Feuer im Vergaser??? Wenigstens kein Pulsen mehr...

  • Moin Moin!


    Nachdem ich ja etwas an meiner Lampe gebastelt habe, und der Pumpenumbau für nen echten Schlosser ne Arbeit für die linke Hand ist, dachte ich mir, ich könnte ja mal was gegen das Pulsen meiner Lampe tun.


    Vergaserstopfung wurde ja schon mehr als genug mit "für und wider" hier besprochen, also habe ich diese Lösung mal als letzte Instanz abgelegt, und mich dem Mischrohrabstand gewidmet.


    Da ich meine Lampe mit senkrechtem Mischrohrpaddel betreiben muss, habe ich den Abstand zur Düse mal um einen Millimeter vergrößert. Vorher habe ich auch das Mischrohr an der Eintrittsseite entgratet, an dem Grat hätte man Mörhen schruppen können. Also Rundfeile raus, dann schön schlichten und zum Schluss nochmal mit Putzwolle durch, alles wunderbar. Danach noch etwas am Blech gebogen, welches das Mischrohr und die Mischkammer hält.


    Alles wieder zusammengebaut (hat mich übrigens gewundert, daß der Glühstrumpf das Abschrauben-Wegstellen-wieder aufschrauben-und gefummel überlebt hat...) und gespannt die Lampe vorgeheizt. Dann, Drehung am Handrad... freue mich schon auf das Licht - F E U E R!!! Die Haube hatte ich noch nicht drauf, war ja nur ein Testlauf. Aber die Flammen waren schon nicht schlecht... Zudem lief dann noch der Rand, auf dem das Oberteil sitzt voll mit Petroleum, welches sich freundlicherweise am Inferno beteiligte.


    Na ja, Druck vom Tank runter, Handrad zu, und abwarten. Nachdem der Haufen dann abgekühlt war, hab ich dann gesehen, daß scheinbar an der Dichtfläche zwischen Düse und Vergaser Petroleum rausgekommen ist. Ich habe bei dem ganzen gebastel die Düse nicht berührt, außer mal eben drübergeputzt.


    Ich hab dann die ziemlich verkohlte Düse herausgedreht, und die Düsennadel und das innere des Vergasers sahen auch recht verrußt aus.


    Kann es sein daß die Flamme in den Vergaser zurückschlägt? Kann es mir kaum vorstellen, aber scheint ja so gewesen zu sein... Könnte auch sein, daß die Düse beim ersten Feuerchen einen Riss bekommen hat, der Druck des Petroleumdampfs scheint ja schon immens zu sein.


    Na ja, nach dem Einbau der neuen Düse und erneutem Anzünden der Lampe schlug der Schock mit dem Feuerchen dann in "helle" Freude um: Meine sonst leicht blinkende 500er strahlte in einem durchgehenden Licht, und heller als je zuvor.


    Wenn auch manchmal ein paar Haare abfackeln müssen, am Ende wurde doch alles gut :D


    Grüße


    Roman

  • Zitat

    Original von roman1000


    Kann es sein daß die Flamme in den Vergaser zurückschlägt? Kann es mir kaum vorstellen, aber scheint ja so gewesen zu sein... Könnte auch sein, daß die Düse beim ersten Feuerchen einen Riss bekommen hat, der Druck des Petroleumdampfs scheint ja schon immens zu sein.


    Moin,


    also einen Flammrückschlag in den Vergaser, das geht meines Wissens nach nicht, was Du da an dunklen Rückständen hast, entsteht durch das Petroleum bzw. Lampenöl.
    Auch wenn Du die Düse beim einstellen vom Mischrohr etc. nicht angefasst hast, kann es ja vorkommen, das sie sich im Betrieb löst. Entweder nachziehen und beobachten ob sie sich wieder löst, oder gleich einen kleinen Tropfen Auspuffkit an die Düse geben und dann wieder eindrehen.


    Gruss Bommel

  • Moin Moin


    Ein Flammrückschlag in den Vergaser kann definitiv NICHT funktionieren.
    Im Vergaser befindet sich KEIN Sauerstoff der zwingend zur verbrennung des Petroleumgases benötigt wird. Das Gemisch selber im Vergaser ist solange nicht zündfähig, bis es außerhalb der Düese mit Sauerstoff verwirbelt/gemischt wird.


    Also keine Panik :rauch:


    Mein größtes Spielzeug:
    MAN KAT1 5t mil glw - 12,7 Liter V8 DIESEL

  • Dann scheint wohl durch das Feuer (das ja seitlich an der Düse seinen Herd hatte) die Temperatur im Vergaser so hoch gewesen zu sein, daß sich da der Rückstand gebildet hat... Wie auch immer, die Lampe geht wieder, und hat gestern Abend auch schon wieder sehr gute Dienste in der (stromnetzunabhängigen) Hütte am See getan :bounce:

  • Zudem lief dann noch der Rand, auf dem das Oberteil sitzt voll mit Petroleum, welches sich freundlicherweise am Inferno beteiligte.


    Das selbe Problem hatte ich vor eine Woche auch, bei mir war das Vergaserfußventil undicht. Die Dichtung war etwas verrutscht, neu eingelegt und alles war wieder Gut.


    Gruß
    Volker

    *** Auf der SUCHE nach einer HASAG 551 ***


    >>> Wer immer nur das tut was er schon kann, wird immer nur das bleiben was er schon ist <<< *Henry Ford

  • Hallo Roman,


    das flammende Inferno, wie Du es bezeichnest, und die Rußentwicklung hängen direkt miteinander zusammen. Denn beides beruht auf der Anwesenheit von feinverteiltem Kohlenstoff in der Flamme.


    Bei hoher Vergasertemperatur werden die Kohlenwasserstoffmoleküle gecrackt (aufgespalten). Cracken von langkettigen Kohlenwasserstoffen in kurzkettige wird in Raffinerien verfahrenstechnisch genutzt, um spezielle Mineralölprodukte herzustellen. Die Flammentemperatur unserer Brennstoffe ist schwankend. Schließlich ist sie von vielen Einflüssen abhängig.


    Wenn wir gesättigte Kohlenwasserstoffprodukte, und da zählt auch Petroleum zu, in unserer Petroleumlampe (Petromax/Geniol und Baugleiche) verbrennen, verläuft das Cracken mit zunehmender Verbrennungstemperatur selbständig und kann nicht unterbunden werden.


    Bei Verbrennungstemperaturen über 360 °C beginnen die Kohlenwasserstoffmoleküle in so starke Schwingungen zu geraten, dass sich Bindungen zwischen den Kohlenstoffatomen lösen und Kohlenwasserstoffe mit kürzerer Kettenlänge entstehen. Bei dieser Spaltung entsteht Koks. Ein Teil des dabei frei werdenden Koks wird wegen Sauerstoffmangel (z. B. nicht realisierbarer Düsen/Mischrohrabstand) nicht oder nur unvollkommen verbrannt. Die Verbrennungsprodukte scheiden sich feinverteilt als Ruß in der Haube, Düse und Vergaseroberteil ab. Im weiteren verstopfen Koks und Ruß die Düse unserer Leuchte.