• Hallo,habe da wieder eine mir unbekannte Lampe ( sehr groß,50cm ) aufgetrieben,ich kanns einfach nicht lassen,der Petroleumbrenner gehört natürlich dazu,welche Lampe ist es,alt?

    LG

    Reimar

  • Hallo Reimar,


    Eines vorne weg:

    Dein "Petroleumbrenner" scheint mir eher ein "Spiritus-Brenner" ohne Deckel zu sein welcher mit Sicherheit nicht zu der Laterne gehört.

    Einmal angezündet ist dieser in der Laterne auch nicht mehr regelbar ohne sich die Finger zu verbrennen da der Zugang nur von oben erfolgen kann.

    Dafür gibt es / gab es Brennereinsätze mit einer Art Draht nach oben zum Herausnehmen.

    Hier ein Foto eines solchen Einsatzes mit Glas-Tank und Flachbrenner:


    Da gehört Etwas rein was auch die Flamme ungefär mittig in die Scheiben stellt.


    Die Laterne selbst würde ich auf die Schnelle in den Bereich Bahn oder Schifffahrt stellen.

    Ich suche aber noch genau nach.


    Grüße aus Franken

    Wilhelm

    Einmal editiert, zuletzt von Wilhelm H. ()

  • Bilder sollten eigentlich so aussehen ...

    Hallo Reimar


    Deinen ersten Post mit den Vorschaubildern fand ich schon richtig.

    Da hier viele per Handy tätig sind (erkennt man an den häufigen Vertippern auf den Mini-Tasten 8o), muß bei "Vollbildern" ewig gescrollt werden, um den Post durchzublättern.

    Interessante Vorschaubilder können ja bei Bedarf nachgeladen werden.


    Zu deiner Laterne hab ich leider auch noch nix gefunden, bin aber noch beim Blättern...

    Viele Grüße aus

    Sachsen-Anhalt

    Andreas

  • Also, ich kann mir nicht helfen,

    aber was historisches scheint das nicht zu sein.


    So hat man "früher" doch nicht gearbeitet - oder?

    Die Hülsen bei der Aufnahme vom Tragebügel,

    die plattgedrückten Rohre mit den Scrauben der Käfigstangen,

    der total verzogene/verbogene Kamindeckel,

    und das Blechstück vom Verschluss sieht mit punktgeschweißt aus.


    Kann mir aber auch täuschen und icke irre völlig ...

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Erinnert von der Bauweise her an die englischen Cargo - Light´s, die heute gerne in Indien nachgebaut werden.

    Aufklappbarer Kamin, über den die Einsatzlampe unten in die runde Aussparung an langen Haltestangen gesteckt wurde.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Hallo,das mit dem Punktschweissen hat mich auch stutzig gemacht,laut Google wurde aber eben dieses Schweissverfahren schon kurz vor der Jahrhundertwende erfunden.

    LG

    Reimar

  • Also, ich kann mir nicht helfen,

    aber was historisches scheint das nicht zu sein.


    Jetzt, wo ich die untere "Brenner-Aufnahme" sehe, stimme ich dir uneingeschränkt zu.

    Es erinnert mit ganz stark an diese kleinen Dekolaternchen ...



    Für eine alte Stalllaterne im täglichen Gebrauch wäre diese Tankhalterung viel zu wackelig und die nicht abdichtende Haube wäre auch kontraproduktiv.


    Es ist wieder ein gutes Beispiel dafür, daß genug aussagekräftige Bilder mehr als 1000 Worte ersetzen ;)

    Viele Grüße aus

    Sachsen-Anhalt

    Andreas

  • Es gab natürlich historische Lampen mit so einem Stecksystem, wie etwa nachfolgendes Exemplar, allerdings mit anderer Konstruktion ( Federsystem ).




    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Laß dich nicht entmutigen.

    Die Laterne sieht gut aus - und mit der Zeit bekommt man einen Blick für Details die den Unterschied zu alten, historischen Lampen ausmachen, wie etwa moderne Muttern usw.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • ... wie etwa moderne Muttern usw.

    Hallo Rolf,

    das mit den Sechskantmuttern ist mir bei der Laterne auch ins Auge gestochen.

    Weißt Du vielleicht, ab wann es die Sechskantmuttern gab?

    Ich habe da keinen aussagekräftigen Lesestoff dazu gefunden.

    Grüße - Steven

  • Hallo Steven,


    die Entwicklung der Muttern führt ausgehend von der runden Form über die viereckige Form bis zur sechseckigen Form, die verbunden ist mit der Schußwaffentechnik, als man sechseckige Läufe schmiedete und auf die Idee kam dieses Material auch für Muttern zu nutzen.


    Ein Beispiel von 1588:



    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • die Entwicklung der Muttern ...

    Hallo Rolf,


    vielen Dank - vor allem für Deinen Bildbeitrag. Ich war sehr überrascht.

    Ich hatte wirklich gedacht, das die Sechskantmutter hauptsächlich erst in der jüngeren Zeit ("nach dem Krieg") da war.

    Das lag wohl auch daran, daß wenn ich an "alte" Gerätschaften dachte, ich mich immer auch an deren Vierkantmuttern erinnerte.

    Weiterhin neugierig habe ich es dann mal mit der Google-Bildersuche probiert.

    Es war nicht ganz einfach die passenden Suchbegriffe zu finden ... ich hatte auch unheimlich viele Treffer mit guten Tipps zur Mutterschaft ;-)

    Mit den englischen Suchbegriffen "History of nuts and bolts" bin ich schließlich bei einigen brauchbaren Treffern gelandet, bei deren Abbildungen auch ältere Jahresangaben standen. Vier- und Sechskant sind dort in Koexistenz zu sehen, hier ein Beispiel: http://www.historywebsite.co.uk/articles/Darlaston/GKN.htm


    Grüße - Steven

  • da hab ich wohl nichts gscheites gekauft

    Kommt drauf an, wie man "gescheit" definieren mag.


    Du hast Dir die Lampe angelacht, weil sie Dir gefallen hat.

    Oder möchtest Du Dir ein Museum einrichten und bestehst auf Originale einer bestimmten Epoche?

    Sicher nicht - oder?


    Ein Petroleumbrenner dafür läßt sich finden und gut ist.


    Es ist nun Deine Lampe, niemand schreibt Dir vor, was damit zu geschehen hat,

    deswegen mußt Du Dich weder für sie schämen, noch sie irgendwohin verbannen.

    Meine Meinung.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • ...

    Mit den englischen Suchbegriffen "History of nuts and bolts" bin ich schließlich bei einigen brauchbaren Treffern gelandet, bei deren Abbildungen auch ältere Jahresangaben standen. Vier- und Sechskant sind dort in Koexistenz zu sehen, hier ein Beispiel: http://www.historywebsite.co.uk/articles/Darlaston/GKN.htm

    Hallo Steven,

    ein Auszug aus einem Werk welches sich mit dieser Thematik beschäftigt, zeigt wie früh man schon maschinell Schrauben und Muttern herstellte:


    " In seinem Werk „History of the Nut and Bolt Industry in America“ schreibt W. R. Wilburs 1905, dass die erste Maschine zur Herstellung von Schrauben und Muttern 1568 von Besson in Frankreich gebaut wurde. 1641, also ein knappes Jahrhundert später, wurde diese Maschine durch die englische Firma Hindley of York verbessert und erst daraufhin vermehrt zur Schrauben- und Mutterproduktion eingesetzt. In Deutschland war die Entwicklung anders. Hier entstanden die ersten Schraubenschmieden gegen Ende des 17. Jahrhunderts – und zwar im Rheinland und in Westfalen. Gefertigt wurden die Schrauben noch weitestgehend in Handarbeit. Erst gegen Mitte des 18. Jahrhunderts, als die ersten Schraubenfabriken entstanden, wurden sie maschinell hergestellt. "

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Vierkantmuttern waren handwerklich einfach zu produzieren, Sechskantmuttern mussten wohl eher zugekauft werden. Da früher das Material teuer und die Arbeitszeit billig war, hat man wohl für Einzelobjekte und Kleinserien die passenden Muttern selbst hergestellt. Sechskant deutet also nicht (nur) auf neueres Herstelldatum, sonder eben auch eher auf Massenproduktion.