Vapo Cresolene Lampe

  • Die amerikanische Vapo Cresolene ist das Pendant zur deutscchen Schering´s Formalinlampe.

    Sie geht zurück auf ein Patent welches E. H. Carpenter 1881 erhalten hat.

    Während die Formalinlampe mit Spiritus betrieben wird, ist bei der Vapo Lampe Petroleum das Brennmittel.


    Hergestellt wurde diese Lampe in Chatham, New Jersey von der Vapo Cesolene Company, die 1879 in New York gegründet wurde.

    Der Zweck ist wie bei der Formalinlampe die Verdampfung einer Substanz zu Formaldehyd, welches Zimmer desinfIzieren - und zur Heilung von Atemwegserkrankungen beitragen sollte.

    Die stark schädigende Wirkung von Formaldehyd auf den menschlichen Organismus war damals nicht bekannt, und führte auch in Deutschland erst in den 1980gern dazu das diese Substanz stark reglementiert wurde.


    Dieses formschöne Lämpchen besteht aus einem 16 cm hohen, verzierten Ständer aus Eisenguß, der goldbronziert wurde, mit der daran angebrachten Verdampfungsvorrichtung, und einer kleinen Lampe aus Preßglas mit einem Kordeldochtbrenner und einem Milchglas Zylinder.

    Beim Guß des Preßglastanks wurde eine Schrift erhaben mitgeformt.

    Am oberen Rand: VAPO CRESOLENE.

    In der unteren Hälfte: USE KEROSENE.

    Damit wurde der Nutzer daran erinnert was er in den Tank einzufüllen hatte.

    Auf dem Schalenträger aus Blech sind zwei Patentnummern eingestanzt, die auch auf die nachträgliche Veränderung dieses Trägers hinweisen, in Form von angebrachten Entlüftungsbohrungen.


    Eine genauere Beschreibung der Lampe mit Hinweisen zur Nutzung war auf den Verpackungskartons zu finden, die auch eine Gebrauchsanleitung enthielten.


    Zum Reinigen konnte die Lampe ganz zerlegt werden.


    Ich selber nutze sie, wie auch die Formalinlampe als Duftlampe.









    Gruß Rolf


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    2 Mal editiert, zuletzt von Rolf G. (✝) () aus folgendem Grund: Schreibfehler

  • Eine damalige Zeitungswerbung für diese Lampe.

    Bei dem da gezeigten "Dampf" wird einem ganz anders.;)


    Und eine Aufnahme der im Milchglas rötlich wirkenden Flamme, zu der die Farbtemperatur in der Kamera exakt eingestellt werden mußte.




    Gruß Rolf


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  • Da habe ich oben glatt das Bild mit der Prägung der Patente auf dem Schalenhalter vergessen.

    Vermutlich handelt es sich um Erweiterungen vom 4. August 1885 und vom 8. August 1888.

    Die Patente selber sind nicht zu finden.



    Gruß Rolf


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  • Hallo Rolf,


    erst einmal vielen Dank für die schönen Fotos, mit denen Du die alten Schätze dokumentierst.

    Seit einer Weile habe ich auch einen dieser niedlichen Cresolene Vaporizer in meiner kleinen Sammlung, doch eines finde ich Schade - er vaporisiert mit seinem winzigen Docht auch recht viel Petroleum-Aromen, selbst wenn es hoch rein ist. Ich habe heute einmal Spiritus probiert, aber das funktioniert nur sehr schlecht, die Flamme ist sehr klein und der Docht fängt etwas an zu glühen.

    Hast Du eine Idee, was man statt Petroleum noch nehmen könnte? Mit Petroleum ist die Flamme eh zu stark und um die Lichtausbeute geht hier ja auch nicht. Oder sollte ich mit Spiritus mit einem anderen Docht Erfolg haben?

    Liese sich vielleicht Aceton mit Spiritus mischen? Den Geruch von Aceton fände ich noch ganz ok und es wäre wahrscheinlich nur wenig Aceton, was an Geruch in die Luft geht.

  • Hallo Micha,


    Danke für´s Lob zu den Bildern. Fotografie ist halt mein primäres Hobby.

    Ich nutze bei allen Lampen generell den Brennstoff der ursprünglich dafür vorgesehen ist, habe aber auch keine so empfindliche Nase.

    Wenn mich leichte Gerüche stören würden gäbe ich das Lampenhobby auf.

    Bei mir leuchtet dieses Lämpchen öfter mal mit verdampfenden Duftölen.

    Insoweit kann ich dir da keinen Rat geben was andere Brennmittel angeht.

    Gruß Rolf


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  • Hast Du eine Idee, was man statt Petroleum noch nehmen könnte?

    Versuch mal Paraffinöl aus der Apotheke. Ist natürlich schweineteuer - Apothekenpreise. Aber wirklich völlig geruchslos.


    Vergiss Aceton, das ist höchst explosiv!

  • Hallo Rolf,


    ja, das versteh' ich. Ich hatte bisher immer nur mit teurem, hochreinen Heizpetroleum gelichtert, doch diese Woche habe ich mit K-Grilli angefangen, da meine Mirador so versoffen ist und ich muss sage, den leichten Geruch des Grilli-Petroleums finde ich überraschend gut - passt zur Stimmung.

    Für die Duftlampe habe ich gerade Spiritus mit 30% Aceton im Testlauf - kleine, schön gedimmte, gelbliche Flamme. Das Wasser in der Schale ist auch nicht ganz so schnell weggedampft. Scheint gut zu funktionieren und bei der kleinen Größe des Tanks, mache ich mir auch keine großen Sorgen über unkontrollierte Effekte.

    daenou Ich hab' während des Schreibens Deine neue Antwort gesehen - Danke für den Tipp - klingt klasse. Da hab' ich doch eine Idee - wie heißt es in meiner Familie immer so schön: gibt es da noch eine Alternative? Und die Alternative von der Alternative könnte doch in diesem Fall Babyöl sein. Ziemlich billig bei dem geringen Verbrauch des Vaporizers und auf dem Zeug steht was von Paraffinöl drauf. :)

    -Micha

  • Ein guter Docht kann die saubere Verbrennung auch erheblich beeinflussen, selbst bei so einer Funzel. Das mindert auch Gerüche.


    Grüße

    Markus

    Grüße
    Markus

  • Micha ich sehe das mit dem Brennstoff ziemlich pragmatisch, indem ich halt genau den Brennstoff benutze der zur Zeit genutzt wurde als man auch solche Lampen benutzte. Gehört für mich zum Empfinden des geschichtlichen Hintergrunds dazu.

    Da gibt es nur solche Ausnahmen wie z.B. bei den Lampen die mit Rüböl genutzt wurden, wo ich als Ersatz Rapsöl einsetze.

    Und wie Markus erwähnt, setzt sich bei mir immer mehr die Erkenntnis durch wie entscheidend auch für Gerüche die Qualität der Dochte ist, vor dem Wissen der besseren Verbrennung, die schon für sich der "Stinkerei" vorbeugt.

    Aus der in letzter Zeit zugenommenen Diskussion was man wohl alles zusammen mischen kann halte ich mich bewußt raus.

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...

  • as man wohl alles zusammen mischen kann

    ... geben die jeweiligen Beschaffenheiten der Stoffe und die beabsichtigten Ergebnisse vor.

    Auf jeden Fall müssen die zu mischenden Stoffe von Haus aus homgen sein bzw. ggf. dazu gemacht werden.

    Das muss man hier eh nicht bis in den Exzess traktieren.



    Für die Duftlampe habe ich gerade Spiritus mit 30% Aceton im Testlauf -

    Na, das nenne ich mal mutig. Mischbar ist das, aber sinnvoll eh nicht und gefährlich sowieso.

    Erstens habe ich noch nie davon gehört, daß es Dochtlampen gibt, die für Spiritus (Alkohol)

    oder Aceton vorgesehen sind. Aceton wird sich seiner Eigenschaften eh sehr zügig aus dem Gemisch entfernen (verduften), falls es nicht bei Erreichen der entsprechenden Temperatur auf allerschnellstem Weg, einem

    Kometen gleich und mit stichflammenartiger Lichterscheinung den Tank verlassen.

    Möglicherweise zerspringt dann auch das Glaserl ...

    Dann werden wir zwar nicht vom Forscher "MichaF" selbst lesen, wenn es dumm ausgeht und er zunächst im Obdachlosenasyl seine neuen Zelte aufschlägt - aber ganz sicher im Blaulicht-Report seines Heimatdörflis.



    Scheint gut zu funktionieren und bei der kleinen Größe des Tanks, mache ich mir auch keine großen Sorgen über unkontrollierte Effekte.

    Wir werden sehen ... oder hören ... oder lesen ...

    Keine Ahnung, warum man sowas traktiert?

    Wenn das Funzelchen für den Betrieb mit Paraffinöl (Petroleum) vorgesehn ist, dann hat das (s)einen Grund.

    Einer davon ist die beabsichtigte Verwendung (Licht und Hitze zum Verdampfen)

    und die Konstruktion von Tank und Brenner.

    Anders beim Alkohol-Vaporisator. Dort will man nur Hitze erzeugen zum Verdampfen, kein Licht damit machen.

    Damit der getankte Spiritus (Allohol) keine unkontrollierten Spirenzchen macht, sind Tank und Brenner entsprechend konzipiert worden und auch dem gemäß anzuwenden.


    Aber nun gut - nehme an der MichaF ist erwachsne und weiß was er tut und hat entsprechende Vorkehrungen für den Fall der Fälle bereits getroffen? Falls nicht ... shit happens und der nächste Anwärter für de4n Darwin-Award ...

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • ...

    Aus der in letzter Zeit zugenommenen Diskussion was man wohl alles zusammen mischen kann halte ich mich bewußt raus.


    ... geben die jeweiligen Beschaffenheiten der Stoffe und die beabsichtigten Ergebnisse vor.

    Auf jeden Fall müssen die zu mischenden Stoffe von Haus aus homgen sein bzw. ggf. dazu gemacht werden.

    Das muss man hier eh nicht bis in den Exzess traktieren.

    ...

    Muß natürlich jeder selber wissen.

    Die alten Lampen/Laternen hatten zu ihrer Zeit genau den Brennstoff für den sie konzipiert waren, und mit dem sie problemlos leuchteten.

    Und mit diesen Brennstoffen leuchten sie auch heute noch - zumindest bei mir. Völlig problemlos.

    Gruß Rolf


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  • Die alten Lampen/Laternen hatten zu ihrer Zeit genau den Brennstoff für den sie konzipiert waren, und mit dem sie problemlos leuchteten.

    Das soll ja auch genau der Tenor sein ...

    Meine Einlassung dazu bezog sich darauf, daß man schon mischen kann, wenn man weiß, was mit wem.

    Vorausgesetzt man tut es aus einem Grund, der letztendlich auch plausibel sein sollte.


    Beim Vorhaben vom User MichaF fehlt mir aber die Plausibilität.

    Daß Petroleum nach Petroleum riecht, ob nun in der Flasche oder beim Leuchten, sollte einleuchten.


    Das Petroleum jetzt aber wegen dem Näslein in einer Petroleumlampe gegen ein Gemisch aus leicht entzündlichen Stoffen, die auch explosiv reagieren können, erscheint mir nicht plausibel, wo eh vorher schon davor gewarnt wurde,

    sondern zeugt mir eher von brandgefährlicher Beratungsresistenz, um nicht von kindlicher Naivität sprechen zu müssen.

    Aber solange er nur sich und seine Gesundheit sowie sein eigenes Hab und Gut damit riskiert, ...


    Außerdem ... wie der Markus in #10 deutlich macht, hängt eine gute Verbrennung nicht zuletzt auch vom Dochtmaterial ab, samit Helligkeit der Flamme und Geruchsentwicklung.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ja Rüdiger, die Beweggründe die zu diesen Brennstoffmischungen führen sind mir natürlich klar.


    Ich für mein Teil brauche keine Mischungen, weshalb ich mich in diesen Diskussionen nicht äußere, und die ich hier in diesem Thread auch für überflüssig halte, weil sie in gewisser Weise den Thread zerhaut, und besser in den Threads aufgehoben wäre wo es explizit um das Thema Brennstoff geht.


    Wenn ich alte Lampen und Laternen sammel bin ich mir darüber im klaren das der Geruch der Brennstoffe dazu gehört, wie du ja auch schon des öfteren erwähnt hast.

    Kann man diesen Geruch nicht vertragen oder ertragen wäre es wohl besser sich auf das Sammeln geruchloser Sächelchen zu verlegen.


    Ich habe ja in #11 die Aussage vom Markus, wie wichtig ein guter Docht für eine geruchsarme Verbrennung ist, aufgenommen und nochmal bekräftigt, die er im Laufe der Zeit ja richtigerweise immer wieder mal erwähnt hat.


    Und wie erwähnt, muß ich bei meinen Lampen die technisch über Tank, Brenner und Docht, bis hin zum richtigen Zylinder in Ordnung sind keinen Brennstoff in irgendeiner Art und Weise mischen.

    Der mehr oder weniger entstehende Geruch gehört für mich zum Umgang mit diesem Hobby unbedingt dazu.

    Wo auch meine bessere Hälfte ohne Einwand der gleichen Auffassung ist. :knuddel::)

    Gruß Rolf


    Den Kopf nicht nur zum Haareschneiden nutzen...