Anfang Mai 2022 holte ich in Mönchengladbach drei Petroleumlampen ab. Die Lampen wurden über die kleine Bucht verkauft. Nur 15 km Fahrt und ein wirklich günstiger Paketpreis für die Drei, machten mir meine Entscheidung sie zu kaufen recht leicht.
Eine von den Dreien war ein D.R. Patent Feuerhand. Von stonewasher wird sie als Typ 2 bezeichnet, die dann später wohl die Modellbezeichnung 202 bekam.
Leider war sie in einem extrem schlechten Zustand. Der Tankdeckel fehlte. Die Luftrohre hatten sehr viele Löcher. Ein Luftrohr war total eingeknickt und an der Stelle des Knickes schon eingerissen. Auch fehlte die Brennerhaube.
Im ersten Schritt goß ich eine sirupartige Flüssigkeit aus dem Tank. Sie hatte einen sehr unangenehmen süß-säuerlichem Geruch. Dann kam ausreichend Aceton zusammen mit vielen kleinen Schrauben in den Tank. Mehrmals am Tag wurde das Aceton mit den Schrauben geschüttelt. Nach zwei Tagen kam die Plörre dann raus und wurde erneuert. Eine Woche später war der Tank dann von innen sauber und wurde final noch einmal mit Waschbenzin ausgeschwenkt. Das Waschbenzin wurde danach natürlich auch aus dem Tank ausgeschüttet.
Als nächstes wurden alle Teile der Lampe zum Entrosten in ein Zitronensäurenbad gelegt. Danach mit einer Messingbürste und Stahlwolle 000 gesäubert.
Dann ging es an das eingeknickte Luftrohr. Mit einem Discounter-Multifunktionswerkzeug und einer dort aufgesteckten Mini-Diamanttrennscheibe, durchtrennte ich das eingeknickte Luftrohr. Dadurch konnte ich jetzt von innen ein Stückchen Rohr einsetzen, welches das Luftrohr wie bei einem Knochenbruch schiente. Aber halt von innen. Das Problem war ein passendes Rohr mit entsprechendem Durchmesser zu finden. Die Lösung war hier eine Gardinenstange, die bei mir schon jahrelang ungenutzt aufbewahrt wurde. Das innere dünnere Rohr der Gardinenstange passte perfekt in das Luftrohr. Ich sägte mir ein Stück in der gewünschten Länge ab und schob es in die eine Seite des durchtrennten Luftrohres. Da musste ich sogar ein kleines Gummihämmerchen nehmen um es reinzuklopfen. Aber es passte. Das andere Ende des Rohrstückes steckte ich in die andere Seite des durchtrennten Luftrohres. Hier passte es mit reiner Menschenkraft, also ohne Hilfsmittel. Von aussen konnte ich das geknickte und durchtrennte Luftrohr nun mit viel Geduld noch nachbearbeiten. Das machte ich so lange, bis ich sicher war, dass ich den Rest der Reparaturstellen mit Metallspachtel und Schleifpapier wieder dem alten Luftrohr anpassen konnte.
Auf den beiden nächsten Fotos sieht man die Spachtelarbeiten. Auf dem ersten Foto die erste Spachtelung . Auf dem zweiten Foto dann final gespachtelt und geschliffen. Das Stückchen Gardinenstange ist dort auf dem Bild im linken Luftrohr. Am rechten Luftrohr musste ich allerdings auch noch ein paar Stellen mit dem Metallspachtel ausbessern.
Gleich geht es weiter!