Spiritusstichflamme

  • Hi, eben habe ich meine 823 mit Spritus vorgeheizt.

    Dabei die Schale Rand voll gemacht und es ist auch etwas unten auf den Tank gelaufen.

    Habe mir nichts weiter dabei gedacht und die Schale entzündet, schließlich passiert das ja öfter mal und brennt dann auch schnell weg.

    Diesmal hat aber nur der Sprit auf dem Tank gebrannt, die Schale irgendwie nicht…, dann war plötzlich das ganze Glas innen Spiritusbenetzt und die Haube hat danach oben raus übel Feuer geschlagen.

    Habt ihr das auch schon mal gehabt ?

    Frage mich ob der Spiritus vielleicht Wasser gezogen hat oder ob ich einfach was falsch gemacht habe ?


    Grüße

  • große Oberfläche auf dem Tank - schnelle Verdunstung - in der Schale wird auf Grund des Volumens der Flammpunkt verzögert erreicht, die Erwärmung reicht aber für eine erhöhte Verdunstung in dem teilgeschlossenen Glasvolumen.


    So ist das halt. Wenn die Schale schon mitbrennt am Anfang ists besser würd ich mal sagen.

  • Frage mich ob der Spiritus vielleicht Wasser gezogen hat oder ob ich einfach was falsch gemacht habe ?

    Woher soll der Alkohol das Wasser gezogen haben? 4% sind sowieso schon drin.

    Nein, das ist schon so, wie der Sirko geschrieben hat.

    Mit was zündest Du eigentlich den Spiritus, mit einem Stabfeuerzeug oder einem Brülierbrenner?


    und die Haube hat danach oben raus übel Feuer geschlagen.

    Wohin auch sonst?


    Habt ihr das auch schon mal gehabt ?

    Ja, das kennen wir - kann passieren, wenn man nicht aufpasst.

    Sollte aber nicht Tagesgeschäft werden,

    deswegen immer schön aufpassen mit den feuergefährlichen Kohlenwasser-Stoffen!

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Tag,


    Feuere schon seit Jahren mit Ethanol im Schälchen.

    Brennt wie sau ..😁


    MfG vonaus Nl wo das ganze Land heute feiert das unsere König wieder ‘n Jahr älter geworden ist..,


    Tjerk 🤓

    Starklichtliebhaber tun es am liebsten im Dunkeln.. 👍

  • …beim lesen der Überschrift war ich erst erschrocken, jetzt aber wieder beruhigt, von einer „Explosion“ kann ja nun (glücklicherweise) keine Rede sein.

    Sowas ist sicherlich schon der Mehrheit passiert und der Grund ist nachvollziehbar.

    Oder war bei dem „Inferno“ eventuell auch unvergastes Petroleum im Spiel?


    Ist ein prima Beispiel um zu erinnern, das wir mit brennbaren Flüssigkeiten hantieren.

    Jeder kann mal selbstkritisch checken wie und wo er seine Brennstoffumwandler startet, betreibt oder auch was im Notfall an Löschmitteln griffbereit ist. Der Suchbegriff „Brandschutz“ in der Forensuche bringt viele Treffer. Zum Beispiel HIER wurde schon diskutiert…man lernt nie aus.


    Grüße Tino

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln. Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.

  • große Oberfläche auf dem Tank - schnelle Verdunstung - in der Schale wird auf Grund des Volumens der Flammpunkt verzögert erreicht, die Erwärmung reicht aber für eine erhöhte Verdunstung in dem teilgeschlossenen Glasvolumen.


    So ist das halt. Wenn die Schale schon mitbrennt am Anfang ists besser würd ich mal sagen.


    Das klingt im Nachhinein sehr einleuchtend, vielen Dank.

    Dann weiß ich nun das ich zum befüllen besseres Werkzeug brauche, bei größeren Lampen passiert mir das nicht, aber die Kombination aus mickrigem Befüllloch und flacher Schale tut ihr übriges.


    Vielleicht kann man die Überschrift in Spiritusstichflamme ändern, das lag mir gestern nicht auf der Zunge.

    Gruß

  • d5506fahrer

    Hat den Titel des Themas von „Spiritusexplosion“ zu „Spiritusstichflamme“ geändert.
  • Alkohol ist hygroskopisch! :)

    Das ist bekannt, Alkohol ist ja auch mischbar mit Wasser.
    Daher dürfte Alkohol auch die einzige brennbare Flüssigkeit sein, die ich kenne,

    die mit Wasser gelöscht werden kann.


    Wenn genug Wasser im Alkohol ist, brennt er nicht mehr.

    Von daher gehe ich davon aus, dass dies auch nicht die Ursache des geschilderten Vorgangs gewesen sein kann,

    sondern ganz einfach die Überfüllung und das sorglose Vorgehen dafür gesorgt hat, was dann geschah.


    Im Übrigen, in welcher Zeit hätte der Spiritus bei Viktor wieviel und woher "Wasser ziehen" sollen?

    Spiritus bewahrt man doch in einem geschlossenen Behältnis auf - oder?


    Sicherlich müssen wir das jetzt nicht auf wissenschaftlicher Basis ausdiskutieren, finde ich.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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  • Dann weiß ich nun das ich zum befüllen besseres Werkzeug brauche,

    Dir kann geholfen werden - schau Dir die Seite mal an https://www.starklichttechnik.…/zubeh%C3%B6r-und-pflege/

    Dort siehst Du zum einen "Gasbrenner" (auch Flambier- oder Brülierbrenner genannt) und zum anderen "Spiritus-Fläschchen" (auch Montage- oder Spritzöler genannt).


    Auf dem angefügten Foto siehst Du meine Anzündhilfen.

    Ein Flambierbrenner und ein Stabfeuerzeug sowie einen solchen Spritzöler.

    Das Steigrohr in der Flasche habe ich am unteren Ende umgebogen,

    damit in Schräglage der Inhalt auch raus kommt.



    Damit sollte das Befüllen der Spiritusschale und das Anzünden auch bei Dir klappen,

    passt alles hervorragend durch die entsprechende Öffnung bei der Petromax.


    Bitte immer das Handwerk auf einer nicht brennbaren Unterlage veranstalten,

    verschütteten Brennstoff vor dem Anzünden aufnehmen, Lappen feuersicher verräumen

    und vor allem den Plan B vorbereiten, d.h. geeignetes Löschmittel bereithalten

    (ideal CO²- oder Schaumlöscher).

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
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  • Ich benutze dieses Fläschchen.


    Zum Anzünden hab ich aus 3mm Messingröhrchen und Glasfaserdocht eine Art Dauerstreichholz gebastelt. Das wird kurz in Spiritus getränkt und dann kann man die Vorheizschale ganz entspannt entzünden.

    Das original Kännchen war mir irgendwie zu siffend und man kann es gefüllt nicht Transportieren.

  • Diesmal hat aber nur der Sprit auf dem Tank gebrannt, die Schale irgendwie nicht…, d

    Ich halte zwar die Erklärung von Poe für wahrscheinlicher, es kann aber auch sein , daß die Schale leicht gebrannt hat, das aber in dem restlichen Flammenmeer nicht zu erkennen war. Das gefährlich an Alkoholstichflammen ist ja u.a., daß man sie ggf. kaum sehen kann, die Verbrennungen welche sie an Lebewesen verursachen können aber verzögert dann doch ...

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Das gefährlich an Alkoholstichflammen ist ja u.a., daß man sie ggf. kaum sehen kann, die Verbrennungen welche sie an Lebewesen verursachen können aber verzögert dann doch ...

    Einer der Enkel von mir, kann ein Lied davon singen.

    Mit sehr viel Glück ist ihm wenig passiert, als er mit seinem Vater zu Gast auf einer Grillfeier war,

    wo jemand eine Spiritusflasche in der Nähe des Holzkohlegrills stellte, den der (geistig unterbemittelte?) Gastgeber

    einen Augenblick vorher damit in Gang setzte. Durch die Hitze des Grillfeuers blähte sich die Flasche auf, sprang der Deckel ab,

    die enstandene Stichflamme traf die (G.S.D. "langen") Hosenbeine des Kleinen (4 Jahre alt) von hinten,

    ein Schwung brennender Spiritus flog mit und setzte zuerst noch unsichtbar die Hosenbeine in Brand ...

    Zum Glück war der Schwiegersohn als "First-Responder" ausgebildet und wußte was zu tun ist. Unter der Dusche viel Wasser drauf.

    Im Krankenhaus durfte man Verbrennungen nur des 2. Grades feststellen, zudem hatte der Bub Glück, daß er gerade einen Wachstums-Schub durchlief, was die Heilung positiv beeinflußte und keine häßlichen Brandnarben hinterließ. Also sehr Glück im Spiel gewesen ...

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
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    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

    Einmal editiert, zuletzt von ABurger ()

  • Auch Spiritus braucht zum Brennen Sauerstoff, dieser ist bei der Flamme auf dem Tank noch reichlich vorhanden. In der entstandenen, heißen CO2-Wasserdampf-Wolke "kocht" dann zwar der Spritus im Schälchen, aber zum Brennen kommt das Wasser- Alkoholdampfgemisch erst nach Vermischung mit Sauerstoff im Lampenhut.

    Mancher will von der Lampe den Rost abputzen, scheuert aber nur das Metall weg und der Rost bleibt sitzen.
    Zitat: Quelle unbekannt

  • Auch Spiritus braucht zum Brennen Sauerstoff, dieser ist bei der Flamme auf dem Tank noch reichlich vorhanden. In der entstandenen, heißen CO2-Wasserdampf-Wolke "kocht" dann zwar der Spritus im Schälchen, aber zum Brennen kommt das Wasser- Alkoholdampfgemisch erst nach Vermischung mit Sauerstoff im Lampenhut.


    Genau so war es. Der Niederschlag an der Glasinnenseite hat sich nicht entzündet, ist aber relativ schnell verdunstet… Und dann kam es ja wie beschrieben oben aus dem Hut zur Stichflamme.

  • Daher dürfte Alkohol auch die einzige brennbare Flüssigkeit sein, die ich kenne,

    die mit Wasser gelöscht werden kann.

    Es gibt eine Menge brennbarer hydrophiler Flüssigkeiten, die man demnach mit Wasser löschen kann.

    Alkohol hat ja eine größe "Familie".

    Aceton fällt mir da noch ein...


    Wenn genug Wasser im Alkohol ist, brennt er nicht mehr.

    Angeblich ist das Mischungverhältnis 50:50 die Grenze.


    Im Übrigen, in welcher Zeit hätte der Spiritus bei Viktor wieviel und woher "Wasser ziehen" sollen?

    Ich weiß nicht, wie andere Leute ihren Alk so lagern... :trink:



    Bitte immer das Handwerk auf einer nicht brennbaren Unterlage veranstalten,

    Ich habe mir angewöhnt, einen platten Pizzakarton als Unterlage zu verwenden.

    Der ist zwar brennbar, mir kommt es da aber eher darauf an, daß sich die brennbare Flüssigkeit nicht ungebremst ausbreiten kann.

    Solange die Flammen örtlich begrenzt sind, ist man noch Herr der Lage.


    Das hat sich auch beim Start meiner Lötlampe bestens bewährt.

    Die Umgebung sollte aber feuerfest sein.


    Zum Befüllen der Vorheizschale verwende ich eine 5 ml Spritze mit nicht zu dünnen Kanüle, deren Spitze ich entschärft habe.

  • Dann weiß ich nun das ich zum befüllen besseres Werkzeug brauche, bei größeren Lampen passiert mir das nicht, aber die Kombination aus mickrigem Befüllloch und flacher Schale tut ihr übriges.

    HIER noch paar Ideen zum Kauf oder auch selber bauen.


    Grüße Tino

    Wer zu wenig Fehler macht, hat zu wenig ausprobiert.

    Zu viel Nachdenken ist wie Schaukeln. Man ist zwar beschäftigt, kommt aber kein Stück weiter.

  • Ja da muss ich mir was überlegen. Ein kleines Messingrohr hab ich, bloß kein passendes Känchen.

    Vielen Dank für den Link.

    Gruß

    Das kleine Taschenölerfläschchen ist wirklich gut. Ist dicht für den Transport und kostet irgendwie 3€ oder so.

  • Einen alten Blechöler umbauen wäre mir lieber, ich mag den Plastikkram nicht, aber sehen was kommt. Vielen Dank für die vielen Ratschläge.

    Es wird mir so schnell nicht wieder passieren.

    Und keine Sorge Löschdecke und Feuerlöscher sind natürlich in meinem Haushalt griffbereit.

    Bei solchen Ereignissen schaue ich erstmal, … und in diesem Fall hatte ich dann einfach den Rapid zugeschaltet, und nachher aufgedreht.

    Ich bilde mir ein gelernt zu haben das diese Lampen gefährlicher sind um so kälter sie sind…


    Gruss und schönen Abend.

    2 Mal editiert, zuletzt von Viktor ()