Reproduktion von Tankdeckeln

  • Hallo zusammen.


    Diese Woche war es etwas ruhiger bei mir. Zuviel andere Baustellen.


    Aber zwei Deckel sind gerade fertig geworden.


    Also hier die 09 Royalux


    Wie immer auf der linken Seite der originale Deckel und rechts die Repro unlackiert:



    Und dann weiter mit der 10 ALG Marine. Bei der Öse habe ich jetzt ein vernünftiges Edelstahlblech in 0,2 mm gefunden, welches sehr stabil ist



    Eigentlich ist die 11 LA LUMINEUSE auch fertig. Allerdings gibt es da massiv Probleme im Übergang vom Gewinde zum Tankboden. Da wird es einfach zu dünn. Habe jetzt einen Abguss hinbekommen, der in dem Bereich mit Mühe und Not nicht kaputt gegangen ist. Habe daher heute eine neue Form gebaut. Da bekommt das Gewinde ein wenig "Verstärkung". Hoffe, dass ich da morgen den ersten Abguss machen kann. Dann stelle ich beide Tankdeckel ein.

  • Tach,


    ... ja, immer her damit, einen Strumvogel habe ich auch noch nicht gesehen... :applaudit::naughty::rofl:


    Grüße aus dem Westmünsterland


    Klaus


    PS: ... sorry, den konnte ich nicht liegen lassen, ich weiß, sch.. Smartphone- Tastatur...

  • Die Nr. 11 LA LUMINEUSE ist endlich fertig. Es gibt davon zwei verschiedene Repros.


    Erste Repro ist 1:1 wie der originale Deckel. Problem dabei war/ist, dass die Schichtstärke im Übergang vom Gewinde zum Tankdeckelboden extrem dünn ist. Dadurch sind mir drei Abgüsse regelrecht an der Stelle zerbrochen. Das Problem kann man glaube ich hier sehr gut sehen:



    Daher habe ich noch eine zweite Form erstellt. Durch eine Gewindehülse mit Innengewinde, habe ich das Problem gelöst. Ich habe ein Stückchen in entsprechender Höhe abgesägt und die abgesägte Seite noch nachgefeilt. Final sah das Stückchen Gewindehülse dann so aus.


    Links originaler Tankdeckel, rechts das Stückchen Gewindehülse:



    Das Stückchen Gewindehülse dann in den Tankdeckel gelegt:



    Und die Übergänge mit Knetgummi modeliert:



    Dann mal hier der Vergleich.


    Links originaler Tankdeckel, Mitte Repro wie Original nicht lackiert, Rechts Repro mit Verstärkung durch Gewindehülse nicht lackiert:



    Nr. 12 überschlage ich jetzt, weil der Tankdeckel nur minimal anders ist, als Nr. 11. Zudem ist Nr. 12 keinem Modell zugeordnet. Weiter geht es also mit Nr. 13 Val 'Dor.


    Ach ja, warum jede Repro nachbearbeitet werden muss, erkennt man sehr gut an diesem Bild:



    So sieht der Abguss nach der Entnahme aus der Silikonform aus.

  • Und weiter geht es.


    Bei der Nr. 13 habe ich mir die Zähne ausgebissen. Da muss ich erst einmal mit Matthias S. Brainstorming machen.


    Daher geht es weiter mit Nr. 14 "La Parisienne".


    Hier gab es wie bei einigen topfförmigen Deckeln zwei Probleme.


    1. Der Bereich zwischen Gewinde und Tankdeckelboden ist zu dünn.

    2. Der Tankdeckelrand (oben) ist ebenfalls extrem dünn.


    Problemlösung bei diesem Tankdeckel:


    zu 1.: Ich habe den Boden mit einer Knetgummischeibe verdickt. Hier das Bild dazu:



    zu 2: Ich habe den Tankdeckel auf den Kopf gestellt und da zwischen dem Tankdeckelrand und dem Gewindeanfang, Lederfett eingepinselt. So dass dort zwischen Tankdeckelrand und Gewindeanfang keine Luft mehr ist. Hier das Bild dazu:



    Nun denn, dann mal hier das Ergebnis.


    Wie immer links der originale Tankdeckel und rechts die Repro nicht lackiert:



    Und dann weiter mit Nr. 15 "L'indispensable E.O.L.A."



    Wahrscheinlich ist jetzt erst einmal bis Montag Pause. Ich muss die ganzen Formen und Abgüsse am Wochenende mal vernünftig "archivieren". Sprich, sie kommen in kleine Plastikboxen die alle mit P-Touch beschriften werden.

  • Jetzt brauche ich mal Hilfe von Dir, Jörg stonewasher. Ich bin gerade dabei die beiden Repros für 19. und 20. zu erstellen. Wo passen sie denn jetzt genau hin?


    Hier noch einmal die Bilder dazu.


    Deckel aus 19.:



    Deckel aus 20.:



    Beide haben am Deckelboden die Drahtöse.

  • Ich habe mich noch einmal in die FH-Geschichte eingelesen. Interessant ist dabei stonewasher Beitrag in einem anderen Thema. Hier der direkte Link dazu:


    Trödelfunde 2020


    Also, Andy schreibt ja zu dem ersten Deckel ohne Motiv:


    Rückseitige Markierung in Reihenfolge wie angegeben. Links...FEUERHAND D.R.PATENT - Firmenzeichen - Rechts...Nr. 201

    Leider hab ich sie grad nicht zur Hand. Also eine Laterne, und der Tankdeckel ist flach ohne die Hand. War so verbaut.

    Sehe ich das richtig, müsste dann die Lampe in den Hinweisen von stonewasher der Typ 1 sein. Wenn das der Fall ist gehört da aber wie ja bereits erwähnt ein offener, topfförmiger Deckel. Ich selber besitze eine D.R. Patent Feuerhand Typ 2. Da ist dieser offene, tropfenförmige Deckel drauf. Ich habe den mal abgeschraubt und siehe da, Andy's geschlossener Deckel ohne Motiv paßt. Nur diese Geschichte mit der Drahtöse passt dann nicht. Das war ja die Öse für die Halteklammer, die es erst ab 1926 gab.


    Hier meine Vermutung der Tankdeckel von Andy paßt gar nicht zur Lampe und ist nachträglich weil er einfach passte eingeschraubt worden.


    Könnte ich da richtig liegen?


    Genau so schwierig dürfte die Frage zu beantworten sein, auf welche Lampe/Lampen der FH-Deckel mit dem Strahlenkranz und dem FH-Logo gehört/gehören?


    Dazu schreibt Andy ja:

    Auf dem Tankdeckel ist um das Firmenzeichen der "Strahlenkranz" wie man es kennt.

    Rückseite links oben Nr. 201, darunter FEUERHAND. Mittig Firmenzeichen, rechts oben MADE IN und darunter GERMANY.

    Diese Laterne steht neben mir.

    Also da schreibt Andy ganz klar, dass sie auf einer 201 ist. Nur, auf meiner 201 (1926 - 1929) paßt sie nicht. Auch auf keiner anderen FH die ich habe. Das Gewinde des Deckels ist einfach zu klein. Wo der Deckel aber paßt, ist auf meine D.R. Patent Feuerhand Typ 2 und da gehört sie ja nicht drauf.


    Mhhh, ob da Licht ins Dunkel gebracht werden kann?

  • Hallo Sigi,


    der Tankdeckel mit dem Strahlenkranz + Logo gehört auf eine FH 201 mit folgender Prägung:

    Nr. 201 MADE IN (Links)

    LOGO

    Feuerhand Germany (Rechts)


    Der Tanldeckel ist noch seitlich versetzt und der Tank hat eine leichte Einbuchtung. Das müsste

    Baujahr 1927/28 sein.

    Bei Deinen ganzen Überlegungen denkst Du zu linear! Nier hat verschiedene Tankdeckel parallel laufen

    lassen. Es gibt die 'Patent Feuerhand' und die 'D.R. Patent Feuerhand' mit dem offenen Tankdeckel, die

    'D.R. Patent Feuerhand' jedoch mit dem offenen und dem geschlossenen ohne Markung.

    Mir liegen für das Jahr 1928 zwei originale Prospekte der Firma Nier vor. Der Deutsche zeigt FH Laternen

    mit einem geschlossenen Tankdeckel ohne Markung und der Chinesische Tankdeckel mit FH Logo.


    Grüße

    Jörg

  • Bei Deinen ganzen Überlegungen denkst Du zu linear! Nier hat verschiedene Tankdeckel parallel laufen

    lassen.

    Das stimmt schon. Ich sammle halt die Infos die ich finde und schließe daraus mögliche Lösungen. Und ich hoffe natürlich, dass dann eine oder mehrere Antworten kommen (in diesem Fall von Dir), die meine Überlegungen bestätigen oder über den Haufen schmeißen. Hauptsache es gibt Erklärungen.


    Danke für Deine Infos.


    Eine Frage noch zum parallelen Laufen lassen von verschiedenen Tankdeckeln. Gab es dieses parallele Laufen lassen auch innerhalb einer Modellreihe? Beispielsweise gab es für die 323 in einem Jahr zwei verschiedene Tankmodelle? Bei der 201 könnte es so gewesen sein. Denn mein ist 1926 - 29 und da passt der Deckel mit Strahlenkranz und Logo nicht drauf. Da ist der Tankstutzen auch nicht seitlich versetzt.


    Es gibt die 'Patent Feuerhand' und die 'D.R. Patent Feuerhand' mit dem offenen Tankdeckel, die

    'D.R. Patent Feuerhand' jedoch mit dem offenen und dem geschlossenen ohne Markung.

    Mir liegen für das Jahr 1928 zwei originale Prospekte der Firma Nier vor. Der Deutsche zeigt FH Laternen

    mit einem geschlossenen Tankdeckel ohne Markung und der Chinesische Tankdeckel mit FH Logo.

    Ah ok. Dann passt das auch wieder mit der Drahtöse. Ich bin bei der D.R. Patent Feuerhand davon ausgegangen, dass es die nur bis vielleicht Mitte der 20er gab. Zudem hat mich da Andreas Info „frühes Modell“ auf das Glatteis geführt.

  • Es gibt neue Repros.


    Das Problemkind ist Dank "Brainstorming" mit Matthias S. gelöst. Es handelt sich hier um die 13. VAL d’OR / S.I.F. 500 mit Kork-Dichtung.


    Hier das Ergebnis. Wie immer links der originale Deckel und rechts die Repro nicht lackiert:



    Und Dank stonewasher Hilfe zur Bestimmung zwei weitere Deckel, deren Bezeichnung ich etwas angepasst habe.


    19. D.R. Patent Feuerhand Typ 1, geschlossener Deckel ohne Markung mit Drahtöse und eingesetzter Dichtung, ca. 1928



    20. Feuerhand 201, geschlossener Deckel mit Strahlenkranz und Logo, sowie eingesetzter Dichtung und Drahtöse, ca. 1927/28



    Im Moment läuft es etwas schleppend, da ich seit gestern das zweite Mal in diesem Jahr Corona positiv getestet wurde und ich mich dadurch etwas schonen muss.

  • Hallo Sigi,


    könntest Du mal zwei Fotos (vorne + hinten) von Deiner FH 201 Baujahr 1926 - 1929 einstellen?

    Das hier:

    D.R. Patent Feuerhand Typ 1, geschlossener Deckel ohne Markung mit Drahtöse und eingesetzter Dichtung, ca. 1928

    passt leider nicht. Im Jahr 1928 gab es keine D.R. Patent Feuerhand mehr auf dem Markt.


    Grüße

    Jörg

  • Fotos kannst Du gerne haben.


    Bezüglich der Bezeichnung des Tankdeckels mit dem geschlossenen Deckel ohne Markung und Drahtöse habe ich die Bezeichnung aus dieser Info von Dir abgeleitet:

    Hier dann die Fotos von meiner FH 201:


  • Hallo Sigi,


    Deine FH 201 ist eine ganz normale aus den 1930er Jahren. Den ersten sicheren Nachweis dass der Tankdeckel mittig gesessen hat habe ich aus dem Jahr

    1931 im Burmah Katalog gefunden. Ich habe zwar auch Prospekte & Werbeblätter aus den Jahren 1929 und 1930, da wird jedoch immer nur die geprägte

    Seite des Tanks gezeigt. Klar, dass da Dein Tankdeckel mit dem kleinen Gewinde nicht passt. Er könnte jedoch auf die FH 257 passen, ebenso auf die

    FH 252 die damals ja auch schon auf dem Markt waren oder die FH 270.


    Das was ich im Beitrag 69 geschrieben hatte bezog sich nur auf die nummerierten Modelle a la FH 201, 202, 999, 260, 270,.....

    Da hätte ich mich etwas präziser ausdrücken müssen.


    Für die FH 323 gab es immer nur ein Tankmodell, jedoch mit unterschiedlichen Prägungen. Es gab sie ab 1935 mit Zugring für den deutschen Markt und

    weiterhin mit Kurbelheber für die diversen ausländischen Modelle.


    Grüße

    Jörg

  • Soweit glaube ich es verstanden zu haben.


    Also die 20. Feuerhand 201, geschlossener Deckel mit Strahlenkranz und Logo, sowie eingesetzter Dichtung und Drahtöse, ca. 1927/28, könnte evtl. auch auf die 257, 252 oder 270 passen. Richtig?


    Wobei ich dann immer noch vor dem Rätsel stehe, für welche FH den jetzt die 19. war? Also die ich ja wohl fälschlicherweise in "19. D.R. Patent Feuerhand Typ 1, geschlossener Deckel ohne Markung mit Drahtöse und eingesetzter Dichtung, ca. 1928" umbenannt habe.


    Ach herrlich, was für ein durcheinander. Da habe selbst ich Probleme noch durchzusteigen. 8)

  • Hallo Sigi,


    es gab 1927/28 eine Zäsur bei den FH Tankdeckeln.

    Da gab es zum Einen noch den kleinen Tankdeckel ohne Markung mit dem z.B. die Modelle FH 252, 260, 270, 257, 999 ausgerüstet wurden.

    Es gab aber auch den mit Strahlenkranz und FH Logo zu dieser Zeit.

    In dem in Beitrag 69 erwähnten chinesischen Faltprospekt kommen die kleinen Tankdeckel (mit FH Logo) aber auch schon die großen die auf dem

    Patent DRP 531871 (1926) beruhen vor. Eingeführt wurden die dann erst sukzessive ab dem Jahr 1928. In dem Faltblatt hat z.B. die FH 270 noch den

    kleinen Tankdeckel, während die FH 252 die direkt daneben abgebildet wird schon den ganz großen Tankdeckel hat.

    Im Jahre 1928 gab es auch noch die FH 251/ COEUR auf die der Tankdeckel Nr. 19 auch passen würde.


    Grüße

    Jörg

  • OK, das ist für mich einigermaßen verständlich.


    Dann muss ich aber noch auf die Sache mit der Öse für die Haltedrähte kommen. Die beiden kleinen Tankdeckel von Andreas (19 + 20) haben den ja. Laut Deiner Info gab es diese Haltedrahtgeschichte erst ab 1926.


    Das würde doch Erstens heißen, dass es vorher auch beide Varianten gab, nur ohne diese Ösen, oder? Wenn ja, dann sollten doch die Modell 252, 260, 270, 201 und 257 entweder den 19 oder 20 haben, aber ohne die Öse haben. Richtig?


    Und Zweitens gab es dann ab 1926 die Deckel 19 + 20 mit Öse, wahrscheinlich auch noch parallel bis die Lagerbestände der ohne Ösen aufgebraucht waren.


    Und dann erfolgte zumindest bei der 201 Anfang der 30er Jahre wohl eine Änderung am Tank, sprich der Füllstutzen wurde etwas breiter und zentrierter am Tank positioniert und bekam einen großen Tankdeckel die auf dem Patent DRP 531871 beruht.


    Alles richtig, oder wieder total daneben?


    Gab es denn außer bei der 201 bei den anderen Modellen auch irgendwann einen Schwenk von den kleinen Deckeln auf die großen Deckeln?