Heute kam sie, meine PX 1500

Hallo Erleuchtete.

heute habe ich meine PX 1500 bekommen. Eigentlich war es wohl ein Schnäppchen, denn das Angebot endete gerade zur Halbzeit des Länderspiels Deutschland Polen. Da saßen wohl die restlichen Interessenten vor der Glotze.
Leider am Tank im Bereich des Traggestells Korrosion mit Grünspan. Tank aber innen erstaunlicherweise blitzblank bis auf wenige Fusseln. Flammrohr, Vergaser und Brennkammer stark verkokelt. Zentrierscheibe und Prallteller rosten. Sonst aber noch ganz ansehnlich. Nur die Vorwärmschale fehlt. Pumpe erzeugt keinen Druck, neues Leder, und Manometer benötigt eine neue Dichtung.
Habe sie erstmal demontiert und alle Messingteile in Zitonensäure eingelegt.
Dabei stellte ich fest, Vergaser war nicht gestopft. Sollte man die 1500er stopfen? Wenn ja, mit Messing oder Ofenschnur?
Old Tatterhand

Danke jlo,
habe gerade Radiator mit Prallteller bestellt. Auch eine neue Zentrierscheibe. Rost schleifen ist einfach nicht mein Bier. Und weil ich auch noch für meine Bundeswehr Petromax Teile brauche, ist es mal ne ganze Stange geworden. Ich werde weiter berichten.
Old Tatterhand

Hallo Bommel,

das mit der Düse habe ich auch schon festgestellt. Ich schaue durch das abgeschraubte Vergaseroberteil und stelle fest, die Bohrung der Düse ist groß wie ein Scheunentor.Hab aber noch neue 500er Ersatzdüsen. Und auch bei mir ist mittig an der Haube etwas Emailie abgeplatzt. Na ja, Rapiddüse ist auch nur noch gut zum Wegwerfen.
Innen ist mein Tank jedoch, abgesehen von einigen kleinen Flusen, fast metallisch blank. Selbst Vergaserfußventil und Pumpenbodenventil sind in Ordnung.
Habe mir auch Deine Lampe angeschaut. Da scheine ich noch Glück gehabt zu haben. Meine sieht optisch besser aus, selbst das Gitter ist nach Politur mit Chromo Rapid von Connex jetzt wieder wie neu.
Aber sage mal, warum filterst Du das gebrauchte Atzeton? Gibt es nicht eine umweltfreundlichere Lösung?
Ich lasse verschmutztes Atzton über Nacht stehen, die Sedimente setzen sich dann auf dem Boden ab. Am anderen Tag gieße ich vorsichtig das klare Atzton zur Weiterverwendung ab, den verschmutzen Rest, etwa ein Schnapsglas voll, verbrenne ich im Garten. Und Glückwunsch zu deinen Fotos. Würde selbst gerne mal einige Fotos hier reinstellen, schaffe es aber nicht. Format zu groß und für Bildbearbeitungsprogramm hat mein Rechner nicht mehr genug Speicherplatz, bzw. er wird dann so langsam, daß ich zwischendurch meine Steueerklärung fertigen kann.
Old Tatterhand

Zitat

Original von Jonas
Hi, viel Glück beim wieder fit bekommen. Meine liegt immernoch zerlegt in der Ecke.

Normalerweise brauchst du die Lampe nicht stopfen, wenn sie ohne Glühstrumf nur mit Radi laufen soll

Ach Jonas,
das geht bei mir nicht. Einmal zerlegt, juckt es mir in den Fingern und ich kann kaum erwarten, bis die nötigen Ersatzteile da sind.
Und die Lampe hat auch noch ein senkrecht teilmattiertes Glas. Und schon allein aus Neugier werde ich sie darum auch mal mit Socken leuchten lassen. Von daher wird es wohl besser sein, den Verganser gleich zu stopfen.
Old Tatterhand

Lieber Wilm,
als Wahn würde ich das Stopfen eigentlich nicht gerade bezeichnen. Je mehr ich mich mit Petromaxlampen beschäftige, je mehr verfestigt sich auch bei mir der Eindruck, die haben fast alle, so wie schöne Frauen, ihre individuellen Zicken.
Das fällt schon beim Start und auch beim Betrieb baugleicher Lampen beim Bedürfnis nach sehr unterschiedlichem Druck bei mir auf.
Meine erste Lampe, eine 829er, nagelneu hier aus dem Shop, pulsierte bei Petroleumbetrieb und selbst nach einer Stopfung flackerte sie noch leicht. Nachdem ich sie auf Spiritus umgerüstet hatte, ist sie aber zu meiner Lieblingslampe geworden. Allerdings, hoher Verbrauch durch die größere Düse. Umrüstung einer 1500er auf Spiritus wäre aber wegen der nachlassenden Heizleistung kaum empfehlenswert.
Und eigentlich will ich die 1500er auf meiner Segelyacht für den Notfall als Kocher benutzen. Da hätte ich bei Benzinbetrieb doch erhebliche Bedenken. Benzindunst ist schwerer als Luft und in der Kabine ist es eh schon eng, der Bootsrumpf wird zur Bilge hin immer enger. Bei einer Nachlässigkeit könnte sich da sehr schnell ein züdfähiges Gemisch bilden. Durch Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit kann man das zwar vermeiden, aber wer ist immer sorgfältig und wem unterläuft nicht auch mal eine Schusseligkeit? Leider passieren auf See eben häufig Sachen, die eigentlich nicht passieren dürften. Und meistens natürlich völlig unerwartet.
Old Tatterhand

Tja Wilm,
ich muß gestehen, ich reinige auch immer rnur das Standrohr. Nach Zitronensäurebad schiebe ich ein altes Röllchen Messinggaze rein und raspele es suaber.
Die Wendelreinigung mittels Bowdenzug würde ich gerne mal probieren. Das Problem ist nur, ich kenne den Zaubertrick nicht,wie man mit dem Bowdenzug in die Wendel kommt. Ich stelle mir das kniffelig vor, fast so wie eine Schlüssellochoperation.
Old Tatterhand