Neuling mit Feuerhand 201 Reaktivierung

  • Hallo zusammen....


    Hier schreibt ein Neuling, der mit einem Dachbodenfund einer Feuerhand 201 in den Bann gezogen wurde, das alte Ding wieder zum Leben zu erwecken.

    Habe überhaupt keine Ahnung und sende diesem Forum ein paar Bilder mit der Bitte um Unterstützung.


    Folgende Dinge sind mir aufgefallen:

    -Rest Docht steckt noch im Brenner.

    -Stellrad dreht durch

    -Deckel vom Tank fehlt


    Fragen:

    -Wie behandle ich am besten das Material (Messing, sieht aber nach Kupfer aus)

    -wo bekomme ich einen passenden Deckel und Docht?

    -muss der Brenner wegen dem Stellrad erneuert werden?


    Höre gerne aus diesem Fachkreise.


    Grüße aus dem Norden.

    Hauke

  • Hallo Hauke


    Willkommen im Forum:)


    Am besten steckst du alle Teile erst mal in ein warmes Spüli-Bad und entfernst den alten Schmadder.

    Wenn der Docht schön aufgeweicht ist kannst du ihn mit einer kleinen Zange oder Pinzette vorsichtig rauszupfen.

    Danach wirst du dann sehen, ob der Dochttrieb noch richtig funktioniert.


    Zum Material der FH201 kann ich dir nix genaues sagen denn da bin ich eher bei Frowo und Bat zu Hause ;)


    Viele grüße


    Andreas

    Viele Grüße aus

    Sachsen-Anhalt

    Andreas

  • Moin Hauke


    Ein schönes Stück hast Du da gefunden! :))


    Andreas' Empfehlung zum Einweichen mit etwas Spüli (und Dochtrest dann vorsichtig[!] herausoperieren) würde ich mich anschliessen.


    Die Laterne hinterher unbedingt gut trocknen, vor allem auch schauen, dass im Tank und im Brennerraum (wo sich alles sammelt, was langsam innen in den Luftrohren herunterläuft) kein Wasser stehenbleibt. Vermutlich ist Deine Laterne verkupfertes Stahlblech (halt' ggf. mal einen Magneten dran). So etwas gab es ab Werk vor dem Krieg in sehr geringen Zahlen für besondere Kunden/Händler, manchmal sieht man auch zu späterer Zeit privat verkupferte Exemplare. Bei deiner Laterne scheint die Oberfläche sehr glatt ohne irgendwelche Rostnarben zu sein (oder?), was zu verkupfert ab Werk passen könnte.


    Sobald Du die Dochtreste vorsichtig aus dem Brenner herausoperiert hast (in nassem Zustand, auch Kriechöl kann helfen), kannst Du gegen das Licht/mit einer hellen Lampe schauen, ob sich beim Drehen des Dochtstellrads innen im Brenner-Schlitz kleine Zahnräder mitdrehen. Wenn Du Glück hast, ist das der Fall und Du brauchst nur einen neuen Docht. Wenn Du Pech hast, hat mal jemand Gewalt angewendet, so dass das Zahnrad/die Zahnräder auf der Welle lose sind (diffizile Lötarbeit, dürfte sich für den verkupferten Brenner aber auch dann lohnen).


    Als Docht benötigst Du vmtl. einen sog. 7-linigen Flachdocht (7''' bzw. 15mm - ungefähr die Breite des oberen Dochtschlitzes am Brenner: kannst Du mal nachmessen, Lineal-Genauigkeit genügt). Das gibt es u.a. hier beim Foren-Betreiber als Meterware zu kaufen (pelam.de -> Dochte -> sonstige Dochte). Evtl. kann Dir auch jemand mit einem kurzen Stück aushelfen (ich könnte, bloss nicht vor Wochenende).


    Der Tankdeckel dürfte schwierig werden. Falls Du Zugang zum Fundort hast, würde ich raten, dort alles akribisch abzusuchen, ob er vielleicht doch dort in der Nähe noch liegt/weggerollt/irgendwo dahintergefallen ist. Aktuelle Feuerhand-Tankdeckel sind zu gross, bis zum Krieg wurde ein anderes Gewinde verwendet. Wenn sich das Original definitiv nicht mehr findet, könntest Du erstmal einen passenden Korken verwenden und dich auf die Suche nach einem Ersatzteilspender machen.


    Wenn mich nicht alles täuscht, wäre das Gewinde das gleiche wie bei kleinen Feuerhand-Frischluftlaternen aus der Vorkriegszeit (kann das jemand bestätigen? Unter meinen Vorkriegs-FH ist keine 201...). Die tauchen etwas häufiger in ruiniertem Zustand auf, aber gelegentlich auch 201er. Eine Idee wäre, einen noch möglichst gut erhaltenen Tankdeckel passend galvanisieren zu lassen. Ein Behelf dafür könnten passende Deckel anderer Hersteller sein (von Frowo gibt es z.B. ungemarkte, im Gewinde passende Deckel aus der Nachkriegszeit- nicht original, aber vielleicht einfacher zu verkupfern als ein rostnarbiger Vorkriegs-FH-Deckel). Oder eben einen "gewöhnlichen" (verzinnten oder lackierten) Vorkriegs-FH-Deckel nehmen und mit dem Kontrast leben (meine verkupferte Vorkriegs-FH 175 hatte lange "nur" einen silbernen Deckel...).


    Viel Erfolg! :thumbup:


    Grüsse,


    Christina

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  • Moin zusammen!


    Hauke: Wilkkommen im Forum! Ein schönes und seltenes Exemplar hats du da ergattert. Das Lampenmaterial wird trotzalledem galvanisiertes Stahlblech sein. Magneten dranhalten!


    Den Docht kann man meist schon trocken mit einer Kombizange zu fassen bekommen. Wenn er reißt und die ganze Sache dazu noch naß ist, kann es manchmal eine ganz schöne Prökelei mit der Pinzette werden, die Überreste aus dem Brenner zu bekommen. Wenn man dann noch viel mut dem Dochtstellrad herumdreht, zieht man sich u.U. noch Dochtfasern ins Brenner-Innere oder um die Welle.


    Deckel-Problem: Eben habe ich versucht, den Tankdeckel einer VK FH-175 in meine 201 hineinzudrehen. Das klemmt mehr, als daß es paßt. Das Gewinde der Mischluftmodelle ist kürzer, außerdem hängt an der Unterseite ja noch die Tankdeckelsicherung.

    Da hilft m.E. nur, in der "Tauschbörse" des Forums nachzufragen, ob jemand einen passenden Deckel eines FH-Mischluftmodells erübrigen kann. Ansonsten muß man eben die Augen nach ausschlachtbaren Laternen aufhalten. Die Ersatzteilebeschaffung der VK-Modelle wird logischerweise immer schwieriger, weil nichts mehr nachproduziert wird. (Immerhin sind nun schon 80 Jahre seit Produktionsende der 201 vergangen.)


    Micha.

    >> Es kommt oftmals anders, wenn man denkt. <<

  • An Micha, Christina und Andreas vorerst vielen lieben Dank!!!!

    Klasse Hilfe hier im Forum.


    Dann mache ich mich mal an die Arbeit.

    Vielleicht habe ich mit einem Deckel ja Glück.

    Wenn es mit dem Stellrad nicht mehr gehen sollte, melde ich mich noch mal.


    Es gibt noch weitere 4 Lampen verschiedener Hersteller, die ich in die Hand nehmen muss.

    Da kommen bestimmt noch mehr Fragen auf.


    Liebe Grüße aus dem Norden.

    Hauke