Blaker reparieren

  • Hallo zusammen,


    leider habe ich zu diesem Thema recht wenig gefunden.


    Ich mache gerade nee FH 201 schön. Kommt gerade aus dem Zitronensäurebad. Was soll ich sagen, der Blaker sieht aus wie ein Sternenhimmel und ist dünn wie Papier.


    Habt ihr Lösungsansätze wie ich den wieder heile bekomme?

  • tja Sigi.

    Mal wieder orakeln.

    So lassen,alten blaker ab,besseren anlöten.

    Da er wie du sagst dünn und löchrig ist,wirst du keine Chance haben ihn hart zulöten.

    Da sich das Blech nicht mit dem Lot verbinden wird,weil es mehr Rost ist.

    So jetzt kannst du nachdenken ,und dann entscheiden.

    Gruß Thomas

  • Mhhhh, hatte selber noch einen Lösungsansatz.


    Wieder mal mein Lieblingskleber. Ein 2-K Metallkleber J-B W….


    Der soll Temperaturen von bis zu 315 Grad standhalten. Keine Ahnung wie heiß es da oben bei einer Mischluftlampe wird.

    Sieht nach dem ersten Durchgang so aus:



    Muss jetzt erstmal bis morgen Abend trocknen. Dann kommt er nochmal drüber. Final werde ich dass dann mit Ofenlack in Gussgrau übertrumpfen. Der hält bis 600 Grad aus.


    Ich werde berichten, ob es funktioniert.


    War vielleicht etwas überstürzt das Thema dazu zu eröffnen und nach Hilfe zu rufen. Schaden kann es ja nicht, denn irgendwie findet man dazu recht wenig Lösungsansätze im Forum. Vielleicht es ja nee gute Idee.


    Ach ja, bei dem Mittelrohr muss ich das wohl auch machen. Über dem Blaker sind da enorm viele Löcher. Kann man beim näheren betrachten des Bildes glaube ich gut erkennen.

  • Der Ansatz mit 2K Metallkleber ist in Ordnung und thermisch mehr als ausreichend. Aber: Man trägt nicht von oben auf wo die Sichtseite ist sondern wenns geht von unten. Was sich durchdrückt kann man leicht wegschleifen und die Oberfläche sieht dann ordentlicher aus als wenn man von oben zukleistert.

  • Siegbert,

    wenn Du schon mit "Modelliermasse" rangehst könntest Du ein Passendes Blech aus einem z.B. Konservendosen aussschneidern und ebenfalls in das Mittelrohr eine gerolltes Rohr aus dünnem Blech einbringen. Ob's der gewählte Kleber ("Modelliermasse") trotzdem wirklich bringt kann ich nicht sagen, tippe aber auf NEIN..

    Auf dem Blaker einer leuchtenden FH 276 jedenfalls schmilzt SnPb Lötzinn locker, da sind wir dann irgendwo bei ca. 220....350°C.

    Alles eine Frage von Abstand zur Flamme, Luftströmen, Dochtbreite, Brennstoff usw.

    Ohne zu messen wirds schwer eine vernünftige Aussage bzl. Temperaturen zu machen

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Tja, dann erzähl mal was da so oben temperaturtechnisch los ist.

    Daher schrieb ich von der 276er, wo ich das mit dem Weichlot schon mal getestet hatte.

    Mir ist bewußt, dass bei dieser Laterne die Verhältnisse anders sein werden ohne allerdings konkrete Angaben machen zu können.

    Grüße


    Andy


    Fiat Lux !

  • Der Ansatz mit 2K Metallkleber ist in Ordnung und thermisch mehr als ausreichend. Aber: Man trägt nicht von oben auf wo die Sichtseite ist sondern wenns geht von unten. Was sich durchdrückt kann man leicht wegschleifen und die Oberfläche sieht dann ordentlicher aus als wenn man von oben zukleistert.

    Jetzt wo Du es schreibst ist es mir auch klar. Dann ist morgen erst einmal schleifen von oben angesagt und die zweite Schicht kommt dann von unten.


    wenn Du schon mit "Modelliermasse" rangehst könntest Du ein Passendes Blech aus einem z.B. Konservendosen aussschneidern und ebenfalls in das Mittelrohr eine gerolltes Rohr aus dünnem Blech einbringen. Ob's der gewählte Kleber ("Modelliermasse") trotzdem wirklich bringt kann ich nicht sagen

    Gute Idee. Werde ich probieren. Mit der Temperatur ist ein Eiertanz und das wird in meinen Augen der entscheidende Punkt sein. Hatte heute ein Thema gefunden, wo Temperaturen von Frischluftlaternen standen:


    Blakertemperaturen von Sturmlaternen


    Ich gehe davon aus, dass die Temperaturen bei Mischluftlampen etwas geringer ausfallen. Dann könnte es klappen.

    Aber Schritt für Schritt.

  • Hallo zusammen,

    ich hätte einen generell anderen Ansatz gemacht.
    Dünnes Papier von unten auf den Blaker legen, Lampe dazu umdrehen. Dann die Außenkontur vom Blaker auf das Papier übertragen.
    Das Papier dann entlang der Kontur ausschneiden und auf dünnes Messingblech legen und Papierkontur auf Messingblech übertragen. Messingblech danach zuschneiden.
    Dann das dünne Messingblech in die Form des Blakers legen und die Wölbung nachformen, so gut es geht.
    Man kann versuchen an der Randkante des Blakers lötfähiges Metall freizulegen um 3-4 Lötstellen zu haben.
    Dann bohrt man z. B. 6 Löcher mit je 1-mm-Durchmesser an den Stellen durch den Blaker und das Messingblech, wo das Blakerblech noch tragfähig ist.
    Durch die Bohrungen kommen Drahtstifte mit breitem Kopf, die man abschneidet. Der Kopf wirkt wie eine Seite eines Niets. Die andere Nietkopfseite erzeugt man durch vorsichtiges Stauchen des Drahtstifts. So hat das Messingblech mindestens 6 Fixierpunkte an denen es festhält.
    Geht relativ schnell anzufertigen und von oben betrachtet muss man sehr genau hinsehen um die Nietköpfe zu sehen.
    Das Messingblech kann vor der Prozedur auch noch verzinnt werden, dann passt es farblich besser.

    Das geht aber nicht im Mittelrohr, weil du da keinen Nietkopfgegenhalter platzieren kannst.

    Auf diese Art und Weise fertige ich weggeknickte oder weggerostete Blakerstege nach und bin unabhängig davon ob sich noch irgendwas löten lässt oder nicht.
    Und irgendwelche 2-K-Massen funktionieren für Blakerstege auch nicht.


    Gruß Lutz

  • Hier mal nee kurze Wasserstandsmeldung.


    Also, bei dem Blaker habe ich oben, wo ich zuerst mal alles zugematscht hatte, den überschüssigen 2-K Kleber abgeschliffen. Danach war lediglich nur noch ein Loch im Blaker. Den habe ich dann von unten her verschlossen. So wie auf dem Bild ist jetzt der aktuelle Stand. Habe mal rot umkreist, wo ich das Loch von unten nachgespachtelt habe. Hier würde ich tatsächlich in der Zukunft alles komplett von unten spachteln und das was sich nach oben durchdrückt abschleifen. Das war ein sehr guter Vorschlag von Poe.



    Dann habe ich beim Mittelrohr gegen das Einkleben eines gerollten Rohrs aus dünnem Blech entschieden. Das Mittelrohr hat echt trotz der Löcher eine gute Stabilität. Daher habe ich das Rohr von innen mit dem Kleber beschichtet. Schön alles mit dem Finger verteilt und in die Löcher gepresst. Dass was durch die Löcher dann nach außen kam, ebenfalls sauber abgezogen. So sieht das nun aus:



    Heute Abend wird dann noch einmal der Blaker und das Mittelrohr geschliffen und gut ist.


    Dann mache ich den Rest der Lampe noch schön und final bekommt dann der Blaker und das Mittelrohr einen gefühlvollen Anstrich mit dem Ofenlack in Gussgrau. Dann kommt der Testlauf und ich hoffe, dass der Kleber die Temperatur aushält. Wie schon geschrieben. Bis 315 Grad soll er abkönnen. Ich bin gespannt.

  • Das ist schön zu hören. Es gibt halt nicht immer nur eine Lösung. Deswegen habe ich ja auch nachgefragt. Aber … ich gehe jetzt diesen Weg. Löten ist für mich halt nee echt schwierige Nummer und daher suche ich für mich die einfachste und beste Lösung. Und ich glaube damit stehe ich nicht alleine.


    Für den einen wird das was ich mache eine Matscherei mit dem 2-K-Kleber sein. Für die, die aber wie ich Streß mit dem Löten haben, könnte es nee echte Alternative sein. Und wer weiß, vielleicht ist es „die Lösung“.


    Ich werde berichten.

  • Ich habe fertig. Und ... ich bin sehr zufrieden. Würde beim nächsten Mal den 2-K Metallkleber beim Blaker von unten auftragen und dann auch den mal probieren der angeblich bis 1300 Grad ab kann.


    Hier die Fotos dazu. Wie ich finde, kein Gematsche sondern wirklich schöne Restauration. Auch wenn es "nur" 2-K Kleber ist und nicht alles gelötet und mit neuem Blech. Man sollte halt nur das tun, was man auch kann.