Projekt Kupferglanz

  • Hallo zusammen,


    am Wochenende ist mir eingefallen, dass ich vor etwa 20 Jahren in der Hobby-Galvanik unterwegs war und damals viel Schmuck gemacht habe (echte Blüten und Blätter zuerst mit Kupfer verstärkt und danach mit reinem Silber oder Gold überzogen). Die Gerätschaften dazu habe ich nach wie vor, ich musste damals nur aufhören, weil ich kein katzenfreies Zimmer mehr hatte). Irgendwie hatte ich all die Jahre vergessen, dass das Zeug noch auf dem Speicher steht...ich muss mich nur wieder etwas einlesen und evtl. neue Chemie besorgen.


    Ihr ahnt es? Genau.....

    Mir kam die Idee, eine Sturmlampe zu verkupfern. Hab mal hier die SuFu bemüht und siehe da, es gibt schon einen Thread in dem so eine Lampe gezeigt wird. Allerdings wurde sie wohl schon so gekauft. Ich möchte das selbst probieren und lade Euch ein, hier zu gucken und zu diskutieren. Ich habe mir schon ein Versuchskaninchen ausgesucht: Eine BAT 158 (made in GDR), derzeit in ausgeblichenem Rot lackiert und mit etwas Rost. Also läuft hier bald das volle Programm mit entlacken, entrosten und galvanisieren. Ich würd gern jeden Schritt fototechnisch festhalten.


    Ich würd das arme Opfer dann erstmal in Natronlauge werfen. Hmmm...ich hab NaOH da vom Seife sieden....welche Konzentration ich da wohl nehme? Was denkt ihr?

    LG,

    Starina

  • 1:10 Gewicht, also 1 kg NaOH in 10 Liter Wasser lösen. Wird recht warm und wirkt deshalb noch besser. 10 Minuten einlegen genügt in der Regel, dann mit einer Bürste die Farbreste wegschruppen.

  • Also ich habe auch das eine oder andere BAT Exemplar welches wohl zu DDR Zeiten privat verkupfert wurde. Auf Grund der Feldabschattung bei so einem komplexen dreidimensionalen Objekt ist der Auftrag wohl sehr ...ungleichmäßig ...und es bedarf etwas Geschick für ein schönes Ergebnis.

  • ... derzeit in ausgeblichenem Rot lackiert und mit etwas Rost. Also läuft hier bald das volle Programm mit entlacken, entrosten und galvanisieren.

    Da du schonmal galvanisiert hast, ist es sicher nichts neues für dich das man gute Ergebnisse nur auf tadellos polierten Flächen erzielen kann.

    Und da sind Roststellen beim allgemein dünnen Lampenblech das eigentliche Problem.

    Bleiben Narben stehen, werden sie nach der Galvanisierung sehr deutlich wahrgenommen.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • Ich folge auch mit Interesse, da ich eine riesige dochtlampe mit Bronzefarbe und leider Brennern aus Messing habe.


    Ich möchte gern diesen Brennern einen Bronze-Look geben.


    Mfg.


    Mikolaj

  • Habe bei einer Hinkslampe einen Brenner der verkupfert wurde.

    Ist kein Problem.

    Messing verkupfern ist auch die Vorraussetzung für eine Vergoldung, weil bei einer Vergoldung direkt auf Messing das Messing durchdispandiert und die Vergoldung zerstört.

    Aber ein Bronzeelektrolyt für das galvanische Verbronzen, bestehend aus 80% Kupfer und 20% Zinn, kann wohl kaum Zuhause mit den einfachen, vorhandenen Mitteln durchgeführt werden.



    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • ... Brennern aus Messing habe.


    Ich möchte gern diesen Brennern einen Bronze-Look geben.

    Mische Dir eine Paste aus Essig, Salz und Mehl zu gleichen Teilen. Packe die Brenner in diese Paste und wickle das Ganze in Plastikfolie.

    Nach drei Tagen auspacken und mit heissem Wasser spülen.

    Dreck und Oxyde sind weg und die Oberfläche ist kupferfarben, weil das Zink oberflächlich weggelöst wurde.

  • Also wenn es so simpel sein soll kannst du ihn, wenn er sauber ist, auch einfach in Zitronensäure werfen. Danach ist er auch kupferfarben. Allerdings führen diese Wege zu einer matten Oberfläche, und bereits ein bisschen Polieren reicht oft um das Messing wieder durchkommen zu lassen, also möglichst recht lange wirken lassen.

  • Mit einer Paste können Sie den Säureangriff nur auf sichtbare Oberflächen beschränken. Es spricht mich am meisten an als man dann vermeiden Sie den Schaden, den ein Säurebad überall anrichtet.


    Mfg

  • Noch ein Tip aus der Hexenküche...


    wenn denn dann alles schön poliert im Bad liegt und auf die Ionen wartet... soll eine Filtertüte um diese Spenderanode das Ergebnis verfeinern.


    Um Schatten zu vermeiden, kann das Spendermaterial als Blech im Behälter ausgerollt einen „ Topf“ bilden... oder ein langsamlaufender Motor dreht die Lampe im Bade. Gern genommen sind die Motore der Discokugeln ... findet man ja vielleicht auch noch auf Dachböden oder in Kellern ...


    Viel Erfolg


    Heri

    "Wem das Wasser bis zum Halse steht, der sollte den Kopf nicht hängen lassen!"