Hasag 551 Pumpenventil wird nicht dicht

  • Hallo zusammen,

    eine meiner Hasag 551 (Lampe mit gelb rotem Wasserschiebeschild Eugen Schatz) bringt mich zur Weißglut.

    Genauer das Pumpenventil, dieses lässt sich nicht abdichten, weder eine Dichtung aus Kork noch eine Viton Dichtung führen zum Erfolg.

    Das Pumpenventil ist das Originale, Außengewinde M 10x1 sowie die Hülse mit M6 x 0,8 Linksgewinde.

    Einsatz und Messingfeder sind auch original, die Bohrung ist Ø 4,2 und 2 mm tief.

    Den Dichtsitz habe des Pumpenventils habe ich bereits mit sehr feiner Stahlwolle abgezogen sowie die innere Bohrung ganz vorsichtig mit einem Kegelsenker entgratet.

    Doch alles Fehlanzeige, wenn ich die Lampe unter Druck setze fährt die Pumpe aus, etwas Bremsenreiniger in Schacht zeigt das die Luft aus der Bohrung des Pumpenventils kommt.

    Was mache ich falsch bzw. was könnte die Ursache sein ??

    Gruß

    Martin

  • Hallo Martin,


    …mal so auf die Schnelle paar Ideen wenn es eindeutig das Ventil selbst ist:

    • Ist die Dichtfläche eben ohne Macken und Krater?
    • Der Einsatz ist leichtgängig, hakt und verkantet nicht?
    • Die Feder hat sich vielleicht gesetzt oder ist (doch) nicht original. Die Feder mal etwas strecken oder was strafferes probieren?
    • Mal im zusammengebauten Zustand von oben durch die Bohrung mit einem stumpfen Gegenstand testen ob alles prinzipiell funktioniert.
    • Mal (wenn vorhanden) ein anders und bekanntlich funktionierendes Ventil einbauen...nicht, das die Ursache doch nicht das Ventil ist ;).

    Viel Erfolg.

    Grüße Tino

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln. Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.

  • Hi Tino,


    danke für Deine Denkanstösse.


    Werde die Dichtfläche nochmals genauer inspizieren ggf. auf der Drehmaschine ganz vorsichtig einen Span abnehmen.


    Habe noch eine zweite Lampe mit intaktem Ventil, werde dieses mal in den "Patient" einsetzen zum Testen.


    Fortsetzung folgt...


    Gruß


    Martin

  • ....oder ein Riss im Pumpenrohr?


    :megaphon: Der Martin schrieb in Post #1:

    wenn ich die Lampe unter Druck setze fährt die Pumpe aus, etwas Bremsenreiniger in Schacht zeigt

    das die Luft aus der Bohrung des Pumpenventils kommt.

    :besserwisser:

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • mh..zu wenig Federkraft, die aufa Ventil drückt? Ist die Feder eventuell zu kurz? Könnte auch sein, dass das Dichtmaterial nicht weit genug herausragt.

    Kenne jetzt das Ventil der Hasag nicht, sondern nur das Petromax.

    Könnte mir auch vorstellen, dass das Ventil selbst innen Spiel hat und somit nicht mittig auf die Öffnung trifft.

  • Mir ist schon des öfteren aufgefallen, dass manche Ventile nach dem Neueinbau nicht sofort abdichten, wenn man die Lampe „nur“ mit Luft unter Druck setzt, erst recht, wenn ich Korkdichtungen verwende. Hierbei hilft manchmal, die Lampe mit Petroleum zu füllen, sodass das Ventil komplett eintaucht. Durch die Viskosität verschließen sich kleine Undichtigkeiten manchmal. Wenn man die Lampe dann längere Zeit unter Druck stehen lässt, kann sich der Sitz auch entsprechend in die Dichtung „einarbeiten“ und die Lampe ist danach immer dicht. Funktioniert aber logischerweise nur, wenn der Sitz, Feder und Dichtung in Ordnung sind.

  • es kommt auch bei neuen Pubove's vor, dass sich der Knupsiträger in der Hülse verkantet an der Querbohrung, hier auf Gratfreifreit achten! Hatten wir erst in Urloffen den Fall.

    RJ

    Benzinkocher


    "Alle Tage sind zwar gleich lang, aber unterschiedlich breit" - Zitat: Wolfgang Neuss

  • Servus,


    erstmal danke für die ganzen Tipps und Hinweise.


    Habe das Ventil, wie beschrieben, von einer anderen 551


    (mit Blechschild Eugen Schatz) versuchsweise eingebaut und probiert,


    dieses Ventil hat wie erwartet funktioniert.


    Nun war meine Neugierde groß und ich habe das funktionierende Ventil, auf den Fotos links zu sehen, mit dem „Patienten“ rechts im Bild verglichen.


    Bei der linken Ausführung ist deutlich zu erkennen, daß man hier eine Optierung durchgeführt hat, zu sehen an der Höhe der Dichtfläche welche ca. 5 – 6 mm nach oben gesetzt wurde.


    Vermutlich hat es mit dem älteren, undichten Ventil (aus Lampe mit gelb- rotem Wasserschiebeschild) entsprechende Dichtheitsprobleme gegeben.


    Leider wird es mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit keinen Zeitzeugen mehr geben der zu entsprechenden Dichtigkeitsschwierigkeiten und daraus resultierenden Optimierungsmaßnahmen der Geometrie des Pumpenventils etwas berichten kann.


    Falls jemand noch ein Pumpenventil, wie auf dem Foto links abgebildet, übrig hätte wäre ich sehr daran interessiert.


  • Hast du es schon mal mit NBR/Viton probiert? Ich habe in letzter Zeit eine ganze Hand voll Ventile von Pumpen und Vergasern neu gemacht und aus 2 und 3 mm NBR ausgestanzt. Das funktioniert ganz gut mit einer Lochzange. Bisher waren alle meine Ventile auf Anhieb dicht. Rein von Funktion sind die ja scheinbar mit den Petromax Ventilen identisch.

  • …der Haupthöhenunterschied ist doch in der unterschiedlichen Höhe der Oberteile begründet!


    Bei der Korkoberfläche bezweifle ich die Dichtheit.


    Ordentlicher Gummi rein und die genannten Punkte prüfen…dann werden beide Ventile bestimmt funktionieren.


    Grüße Tino

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln. Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.

  • Moin zusammen,

    meine Erfahrung mit diesem Ventiltyp besagt, dass es wichtig ist, dass die Kreisringfläche, welche auf die

    Dichtfläche drückt, nicht zu groß sein darf. Sonst verteilt sich der Anpressdruck auf eine zu große

    Oberfläche. Dies führt in der Folge zu einer Leckage an der Dichtfläche.


    Man kann die Kreisringfläche sauber verkleinern, indem man den Kopf sauber und Plan auflegt und

    an einer Standbohrmaschine mit einem scharfen Kegelsenker die Innenbohrung des Ventilsitzes

    leicht ansenkt. Dadurch reduziert sich die Oberfläche des Kreisrings und der Anpressdruck pro

    Quadratmillimeter Sitzfläche erhöht sich.


    Zusätzlich würde ich der Empfehlung von Tino folgen und eine Gummidichtung mit einer geringen

    Gummihärte einbauen.


    Nachtrag:

    Der Dichtungsträger sieht auch ziemlich "gerupft" aus. Da würde ich zumindest mit feinem Nassschleifpapier

    aussen die Oberfläche glätten. Dann kann da nichts mehr klemmen.

  • Hallo zusammen,

    danke für die ganzen Hinweise und Anstösse.

    Viton Gummi sowie neue Federn sind unterwegs .

    Die zerrupfte Korkdichtung ist der Rest vom Demontieren, habe diesen Rest vor dem Foto nicht vollständig entfernt gehabt.

    Wenn das Material eingetroffen ist geht es hier weiter.

    Gruß

    Martin

  • Oooh! Was habe ich mich schon mit diesen Dichtungen herumgeärgert!

    Besonders bei den Butterfly Lampen ist das stets ein Krampf!

    Bei den Butterfly Lampen neigen aber auch die Federn dazu, sich aufzulösen.


    Das NBR Material, das mir zur Verfügung steht, ist m.E. zu hart.

    Das Viton aus alten Ölfiltern funktioniert umso besser.

    Die Originaldichtungen bei den Butterfly Lampen scheinen aber auch sehr weich zu sein.

    Allerdings ist es meistens so, daß je weicher eine Dichtung ist, desto weniger resistent sie gegen bestimmte Medien ist.


    Achja, erschwerend kommt bei mir hinzu, daß ich die Dichtungen selber anfertige.

    Inzwischen habe ich aber eine Vorgehensweise entwickelt, die recht gute Ergebnisse aufweist!


    Meistens lag es bei mir nämlich daran, daß die Dichtfläche in Bezug auf die Gegenfläche nicht gerade war.

    Also stanze ich die Dichtung zunächst aus, schneide sie möglichst gerade auf die richtige Länge, lege sie in den Dichtungsträger, spanne den in eine Bohrmaschine, welche waagrecht in einem Bohrständer montiert ist.

    Dann lasse ich das Ganze drehen und bearbeite die Dichtung ganz vorsichtig mit einer Trennscheibe in einem Dremel (mit der Fläche der Trennscheibe, was man ja nicht tun sollte - nicht zuletzt deswegen auch ganz vorsichtig).

    Dadurch erhält man eine völlig plane oder sogar konische Dichtungsoberfläche, welche, wie erwähnt, sehr gute Ergebnisse erzielt.


    Was eigentlich immer geht: Erhöhen der Federkraft. Das hat aber mindestens Einbußen des Komforts beim Aufpumpen zur Folge.


    Was ich auch schon getan habe, die Bohrung im oberen Teil des Ventils zehntelmillimeterweise erhöht.

    Je größer die Bohrung, desto größer die Kräfte (Kraft = Druck x Fläche). Gleichzeitig verringert sich die Kontaktfläche mit der Dichtung, was bis zu einem kritischen Punkt auch die Dichtigkeit verbessert.


    Übrigens ist nach meiner Erfahrung die Dichtigkeit bei niedrigen Drücken schwieriger zu erreichen.

    Bei höheren Drücken erzeugt der Druck dann im Ventil mehr Kraft zum Dichten als die Feder.


    Ich prüfe das Ventil immer, bevor ich es überhaupt einbaue, mit einem passenden Schlauch, in den ich hineinblase.

    Wenn das dicht ist, dann ist das Ventil so gut wie immer auch in der Lampe dicht!

    Das hat mir schon viel Frust erspart, war auch so schon genug davon!

  • Hallo,


    nach Austausch der Feder sowie des Dichtungsträgers samt zugehöriger neuer Viton Dichtung funktioniert alles zu meiner besten Zufriedenheit.


    Danke nochmals für vielen konstruktiven Tipps und Kniffe.


    So macht das Forum Spaß :stark:


    Gruß


    Martin