Konnte mal wieder nicht "Nein" sagen.

  • Hallo liebe Gemeinde,
    konnte mal wieder nicht nein sagen und habe mir nun also noch eine Petromax 829/500 CP Super Rapid zugelegt.
    Das Lämpchen ist am Tankboden mit " 2/60" geritzt, daher glaube ich hier gelernt zu haben, sie wurde im Februar 1960 in Deutschland gebaut.
    Bin natürlich sofort daran gegangen, die Lampe zu Reinigen und zu sehen, wo evtl. Defekte zu verzeichnen sind.
    Leider wurde ich beim Drucktest fündig, es ist eine Undichtigkeit am Tankboden ersichtlich, dort kommen leichte Luftbläschen heraus, wenn man den Tank unter Wasser taucht.
    Habe das in einem passenden Eimer gemacht, kann dann auch gleich sehen, wo evtl. noch Undichtigkeiten sein könnten.
    Ich möchte die PX weiter zerlegen, um auch die anderen Teile, wie z.b. Vergaser und Rapid genauestens inspizieren zu können.
    Natürlich werde ich bei dieser Gelegenheit acu gleich den Tank selbst ordentlich spülen, ich mache das übrigens am liebesten mit Spiritus oder ähnlichem.
    Meine größte Sorge ist nun, wei bekomme ich die Undichtigkeit am Tankboden wieder dicht.
    Habe Erfahrungen im Löten, vor allem im Elektronikbereich und auch einen kleinen Gasbrenner, den man dort gelegentlich benötigt, um z.b. HF dichte Gehäuse vom Lot zu befreien.
    Meine Frage an Euch wäre, kann ich mit Weichlot und dem Gasbrenner die beschriebene Undichtigkeit erfolgreich reparieren?
    Möchte natürlich keinen neuen Tank kaufen, das muss nicht sein, auch alleine schon, weil es anscheinend keine mehr aus Deutscher Produktion gibt und das hier überhaupt nicht zu dieser Lampe, die aus Deutscher Produktion von 1960 stammt passen würde.
    Bin schon recht gespannt auf Eure Antworten und möchte ja baldigst meine "neue" Errungenschaft zum Leuchten bringen.


    Beste Grüße Jürgen

  • Kommt auf den Schaden an. Wenn nur die Naht undicht ist, kann man diese erneuern. Wenn das Blech durch ist, hilft nur ein neuer Tankboden, da das Blech auch in anderen Bereichen geschwächt sein kann. Allerdings gehen da die Meinungen auseinander. Suche mal "Tankreperatur" hier im Forum, da wurde schon viel gemacht und geschrieben.

    Gruß, Markus.

  • Hallo.
    Ich restauriere gerade selber eine Feuerhand 260 und habe einige Löcher im Tank mit 2K Flüssigmetall geklebt.
    Es lässt sich nach dem Aushärten sehr leicht bearbeiten und fällt dann kaum noch auf.
    Wenn es also eine kleine Undichtigkeit ist, würde ich es mal damit probieren.
    Mit Löten wäre mir wahrscheinlich der Hitzeeintrag und somit die Beeinträchtigung einer großen Fläche zu groß.
    Langzeiterfahrung habe ich nicht und da dein Tank ja unter Druck stehen wird, wäre es lediglich ein Versuch.
    Gruß, Janis

  • Hallo Janis.
    Es macht einen Unterschied, ob Du einen Drucktank vor Dir hast
    oder so einen Tank von einer Dochtlampe.
    In einer Dochtlampe befindet sich nur Petroleum,
    das ohne Druck von oben in der Dose ruht.


    Wenn es so einen Drucktank im Betrieb erwischt,
    süppelt da nicht nur bisserl Petronleum heraus.
    Außerdem "arbeitet" so ein Tank einer Vergaserlampe,
    wenn er mit Druck beaufschlagt wird.


    So eine Epoxydharz trocknet nicht elastisch aus,
    sondern kann u.U. glashart werden, vermute ich mal.
    Das löst sich dann schlagartig und was dann passiert,
    vor allem, wenn Benzin mit im Spiel ist, überlasse ich Deiner Fantasie.


    Löten bzw. Schweißen (richtig ausgeführt) verbindet Metall "auf ewig" und untrennbar,
    da ist eine Löt- oder Schweißnaht oftmal stabiler, als das daneben stehende Material.

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Ja, kannst du. Die PX ist im originalen auch am Tank nur Weichgelötet, ich selber habe hier 3 dichtgelötete Tanks in Betrieb, alle Weichgelötet. Mach den Tank vorher gut sauber und entfette alles, dann mind. 1-2 tage Lüften lassen, d.h. Alle offnungen offen lassen. Den Riss, Loch etc.. Mit Lötpaste bestreichen und dichtlöten.

    Allzeit Gut Pfad
    Grischa

  • moinmoin
    Wie ich ja sagte, da der Tank unter Druck steht wäre es für mich lediglich ein Versuch. Wenn der Tank dann bei Betriebsdruck x2 (keine Ahnung ob das der offizielle Testdruck ist) eine Druckprobe besteht, hätte ich persönlich keine Sorge dass beim Betrieb was auseinander fliegt.
    Ich würde tatsächlich dem Bauchgefühl gehorchen und es auch abhängig von der Stelle machen an der das Loch ist, und welche Art von Loch es ist, ob es durch großflächige Materialschwächung oder einen Riss entstanden ist etc. Und am Boden bleibt es kalt, dass so ein Tank dann im Betrieb mehr arbeiten soll, als bei Betriebsdruck x2, glaube ich nicht.
    Abgesehen davon, habe ich auch schon gerissene Lötstellen gesehen.
    Und es wurde ja gesagt, dass eine Lötung korrekt durchgeführt werden muss.
    Ist dies nicht der Fall, steht man vor derselben Gefahr.
    Es bleibt also eine Gewissensfrage, ob man das Problem überhaupt angehen sollte.
    Ich sammle gerade Erfahrung mit der Lampenreparatur und benutze dabei meine Erkenntnisse aus anderen Bereichen. Ich habe zum Beispiel den abgerissenen Vergaserflansch meiner alten Stihl Kettensäge mit demselben Zeug einfach wieder dran geklebt und es hat gegen meine Erwartungen gehalten und hält immer noch. Seitdem traue ich der Chemie viel zu.
    Jeder der sich also an das Thema gibt, ist sich der Gefahr bewusst und muss wissen was er tut.


    Ich bin ja aber neu hier und halte schon die Klappe :))
    Gruß, Janis

  • Hi Janis,
    das hat nichts mit "neu hier" zu tun.
    Im Gegenteil, "frisches Blut" bringt oft auch neue Ideen, Erfahrungen bzw. Gedankenansätze u. Anregungen, wovon dann viele profotieren können. Also, keine Sorge, paßt schon.


    Ich meine, das wichtigeste ist, wie Du richtig sagst, daß man wissen muß, was man tut und daß man sich bewußt sein muß, daß man es richtig macht und der Gefahren bewußt ist, die manchmal in der Tücke des Details stecken (können).

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Alles klar, ich denke alle Unklarheiten sind beseitigt und wir können zurück zum Thema kommen. :prost:


    Jürgen, bist du einen Schritt oder Gedanken weiter? Gruß, Janis

  • Hallo,


    ich würde bei einem Drucktank immer löten.
    Um es zu Testen, wie du schreibst, kannst du dir auch einen schrottigen Tank besorgen.
    Das mit dem ausgießen ist immer ein großes Risiko.
    Wenn es nicht klappt hast du den ganzen Tank versaut.
    Diese Zeug bekommst du auf keinen Fall mehr raus.


    An welcher Stelle ist er denn undicht???


    Grüße aus Dresden Andreas

    2 Mal editiert, zuletzt von omdada ()

  • Hallo,
    zunächst besten Dank f+r Eure Beiträge!
    Habe den Tank also gelötet und er scheint zumindest bei geringerem Druck dicht zu sein.
    Es stellte sich heraus, daß es insgesamt doch drei kleinere Stellen waren, die undicht waren.
    Die Undichtigkeiten sind nicht sehr groß, es treten nur ziemlich kleine Luftblasen aus.
    Es sieht wie kleine Risse aus, die sich ziemlich nah am Tankbodenrand zeigen und anscheinend auch bis leicht in die Ecke gehen.
    So wirklich ganz genau kann man es wohl nicht sagen, wo es am schlimmsten mit den Undichtigkeiten ist.
    Habe deshalb vom Anfang der "Risse" bis leicht in die Ecke gelötet, um möglichst alles abzudichten.
    Da ich noch nicht komplett fertig bin, mit der Überholung und Reinigung der Lampe, werde ich einen weiteren Dichtigkeitstest nach Beendigung durchführen.
    Dann auch mit aufgeschraubtem Manometer, damit ich besser sehe, wie hoch, zumindest in etwa der Druck im Tank ist.
    Wenn ich mir übrigens die Teile, wie Steigrohr Rapid und Vergaser, also alles, was im Tank saß ansehe, zeigt sich ein weisslicher Belag, sieht aus wie Kalk und reagiert auch mit Zitronensäure.
    Möglicherweise stand die Lampe jahrelang so, daß sich Kondenswasser bildete, wobei dieses ja keine Mineralien wie Kalk beinhaltet.
    Ich tappe da also noch ziemlich im Dunklen, vielleicht hat ja hier jemand schon einmal das gleiche gehabt?


    Gruß Jürgen

  • Hallo Andreas,

    Wenn es nicht klappt hast du den ganzen Tank versaut.
    Diese Zeug bekommst du auf keinen Fall mehr raus.

    Auch für solches Zeuchs gibt es ein Lösungsmittel, Styrol macht den Job im Handumdrehen.


    Tschüss Peter

    Lieber was haben das man nicht braucht als was brauchen das man nicht hat…

  • Wenn sich Risse zeigen, ist das Material schon so geschädigt, daß eigentlich eine Reperatur ausscheidet. Gut, bei einem normalen Tank wie bei einer Dochtlampe mag der zu retten sein. Hier haben wir aber einen Druckbehälter, der schon alleine durch das Tiefziehen der Bauteile hoch belastet wurde. Dem wirkt man durch Spannungsarm glühen entgegen. Das ist ein genau definierter Prozess, in dem Zeit und Temperatur eine wichtige Rolle spielen. Werden gewisse Parameter nicht eingehalten, kommt es früher oder später zu Spannungsrissen. Diese werden auch durch bestimmte chemische Vorgänge wie Reinigung, Korrosion, Anwesenheit von Ammoniak usw. begünstigt. Wenn man da jetzt anfängt rumzulöten, ist es zwar augenscheinlich erstmal dicht, es kann aber jederzeit an einer anderen Stelle ein neuer Riss auftreten. Zudem ist der Tank dauernd in Bewegung (Luft rein/raus , Wärme. ....). Ich bezweifle auch, das eine Beschichtung von Innen diese Kräfte aufnehmen kann. Im Idealfall ist bei Versagen nur eine Pfütze Brennstoff unterm Tank, wenn es dumm läuft, bracht man die Feuerwehr. Ich rate daher zu einem neuen Tankboden oder anderem Tank.

    Gruß, Markus.

  • Hallo Markus,


    sicherlich hast Du mit Deiner Meinung nicht ganz unrecht, was die Belastung und Reparatur durch Löten betrifft, aber ich habe mich hier trotzdem erstmal für eine Reparatur durch Löten entschieden.
    Die Frage, die sich mir noch stellt: Wer macht einem einen neuen Tankboden rein und wie teuer wird sowas bz. wird da wirklich sauber gearbeitet?
    Auch frage ich mich, woher ich einen anderen, besseren Tank aus dieser Zeit und Produktion herbekomme?


    Gruß Jürgen

  • Hallöchen,
    möchte Euch gerne meinen Erfolg bezüglich der zuletzt erworbenen PX mitteilen.
    Habe mich, wie im vorigen Beitrag schon erwähnt, trotz Warnungen und Ratschläge gegen das Löten des Tankbodens dazu entschieden, es doch zu tun.
    Nicht mit der Absicht, hier jemandem vor den Kopf zu stoßen, oder alle guten Ratschläge zu ignorieren, sondern weil es mir zunächst als die für mich einfacher zu bewerkstelligendere Lösung erschien.
    Auch ich bin mir darüber im klaren, daß diese Lötgeschichte wahrscheinlich nichts dauerhaftes ist, zumindest nicht bei meinem Tankboden.
    Ganz allgemein denke ich jedoch auch, daß wenn man sehr sauber Lötet und das Material des Tankbodens noch nicht sehr angegriffen ist, man durchaus diese Methode anwenden kann.
    Wie dem auch sei, ich habe meinen Tank dicht bekommen, wir werden sehen, wie lange das in meinem Fall halten kann.
    Diese Lampe soll in meinem Schrebergarten betrieben werden, sollte hier tatsächlich wieder eine Undichtigkeit auftreten, ist es nicht so dramatisch, wie in einer Wohnung.
    Die Lampe habe ich komplett zerlegt und einige Teile wie natürlich Dichtungen, Düse und Düsennadel.
    Die Steigrohre und Tankboden zeigten komischerweise einen Kalkbelag, den ich entfernt habe und alles in allem wurde jedes Teil gereinigt und funktionsfähig gemacht.
    Der Rapid war ebenfalls völlig dicht und verkalkt, ich freue mich deshalb ganz besonders, daß er nun wirklich super funktioniert!
    Werde ich auch weitestgehend die Anheizversion mit Spritusschale und " Sanftstart" praktizieren.
    Der Drucktest mit ca. 3Bar war in Ordnung und ich habe die Lampe zum Leuchten gebracht, sie funktioniert bisher absolut toll.
    Ich habe mir erlaubt, noch ein paar Bildchen anzuhängen, für diejenigen, die es interessiert.


    Gruß Jürgen

  • Frag doch einfach mal in der Tauschbörse nach. Das jetzige Ergebnis hätte man auch mit einem Stück Klebeband erreichen können. Hast du wenigstens die Risse an den Enden angebohrt? Ansonsten werden die Risse größer.
    Wie beurteilst du den Zustand des Blechs, du schreibst ja, wenn es nicht so stark angegriffen ist, ist löten problemlos möglich. Wie sieht dann eine Starke Beschädigung des Blechs aus?

    Gruß, Markus.

  • Hallo Markus,
    werde mal in der Tauschbörse anfragen, Danke für den Tip.
    Tja, das Blech ist in der Tat von unten am Rand an mehreren Stellen oxidiert.
    Auch zeigen sich so ziemlich über den ganzen Boden verteilt Risse, die jedoch noch dicht sind.
    Ebenfalls habe ich heute nach zünden der Lampe leider festgestellt, dass sich mindestens eine neue Undichtigkeit dazu gesellt hat.
    Ich nehme an, auf Dauer wird das so weitergehen, deshalb habe ich eigentlich nun auch die anfängliche Hoffnung aufgegeben, daß die Lampe dauerhaft dicht wird.


    Gruß Jürgen