Tankreinigung....wenns mal schnell gehen muss......

  • PetroleumPeter

    Nun ist es wie es ist ... da kann man nichts mehr rückgängig machen.

    Shit happens ;-)

    Ich kann der Sache dennoch das positive abgewinnen: wir sind nun um eine Erfahrung und um ein paar interessante Links schlauer!

    Jedenfalls war mir der Sachverhalt vorher nicht bekannt.

    Grüße - Steven


    P.S. Zu meiner Kindheit hatten wir in der Nachbarschaft eine Schreinerei, da hat der Lehrling uns Kinder mal an Salmiak riechen lassen

    ... wir hatten die nächsten 4 Wochen garantiert keinen Schnupfen ;-)

  • Moin zusammen,

    ein Freund von mir hat Ende der 70er in einer Tischlerei gelernt. Dort wurde dem Kunden empfohlen die frisch gebauten Möbel

    für den rustikalen Look mit Kfz-Altöl zu behandeln. Das würde auch bei einer Nachbehandlung der Oberfläche immer gut

    aussehen.

    Es gab genug Kunden, die dies dann auch so ausgeführt haben.

    So hatte man dann neben den gut Formalin ausgasenden Wohnmöbeln gleich noch im Keller Holzmöbel mit toxischen Schadstoffen,

    welche sich im Schrankinhalt gut anlagern konnten.


    Der Rest vom Altöl wurde dann unter dem Auto über den Fahrzeugboden gepinselt und es wurde ein staubiger Feldweg befahren.

    Die so entstehende Unterboden Schmierschicht sollte der ultimative Korrosionsschutz sein.

    Weil der Rudi von den Nachbarn das so gesagt hat. Der Rudi hat Kfz Mechaniker gelernt. Also muss er es Wissen.


    Der Rudi wusste aber nicht, das die schwefelsauren Bestandteile des Altöls zusammen mit Feuchtigkeit als Beschleuniger

    für die Blechkorrosion wirken. Von der Umweltbelastung durch abtropfendes Altöl in den Boden ganz abgesehen.


    Heute haben wir das Wissen über diese Fehler aus der Vergangenheit. Trotzdem gibt es noch genug Menschen, welche an ihren

    technisch überholten Wissensstand festhalten und gern im Internet völlig unreflektiert heraushauen.

    Deshalb kann ich nur davor warnen, im Internet vorhandenes Wissen ohne eine sorgfältige Überprüfung auf Plausibilität für

    die eigene Verwendung zu übernehmen!


    BTW:

    Wer heute eine Gruppe von Kindern an einer Flasche Salmikgeist riechen lässt, kann sich gleich auf eine Anzeige wegen

    Körperverletzung vorbereiten. Da findet sich bestimmt eine Mutter, welche nach einem kurzen Beratungsgespräch

    im Elternkreis die Polizei informiert.

    Wenn sich die Gören aber im Waldkindergarten die Regenwürmer gegenseitig in den Mund stecken, ist das voll in

    Odrnung. Weil Würmer aus der Erde "Bio" sind!

    So ändern sich die Zeiten ;-)


    Gruß Thomas

  • Mir war die Tatsache auch nicht bewusst, dass sich Messing und Ammoniak nicht vertragen; aber ich brauche Salmiak nicht und würde schon deshalb nicht in Versuchung kommen, damit zu arbeiten.

    Zitat


    Ferner neigen Kupfer-Zink-Legierungen mit über 15 % Zn – wenn sie unter äußeren und/oder inneren Zug-spannungen stehen – bei gleich-zeitiger Einwirkung gewisser spezifischer Angriffsmittel (Ammoniak, Amine, Ammoniumsalze, Nitrit, Schwefeloxid) zur Spannungsrisskorrosion [1].

    Quelle: Deutsches Kupferinstitut

    Zum oben diskutierten Link zu campstove, wo ein User "kerophile" erwähnt, dass es wenig ausmache, ob man Putzessig oder Zitronensäure nehme, weil beides organische Säuren von ähnlichem Säurewert seien:

    Ich persönlich würde Zitronensäure bevorzugen, weil es nicht stinkt und weil es als Feststoff einfach aufzubewahren ist. Aufgrund seiner chemischen Struktur ist Zitrat ein vorzüglicher Komplexbildner, kann also Metallionen nicht nur lösen, sondern auch umhüllen und so aus der Lösung "entfernen".


    Bliebe noch die Frage, warum die Hersteller damals ihre Formpressteile aus Messingblech nicht nach der Formung thermisch entspannt haben. Möglicherweise ist es auch ein Altersproblem und deshalb nicht verkaufsrelevant gewesen.

  • Ich bin mir sogar ziemlich sicher, dass die Tiefziehteile entspannt wurden, das Entspannen ist aber ein komplexer Vorgang, bei dem Zeiten und Temperaturen genau eingehalten werden müssen. Das kann aber auch mal schief laufen, oder das Material entsprach nicht den Anforderungen.

    Wenn man sich anschaut, wie die Prüflinge auf Korrosionsfestigkeit geprüft werden, würde ich auch von Natriumhydroxid als Reiniger dringend abraten......

    Gruß, Markus.

  • Genau betrachtet ist alles über dem Level "Geschirrspültab mit sehr warmen Wasser" nicht passend für Messing.

    Jede Säure, auch Zitronensäure hat die Entzinkung der Messingoberfläche zur Folge.


    Wobei ich mir immer die Frage stelle, warum eine Lampe immer Putziblank sein muss. Wenn im Tank nach dem durchschütteln mit

    Split, Geschirrspültab u. Warmwasser noch etwas nicht blitzeblank ist, wird dies der Funktion nicht schaden.


    Die Messingteile wurden seinerzeit bestimmt nicht im Temperofen entspannt. Diese Teile waren Massenware und als Ersatzteil

    günstig anzubieten. Da wäre eine Wärmenachbehandlung zu teuer gewesen.

  • Ich denke schon, dass zumindest die Teile der, Tanks eine Wärmebehandlung bekommen haben, das Ding ist recht groß und dünnwandig, und muss im Betrieb doch ziemlich arbeiten, sieht man ja an so manchem gewölbten Boden. Ohne Wärmebehandlung wären die meisten Tanks schon nach wenigen Jahren hinüber gewesen. Ist jetzt so meine Einschätzung und durchaus spekulativ, war ja damals nicht in der Produktion bei Petromax.......;)

    Gruß, Markus.

  • Ich denke schon, dass zumindest die Teile der, Tanks eine Wärmebehandlung bekommen haben, das Ding ist recht groß und dünnwandig, und muss im Betrieb doch ziemlich arbeiten, sieht man ja an so manchem gewölbten Boden. Ohne Wärmebehandlung wären die meisten Tanks schon nach wenigen Jahren hinüber gewesen. Ist jetzt so meine Einschätzung und durchaus spekulativ, war ja damals nicht in der Produktion bei Petromax.......;)

    Wenn dem so ist wäre fehlende Wäremebehandlung ja auch eine plausible Erklärung für die häufigeren Haarrisse mitten in Tanks aus den späten 90ern und 200er Jahren.

    mit kohlenwasserstoffhaltigem Gruß, Immo

    \m/

  • Ist jetzt so meine Einschätzung und durchaus spekulativ, war ja damals nicht in der Produktion bei Petromax.......;)

    War ich auch nicht :-)


    Während meiner Ausbildungszeit (70er) wurde noch jedes Gußteil zum Ablagern für ein Jahr in die Witterung gelegt.

    Knackig wurde es immer, wenn bei Kloth-Senking die Gehäuse für Schiffs oder Panzermotoren gegossen wurden.

    Die haben etwas mehr Platz eingenommen. Da mussten wir unsere Kompressorlaufbüchsen etwas höher stapeln beim

    einlagern.

    Tiefziehteile hatten wir nur VA, Titan u. Palladiumlegierungen in der Presse. Damit haben wir schon genug Spaß im

    Werkzeugbau gehabt.

    Einmal editiert, zuletzt von d5506fahrer () aus folgendem Grund: Zitatfunktion falsch verwendet!

  • Wenn dem so ist wäre fehlende Wäremebehandlung ja auch eine plausible Erklärung für die häufigeren Haarrisse mitten in Tanks aus den späten 90ern und 200er Jahren.

    Das liegt durchaus im Bereich des Möglichen. Wobei ja immer mehrere Einflüsse zusammen kommen müssen, um schließlich die Rissbildung auszulösen. Genau kann sowas eigentlich nur ein Metallurge klären durch eine Materialuntersuchung.

    Gruß, Markus.



  • Ich war nach der Ausbildung bei einem sehr bekannten deutschen Rüstungsunternehmen in der Hülsenfertigung tätig, daher weise ich gerne hin und wieder mal darauf hin, das Messing nicht gleich Messing ist und durchaus problematisch auf gewisse Einflüsse reagieren kann. Ich fände es schade, wenn man seine Lampe "kaputtputzt", um danach als schöner, teurer Staubfänger zu dienen.....

    Gruß, Markus.

    Einmal editiert, zuletzt von d5506fahrer () aus folgendem Grund: Angepasst, da vorher von Wüstenfuchs die Zitatfunktion falsch verwendet worden ist.

  • meine max hat ebenfalls Risse im Tank, direkt unter der Prägung, so hab ich den thread gefunden. Ich werd mal reingucken und entweder löten oder ersetzen, mal sehen.

    Totally unrelated - gibts irgendwo nähere infos zum ablagern von Gusseisen / Stahlguss? Ich hab das schon öfter gehört, kann aber keine Infos zu den Hintergründen finden..

    brenne, Salem...

  • Zum Löten von Rissen findest du einige Beträge. Man muß sich im klaren sein, warum Risse auftreten. Soda und weihalt Risse gibt es nicht. Auch muß man sich klar darüber sein, dass so ein Tank unter Druck arbeitet, also, er "verbiegt" sich bei jeder Druck und Temperaturschwankung. Ein " statischer" Tank, wie von einer Dochtlampe, hat diese Beanspruchungen weniger, meiner Meinung nach, kann man sowas bedenkenlos flicken. Bei einem Drucklampentank sieht das anders aus. Muß jeder für sich entscheiden, ich rate da ab.


    Siehe beispielsweise hier: Aida 214 Tank geplatzt was nun?

    Gruß, Markus.

  • ...die wirkung von Zitronensäure kann ich bestätigen...bei mir drehen sich in einer modifizierten Betonmischmaschine hin und wieder Motorradtanks in denen Stahlkugeln und diese eben mit Zitronensäure ihre Runden drehen.


    Allerdings gibt es Spezialmittel z.B. von Henkel für die Metallindustrie, welche meist mit hohen Tensidenanteilen und im basischen Bereich >pH8 wirken. "P3 Galvaclean" spring mir da grade auf die Kopfkinoleinwand.


    Fürs Heimische US - Bad gib es Tickipur ...


    Und wenn ich mal Zeit habe und das Verkehrsgelb dereinst mal meine Nerven peitscht, werde ich vor dem nächsten Strahlmittelwechsel in der Strahlkabine mit Glasperlen draufhalten.




    "Spannungsrisse" in Messing oder in meiner Welt eben im Vergaserschwimmer, sind, meiner mutmaßlichen Meinung nach, auch durch falsche bzw. unrichtige Wärmebehandlung, falsche / keine Schmierung beim Tiefziehvorgang und oder mangelhafte neutralisation von Flußmitteldämpfen, neben der Benutzung als Schwimmer im Benzin und Dauervibration des Motorradmotors, bei mangelnder Wartung auch Sauerstoffattacken usw.usw. verursacht.


    Einen drucklosen Tank würde ich immer löten, wenn er erhaltenswert ist , egal ob Messing, Stahl oder Kupfer...


    Bei Drucktanks ist dies auch möglich UND ist es ja nun dank Druckanzeige relativ einfach festzustellen ob dies gelungen ist, in dem man den Tank mit einer Ersatzflüssigkeit füllt ... (im Druckbehälterbau nennt sich das Kaltwasserprobe) und mit eben Druck beaufschlagt. Zur Viskositätsreduktion können ein paar Tropfen Spüli oder Brennspiritus helfen.


    Dann pumpt man auf, oder füllt mit dem Faullenzerventil soviel Druck ein bis die Druckanzeige auf Max bzw. also deutlich über die rote Markierung geht. Den Druck sollte der Tank 2h halten ohne zu kleckern.


    Ablagern von Gußteilen:


    als gelernter Dreher war es Thema in der Ausbildung: ordenliche Dreh/maschinenbetten waren vor der B

    Endbearbeitung mindestens mehrere Jahre Wind und Wetter ausgesetzt, durch dies wurden Gießspannungen auf nahezu null reduziert... heutzutage hat man diese Zeit nicht mehr und fährt die Maschinenbetten durch Glühöfen mit entsprechendem "Witterungsprogramm" also warm/ kaltdurchgänge.



    Gruß Heri

    "Wem das Wasser bis zum Halse steht, der sollte den Kopf nicht hängen lassen!"

    Einmal editiert, zuletzt von onkelheri ()