franz. emaillierte Gusseisentöpfe

  • Tach Zusammen,


    Weis ja nicht ob Euch solch Töpfe interessier, aber darin kocht es sich doch viel entpannter bei kleiner Hitze und dafür etwas länger. Als vermutlich letzten Neuzugang dieses Jahr kam hier ein alter Le Creuset Topf aus dem Herstellerland an. Ist schon etwas Gebraucht und stammt aus den 60/0er Jahren; Neu gibts die natürlich auch hier bei Uns, nur etwas Teurer und ohne Nussbaumgriff.
    Als erstes hab ich den mit Grillreinigerlösung ausgekocht und dann noch ein paar Liter Wasser gekocht um ihn wieder klinisch rein zu bekommen.


    In diesen Töpfen kann man auf kleiner Flamme schön schmoren und man hat kaum Wasserverlust. Naja als Nächstes denn gleich mal ausprobieren. Zwiebeln, Knoblauch und Tomatenmark angebraten, zwei Hasenkeulen dazu und nach dem Anbraten mit einem halben Liter Rotkäppchen abgelöscht und dann den Petroleumkocher mit 2 Pumpenhüben weiterlaufen lassen damit es nur leicht köchelt.

  • Geht noch weiter. Nach einer Stunde Köchelzeit hab ich noch etwas ital. Mischgemüse dazu getan und auch die Schattenseite von der Sparflamme in Form von Kohle geortet. Nach eineinhalb Stunden kam es dann auch auf den Teller und ich sach nur dass in der Sauce kein Mehl oder Binder verarbeitet wurde.
    Der Geschmack ist ganz vortrefflich, mürbe und wild.


    Tschüss Peter

  • Jau die sind wunderbar, gibt auch noch andere alte Hersteller, die gelegentlich auf dem Flohmarkt aufblitzen.
    Mein Favorit ist ein Reform-Spartopf aus der Zeit des ersten Weltkrieges.
    Gusseisen mit Gittereinlage, zum kochen, dünsten, backen und braten geeignet.


    Muss ich mal wieder zurückholen, hat sich vor geraumer Zeit ein Freund geliehen... :sheriff:
    Guten Appetit Peter :prost:

    God created men.
    Sam Colt made them equal!

  • Hallo Peter,
    sieht ja lecker aus:-)


    Das verkohlen liegt das am "Auskühlen" des Brennerkopfes weil im der Rückstau fehlt oder ist es eine Frage des Petro's?


    Habe ähnliches schon bei nem Geniol erlebt, aber sowohl Vollgas als auch Teillast.


    Gruß RJ

    Benzinkocher


    "Alle Tage sind zwar gleich lang, aber unterschiedlich breit" - Zitat: Wolfgang Neuss

  • Hallo RJ,


    Ich vermute dass bei zu wenig Druck nicht genug Luft mitgerissen wird und er somit zu Fett brennt und dann die Kohle dort ablagert, bei normal voll aufgepumpt brennt die Kohle dann mit ein paar mal anpusten zügig weg.


    Andere Hersteller gibt es natürlich auch wie z.B. Godin, DOM und Staub. Allerdings sind die nicht emailliert was den Pflegeaufwand doch etwas erhöht und teilweise sind bei den "alten" noch Beinchen drunter. Auch gibt es so einige Top-Designer die in den 50-60-70er Jahren ganz tolle Töpfe entworfen haben, aber die werden zu Hängelampenpreisen gehandelt.


    Für 8 Schachteln Kippen inkl. Porto hab ich schon wieder bei einem großen Pott zugeschlagen, denn das ganze Alu und V2A-Blechzeuchs wird nach und nach erstmal ausgetauscht. Gusseisen und Versand aus dem Ausland ist aber nichts für schwache Nerven. Auf Nachfrage liefern viele Franzosen mittlerweile auch über den franz. Götterboten (Link per PN) der mit dem Deutschen kooperiert und dann noch ein Hinweis auf die Verpackungsanleitung Punkt 16-20 , dann wird das schon hinhauen.


    Muss ich zu der Farbgebung noch was sagen, der Topf an sich ist doch schon ein Augenschmaus. Neu sind die wirklich Luxus Dirk, aber warum soll man denn sich denn nicht auch mal was gönnen.


    Tschüss Peter



  • Sehr schöner Topf, Peter


    bekommst Du diese eingebrannten, braunen Ränder wieder mit Deinem Grillreiniger runter? (Was genau ist das denn für ein Zeug? Gerne auch als PN). Wir rüsten unsere Küche auch langsam zurück. Die Tuppersachen :pfui: sind fast alle aus der Küche raus. Schmiedeeiserne Pfannen, keine mehr mit Beschichtung, haben jetzt viel Emaillegeschirr im Einsatz. Leider nix für die Spülmaschine... Von Le Creuset haben wir bislang nur ein winziges Pfännchen im Haus (Flohmarktschnäppchen = ca. zwei Manometerdichtungen im Shop), werden uns da aber auch noch ein wenig vergrößern :happa:


    Gruß


    Reinhold

  • Guten Abend, alle miteinander,


    Sozusagen Premierenabend, da dies mein erster Beitrag im Forum ist.
    Zur Kohle:
    Wenn die Kohle relativ fest zusammenhält, handelt es sich um Pyrolysekoks. Für dessen Bildung können mehrere Ursachen vorliegen:
    1. Sauerstoffmangel (hier wohl nicht anzunehmen)
    2. Zu geringe Flammentemperatur
    3. Zu hoher Gehalt an Aromaten
    Bei 3. kann man mit einem anderen Brennstoff abhelfen. Mineralöle, auch Grillanzünder, können erhebliche Unterschiede im Aromatengehalt aufweisen, von 0,2% - 2%.


    Zum Futter:
    Sag ich nichts, da ich nichts abbekommen habe.


    Gruß,
    Jochen

  • Servus Jochen aus KA.


    Bist ein Ex-Experte aus der "OMW" oder bei der "Exxon"-Raffinerie in der Rheinau?
    Die haben doch das städtische HKW von KA "seinerzeit" mit sogen. "Ölkohle" beliefert, sowiel ich weiß.
    Quasi, als Produkt, das beim Cracken noch unterhalb vom Bitumen abfiel - wohl um das Schwefel aus dem Rohprodukt Erdöl irgendwie "an den Mann" (die effektive Entschwefelungsanlagen am Ende ihrer Ofenlinien besaßen) zu bringen?

    :)

    Gruss aus dem "Bayerischen Nizza"
    Rüdiger II.
    ___________________________________________________________________________________________
    So ist das halt mit dem Licht: Mal brennt es und mal brennt es nicht ...
    ALLE haben immer gesagt: DAS GEHT NICHT.
    Dann kam EINER, der wußte nix davon und HAT'S einfach GEMACHT.

    | In der Theorie gibt es keinen Unterschied zwischen Theorie und Praxis, in der Praxis schon. |

  • Neinnein, die habe ich nur bei Werksbesuchen gesehen. Die gibt es jetzt auch schon lange nicht mehr unter diesen Namen, sind jetzt vereint als "MIRO".
    Der Petrolkoks (oder Grünkoks) wird auch heute noch verscherbelt, hat hohen Heizwert. Angeblich sind alle Raffinerien froh, das Zeug als Produkt ausschleusen zu können. Sonst wäre es Abfall.


    Jochen

  • Hallo Reinhold,

    Wir rüsten unsere Küche auch langsam zurück. Die Tuppersachen :pfui: sind fast alle aus der Küche raus. Schmiedeeiserne Pfannen, keine mehr mit Beschichtung, haben jetzt viel Emaillegeschirr im Einsatz. Leider nix für die Spülmaschine... Von Le Creuset haben wir bislang nur ein winziges Pfännchen im Haus (Flohmarktschnäppchen = ca. zwei Manometerdichtungen im Shop), werden uns da aber auch noch ein wenig vergrößer

    So fettige Verkrustungen und auch Verfärbungen kriegt man prima entfernt, obwohl z.B. bläulich-lila spricht ja sehr für Kochen mit Rotwein und rötlich für Tomatenmark. Manche mögen das ja drin lassen, wenn man immer das gleiche Gericht macht. :rofl:


    Auf den Flohmärkten in FR wirst Du bestimmt fündig und wenn die Töpfe nach kurzer Bearbeitung wieder wie Neu strahlen kannst Du dir die Hände reiben. :prost:


    Neujahr hab ich eine kleine Kalbszung zubereitet, Zutaten sieht man auf dem Bild bis auf das Kochwasser und zwei Esslöffel franz. Himbeeressig. Zwei Stunden Kochzeit, dann die Haut abziehen und in Scheiben schneiden, Gewürze rausnehmen und das Gemüse passieren und dann ganz langsam mit etwas Butter die Sauce reduzieren.


    Tschüss Peter

  • Hallo Peter,


    ich freue mich auf die kommende Flohmaktsaison, und werde meine Augen nun auch auf schmuddelige Töpfe werfen :rolleyes:
    Zunge wird in meine Töpfe allerdings nicht kommen. Das ist mir doch etwas zu exotisch :respekt:
    Dieses interessante Rezept habe ich in einem Kochbuch von 1909 gefunden. Falls Du mal Bieber in die Finger bekommst...


    Gruß


    Reinhold

  • Hallo Reinhold,


    Bieber ist aber auch nicht gerade Exotisch, da gibt es ganz andere Rezepte wie man Singvögel wie Dompfaff, Nachtigall und Lerchen zubereitet. In einer der ersten Ausgaben von H.Davidis Kochbuch wird das noch detailreich beschrieben, (Ich fand das leicht zerfledderte Buch Anfang der 80er in einer Mulde) in einer Späteren wird das dann schon als "Unbill" beschrieben.
    Dennoch finden sich dort tolle Rezepte für Krampvögel (Krähen) und etliches an Wildrezepten auf Seite 201-238.


    Henriette Davidis Kochbuch von 1876


    Es gibt sogar eine Extra-Ausgabe für Deutsche im Ausland (Amerika)


    Jeweils rechts unten auch zum Download :-))


    Zitat

    WOW, es wird australisch hier was das Kochen angeht! Nice!


    Klingt sehr gut!

    Na da bin ich jetzt aber auf die australischen Roadkill-Recipes gespannt.




    Tschüss Peter


    Lieber was haben das man nicht braucht als was brauchen das man nicht hat…