Tauschbörse ist bestimmt hilfreich. (Mein Vorrat an Brennern ist erschöpft, den letzten habe ich für meine letzte 276er STk-Aufarbeitung gebraucht).


    Michaa.

    Moin Starina!


    Schöne, alte Laterne übrigens! Das Auer Glas, die fehlende zweite Kerbe für den Glasheber im gegenüberliegenden Luftrohr und die großen Löcher im Kamin deuten auf ein Modell der späten 1950er Jahre hin. Immerhin gute 60-65 Jahre alt...


    Frostern! :knuddel:


    Micha.

    Moin Ulrich!


    Miß doch einfach die Dochtbreite oben am Führungsschlitz aus, dann hast du wenigstens die Dochtbreite.

    Besonders groß scheinen mir die Dinger nicht zu sein, wahrscheinlich 7-linige Benner (15 mm Dochtbreite).

    Bei den drei identischen unten fehlen jeweils die Brenner-Oberteile, wie sie bspw. an die meisten 7-linigen Mischluftmodelle gehören.

    Bei solchen Rätselbildern wäre ein Maßband / Zollstock im Bild eine wertvolle Hilfe, die Größen abschätzen zu können!


    Die FH 260 ist eine 10-linige Laterne, Dochtbreite ist hier 22 mm.


    Micha.

    Moin!

    > Möglicherweise waren die alten Dochte echt schon zu morsch und aufgequollen.


    Ich habe gerade bei den älteren FH mit 5-linigem Docht festgestellt, daß früher gewöhnlich verhältnismäßig dicke Dochte verbaut wurden. Wenn dann die Laterne schon in Benutzung war und dann trocken gelegt wurde, erweist sich der Docht danach als sehr widerspenstig und löuft nicht mehr so glatt durch die Führung wie ein heutiger, neuer Docht. In manchen Fällen reicht es einfach, die Dochtführung kurz mit Öl zu benetzen, bevor der Docht eingezogen wird.

    Ein neuer originaler FH-Docht läßt sich meiner Erfahrung nach immer trocken einwandfrei einschieben und hochdrehen. In den allermeisten Fällen setze ich sowieso einen neuen ein. Waschen des alten Dochts lohnt in den meisten Fällen nicht oder man bekommt den Eigengeruch nicht mehr raus, weil früher - gerade bei den Baustellen-Laternen- irgendein Diesel, Maler-Petroleum oder sonstwas verfeuert wurde. (So erst neulich mit meiner letzten 276er STK geschehen, die ich aufgearbeitet hatte.)


    Micha.

    > Echt ein Dreckzeug, das abzubekommen.


    Kann ich mir vorstellen. Ich hatte auch schon so einige Laternen in der Mangel, die mit Farbe zugekleistert waren. Schönstes Beispiel war die hier:



    Bei solchen Fällen gehe ich dann gern mit Elektrolyse dran. Das hält kein Lack lange aus. :rauch:

    Oft zeigt sich unter den ganzen Schichten aber auch ein nahezu unversehrtes Schätzchen.

    Dann hat sich die Mühe gelohnt.


    Micha.

    Ich meine, diese Lampen sind weniger selten, als ziemlich teuer, wenn man mal eine findet. Auftauchen tun sie jedenfalls öfters mal in der Großen Bucht, dann aber zu Mondpreisen.


    Micha.

    > Von einer dicken Birne wird man eher satt, als von einem kleinen Apfel.


    „Das Licht, das doppelt so hell brennt, brennt eben nur halb so lang. Und du hast für kurze Zeit unglaublich hell gebrannt, Roy.“

    (Blade Runner)


    M.