Enders 9010 - Mehr Fackel als LöLa

  • Moin Gemeinde,


    letztes Wochenende traf mein Neuerwerb, eine Enders 9010-LöLa, bei mir ein. Ich wußte vom Vorbesitzer, dass er bereits einige Schwierigkeiten beim Betrieb der LöLa hatte.


    2966945.jpg


    Daher erstmal Bestandsaufnahme, anschließend komplett zerlegt und gereinigt. Neuen Docht (aus BW-Waffen-Reinigungsdochten) in das Vergaserröhrchen implantiert. Zusammengebaut. Dichtigkeitsprüfung (alles Dicht! - Gut so, weitermachen!). Sicherheitshalber und nacheinander zwei Ladungen Spritus in die Vorwärmschale gegeben.
    Handrad auf...und dann bot sich dieses Bild:


    2966947.jpg


    Nix von wegen "blaue Flamme" sonder eher "gelb-rote Fackel"!


    Bei genauer Betrachtung habe ich folgendes festgestellt:1.) bei leichter bis mittlerer Öffnnung des Handrades strömte nur stoßweise und unregelmäßig ganz wenig bis gar kein Brennstoff aus.
    2.) Bei kompletter Öffnung strömte ein deutlich sichtbarer Strahl aus der Düse in alle Richtungen des Flammrohres. Resultat: siehe 2. Foto.


    Mein Verdacht: - die Düse und die Düsennadel sind verantwortlich für den unkontrollierten Strahl bei kompletter Öffnung des Handrades. - Gemisch zu Fett = gelb-rote Flamme


    Meine Fragen an Euch als Experten:
    - Warum kommt nur stoßweise Sprit an der Düse an, wenn innen alles sauber ist
    - Wenn die Düse und die Nadel defekt sind, wovon ich fest ausgehe, woher kriege ich Ersatz bzw welche Düse kann ich alternativ nehmen?
    - Ist die Düsennadel wirklich notwendig oder kann ich diese einfach Abkneifen und die LöLa "ohne" betreiben?

    Viele Grüße
    Michael W. aus B.

  • Hallo,
    ich hatte auch mal Probleme mit einer Lötlampe, sie hat auch immer nur Stoßweise gefördert, ich hatte zu viel Druck auf den Tank gegeben, mit weniger Druck hat es dann funktioniert.
    Vielleicht hilft das ja weiter :done:.
    Mfg Florian!

    :party: Hängelampen forever :party:

  • Versuch es doch mal mit dem Sanftstart, und lass sie langsam warm laufen, dann kannst du ja auf den nötigen Betriebstruck nachpumpen.


    Ich hatte bei meiner 9010 auch das gleiche Problem, die läuft auch nur wenn sie richtig heiß ist. Dann aber perfekt!


    LG
    Michi

  • Hi,


    ich habe ja auch eine ähnliche Löla, danke Florian :bounce:. Ich hatte auch solche Schwiergkeiten, bis ein unbedarfter Kollege sich die Löla mal kurz vorgenommen hat.


    Also seit dem Trick funktioniert sie eigentlich ganz gut.


    - Keinen Druck auf dem Tank, Tankdeckel natürlich fest verschlossen. Handrad auch verschlossen.
    - 2 mal mit Spiritus vorgeheizt
    - Dann das Handrad minimal geöffnet, und mit einem Feuerzeug vorne eine Flamme drangehalten.
    - Der austretende Nebel zünden lassen, und dann langsam, langsam das Handrad weiter aufdrehen.


    Vom Prinzip her braucht die Löla kaum Druck, um richtig zu "brennen"


    Probier es mal aus, natürlich draußen

    Lampenfreund ist nicht nur ein Wort! Wir werden Dich nie vergessen!

  • meinem bockigem teil helf ich mit der gaslöla etwas nach in dem ich die damit anwärme

  • Moin



    Also theoritisch kannst du die Nadel auch weglassen. Gibt genug LöLas die man von Hand nadel muss.


    Aber dein Problem (stoßweise Flamme) könnten die Dochte sein.
    Wie fest hast du die gestopft? Denn die müssen 100% "abdichten", so dass keine Luft dran vorbeiströhmen kann. Auch wäre es nicht so gut, wenn zuviel Sprit durchgelassen würde. Denn die Dochte funktionieren auch als Bremse.
    Was das Phänomen des zu fetten Gemisches erklären würde.


    Das 3. Problem könnte sein, dass deine Düse einfach ausgenudelt ist (eher unwarscheinlich denke ich). Wie gut passt denn die Nadel in die Düse?
    Du kannst ja die Spindel und die Düse mal rausschrauben und dann die Düse mal auf die Nadel stecken. Denn allzuviel Spiel zwischen Nadel und Düse wäre unschön.


    Du kannst auchnochmal testen, wie sich die Flamme verhält, wenn du die LöLa komplett volltankst, sodass die Dochte garantiert bis übers Steigrohr im Srit stehen. Wenn die Flamme dann immernoch gelb brennt, solltest du die Dochtstopfung eventuell fester machen.


    Mein größtes Spielzeug:
    MAN KAT1 5t mil glw - 12,7 Liter V8 DIESEL

    Einmal editiert, zuletzt von Jonas ()

  • Also ich vermute das Problem eher in unzureichener Vorheizung.
    Hast Du eine Gaslötlampe? Dann versuch doch mit dieser mal den Vergaser/Brenner der Lötlampe vorzuheizen!


    Gruß,
    Elmar

    Lampen: zuviele
    Kocher: zu große :rauch:
    Lötlampen: hab ich auch welche

  • Moin Leute,


    erstmal vielen Dank für die Tipps. - Ich hab diese mal versucht, umzusetzen. Die Dochte mag ich erstmal ausschließen. Die hab ich gleich nach Erhalt der Löla erneuert und beim Einsetzen daruf geachtet, dass sie nicht zu locker, aber auch nicht zu stramm im Vergaser-Röhrchen sitzen. Auch die Düsennadel lass ich, wo sie ist; die hat schon einen Grund...


    Also: Hat alles schon wesentlich besser geklappt, obwohl ich mit den Ergebnissen noch nicht ganz zufrieden bin. Hier mal die Erfahrungen aus den unterschiedlichen Versuchen:


    Erster Versuch:
    - Tank mit etwa 350 ml aufgefüllt und Verschlußschraube drauf,
    - KEINEN Druck über die Pumpe aufgebaut
    - Vorwärmschale 3x nacheinander mit Spiritus aufgefüllt und die Löla angewärmt.
    - Handrad leicht aufgedreht bis ein zischen zu hören war.
    - KEIN Spritstrahl an Düse zu erkennen.
    - Feuerzeug dran
    - Zündung und eine schöne blaue Flamme...aber nur so lange, wie ich mit dem Feuerzeug nachhelfe. Wenn ich das Feuerzeug weg nehme, bläst der Druck der Düse die Flamme im Flammenrohr von selbst aus...sehr merkwürdig, woran liegt das nun wieder??? :explode:


    Zweiter Versuch:
    - Vorwärmprozedur wie im ersten Versuch, jedoch vorher ca. 10 Hübe mit der Pumpe auf den Tank gegeben.
    - Handrad leicht aufgedreht
    - ein dünner Spritstrahl sichtbar.
    - Feuerzeug dran.
    - schwierige Zündung mit leicht gelber Flamme, die dann aber ohne Nachhelfen mittels "Hilfsflamme" des Feuerzeugs weiter brennt.
    - Handrad gaaaaanz laaaaaaaangsaaaaam, wie Herr Scharping, weiter aufgedreht... :muede:
    - Flamme stottert mit blauer Flamme und gelben Spitzen vor sich hin aber Leistung nimmt zu.
    - Weiter aufgedreht... Jau, haut hin.
    - Löla brennt nun mit blauer Flamme, lautem Rauschen und gelegentlichem "Verschlucken" in Richtung gelb-orange Flamme.
    - Aus heiterem Himmel reißt die Flamme dann jedoch ab. Ein erneutes Entzünden der Flamme ist selbst mit Mini-Gasbrenner nicht mehr möglich. Die Löla muß neu "gestartet" werden (Handrad zu, wieder leicht aufdrehen usw. jedoch hab ich hier wesentlich mehr Schwierigkeiten, als zu Beginn, die Flamme zu zünden).


    Ich bin ja nicht ungeduldig, aber dieses kleine *PIEEEEP* bringt mich zur Weißglut :po:


    Hat jemand nen Tipp, woran die beiden geschilderten Ergebnisse nun wieder zusammen hängen?

    Viele Grüße
    Michael W. aus B.

  • Hallo Michael,


    ich denke es ist eine Kreuzung aus beiden Varianten. Ich glaube die Löla ist noch nicht heiß genung, obwohl man sich das kaum vorstellen kann. Zünde mal den "Dunst" an den länglichen Löchern. Und lass die Löla mal länger bei nicht vollaufgedrehtem Handrad laufen.


    Vom Prinzip her sind die Lölas so konstruiert, dass sie keine Hilfsflamme benötigen, sonder vom verbrennedem Spiritus gezündet werden.


    Gruß
    Jörg

    Lampenfreund ist nicht nur ein Wort! Wir werden Dich nie vergessen!

  • Nur so am Rande, aber die DÜse ist auch wirklich fest eingeschraubt? :juggle:


    Mein größtes Spielzeug:
    MAN KAT1 5t mil glw - 12,7 Liter V8 DIESEL

  • hallo michael


    ich habe auch eine absulut saubere vulcano die mag auch nicht richtig durchzünden und braucht danach auch einige zeit um richtig blau zu brennen.


    einfach richtig lange vorheizen und der lampe dann ruhig ein paar minuten geben um sich einzulaufen.


    p.s. wenn du im bremen bist können wir uns das gute stück ja mal ansehen.


    viele grüße andreas

    Geht der Stom dir einmal aus Petromax bringt Licht ins Haus.

  • Ja, die Düse ist fest eingeschraubt. - Hab´s zur Vorsicht nochmal kontrolliert (Nobody´s perfect :rauch:)


    Ich hab in den vergangenen paar Tagen nach Euren letzten Beiträgen noch einmal versucht, die Löla zu starten. Hatte hierbei jedoch wenig Erfolg, denn es tauchten trotz ausreichender Vorwärmung immer wieder die gleichen Zipperlein auf. :traurig:


    Daher würde ich gerne Andreas´ Angebot aufgreifen und die Lampe mit zu unserem Fahrzeugtreffen am kommenden Wochenende bringen.
    Da ich selbst nicht da bin (Ferien > Normandie, ich komme!), gebe ich die LöLa Ulf Sucker (Ironmog) in treue Hände. Schaut Euch die Enders mal an, woran die geschilderten Probleme liegen könnten.


    Ich warte auf Eure Mängelliste und Verbesserungsvorschläge.

    Viele Grüße
    Michael W. aus B.

  • Hallo Frettchen,


    die LöLa blitzt ja wieder wie der Teufel. Hast du schön sauber hin bekommen.


    Und zu den Problemen, ich erlebe hier gerade eine Art Déjà-vu.


    Genau diese Probleme haben mich auch an dieser LöLa verzweifeln lassen.


    Aber ich hoffe du bekommst das Mistvieh in den Griff und wünsche Dir viel Erfolg damit.


    Gruß Hunter

    bin auf der Suche nach folgenden Teilen:


    Mewa-Düse
    Mewa-Nadel
    Mewa Handrad
    Messinggaze

  • Nach lange Ursachenforschung warum meine Ender 9010 nicht brennen mag, kam der entscheidende Hinweis von Elmar (vielen Dank dafür! :merci:):


    Die Ursache, dass die Flamme ständig abreißt, hängt mit der Tatsache zusammen, dass auf meiner 9010er das Flamm-Rohr einer 9013er o. ä. montiert wurde: Die Luftbohrungen auf Höhe der Düse sind viel zu groß, so dass die Lampe zu viel Luft bekommt und die Flamme nicht zündet.


    Der Betrieb mit einer provisorischen Manschette um die zu großen Luftbohrungen lief erste Klasse und unterstützt eindeutig die Aussage eines falschen Flammrohres.


    Nach Recherchen im Internet fand ich das Bild einer Enders 9010-Löla, die offensichtlich das "richtige" Rohr montiert hat:


    3182947.jpg


    Und hier zum Vergleich noch einmal das aktuelle, "falsche" Flammrohr:


    2966945.jpg


    Werde nun mal sehen, ob jemand in der Tauschbörse das "richtige" Rohr im Tausch gegen das "falsche" Rohr der 9013er über hat...

    Viele Grüße
    Michael W. aus B.

  • Die Idee hab ich tatsächlich schon in Gedanken durchgespielt...also, ganz abwägig fand ich´s nicht... :done:


    In letzter Konsequenz und sollte ich kein 9010er-Flammrohr finden, hab ich noch ganz andere Gedanken... :naughty:

    Viele Grüße
    Michael W. aus B.

  • Zitat

    Original von Frettchen70


    In letzter Konsequenz und sollte ich kein 9010er-Flammrohr finden, hab ich noch ganz andere Gedanken... :naughty:


    ferkel :pfui:



    :rofl::rofl::rofl::rofl::rofl::rofl:

  • Hallo Frettchen


    Ein paar Ideen und Überlegungen von mir zum Thema Gemisch:


    - Wenn Du Lust und Zeit hast, tue mal ein paar Tropfen!!! Zweitaktöl mit ins Benzin und probiers nochmal! Durch die Zugabe von (schwereren) Öl werden verschiedene Faktoren verändert, hier insb. die Dichte des Benzindampfes und die Zündfähigkeit. Könnte funktionieren!


    - Lt Bild vom originalen Flammrohr und dem jetzt montierten erscheint es so, daß der Querschnitt am Austritt aus dem Flammrohr beim originalen geringfügig größer ist als beim jetzt montierten. Das Problem an der Sache ist folgendes: Eine Flammenfront kann sich im Normalfall nur mit einer begrenzten Geschwindigkeit ausbreiten, man sagt ca. 30m/s. D.h. wenn die Flammfront, welche ja im Flammrohr stabil brennen soll, dort aufgrund der Gasströmung schneller ist, wird die Flamme "aus dem Rohr geblasen", wo sich der Gasstrahl mit der umgebenden Luft vermischt, an Geschwindigkeit abnimmt und dann vor dem Flammrohr mit deutlich kälterer Flamme brennt. Die Flämmchen an den vorderen Löchern des Flammrohr entstehen aufgrund Turbulenzen, welche die Geschwindigkeit des Gemisches abbremsen....


    - Wie "rauh" ist das Flammrohr innen? Wenn´s innen rauher ist, kann (aufgrund der entstehenden Turbulenzen) sich die Flamme im Rohr besser halten "verankern". Wenns spiegelglatt ist, geht das nicht!


    - steck mal einen kleinen Nagel in die letzte Reihe der vorderen Löcher des Falmmrohres (quer durch) und schau, ob die Flamme dann ins Flammrohr zurückschlägt. Wird keine tolle Flamme ergeben, aber der Nagel wirkt ähnlich eines Flammbleches oder Anker aufgrund der entstehenden Turbulenzen und die Flamme könnte ins Flammrohr zurückwandern.


    => Feuerlöscher griffbereit und Test im Freien ist obligatorisch bei solchen Versuchen!


    Es ist sehr schwer, fernschriftlich hier gute Ratschläge zu geben denn letztendlich laufen selbst bei solch einem kleinen Teil recht komplizierte Vorgänge im Bereich Gemischentstehung und Flammausbreitung ab. Aber vielleicht helfen Dir diese Überlegungen ein bißchen!


    LG
    Simon

    Tätigkeitsfeld: Wasser- und Gasturbinen und jetzt auch etwas Lampentechnik! Thermodynamik ist aber auch super interessant!
    Mein Bestand: Px500HK, Aladdin 23; Px826; FH 75, 276; Barthel 0375;
    Unser Forum: http://www.microhydropower-forum.com

  • hallo Frettchen,
    noch ne blödere Idee,
    nimm nen Blechstreifen von ner Getränke-Dose, schieb ihn über Deine Langlöcher solange drüber und klemm in mit ner Rohrschelle, bis Du meinst, daß sie jetzt richtig funzt.
    Sozusagen "Vergasereinstellung" :applaudit:


    Gruß RJ

    Benzinkocher


    "Alle Tage sind zwar gleich lang, aber unterschiedlich breit" - Zitat: Wolfgang Neuss

    Einmal editiert, zuletzt von Russenjesus ()